Dienstag, 29. August 2023

Es war einmal...eine Rezension vom 14.05.2011

Heute findet ihr hier eine Rezension zu "Kinder des Judas" von Markus Heitz, die ich 2011 geschrieben habe.  

Zum Inhalt:
Leipzig im Jahr 2006. Sie ist die gute Seele des Krankenhauses. Sie steht denen bei, die in ihren letzten Stunden nicht allein sein sollen. Jeder, der die junge Frau am Bett eines Sterbenden wachen sieht, wird sie für einen Engel halten. Denn niemand weiß, wer sie wirklich ist … Jung sein, schön, gesund – und das bis in alle Ewigkeit: Was sich für viele nach einem Traum anhört, ist für Sia schon vor langer Zeit zum Fluch geworden. Sie sehnt sich nur nach einem: einschlafen und nie wieder aufwachen müssen. Doch das darf sie nicht. Zu groß ist die Schuld, die Sia auf sich geladen hat, zu groß die Verantwortung, die sie gegenüber der Menschheit trägt. Um den Schmerz zu lindern, schreibt Sia in einer langen, einsamen Nacht ihre Geschichte nieder. Sie beginnt 1670 und erzählt von einem kleinen Mädchen, das in die dunklen Machenschaften der »Kinder des Judas« verwickelt wurde, jenes mächtigen Bündnisses von Wissenschaftlern – und Vampiren! 

Das Buch stand schon sehr lange in meinem Regal, irgendwie hatte ich mich nie dazu durchringen können, es zu lesen.
Dann habe ich es mir nochmal vorgenommen und das Nachwort von Markus Heitz zum Thema Vampir gelesen und fand das äußerst interessant. Er berichtet von Legenden und Geschichten von Vampiren oder Upiren aus Osteuropa und vom Balkan. Die Menschen dort glaubten ganz fest daran, dass es diese Wesen gab und auch immer noch gibt. Die Begräbnisrituale sind auch überwiegend heute noch so, dass die Toten nicht als Vampire aus dem Grab zurückkehren und ihre Familien heimsuchen können. 

Natürlich handelt es sich bei "Kinder des Judas" um einen fiktiven Roman, aber Markus Heitz hat, wie auch schon bei "Ritus" und "Sanctum", Mythen und Legenden gekonnt einfließen lassen.  

Schnell wird dem Leser klar, dass das Mädchen, dessen Geschichte hier erzählt wird, die der Vampirin Sia selbst ist.  Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, im Jahr 2006 in Leipzig und Serbien und zu Ende des 17. und Beginn des 18. Jahrhunderts,  zunächst im von Türken besetzten Serbien, später unter der Besatzung der Österreicher. Skylla lebt also nie in einem freien Land, genau wie sie selbst auch nie frei ist. Als sie klein ist, wird ihre Mutter von den Türken ermordet und sie wächst bei ihrem Vater auf, den sie bis dahin nie gesehen hat. Aber langsam baut sie Vertrauen zu dem seltsamen Mann auf, der in einer alten Mühe nahe Belgrad lebt und den sie immer nur nachts zu Gesicht bekommt. Er lehrt sie medizinisches Wissen, alles über die menschliche Anatomie und Natur. Sie hält ihn für einen großen Forscher und eifert ihm nach. Bald ist auch sie perfekt darin, menschliche Leichen zu sezieren und zu untersuchen. Er lässt sie glauben, er tut das alles zum Wohle der Menschheit und um Krankheiten zu erforschen und zu heilen. Später stellt sich heraus, dass er nur ein Mittel für Ewige Jugend sucht.
Eines Nachts beobachtet Skylla ein geheimnisvollen Treffen in der Mühle, edel aussehende Männer und Frauen, alle mit denselben weißen Perücken wie ihr Vater sie trägt. Was hat das zu bedeuten?
Sie ahnt nicht, dass sie bald selbst zu dieser Vereinigung, dieser "Cognatio" gehören soll, denn sie selbst hat das Blut eines Vampirs in sich. Ihr Vater ist ein "Kind des Judas" und auch Skylla soll eines werden.
Aber es kommt anders.

In der Gegenwart hat Skylla es sich zur Aufgabe gemacht, auf ihre Nachkommen aufzupassen. Denn sie muss verhindern, dass diese nach ihrem Tod zu einem gefährlichen Upir werden.

Markus Heitz gelingt es, den Spannungsbogen ständig aufrecht zu erhalten, bis es zum entscheidenden Showdown zwischen Skylla und ihrem Erzfeind Marek kommt. Dieser trägt die Schuld, dass ihre einzige große Liebe damals sterben musste und das hat sie ihm nie verziehen.

Teilweise ist die Geschichte sehr brutal und blutig, aber das hat mich nicht überrascht. Und ehrlich gesagt, tut es gut, mal wieder was mit "richtigen" Vampire zu lesen und keine weichgespülten Kuschelvampire, die in der Sonne glitzern. ;-)


Bewertung: 📖📖📖📖📖


Freitag, 25. August 2023

Start in den Leseherbst: Bücher für September + Oktober 🍁🎃🍂

In einer Woche ist der 1. September und damit beginnt der meteorologische Herbst. Zeit, sich einmal Gedanken über den Lesestoff der nächsten Wochen zu machen. Wie im letzten Jahr und auch den Jahren zuvor möchte ich gerne wieder in der Zeit bis Halloween / Samhain dazu passende Bücher lesen.

