Posts mit dem Label Hexen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Hexen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 23. Juli 2025

Buchgeschichte zu den Hexenprozessen von Pendle Hill

 
Die Hexenprozesse von Pendle Hill in Lancashire, England, jähren sich in diesen Tagen zum 413. Mal. Ein guter Anlass, um euch diesen Thriller vorzustellen, den ich vor vielen Jahren gelesen habe, an den ich mich aber noch sehr gut erinnern kann und viele Szenen vor Augen habe. 



Zum Buch: Als der Fitnesstrainer Luke erstochen wird, fällt der Verdacht sofort auf seine Freundin Sarah, die seitdem verschwunden ist. Doch der Journalist Jack Garrett hegt Zweifel an diesem vorschnellen Urteil und beginnt zu ermitteln. Dabei stößt er auf grauenhaft mittelalterliche Hexenrituale und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Zunächst will Jack den Job nicht übernehmen, als sein Freund Sam, ein Anwalt,  ihn bittet mit den Eltern von Sarah zu reden. Sie sind überzeugt, dass ihre Tochter nicht die Mörderin ihres Freundes ist, aber alles spricht gegen sie. Jack findet heraus, dass in den letzten Jahren mehrere junge Frauen in der Gegend verschwunden sind und einige brutal ermordet aufgefunden wurden. Anscheinend waren sie alle Mitglieder eines Hexenzirkels und alle Nachfahren der sogenannten Pendle-Hexen aus dem 17. Jahrhundert. Auch in Sarahs Stammbaum finden sich Verbindungen. 
 

Hintergrund: 
Die Hexen vom Pendle Hill gab es tatsächlich. Sie wurden 1612 der Hexerei angeklagt und hingerichtet. 
Dabei fing alles ganz harmlos an: Im März 1612 braucht Alizon Device ein paar Nadeln, die ihr der fahrende Händler John Law überlassen soll. Der will ihr keine Nadeln schenken. Kurz darauf erleidet der Händler einen Herzinfarkt. Alizon beichtet John Law ihren Fluch, da sie überzeugt ist, den Anfall durch Hexerei ausgelöst zu haben. John Law vergibt ihr.
Zwei Wochen später meldet John Laws Sohn den zuständigen Behörden Alizons Geständnis. Die wiederholt aus freien Stücken ihr Geständnis, das sie noch ausdehnt. Warum, ist mir allerdings ein Rätsel. Außerdem berichtet sie den Behörden von Hexereien, die ihre Großmutter Elizabeth Southerns und eine Frau namens Chattox ausgeführt haben sollen. Daraufhin werden Alizon, ihre Mutter Elizabeth und ihr Bruder James verhört, Alizon daraufhin in Gewahrsam genommen.
Alizon, Elizabeth Southerns, Chattox und ihre Tochter Anne Redfearn werden zunächst zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Freunde der betroffenen Frauen treffen sich an Karfreitag am Malkin Tower, dem Wohnort der Familie Device. Das Gericht geht davon aus, dass es sich um einen Hexensabbat handelt. Ende April gibt es dazu Verhöre.
Jennet Preston, Alizons Schwester, die ebenfalls am Treffen am Malkin Tower teilgenommen hat, wird am 27. Juli des Mordes an Thomas Lister angeklagt. Sie ist erst neun Jahre alt und wird zwei Tage später in York gehängt.
Am 20. August 1612 werden zehn Personen der Hexerei für schuldig befunden und im Gefängnis von Lancaster gehängt.
Mit ein Grund für den Tod der "Hexen" ist vermutlich die damals durch König James I. geschürte und weit verbreitete Angst vor Hexerei. 


Ein weiteres Buch, dass die Hexen von Pendle Hill thematisiert, ist "Der Fluch von Pendle Hill - Ein Fall für Frey & McGrey" von Oscar de Muriel aus dem Jahr 2016. Das habe ich allerdings nicht gelesen und kann dazu nichts sagen. 





Dienstag, 29. April 2025

Buchtipp Nr. 8 zur Walpurgisnacht


 Die Rachel Morgan Reihe von Kim Harrison


Rachel Morgans erster Fall kostet sie beinahe Kopf und Kragen: Kaum hat sie sich gemeinsam mit der Vampirin Ivy und dem vorlauten Pixie Jenks als Kopfgeldjägerin selbstständig gemacht, hat sie auch schon ein Killerkommando am Hals. Nur ein Mann kann ihr jetzt noch helfen, doch der ist dummerweise ihr Todfeind ...

Ich habe die Reihe vor vielen Jahren begonnen und die ersten Teile auch recht zeitnah nach dem Erscheinen  gelesen. Dann gab es eine längere Pause, aber vor zwei Jahren ist mir der nächste Teil auf einem Büchermarkt in die Hände gefallen, also ging es weiter. 

