Freitag, 31. Dezember 2021

Rezension: "Das Winterkarussell" von Anna Liebig

Antonia ist fünfzehn Jahre alt, als ihre Mutter bei einem Autounfall stirbt. Bereits ein paar Jahre vorher hat sie ihren Vater an den Krebs verloren. Das Jugendamt macht schließlich ihren Großvater in einem Dorf im Taunus ausfindig. Otto wusste bisher nicht mal, dass er eine Tochter hatte, geschweige denn eine Enkelin. Auch Antonia hatte keine Ahnung von ihrem Opa. Die Annäherung der beiden gestaltet sich dann auch entsprechend schwierig, denn Otto ist ein Eigenbrötler und mürrischer alter Mann, der Jahrzehnte alleine auf seinem Hof gelebt hat. Seine einzige Freude ist "sein altes Mädchen", ein historisches Karussell, das er bis 1938 zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder auf verschiedenen Jahrmärkten betrieben hat, zuletzt auf dem Weihnachtsmarkt in Frankfurt. Nun ist nur noch Otto aus seiner Familie übrig und er hütet das Karussell wie seinen Augapfel. Als Antonia das historische Fahrgeschäft in der Scheune entdeckt, ist sie verzaubert und nach und nach erzählt ihr Großvater ihr von der Zeit, als er noch ein junger Schausteller war und von der großen Liebe seines Lebens, die er vor so vielen Jahren auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt traf. Dann bekommt er das Angebot, sein Karussell auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg wieder aufzubauen, aber Otto zögert. Kann er das seinem "alten Mädchen" nach all der Zeit überhaupt zumuten? Andererseits findet Antonia, dass ein historisches Karussell nicht dafür gemacht ist, in einer dunklen Scheune zu stehen. Es muss sich drehen, Musik spielen, den Menschen Freude bereiten und strahlende Kinderaugen zaubern. Kann sie ihren Opa davon überzeugen?

Auf dem Buchrücken steht "Der Familienroman mit Herz zur schönsten Zeit des Jahres" und das trifft es auf den Punkt. Eine wunderschöne Geschichte, die ans Herz geht und innerlich wärmt, gefühlvoll geschrieben und manchmal auch schmunzeln lässt.

Erzählt wird auf zwei Zeitebenen. Im Jahr 1990 lernt Antonia ihren Großvater Otto zum ersten Mal kennen und zieht zu ihm in den Taunus.
1938 geht es um den letzten Weihnachtsmarkt in Frankfurt, auf dem Otto mit seinem Bruder und Vater sein Fahrgeschäft betreibt und seine große Liebe trifft. 

Die Figuren sind sehr liebevoll gezeichnet mit vielen Facetten. Otto ist zwar ein Griesgram, aber er war nicht immer so und das Erlebte hat ihn zu dem Menschen gemacht, der er heute ist.  Und es ist schön zu lesen, wie er und seine Enkelin sich nach all der Zeit annähern und sich gegenseitig Halt geben. 
Dazu die wunderbaren Beschreibungen des winterlichen, verschneiten
Weihnachtsmarktes auf dem Frankfurter Römerberg, damals und heute. 

Ich habe "Das Winterkarussell" sehr gerne gelesen und kann es jedem empfehlen, der Familiengeschichten zur Weihnachtszeit mag.


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹🌹


 





Mittwoch, 29. Dezember 2021

Rezension: "Die Schneeflockenmelodie" von Anna Liebig

Nina ist seit ihrer frühestens Kindheit beim Ballett und auf den Bühnen in der ganzen Welt unterwegs. Das ist ihr Leben, sie kennt nichts Anderes. Doch ihr Traum, eines Tages eine so gefeierte Ballerina zu sein wie ihre berühmte Großmutter Maria, droht zu zerplatzen. Als Maria aufgrund ihrer fortschreitenden Demenz auch noch in ein Heim gebracht werden muss, scheint Ninas Kraft am Ende. Sie ist bei ihr aufgewachsen, Maria war immer eine starke Frau und nun zu sehen, wie sie die Welt um sich herum langsam vergisst, das kann Nina kaum ertragen. Eines Tages bringt ihr Marias Nachbar eine Schatulle mit einer alten Spieluhr und einem Notizbuch. Dadurch erfährt Nina von Marias Vergangenheit und einer ungewöhnlichen Liebe zwischen einer Ballerina und einem Spieluhrenmacher. Und diese Geschichte führt sie auch zu ihrem eigenen Glück.