In diesem Jahr sieht die Auswahl wie folgt aus:


1. Herbstgrab von Sylvia Bergman
Sandra führt ein rundum perfektes Leben. Sie lebt mit Mann und Kind in einer Villa vor den Toren von Lüneburg, übt ihren Traumjob als Autorin aus und ihre beste Freundin wohnt direkt nebenan. Eines Tages erscheint ein Fan auf der Bildfläche, der die Frau von Tag zu Tag mehr bedrängt. Als sie versucht, ihn in die Schranken zu weisen, zeigt er sein wahres Gesicht. Er beginnt ihr Bilderbuchleben Stein für Stein zu zerlegen und abzutragen, bis nichts weiter übrigbleibt als ein Geheimnis, das sie gern für immer vergraben hätte.

🍁🎃🍂

2. Der Spuk von Beacon Hill von Ambrose Ibsen
Sadie ist 25, arbeitet als Bibliothekarin und hat eine besondere Gabe: Sie ist empfänglich für das Übernatürliche. Ein Freund bittet Sadie, sich mit einem seltsamen Ereignis zu befassen. In einem angeblichen Spukhaus in der Stadt ist ein Mädchen verrückt geworden. Sie versucht seither sich umzubringen, weil sie, so behauptet das Mädchen, von dem Geist einer toten Frau terrorisiert wird. Diesen Geist nennt sie »die Madenmutter«. Obwohl sie ihre Gabe immer unterdrückt hat, möchte Sadie helfen und betritt das unheimliche Haus. Doch die Geschichte der Madenmutter ist keine Erfindung von einem gestörten Teenager. Der Geist der Toten ist real – und sehr bösartig ...

🍁🎃🍂

3. Southern Gothic von Grady Hendrix
Patricia Campbell ist unzufrieden. Ihr Mann ist ein Workaholic, ihre beiden süßen Kinder sind zu launischen Teenagern mutiert, und ihre pflegebedürftige Schwiegermutter braucht ständig Aufmerksamkeit. Ihr einziger Lichtblick ist der Buchclub, den sie mit ihren engsten Freundinnen gegründet hat: Hier kann sie ihre Leidenschaft für True Crime und Serienkiller voll und ganz ausleben. Eines Abends wird Patricia von ihrer dementen Nachbarin attackiert und kurz darauf tritt deren Neffe, James Harris, in Patricias Leben. Der vielgereiste, belesene und unverschämt gutaussehende James weckt Gefühle in Patricia, die sie schon seit Jahren nicht mehr gespürt hat. Doch als im weniger wohlhabenden Viertel der Stadt immer mehr Kinder verschwinden, befürchtet Patricia, dass James mehr Ted Bundy als Brad Pitt ist. In Wahrheit ist James jedoch eine ganz andere Sorte Monster – und Patricia hat ihn schon längst in ihr Heim gelassen …

🍁🎃🍂

4. Pfad der Wölfe von Patricia Briggs
Als die Bewohner eines kleinen kalifornischen Bergdorfes von einem Tag auf den anderen spurlos verschwinden, überlässt das FBI die Ermittlungen dem Eigentümer, auf dessen Land das Dorf liegt – einer Firma namens Aspen Creek Inc. Dahinter verbirgt sich niemand Geringerer als der Marrok selbst. Der mächtigste Werwolf der Welt schickt kurzerhand seinen Sohn Charles und dessen Gefährtin Anna nach Kalifornien. Sie sollen herausfinden, was es mit dem mysteriösen Fall auf sich hat. Doch das Wesen, das in der Wildnis Kaliforniens auf das Werwolfpaar wartet, übertrifft ihre schlimmsten Befürchtungen ..

🍁🎃🍂


5. Blutnacht von Kim Harrison
Cincinatti nach einer weltumspannenden Seuche. Dies ist das fünfte Abenteuer der Hexe Rachel Morgan.

🍁🎃🍂

6. Der Keller von Richard Laymon 
Dieser Band enthält eigentlich drei Bücher. Im letzten Jahr habe ich das Erste gelesen. Mal sehen, ob ich nun mit dem zweiten Buch (Horrorhaus) weitermache. 

Ich bin selbst gespannt, welche Bücher ich im September und Oktober bis Halloween schaffen werde. Ich denke, von den oben genannten starte ich mit Herbstgrab.

🍁🎃🍂


Dienstag, 22. August 2023

Es war einmal...eine Rezension vom 20.02.2011

Meinen Bücherblog habe ich seit Februar 2012, habe aber auch davor schon Rezensionen geschrieben auf meinem ersten, eher allgemeinen Blog. Dieser liegt nun schon seit mehr als einem Jahr brach, weil mir einfach die Zeit fehlt, beiden Blogs gerecht zu werden. Deswegen fließen auch hier in meinen Buchblog manchmal andere Themen mit ein. 

Ab heute werde ich ab und zu ältere Rezensionen hier noch mal veröffentlichen. Es gibt keinen festen Rhythmus dafür, aber ein bis zwei Mal im Moment wird es sicher einen Beitrag zu dem Thema geben. 😊

Heute beginne ich mit "Hexenblut" von Neil White.

