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Mittwoch, 5. März 2025

Die Montagsfrage: Was ist dein Lieblingsklassiker

 


Sophia fragt diese Woche in ihrer WordWorld 

Habt ihr einen Lieblingsklassiker?

Ja, den habe ich und zwar ist das "Dracula" von Bram Stoker. Gelesen habe ich das Buch zum ersten Mal vor etwa 30 Jahren. Damals kam der Film mit Gary Oldman, Keanu Reeves und Winona Ryder ins Kino und der Roman wurde neu als Taschenbuch auf den Markt gebracht. Ich kannte zwar die alten Filme über Dracula, hatte bis dahin aber nie das Buch gelesen. Es begeisterte mich sofort und die Faszination ist bis heute geblieben. Inzwischen habe ich es vier Mal gelesen in den letzten Jahren. 
Was genau mich daran so begeistert, kann ich gar nicht mal genau sagen. Einerseits vielleicht der Aufbau aus Briefen, Tagebucheinträgen, Zeitungsartikeln und geschriebenen Tonbandaufnahmen. Und die Atmosphäre und Spannung. Obwohl Dracula tatsächlich nur am Anfang und am Ende der Geschichte tatsächlich Gestalt annimmt, ist er trotzdem die ganze Zeit präsent und beeinflusst das Leben der anderen Figuren. 

Ansonsten muss ich sagen, dass ich nicht viele Klassiker gelesen habe. Zu nennen wäre da noch "Frankenstein" von Mary Shelley. Hier finde ich die Entstehungsgeschichte fast genauso so interessant wie das Buch selbst.  Kennt ihr die? Mary Shelley (damals noch nicht verheiratet, soweit ich weiß), John Polidori, Percy Shelley und Lord Byron erzählen sich in einer Gewitternacht Geistergeschichten am Genfer See. 
Außerdem habe ich ein paar Geschichten und Gedichte von Edgar Allen Poe gelesen. 
Und damals in der Schule haben wir im Englischunterricht "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" gelesen. :-) 

Viele Klassiker habe ich allerdings als Film gesehen, da ist die Liste sehr lang. :-) 





Montag, 9. November 2020

Rezension: "Frankenstein" von Mary Shelley

Die Geschichte um Viktor Frankenstein und sein "Monster" beginnt im ewigen Eis des hohen Nordens. Der Engländer Walton nimmt den völlig entkräfteten Schweizer an Bord seines Expeditionsschiffes, das im Eis feststeckt. Während sie auf die Schneeschmelze warten, erzählt Frankenstein seine Geschichte. Aufgewachsen in einer behüteten Familie, verlässt Viktor seine Heimat am Genfer See, um in Ingolstadt Naturwissenschaften zu studieren. Schon immer faszinierte ihn das Geheimnis um Leben und Tod und eines Tages gelingt es ihm, ein Geschöpf zu erschaffen, zusammengesetzt aus vielen Körperteilen. Als ihm klar wird, was er getan hat, verflucht er sich selbst und wünscht sich nichts sehnlicher, als alles rückgängig machen zu können und seine Schöpfung zu zerstören. Aber so einfach ist das nicht und mit der Zeit entwickelte das Ungeheuer Gefühle und stellt fest, das jeder Mensch Angst vor ihm hat. Als Frankenstein sich weigert, ein zweites Wesen zu erschaffen, damit es selbst nicht mehr allein ist, schwört das Ungeheuer Rache an seinem Schöpfer. 

Die Entstehungsgeschichte von Mary Shelleys Roman "Frankenstein" ist beinahe genau so interessant wie der Roman selbst. Wie kommt ein junges Mädchen dazu, sich so etwas Unheimliches auszudenken? Die Idee entstand bereits im Jahr 1816. Mary Shelley hielt sich damals mit ihrem Mann, dem Dichter Percy Shelley und ihrer Stiefschwester am Genfer See auf. Dort trafen sie sich mit Lord Byron und seinem Leibarzt Dr. John Polidori. Der Sommer war verregnet und kühl und so hielten sie sich viel in der Villa auf und erzählten sich Geschichten. Daraus entstand ein Wettbewerb: Jeder sollte eine Geistergeschichte erfinden. Mary tat sich zunächst schwer damit, aber dann - so schreibt sie in der Einleitung zum Roman - hatte sie einen Traum und daraus entstand die Idee zu "Frankenstein".
 
Der Aufbau des Romans beginnt mit Briefen des Engländers Walton an seine Schwester, in denen er von seiner Expedition zum Polarkreis erzählt und von seinem ersten Treffen mit Frankenstein. Dann folgt der Bericht Frankensteins über seine Familie und Kindheit sowie seine Studienzeit und wie er dazu kam, ein Menschenleben erschaffen zu wollen. Das Entsetzen darüber, was er tatsächlich erschaffen hat, kommt sehr gut rüber. Athmospärisch wird das Grauen beschrieben, der gesundheitliche Verfall Frankensteins, als er erkennt, was er getan hat und seine Versuche, das Unheil irgendwie abzuwenden. Dem Leser ist klar, dass jeder Versuch sinnlos ist, was das Ganze noch tragischer macht. 
Als das Monster seinem Schöpfer erzählt, wie es ihm seit seiner Flucht aus Ingolstadt ergangen ist, kann man sogar fast ein bisschen Mitleid mit ihm haben. Es hat schließlich nicht darum gebeten, zum Leben erweckt zu werden und muss nun mit den Folgen klar kommen. 
 
Fast 200 Jahre nach der ersten Veröffentlichung hat die Geschichte nichts von seiner Faszination verloren. Natürlich muss man sich an die Sprache gewöhnen, aber sie ist auch nicht zu altmodisch. 
 
Nachdem "Frankenstein" jahrelang auf meine SUB geschlummert hat, kann ich nun sagen, dass es sehr interessant war, die Geschichte zu lesen. Stellenweise war es zwar ein wenig langatmig, aber ich habe es nicht bereut, das Monster nun endlich zum Leben erweckt zu haben.
 

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