Das Buch wäre perfekt gewesen, um es als Adventskalender zu nehmen, denn es ist in 24 Kapitel unterteilt. Leider hatte ich es aber erst Mitte Dezember. Ich weiß allerdings auch nicht, ob ich es nach jedem Kapitel bis zum nächsten Tag hätte weglegen können. 

Erzählt wird einmal im Jahr 2010 Ninas Geschichte. Sie kommt kurz vor Weihnachten aus Russland nach Hause in die Wohnung ihrer Oma Maria in Wiesbaden, wo auch sie ein Zimmer hat. Mehr braucht sie nicht, da sie ständig nur in der Welt unterwegs und als Ballerina auf allen großen Bühnen der Welt zuhause ist. Seit Jahren lebt sie nur aus dem Koffer, aber so langsam denkt sie, dass ein richtiges Zuhause doch etwas Schönes wäre. Da Maria nun im Heim lebt, hätte sie die Chance die Wohnung zu übernehmen. Aber kann sie überhaupt ein "normales" Leben führen? Sie kennt nichts Anderes und kann auch nichts Anderes, als Ballett zu tanzen. Sie lebt nur für den Moment auf der Bühne, für den Applaus, den Erfolg. Es ist ein hartes Leben, das sehr viel Disziplin abverlangt.

Im Jahr 1956 wird die Geschichte von Maria erzählt, eine gefeierte Primaballerina. Sie hat gerade einen großen Verlust erlitten und das beeinflusst ihre Arbeit sehr. Maria glaubt, das Gefühl für die Musik, für den Tanz verloren zu haben. Und dann trifft sie auf Jakob, einen jungen Spieluhrenmacher, der ihr durch die schwere Zeit hilft. Aber sie leben in zwei verschiedenen Welten und es sind andere Zeiten.

Ich kann Ninas Situation sehr gut nachempfinden, denn meine Mutter ist ebenfalls vor einigen Jahren an Demenz erkrankt und "verschwand" irgendwann in ihrer eigenen kleinen Welt. Es stimmt, dass dies für die Angehörigen sehr viel schlimmer ist, als für die Betroffenen selbst und man freut sich über jeden klaren Moment. 

Mit der "Schneeflockenmelodie" ist das Weihnachtslied "Leise rieselt der Schnee" gemeint, das die Spieluhr spielt, die Nina von ihrer Oma bekommt. Allein die Beschreibung dieser Spieluhr in der vorweihnachtlichen Zeit, schafft eine wohlige Atmosphäre. Auch der "Tanz der Zuckerfee" aus Tschaikowskis "Nussknacker" wird oft erwähnt. Ich gebe zu, ich bin in der Welt des Balletts nicht so bewandert, mir sagten die Namen zwar etwas, aber die Melodien konnte ich nicht zuordnen. Dann habe ich mir den "Tanz der Zuckerfee" angehört und kannte es natürlich sofort. 

Die Autorin gewährt uns Einblicke in das harte Leben einer Tänzerin, damals wie heute. Disziplin, tägliches Training, Entbehrungen. Es ist nicht nur ein Job, es ist eine Lebenseinstellung. Einer von Marias Leitsätzen ist "Wer wankt, verliert". Und das nicht nur an der Ballettstange. "Gerade stehen, Haltung bewahren und immer an sich selbst arbeiten." Gut gefallen hat mir der Teil des Buches, in dem Maria dank Jakob erkennt, dass es auch noch ein anderes Leben abseits der Bühne geben kann. Besuche auf dem Weihnachtsmarkt, Zuckerwatte essen und Glühwein trinken, alles Dinge, die eine Balleria niemals darf, die aber doch so viel Spaß machen, besonders mit dem richtigen Menschen an seiner Seite.

Anna Liebig schreibt eingangs, dass für sie ein Winter ohne Schnee undenkbar ist. Und das merkt man an den Beschreibungen des vorweihnachtlichen Wiesbadens. Man ist mittendrin in der winterlichen Atmosphäre und möchte am liebsten die Schneeflockenmelodie singen. 



Bewertung🌹🌹🌹🌹















Samstag, 25. Dezember 2021

Frohe Weihnachten

Und ein weiteres Jahr Weihnachten, wie es nicht sein sollte. Ich hoffe, ihr macht trotzdem das Beste daraus und genießt die Tage im Kreis Eurer Lieben.