Klappentext:
Als der Fitnesstrainer Luke erstochen wird, fällt der Verdacht sofort auf seine Freundin Sarah, die seitdem verschwunden ist. Doch der Journalist Jack Garrett hegt Zweifel an diesem vorschnellen Urteil und beginnt zu ermitteln. Dabei stößt er auf grauenhaft mittelalterliche Hexenrituale und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Zunächst will Jack den Job nicht übernehmen, als sein Freund Sam, ein Anwalt,  ihn bittet mit den Eltern von Sarah zu reden. Sie sind überzeugt, dass ihre Tochter nicht die Mörderin ihres Freundes ist. Aber alles spricht gegen sie.
Außerdem hat Jack seiner Freundin Laura versprochen, nur noch Standardjobs anzunehmen, über Gerichtsverhandlungen zu berichten usw. Denn Lauras Ex-Mann will das alleinige Sorgerecht für ihren Sohn Bobby und sie möchte unbedingt einen guten Eindruck beim Jugendamt machen, das seinen Besuch angekündigt hat. Laura selbst hat dafür einen langweiligen Posten im Innendienst bei der Polizei von Blackley angenommen, anstatt weiter als Detective in London zu arbeiten. 
Aber Jack ist nun einmal Reporter und von Natur aus neugierig. Und nach Gesprächen mit Sarahs Untermieterin Katie und einem Kumpel des ermordeten Luke, ist sein Interesse geweckt und sein Instinkt sagt ihm, dass da mehr dran ist. Und was, wenn Sarah wirklich unschuldig ist?
In den Kapiteln von Sarah erfährt der Leser schnell, dass es tatsächlich so ist und Sarah selbst in größter Gefahr schwebt. Das macht das Ganze aber nur noch spannender.
Jack findet heraus, dass in den letzten Jahren mehrere junge Frauen in der Gegend verschwunden sind und einige brutal ermordet aufgefunden wurden. Anscheinend waren sie alle Mitglieder eines Hexenzirkels und alle Nachfahren der sogenannten Pendle-Hexen aus dem 17. Jahrhundert. Auch in Sarahs Stammbaum finden sich Verbindungen.

Die Passagen von Jack erzählt White in der 1. Person, andere Kapitel von Laura, Sarah oder Polizei sind in der 3. Person geschrieben, was die Möglichkeit gibt, die Geschichte auch aus anderen Perspektiven zu sehen.

White hat die Geschichte der Hexenprozesse in Lancashire am Pendle Hill sehr gut eingebunden und man erfährt interessante Dinge über die Pendle-Hexen. Er hat wirklich gut recherchiert.

Das Buch ist durchgehend spannend und fesselnd geschrieben. Auch wenn es bis auf den Showdown keine große Action gibt, ist es keine Sekunde langweilig.
Ich persönlich habe lange keinen so guten Thriller mehr gelesen. Man erfährt auch viel über moderne Hexenkunst, Wicca im Besonderen und spezielle Bräuche wie die Jahreskreisfeste.

Die Hexen vom Pendle Hill gab es tatsächlich. Sie wurden 1612 der Hexerei angeklagt und hingerichtet. Dabei fing alles ganz harmlos an:
Alizon Device braucht ein paar Nadeln, die ihr der fahrende Händler John Law überlassen soll. Der will ihr keine Nadeln schenken. Kurz darauf erleidet der Händler einen Herzinfarkt. Alizon beichtet John Law ihren Fluch, da sie überzeugt ist, den Anfall durch Hexerei ausgelöst zu haben. John Law vergibt ihr.
Zwei Wochen später meldet John Laws Sohn den zuständigen Behörden Alizons Geständnis. Die wiederholt aus freien Stücken ihr Geständnis, das sie noch ausdehnt. Außerdem berichtet sie den Behörden von Hexereien, die ihre Großmutter Elizabeth Southerns und eine Frau namens Chattox ausgeführt haben sollen. Daraufhin werden Alizon, ihre Mutter Elizabeth und ihr Bruder James verhört, Alizon daraufhin in Gewahrsam genommen.
Alizon, Elizabeth Southerns, Chattox und ihre Tochter Anne Redfearn werden zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Freunde der betroffenen Frauen treffen sich am Malkin Tower, dem Wohnort der Familie Device. Das Gericht geht davon aus, dass es sich um einen Hexensabbat handelt.
Jennet Preston, die am Treffen am Malkin Tower teilgenommen hat, wird des Mordes an Thomas Lister angeklagt. Sie ist neun Jahre alt und wird zwei Tage später in York gehängt.
Am 20. August 1612 werden zehn Personen der Hexerei für schuldig befunden und im Gefängnis von Lancaster gehängt.

Der wahre Grund für den Tod der "Hexen" ist vermutlich die damals durch König James I. geschürte und weit verbreitete Angst vor Hexerei.

Bewertung: 📖📖📖📖📖


Abgebrochen: "Scarpetta Factor" von Patricia Cornwell

In meiner Buchgeschichte vom 13. Juli habe ich ja bereits ein bisschen zu diesem Thema geschrieben.  Die Thriller-Reihe von Patricia Cornwell über die forensische Pathologin Dr. Kay Scarpetta hat mich vor vielen Jahren begeistert. 
Nachdem ich die Reihe aber vor mehr als fünfzehn Jahren abgebrochen habe, wollte ich ihr nun noch mal eine Chance geben. Ich dachte, mit ein wenig Abstand kann ich die Geschichten und Figuren vielleicht wieder neu für mich entdecken und die alte Lesefreude kehrt zurück. Leider muss ich sagen: Fehlanzeige. 



Ich habe "Scarpetta Factor" nun bis Seite 275 gelesen und habe keine Lust mehr. Es zieht sich und ich warte immer noch auf die Spannung, die ich von früher gewohnt bin. Zwischendurch kam zwar ein bisschen davon auf, aber die wurde dann leider wieder durch endlose Diskussionen zerredet. Die Figuren drehen sich im Kreis und statt eines Thrillers habe ich das Gefühl, ein Familiendrama zu lesen. Gut, mag ich ab und zu auch, aber dann lese ich das auch ganz bewusst. 😉 Und ich glaube auch nicht, dass es daran liegt, dass mir drei Teile fehlen und dass ich deswegen nicht in die Handlung reinkomme, denn es wird viel wiederholt aus der Vergangenheit. 

Ich bleibe nach wie vor bei meiner Meinung: Die Autorin hätte niemals die Erzählperspektive wechseln dürfen. Das hat der Reihe gar nicht gut getan. 

Ich werde mir nun also die restlichen knapp 325 Seiten schenken und ein anderes Buch vom SUB befreien. 

Bewertung: 📖📕📕📕📕


Donnerstag, 17. August 2023

Top Ten Thursday: Meine Wunschliste

 
Und es ist schon wieder Donnerstag und damit Zeit für die wöchentliche Aktion auf Aleshanees Weltenwandererblog. Heute geht es um unsere Wunschlisten.

Welche 10 Bücher von deiner Wunschliste sollen dieses Jahr noch einziehen?

Am liebsten natürlich alle 😁 Aber das wird wohl nix. 

Also wäre es schön, wenn es zumindest mit diesen 10 klappt.

1. "Drachenbanner" von Rebecca Gablé 
England 1238: Die junge Adela of Waringham und Bedric, Sohn einer leibeigenen Bauernfamilie, sind zusammen aufgewachsen. Während Adela als Hofdame zur Schwester des Königs geschickt und später mit einem Ritter verheiratet wird, schuftet Bedric auf den Feldern von Waringham - dem Elend der Leibeigenschaft und der Willkür von Adelas Bruder ausgeliefert. Als die Situation unerträglich wird, flieht er, nicht ahnend, dass Adela von ihm schwanger ist. In London begegnet Bedric Simon de Montfort, dem charismatischen Schwager des Königs. Als 1258 Seuchen und Missernten über das Land ziehen, bricht ein Krieg aus, der eine neue Zeit einläutet. Doch Bedric und Adela haben einander nie vergessen...
Endlich als Taschenbuch!! 


2.  "Der Weg ins Apfelreich" von Anna Fredriksson
Der Herbst ist im südschwedischen Kivik angekommen und die Apfelbäume tragen bereits Früchte. Vanja kann ihre erste Kunstausstellung seit langer Zeit feiern, sie wird ein großer Erfolg. Doch ein Geist aus der Vergangenheit taucht bei der Eröffnung auf und wirft sie ganz schön aus der Bahn. Ihre Tochter Sally bekommt in ihrem Bed & Breakfast tatkräftige Unterstützung von ihrem neuen Freund Peter, mit dem sie im Liebesglück schwebt. Doch eine Sache lässt sie nicht los: Sie hat einen Onkel, doch ihre Mutter Vanja hüllt sich über ihren Bruder in Schweigen. Sally bleibt nichts anderes übrig, als selbst Nachforschungen anzustellen, um die Familie wieder komplett zu machen. Auch Sallys Tochter Josefin eröffnet endlich ihre eigene Vintageboutique, doch die Kunden bleiben aus. Ist ihr Traum bereits vorbei, bevor er richtig angefangen hat?


3. "Apfelherbst" von Cathy Bramley
Gina arbeitet als Tagesmutter in einem urigen Cottage auf dem Gelände von Evergreen Manor, einem wunderschönen viktorianischen Anwesen, umringt von alten Apfelbäumen. Hier leben auch drei ältere Herrschaften, die den Trubel mit den Kindern genießen und für Gina zur Familie gehören. Als Gina auf der Straße mit dem attraktiven Amerikaner Dexter zusammenstößt, beginnt es sofort zu kribbeln. Doch dann erfährt sie, dass Dexter zu den Eigentümern von Evergreen Manor gehört, die das Anwesen verkaufen wollen. Sie setzt alles daran, dass sie und ihre Freunde hierbleiben dürfen. Während zwischen ihr und Dexter die Fetzen fliegen, muss Gina sich jedoch fragen: Kann sie ihr geliebtes Zuhause retten und ihr Herz noch dazu?


4. "Das kleine Bücherdorf: Herbstleuchten" von Katharina Herzog
Betty Andrews ist nicht nur Hollywoodschauspielerin, sie schreibt auch erfolgreich Kinderbücher. In den Unterlagen ihrer Großmutter stößt sie auf farbenfrohe Zeichnungen, die wunderbare Illustrationen für ihre Bücher wären. Doch ihre Oma ist nicht bereit, darüber zu sprechen, woher sie stammen, und über den Künstler E. Smith ist nur bekannt, dass er oder sie in einem Dorf an der Südwestküste von Schottland lebt. Kann dieses Dorf Swinton-on-Sea sein? Gerade hat Betty eine Einladung für das dortige Book Festival erhalten, und obwohl sie normalerweise öffentliche Auftritte meidet, reist sie nach Schottland, um Nachforschungen anzustellen. Bereits kurz nach ihrer Ankunft wird sie enttarnt und von Fans verfolgt. Der Buchhändler Eliyah hilft ihr und bringt sie ins B&B seiner Oma Nanette. Bei den Recherchen über den geheimnisvollen Künstler kommen die Schauspielerin und der zurückhaltende Bücherwurm sich näher. Dann macht Betty in der Bibliothek eine Entdeckung, die ihr zeigt, dass Eliyahs tragische Familiengeschichte eng mit ihrer eigenen verknüpft ist. 


5. "Eiskaltes Erzgebirge" von Danielle Zinn
Ein verschneites Dorf, ein kaltblütiger Mörder und jede Menge ungeheuerliche Geheimnisse. Ergreifend, authentisch, intensiv. In einem kleinen Dorf im Erzgebirge wird inmitten der winterlichen Idylle eine Leiche entdeckt. Aufgespießt mit einem Degen, drapiert auf der Weihnachtspyramide des Marktplatzes. Schnell wird klar, dass die wahre Identität des Toten der Schlüssel zu einem schrecklichen Verbrechen in der Vergangenheit ist. Die Kommissare Alexander Berghaus und Anne Keller müssen ihre Konflikte miteinander schnell überwinden, um eine Familientragödie aufzuklären – und um weitere Morde zu verhindern.