Es kommen sicher auch wieder bessere Zeiten und schönere Weihnachtsfeste, man muss nur ganz fest daran glauben. Denn, es kann ja nur besser werden, oder? 




Rezension: "Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer" von Julia Rogasch

Luises Eltern führen seit Jahren eine Teestube auf Sylt, die schon Luises Großmutter gehört hat. Kurz vor Weihnachten fahren die Eltern zur Kur und Luise eilt zu Hilfe. Hier erfährt sie, dass es mit dem "Kliffstübchen" nicht gut aussieht, die Gäste immer weniger werden und die Konkurrenz der schicken Cafés und Hotels auf Sylt größer. Aber Luise will nicht aufgeben, auch wenn sie sich dafür mit ihrer verbitterten Großmutter auseinander setzen muss. Sie ist überzeugt, das sie mit ihren selbstgemachten Teemischungen und leckeren Kuchen und Torten etwas Besonderes auf der Insel anbieten können. Zum Glück trifft sie auf den Konditor Moritz, der ein Zimmer über der Teestube mietet. Er erzählt ihr von einem alten Rezeptbuch seines Großvaters und gemeinsam versuchen sie das "Kliffstübchen" zu retten. Dabei stoßen sie auf ein lange gehütetes Familiengeheimnis, das sie weit in die Vergangenheit führt. 

Ein Winter auf Sylt. Es ist das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe, abe sicher nicht mein letztes. Die Beschreibungen der Insel sind so bildhaft, obwohl ich selbst noch nie dort war, konnte ich alles vor mir sehen. Besonders schön fand ich die Darstellung des Sonnenaufgangs am Weihnachtsmorgen. Aber auch die Beschreibung der weihnachtlichen Dekorationen versetzt den Leser in die richtige Adventsstimmung.

Erzählt wird abwechselnd in der Ich-Form aus Sicht von Luise und aus Sicht von Moritz, das Kapitel ist immer mit dem jeweiligen Namen überschrieben. Dabei wird aber nichts wiederholt, sondern immer aus der Perspektive des Anderen weitererzählt. 

Sylt ist für die Autorin die Heimat des Herzens, habe ich gelesen, und das merkt man. Sehr liebevoll beschreibt sie die Insel, gerade zur Weihnachts- und Winterzeit, und die Menschen, die dort leben. Gerade in dieser Zeit braucht man solche Geschichten von Menschen, die zusammenhalten, sich gegenseitig helfen und füreinander da sind.

Eine schöne Geschichte, die den Zauber eines Inselwinters wunderbar rüber bringt und wärmt wie eine Tasse Tee, z. B. "Winterzauber"  ;-)


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹



Dienstag, 21. Dezember 2021

Blessed Yule: Es ist Wintersonnenwende

Kalendarisch ist heute Winteranfang. Aber im Alten Jahreskreis wird die Wintersonnenwende gefeiert. Die Mittwinternacht ist die längste Nacht des Jahres, die auf den kürzesten Tag des Jahres folgt. 
 
 
 Mittwinternacht

Es ist Dezember.
Der Schnee fällt sacht
Alles ist still
in dieser Mittwinternacht.

Mein Atem ist kalt.
Der Mond erhellt das Dunkel.
Ich gehe durch den Wald,
sehe Eiskristalle funkeln.

Es ist die Nacht der Sonnenwende,
des Jahres längste Nacht.
Dieses Jahr geht bald zu Ende
und das neue Licht erwacht.

©Blackfairy71
 
 
Natürlich merkt man davon morgen nicht sofort etwas, aber tatsächlich werden die Tage nun wieder länger. Ein Lichtblick in dieser dunklen Zeit und ich bin froh, wenn auch dieses Jahr endlich vorbei ist. Man weiß zwar nicht, ob das Nächste besser wird, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. 




 

Dienstag, 14. Dezember 2021

Neuzugänge in der letzten Woche

Eigentlich ist mir überhaupt nicht nach Adventszeit und ich bin auch nicht wirklich in Weihnachtsstimmung. Die allgemeine Situation nervt einfach nur noch und drückt auf die Stimmung.
Aber ich versuche einfach mal, mir mit passenden Büchern ein bisschen mehr Weihnachten oder Winterstimmung zu zaubern. 
 