6. "Das Gesicht des Bösen" von Kathy Reichs
In der drückenden Hitze von Charlotte, North Carolina, erholt sich die forensische Anthropologin Tempe Brennan von einer OP und kämpft mit Migräneanfällen und Albträumen. Da erhält sie eine Reihe von rätselhaften Nachrichten, Fotos von einer Leiche ohne Gesicht und Hände. Wer ist dieser Tote, und warum schickt man ausgerechnet ihr diese Bilder? Um Antworten auf diese und andere Fragen zu finden, muss Tempe den vorgeschriebenen Dienstweg verlassen – ihre neue Vorgesetzte hegt einen tiefen Groll gegen sie und will sie um jeden Preis von dem Fall fernhalten. Tempe kommt der erstaunlichen Wahrheit allmählich näher – auch dank modernster forensischer Methoden. Doch je mehr sie aufdeckt, desto düsterer und bedrohlicher erscheint das Bild…



7. "Stalking Jack the Ripper" von Kerri Maniscalco


London, im Jahr 1888. Audrey Rose Wadsworth ist die Tochter eines Lords und hat ein Leben voller Reichtum und Privilegien vor sich. Doch zwischen Teeverabredungen und Kleideranproben führt sie ein verbotenes Doppelleben. Entgegen den Wünschen ihres strengen Vaters und den Erwartungen der Gesellschaft schleicht sich Audrey oft in das Labor und den Hörsaal ihres Onkels, um Gerichtsmedizin zu studieren. Dabei arbeitet sie an einer Reihe grausam zugerichteter Leichen und stößt auf Ungereimtheiten. Gemeinsam mit dem attraktiven Thomas Cresswell fängt sie an zu ermitteln – schnell wird klar, dass sie sich auf der Spur des berüchtigten Serienmörders Jack the Ripper befinden. Die Suche nach Antworten führt Audrey zurück in ihr eigenes Umfeld … und zu einem furchtbaren Geheimnis.



8. "Winterstrandtage" von Tanja Janz

Eine vergessene Kerze auf dem Adventskranz bedeutet für Leni die Katastrophe: Keine 24 Stunden später steht sie ohne Bleibe da und wird von ihrem Partner verlassen. Dabei hatte Leni sich für das kommende Jahr den nächsten Schritt in ihrer Beziehung gewünscht. Um sich zu sammeln, reist sie zu Oma Elga nach St. Peter-Ording und zieht in ihr hübsches Friesenhäuschen. In der Stille zwischen den Jahren lässt sie die winterliche Landschaft auf sich wirken und genießt Oma Elgas warmen Apfelstrudel. Tag für Tag schöpft Leni allmählich wieder Hoffnung. Es scheint, dass die Rauhnächte an der friesischen Küste ihr den Weg in eine Zukunft weisen – mit einem neuen Beruf und einem Mann an ihrer Seite, den sie schon fast vergessen hatte.


9. "Wunderzeit - Die Schwestern vom Waldfriede" von Corina Bomann

Berlin-Zehlendorf, 1948: Als Hilfsgüter aus einem Rosinenbomber vom Himmel fallen, atmet die Belegschaft des Waldfriede-Krankenhauses erleichtert auf, denn die Not im blockierten Westberlin und in der Klinik ist groß. Auch die junge Hebammenschülerin Christina leistet tapfer ihren Dienst und umsorgt ihre kleinen Patienten. Ihre Arbeit auf der Kinderstation erfüllt sie mit tiefem Stolz und vermag den Schmerz über ihren im Krieg gefallenen Vater und Bruder zu lindern. Als sie sich Hals über Kopf in den Mechaniker Peter verliebt, schöpft Christina zum ersten Mal Hoffnung auf eine glücklichere Zukunft – bis Peter ihr einen waghalsigen Plan verkündet, der ihn das Leben kosten kann. Und er ist nicht der Einzige, um dessen Wohl Christina fürchten muss …

10. "Taubenschlag" von Dennis Jürgensen

In Berlin werden in einem alten Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg die Leichen einer Familie gefunden. Parallel dazu werden in Norddeutschland Menschen brutal in ihrem Zuhause ermordet, gefesselt an einen Sessel und mit einer blutenden toten Taube auf dem Schoß. Lykke Teit wird aus Kopenhagen nach Flensburg geholt, um Rudi Lehmanns Team bei den Ermittlungen zu helfen und die länderübergreifende Polizeiarbeit zu stärken. Wie hängen der Leichenfund und die Mordserie zusammen? Dieser Frage geht das Ermittlerduo auf den Grund. Der Fall entpuppt sich als überraschend persönlich für Rudi. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn der Täter ist noch auf freiem Fuß und hat bereits sein nächstes Opfer im Visier. Während Rudi und Lykke ihre Freundschaft weiter vertiefen, hat Lykke immer noch mit dem Verlust ihrer Tochter Gry zu kämpfen. Auch Rudi muss sich seiner Vergangenheit stellen. 



Dienstag, 15. August 2023

Rezension: "Dünenleuchten" von Tanja Janz

Bente liebt es, sich den Nordseewind um die Ohren wehen zu lassen, und kostet es aus, dass sie jetzt die Schutzstation am Westerhever Leuchtturm leitet und in St. Peter-Ording Zwergseeschwalben und Seeregenpfeifer beobachten kann. Nirgendwo sonst hat sie sich bisher so frei und gelassen gefühlt. Als sie in den Salzwiesen dann den attraktiven Kitesurfer Tilo kennenlernt, scheint das Glück ganz auf ihrer Seite zu sein. Aber da ahnt Bente noch nichts von Tilos wahrem Interesse am Naturschutzgebiet und den Hoffnungen, die er in eine Freundschaft mit ihr setzt ...