"Das Winterkarussell" steht seit letztem Jahr Weihnachten auf meiner Wunschliste, weil ich davon schon viel Gutes gehört habe. Und "Friesenherzen und Winterzauber" fehlte mir noch in meiner Sammlung von Winterbüchern von Tanja Janz. 
 
"Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer" war am letzten Samstag in meinem Paket beim jährlichen Weihnachtswichteln der Büchereulen. Ich habe es direkt begonnen und bisher gefällt es mir gut.
 

Vielleicht gelingt es mir, mit diesen Büchern ein wenig meine Stimmung zu heben bzw. mich auf Weihnachten einzustimmen. Was sicher auch noch helfen würde, wäre ein bisschen winterliches Wetter. 


 
 
 
 
 

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Top Ten Thursday: Ewige Wunschbücher

 

Am heutigen Donnerstag geht es bei Aleshanees Aktion auf ihrem Weltenwandererblog um Bücher auf der Wunschliste. Und da gibt es bei mir so einige, bei LB sind es schon 226. 

Hier sind

10 Bücher, die gefühlt schon ewig auf meiner Wunschliste schlummern:
 
 
 1. 
Leider ist dieser Titel nicht mehr erhältlich, so dass ich die Reihe nie abschließen konnte.

 2.
Das Gleiche gilt für diesen 6. Teil der Reihe

 3.
Der Inhalt interessiert mich einfach. Die Geschichte spielt in einem Internat, in dem einst auch Lord Byron Schüler war.

4. 
Ein Thriller aus Australien. Aus der Reihe habe ich bereits drei andere Teile gelesen, 
die mir sehr gut gefallen haben.

5. 
Das Buch steht seit Jahren auf meiner WuLi. 
Die Idee finde ich recht witzig.

6. 
Ein historischer Roman aus der Zarenzeit, 
der auch schon seit Jahren auf meiner WuLi steht.

7.
 Ein Teil aus der Reihe "Women of the Otherworld". Vielleicht kennt ja jemand 
die Teile mit Werwölfin Elena Michaels.

8. 
Ein historischer Roman, der auch schon lange auf meiner WuLi steht

9. 
Der Klassiker, der u. a. auch Bram Stoker zu "Dracula inspirierte. 
Ich will ihn schon eeeewig lesen.
10. 
Hier muss ich sagen, ist mir das Buch einfach noch zu teuer und ich hoffe, dass es entweder irgendwann als Taschenbuch veröffentlicht wird oder ich ein Schnäppchen 
irgendwo machen kann.








Montag, 6. Dezember 2021

Rezension: "Friesenwinterzauber" von Tanja Janz

Kurz vor Weihnachten macht Isabels Freund aus heiterem Himmel Schluss mit ihr. Nicht nur das, er fliegt auch noch mit einer Anderen in den mit ihr geplanten Urlaub nach Hawaii. Da kommt die Frage ihrer älteren Nachbarin gerade richtig. Frau Osterfeld hat eine Einladung ihrer Schwester erhalten, in St. Peter-Ording mit ihr Weihnachten zu feiern. Frau Osterfeld traut sich die Strecke von Rosenheim an die Nordseeküste alleine nicht mehr zu und bietet Isabel an, ihr eine Woche in einer Ferienwohnung zu bezahlen, wenn sie mit ihr nach Nordfriesland fährt. Da Isabel sowieso Urlaub hat, nimmt sie an und zusammen mit ihrer Hündin Mari geht es rund 1000 Kilometer in den Norden. Die vierundreißigjährige Isabel war noch nie an der deutschen Nordseeküste und spürt beim Blick auf die winterlichen Salzwiesen und Dünen schnell deren heilsamen Zauber. Sie lernt viele liebe Menschen geben, die ihr ein Gefühl geben, das sie lange nicht kannte: Zuhause.
 
Ich freue mich ja immer, wenn es wieder einen neuen Winterroman von Tanja Janz gibt. Auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Der Autorin gelingt es wie immer, die winterliche Atmosphäre an der See perfekt einzufangen. Man spürt die frische Luft, den Wind, schmeckt das Salz und sieht die vereisten Dünengräser vor sich. Es ist einfach eine Geschichte zum Wohlfühlen, man kann sich hinein fallen lassen und den Alltag für die Zeit vergessen. Etwas, das ich gerade im Moment sehr brauche.