Bente kehrt mit Anfang 30 nach mehreren Jahren Studium und einer gescheiterten Beziehung aus den USA zurück in ihre Heimat St. Peter-Ording. Den wahren Grund für die Trennung von Johannes kennt nur ihre beste Freundin Franka. Nun muss Bente erst mal wieder zuhause ankommen und zieht in die kleine Wohnung im Dachgeschoss ihres Elternhauses. Als neue Leiterin der Schutzstation Westerhever hat sie nun genau den Job, den sie sich immer erträumt hat. Und mit ihrem Team aus freiwilligen Helfern und Studenten kommt sie auch super zurecht. Gemeinsam wollen sie das Bewusstsein der Touristen für den Natur- und Küstenschutz noch mehr stärken. 

Tanja Janz gelingt es mal wieder perfekt, ihre Liebe zu St. Peter-Ording auf ihre Figuren zu übertragen. Und zeigt, wie heilsam eine Rückkehr in die Heimat sein kann und wie man im Kreise seiner Freunde und Familie aufblühen und auch Schicksalsschläge meistern kann. Man hört förmlich den Wind, das Meeresrauschen, schmeckt die salzige Luft und fühlt die Sonne auf der Haut. 

Ob es nun ihre Sommer- oder ihre Winterromane sind, bisher hat mir alles gefallen. Man fühlt sich einfach wohl und kann in die Geschichten eintauchen und sich gut in die Figuren hineinversetzen. Es sind oft ganz alltägliche Situationen, die jedem passieren können und deshalb wahrscheinlich auch so authentisch sind. Hier ist es u. a. die Erkenntnis, dass man manchmal erst weit wegfahren muss, um zu erkennen, wohin man wirklich gehört. 

Ein Wohlfühlbuch für den Sommer, das man aber natürlich auch zu jeder anderen Jahreszeit lesen kann. 


Bewertung: 📖📖📖📖📕







Freitag, 11. August 2023

Neuzugänge dieser Woche

In drei Wochen ist bereits der 1. September, also muss ich schon mal langsam für den Leseherbst vorsorgen. 😉
 
Die beiden nachfolgenden Bücher konnte ich günstig gebraucht erwerben. "Der Spuk von Beacon Hill" ist auf jeden Fall für den Oktober geplant. 


 
Sandra führt ein rundum perfektes Leben. Sie lebt mit Mann und Kind in einer Villa vor den Toren von Lüneburg, übt ihren Traumjob als Autorin aus und ihre beste Freundin wohnt direkt nebenan. Eines Tages erscheint ein Fan auf der Bildfläche, der die Frau von Tag zu Tag mehr bedrängt. Als sie versucht, ihn in die Schranken zu weisen, zeigt er sein wahres Gesicht. Er beginnt ihr Bilderbuchleben Stein für Stein zu zerlegen und abzutragen, bis nichts weiter übrigbleibt als ein Geheimnis, das sie gern für immer vergraben hätte.


Sadie ist 25, arbeitet als Bibliothekarin und hat eine besondere Gabe: Sie ist empfänglich für das Übernatürliche. Ein Freund bittet Sadie, sich mit einem seltsamen Ereignis zu befassen. In einem angeblichen Spukhaus in der Stadt ist ein Mädchen verrückt geworden. Sie versucht seither sich umzubringen, weil sie, so behauptet das Mädchen, von dem Geist einer toten Frau terrorisiert wird. Diesen Geist nennt sie »die Madenmutter«. Obwohl sie ihre Gabe immer unterdrückt hat, möchte Sadie helfen und betritt das unheimliche Haus. Doch die Geschichte der Madenmutter ist keine Erfindung von einem gestörten Teenager. Der Geist der Toten ist real – und sehr bösartig ...

 
Wenn mir das Buch von Ambrose Ibsen gefällt, werde ich die Fortsetzungen sicher auch lesen, es gibt ja schon zwei. 😊





Donnerstag, 10. August 2023

Top Ten Thursday: 10 verschiedene Städte

 

Heute geht es in der wöchentlichen Mitmachaktion auf  Aleshanees Weltenwandererblog  auf eine Reise in verschiedene Länder und/oder Städte. 

Nenne 10 Bücher, die in 10 unterschiedlichen Ländern oder Städten spielen

Ich habe mich für 10 Städte entschieden und fand die Aufgabe recht einfach. Ich musste sogar auslosen und wieder streichen. 
Mit einem Klick auf die Stadt kommt ihr zu meinen Rezensionen. (Außer bei "Blutnacht", das liegt noch ungelesen auf meinem SUB, aber ich weiß, dass es in Cincinatti spielt 😉 )

Kennt ihr die Bücher? Oder die Städte? Also ich war bisher nur in London, Exeter, Essen und Königswinter. Ach ja und in Frankfurt, aber da nur am Bahnhof und auf dem Messegelände (Frankfurter Herbstmesse).

1. 



2.
4. 
Cincinatti


7. 

10.








Mittwoch, 9. August 2023

Buchgeschichte: Die letzte Fahrt der Demeter

Wer "Dracula" von Bram Stoker gelesen hat oder den Film gesehen hat, der weiß, dass die Demeter das Schiff war, das den Vampir von Bulgarien nach England brachte. Als dieses in Whitby anlegte, war die gesamte Mannschaft tot, der Kapitän ans Steuerrad gefesselt und von Bord sprang ein großer schwarzer Hund. 


Dieser Teil des Romans wurde nun verfilmt. Und ich frage mich: Kann das funktionieren? Sicher, man kann bestimmt einiges an Spannung und Horror erzeugen. Ein Sturm auf einem Schiff, Dunkelheit, es geschehen unheimliche Dinge, nach und nach verschwinden die Crew Mitglieder und eine grauenhafte Gestalt wird immer wieder an Bord gesehen. Aber reicht dieses eine Kapitel des Klassikers für einen gesamten Film?  
Der Trailer verspricht jedenfalls spannende Unterhaltung

Aber mal ehrlich, wer das Buch kennt, weiß ja auch, wie die Geschichte ausgeht. Es sei denn, es wird im Film ein anderes Ende für Dracula geben als bei Bram Stoker. Stellt euch vor, Dracula wäre nie in Whitby von Bord gegangen, weil er vorher auf der Demeter vernichtet wurde. Er hätte niemals sein Unwesen in England getrieben und niemals Mina getroffen. Dr. Seward hätte es nie für notwendig erachtet, seinen Mentor Van Helsing nach London zu holen. Was wäre der Literaturwelt damit entgangen? Nein, ich glaube nicht, dass ich mir das vorstellen möchte. 😉

Ab dem 17. August kann man sich im Kino überzeugen, ob die Umsetzung dieses relativ kleinen Parts aus dem Roman gelungen ist. Ich glaube aber, ich warte, bis man ihn irgendwo streamen kann. 