Natürlich kann man sich fragen, ob es realistisch ist, dass die Familie Friedrich Isabel einfach so in ihren Kreis aufnimmt und sie direkt zum Essen einlädt, bloß weil sie sich bei ihnen ein Fahrrad ausleiht. Aber allein die Vorstellung, dass es solche Menschen gibt, tut einfach gut. Und das Ganze spielt schließlich in der Weihnachtszeit und da sollte es schließlich Wunder geben. Ich fand es jedenfalls sehr schön beschrieben, wie Isabel, die in einem Kinderheim aufgewachsen ist, nachdem ihre Mutter sie als Baby dort abgegeben hat, nun in St. Peter-Ording Freunde, Geborgenheit und vielleicht auch eine neue Familie findet. Nils und Opa Erk waren mir gleich sympathisch.
 
Ganz toll fand ich auch Mari, denn die ist eine ausgebildete Therapiehündin und zusammen mit Isabel kann sie beim Nachbarjungen von Frau Osterfelds Schwester einiges bewirken. Das war auch noch mal etwas fürs Herz. :-)
Und gefreut habe ich mich auch über ein Wiedersehen mit einer Figur aus "Wintermeer und Dünenzauber". 
 
"Friesenwinterzauber" ist für mich wieder ein Wohlfühl-Winterbuch, ohne dabei kitschig zu sein.  Ich kann es gerade in dieser Zeit sehr empfehlen.



Bewertung: 🌹🌹🌹🌹




 
 

Donnerstag, 2. Dezember 2021

Rezension: "Schwedischer Todesfrost" von Christoffer Holst

Kurz vor Weihnachten in Stockholm. Cilla Storm vermisst ihre gemütliche Laube in den Schären. Da kommt ihr die Einladung von ihrem besten Freunde Zacke gerade recht. Zusammen mit Zackes Freund Jonathan und Cillas Gartennachbarin Rosie geht es über die Feiertage in eine gemütliche Hütte im Skigebiet Idre Fjäll. Nur schade, dass Cillas Freund Adam nicht dabei sein kann. Und die Winterromantik findet auch ein jähes Ende, als Rosie eines morgens im Wald einen Toten entdeckt. Es sieht nach einem Unfall aus, ein Sturz von einem Felsvorsprung. Aber was hat der junge Mann nachts alleine dort gemacht, ohne Taschenlampe, ohne Handy? Und dann stellt sich heraus, dass der Tote für eine reiche Familie in Idre Fjäll gearbeitet hat, deren Sohn seit kurzem ein berühmter Musiker ist. Cillas Neugier ist natürlich geweckt, zumal sie gerade nach einer neuen Story für ihren True Crime Podcast "Blutspur" sucht.
 
Ein Krimi mit Spannung und der schon bekannten Prise Humor, das ist auch der 3. Teil der Cilla-Storm-Reihe. Abseits der ganzen düsteren Thriller kann Schweden also auch Cozy Crime. 
 
Cilla freut sich, dem nasskalten Winter in Stockholm zu entfliehen und in den verschneiten Bergen zu verbringen. Auch wenn es ihr natürlich lieber wäre, dass Adam dabei wäre, muss der Polizist vor den Feiertagen leider arbeiten. Dafür kommt seine Mutter Rosie mit. Die ehemalige Polizistin Siebzig plus ist mittlerweile eine gute Freundin für Rosie geworden und insgeheim froh, Weihnachten nicht alleine verbringen zu müssen. Zacke ist von der Skihütte und dem nicht vorhandenen Komfort zwar nicht so begeistert, fügt sich aber Jonathan zuliebe in sein Schicksal. Jonathan liebt die Berge und Skifahren. Hier gibt es dann auch wieder die meisten Momente zum Schmunzeln. Etwa beim Einkauf im Laden von Idre, als Zacke entsetzt feststellt: "Oh mein Gott, die haben keinen frischen Estragon!" 

Geschrieben ist das Buch aus Sicht von Cilla und von Rosie sowie auch des später toten jungen Mannes. Nach und nach wird der Ablauf chronologisch erzählt und der Fall geklärt, untermalt von Beschreibungen der verschneiten Winterlandschaft in Schwedens Bergen.
 
Wie es aussieht, gibt es jetzt nur noch einen weiteren Teil, der im Februar 2022 erscheinen wird: "Tödlicher Inselfrühling". 
 

Bewertung: 🌹🌹🌹🌹🌹