Bloggerbrunch: Lesemarotten

 


Ich habe es zeitlich leider nicht geschafft, hier am Tag des Brunches mitzumachen, aber ich hoffe, das ist jetzt auch noch möglich. Ich finde die Fragen nämlich sehr interessant und habe mir mal vor Augen geführt, welche Marotten oder Macken ich so beim Lesen oder bei Büchern allgemein habe. 

Wenn euch die Aktion gefällt, schaut gerne bei Tanja auf Der Duft von Büchern und Kaffee und Lenis Welt voller Welten vorbei. 


Bei der Frage „darf ich mir dieses Buch einmal ausleihen?“ deines Nachbarn, der eigentlich nur zum Grillen zu Besuch kommen wollte und nun dein Bücherregal mit deinen Lieblingsgeschichten inspiziert, stellen sich dir die Nackenhaare auf?
Das kommt auf den Nachbarn an...und auf das Buch, das er mitnehmen möchte. Eine Nachbarin liest selbst sehr gern und viel, das hätte ich kein Problem, ihr mal etwas zu leihen. Ich habe allerdings auch schlechte Erfahrungen gemacht und habe mal Bücher, die ich verliehen habe, nicht zurückbekommen. 


Ein frisch gekauftes Buch mit einem besonders schön gestaltetem Buchschnitt oder eine Specialedition wandert bei dir ungelesen ins Regal. Stattdessen kaufst du dir lieber noch eine zweite, einfache Ausgabe oder ein Ebook, damit dein neuer Buchschatz keinen Schaden nimmt?
Also ehrlich gesagt würde ich auf diese Idee nie kommen. Ein Buch ist dazu geschrieben worden, dass es gelesen wird. Und danach kommt es dann ins Regal und darf bewundert und ab und zu mal hervor geholt werden. Bücher sind auch viel zu teuer geworden, um sie doppelt zu kaufen, nur damit eins geschont wird, finde ich.


Menschen, die Eselsecken ins Buch machen oder sogar mit einem Kugelschreiber ihre Lieblingsszenen direkt auf den bedruckten Seiten markieren, werden vermutlich nie zu deinem Freundeskreis zählen dürfen?
Ein Buch, dem man ansieht, dass es gelesen wurde, vielleicht sogar öfter, hat Charakter. Das zeigt doch, dass es wirklich lesenswert ist. Auch Notizen darin zeigen doch, dass der Leser sich dazu Gedanken gemacht hat. Ich selbst mache das zwar selten und Eselsohren gehen bei mir eigentlich auch nicht. Ich habe eine Ausgabe von Bram Stokers "Dracula", die kam damals zum Film mit Gary Oldman raus, der sieht man auf jeden Fall an, dass sie gelesen wurde und nicht nur einmal. 
Ich kaufe auch viele gebrauchte Bücher, da darf man auch nicht pingelig sein. Was nicht geht, sind Essensreste zwischen den Seiten *g*


Kennst du das? Ein Buch weiß dich über Längen einfach nicht so richtig zu fesseln. Die Charaktere sind blass, die Story dümpelt so vor sich hin.
Gibst du einer Geschichte über die ersten Seiten hinaus immer noch eine Chance? Liest du dich immer, egal, wie schlecht die Erzählung ist, bis zum Ende durch oder brichst du in solchen Fällen auch gerne mal ein Buch ab?
Ich gebe einem Buch immer erst eine Chance und lese meistens so bis Seite 100. Wenn ich dann aber merke, dass ich überhaupt nicht in die Geschichte rein komme und das Buch eigentlich nur aus Pflicht wieder in die Hand nehme, dann breche ich es ab. Manchmal kommt es dann zurück auf den SUB und bekommt eine zweite Chance, manchmal auch nicht, dann wandert es in eine Bücherschrank oder wird so verschenkt. 
Es gibt einfach zu viele Bücher, die gelesen werden wollen, um die Zeit mit den Büchern zu "verschwenden", durch die man sich durchquälen müsste.


Es gibt so viele spannende und unterhaltsame Geschichten. Wir möchten von dir wissen, welche Art von LeserIn du bist: Liest du gerne mehrere Geschichten gleichzeitig oder beendest du lieber immer erst ein Buch, bevor du ein neues beginnst.
Ich lese grundsätzlich nur ein Buch. Parallel lesen ist gar nicht mein Ding. Außer vielleicht ein Roman und zur gleichen Zeit noch ein Sachbuch, was aber eher selten vorkommt. Oder in der Weihnachtszeit ein buchiger Adventskalender mit einer Kurzgeschichte für jeden Tag. Den lese ich dann zusätzlich zu einem "normalen" Buch. 

Wir haben eine kleine Ja/Nein-Umfrage für dich vorbereitet. Verrate uns, welche der Aussagen auf dich zutrifft und welche nicht.

- Etikettenpuhler: Etiketten auf Büchern werden sofort nach dem Kauf abgepuhlt?
   
Ja.

- Hast du schon mal ein Buch weggeschmissen?
   Nein!


- Musikhören, Gespräche oder Fernseher als Geräuschkulisse im Hintergrund, während du ein Buch      liest. Ist das eine Option?
    Nein

- Buchschnüffler: Magst du den Duft von Büchern und schnüffelst gerne über bedruckte Seiten?
   Ja

- Buchrückenstreichler: Einbände berühren, über das Cover streicheln ist voll dein Ding?
   Nein

- Notizen schreiben: Beim Lesen gehören deine Gedanken zur Geschichte, zum Setting oder den         Charakteren notiert. Zumindest gute Zitate schreibst du nebenbei auf, oder?
   Nein

- Post-Its: Klebst du Post-Its in deine Bücher?
  Nein

- Ich bin jemand, der die Buchseiten oft nicht getrennt bekommt und lecke mir deshalb die Finger an, um die Seiten zu trennen. Mein Buch ist mein Buch. Stört das jemanden, kann er ja weggucken.
  Ja

- Bist du jemand, der den Umschlag vor dem Lesen entfernt, damit er keinen Schaden nimmt?
  Nein (Taschenbücher haben meistens keine Umschläge)

Wurde eine Lesemarotte vergessen? Jetzt ist Zeit für die ganze Wahrheit! Verrate uns, welche heimlichen Marotten dir bei diesem Thema in den Kopf gekommen sind? Was sind für dich die absoluten No-Gos beim Thema Buchpflege und welche kleinen Geheimnisse hegst du, wenn es um das Thema lesen geht?
Ich habe mal überlegt, aber ich glaube, ich bin da eher langweilig und habe keine oder wenig Marotten und Macken beim Lesen oder Büchern allgemein. Es sei denn, man bezeichnet es als Marotte, dass ich keine E-Books lese und sehr, sehr selten Hardcover. Ich bin ein Taschenbuchleser und warte dafür auch gerne mal auf diese Ausgabe, wenn zuerst ein Hardcover erscheint. So z. B. bei "Drachenbanner" von Rebecca Gablé, auch wenn es mir schwer gefallen ist. Aber nun erscheint ja bald das Taschenbuch. *g*







Montag, 7. August 2023

Rezension: "Sommersonnenwende" von Pascal Engman & Johannes Selaker

Die Sonne brennt heiß auf den Asphalt in einem Stockholmer Vorort, als eine junge Frau gefunden wird, vergewaltigt und erdrosselt. Kriminalkommissar Tomas Wolf kann den Anblick der Toten kaum ertragen – zu sehr erinnert sie ihn an die dunkle Zeit in seiner Vergangenheit, die er am liebsten vergessen würde. Doch in diesem Sommer ’94 ist er der Erste am Tatort. Er ahnt nicht, dass auch die Journalistin Vera Berg in diesem Mordfall ermittelt und dabei alles aufs Spiel setzt – vor allem ihr eigenes Leben. Als in einer Kleinstadt eine Katastrophe passiert und es weitere Tote gibt, kreuzen sich die Wege von Tomas und Vera: Die gemeinsame Jagd nach einem brutalen Frauenmörder beginnt. Sie wird in alle Ecken der Gesellschaft reichen, dorthin, wo die dunkelsten Ängste und der tiefste Hass zu Hause sind.

Im Nachwort erklären die beiden Autoren, dass sie mit ihrem Buch die Stimmung und Atmosphäre des Sommers 1994 den Lesern nahe bringen möchten. Und ich finde, das ist ihnen sehr gut gelungen. Die Fußballweltmeisterschaft im heißesten Sommer, den man bis dahin erlebt hatte, daran kann ich mich selbst noch erinnern, auch in Deutschland. Man sieht also, die Temperaturen der letzten Wochen außerhalb von Deutschland sind nicht so ungewöhnlich, wie es dargestellt wird. Jüngere können dies aber natürlich nicht wissen. 

Insgesamt hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen, der Aufbau, wie alles zum Ende zusammenlief, die steigende Spannung, diverse Wendungen und Überraschungen, die Charaktere, alles passte. 
"Sommersonnenwende" spielt zwar vor fast 30 Jahren, aber das Thema Flüchtlingswelle (damals aus dem ehemaligen Jugoslawien) ist ja gerade im Moment wieder sehr aktuell.
Wie gesagt, kommt die damalige Stimmung sehr gut rüber, ich war immer hautnah dabei und konnte die Sommerhitze richtig nachempfinden.
Durch die WM und den Amoklauf von Matias Flink, der damals tatsächlich in Falun passiert ist, wird die Geschichte noch authentischer. 

Erzählt wird in der 3. Person, abwechselnd aus der Sicht von Tomas Wolf und Vera Berg, so dass man unterschiedliche Sichtweisen auf die Entwicklungen erhält. Der Schreibstil ist lebendig und flüssig. 
Tomas Wolf war als junger Mann in der Neonaziszene Schwedens aktiv, er hat den Absprung geschafft, seine beiden Brüder nicht. Das sorgt zusätzlich für Spannung und Zündstoff. Ich muss sagen, ich bin bei ihm ein bisschen zwiegespalten, denn dank seiner Frau hat er in ein normales Leben gefunden, das er aber dann wieder aufs Spiel setzt. Andererseits kann ein Kriegstrauma natürlich große Schäden anrichten.
Auch Vera Berg hat ihr Päckchen zu tragen. Sie versucht, einen kleinen Jungen zu beschützen und gleichzeitig einen guten Job als Reporterin zu machen. Gelingt ihr das nicht, sieht es nicht nur für ihre eigene Zukunft schlecht aus.
Es gibt hier also nicht nur schwarz und weiß, die Charaktere haben viele Facetten. 

Skandinavische Krimis und ich, das geht ja nicht immer gut, aber "Sommersonnenwende" fand ich wirklich sehr gut und würde weitere Teile auch gerne lesen.


Bewertung: 📖📖📖📖📖