Das Ganze spielt in Cincinatti und die Idee hinter dem Ganzen finde ich sehr originell. Durch eine gen-manipulierte Tomatenart entwickelte sich im Jahr 1966 ein Virus, das etwa ein Viertel der normalen Menschheit sterben ließ. Diese Zeit wird später als "Der Wandel" bezeichnet. Dabei zeigte sich, dass unter den Menschen schon lange übernatürliche Wesen wie Hexen, Vampire, Werwölfe oder Pixies leben, die so genannten Inderlander. Diese sind gegen das Virus immun, nutzen das entstandene Chaos, um ihr Versteckspiel aufzugeben und leben seitdem offen unter den Menschen. Seit dem Wandel sind die normalen Menschen nicht mehr die Herren der Erde, denn die Inderlander sind ihnen weit überlegen, was auch eine Strafverfolgung durch die alten Behörden verhindert. Heute gibt es die Inderland Security (I.S.), die nur aus übernatürlichen Wesen besteht und für die Rachel als Hexe bis zu ihrer Selbstständigkeit gearbeitet hat. Dann gibt es noch das von Menschen besetzte F.I.B. (Federal Inderland Bureau)

Bis 2015 gab es bereits 16 Teile der Reihe.  "Blutspur" ist der erste Teil. Dann erschien 2017 mit "Der Wandel" die Vorgeschichte und 2021 und 2022 erschienen zwei weitere Teile. 








Mittwoch, 23. April 2025

Buchtipp Nr. 7 zur Walpurgisnacht

 Brennen muss die Hexe

Klappentext:
Eine grauenvolle Mordserie versetzt die Bürger von Lemfeld in Angst und Schrecken. Ein Wahnsinniger verbrennt Frauen auf dem Scheiterhaufen, nachdem er sie nach mittelalterlichen Methoden brutal gefoltert hat. »Für immer. A.G.« – diese kryptische Botschaft hinterlässt der Mörder am Tatort. Die SOKO »Flammenhimmel« ermittelt unter Hochdruck. Denn Polizeipsychologin Alexandra von Stietencron befürchtet, die bevorstehende Walpurgisnacht könnte in einem Blutbad enden …

Es beginnt mit einem Feuer. Eine Frau wird auf einem Scheiterhaufen verbrannt und wie sich später herausstellt, war das Opfer Anhängerin des Wicca-Kultes und Mitglied eines Covens, eines Hexenzirkels.  Genau wie die Frau, die einige Tage später verbrannt wird. Nachforschungen ergeben, dass die Frauen außerdem gefoltert wurden nach mittelalterlichen Methoden aus der Zeit der Hexenverfolgung. 
Die Polizeipsychologin Alexandra recherchiert und stößt auf verschiedene Verdächtige, die sich mit dem dunklen Kapitel der Geschichte des Ortes Lemfeld, der Hexenverfolgung, beruflich oder aus privatem Interesse beschäftigen. Oder steckt doch etwas ganz anderes dahinter? Während ihre Kollegen der SOKO "Flammenhimmel" dem Täter anscheinend auf der Spur sind, scheint dieser immer einen Schritt voraus zu sein. Einzig Alex scheint es mit ihm aufnehmen und sich in ihn hinein versetzen zu können. Aber wird sie ihn rechtzeitig stoppen können, bevor weitere Menschen sterben?

Ich gebe zu, ich habe mir das Buch gekauft, da mich das Thema der Hexenverfolgung interessiert und in Verbindung mit einem Krimi habe ich mir das sehr spannend vorgestellt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist ein richtiger Pageturner, ich konnte es nur schwer aus der Hand legen. Bis zum Schluss wird man bezüglich des wahren Täters geschickt  in die Irre geführt. 
Sven Koch wollte gerne etwas schreiben zum Thema Hexenverfolgung in seinem Heimatort. Da er aber keine historischen Romane schreibt, hat er dieses Thema in die heutige Zeit geholt und die Verknüpfung mit den Thrillerelementen ist ihm sehr gut gelungen, wie ich finde.

Also ich kann "Brennen muss die Hexe" jedem empfehlen, der auf spannende Thriller und Krimis steht und Sven Koch steht internationaler Konkurrenz in nichts nach.

Eine kleine Anekdote am Rande: In der Danksagung erwähnt Sven Koch auch die Autorenkollegin Tanya Carpenter, die ihm für sein Buch einiges zum Thema Wicca erklärte, da sie diese Glaubensrichtung seit Jahren praktiziert. Ich bin ja ein großer Fan von Tanyas Vampirreihe "Ruf des Blutes", daher fand ich das sehr interessant. :-)  Schön, dass unsere deutschen Autoren so zusammen arbeiten.




Montag, 21. April 2025

Buchtipp Nr. 6 zur Walpurgisnacht

 
Das Hexenbuch von Salem


Connie Goodwin ist eine hervorragende Studentin der Harvard Universität und schreibt gerade an ihrer Doktorarbeit über Sitten und Gebräuche im Amerika des 17. Jahrhunderts. Ihr Spezialgebiet sind die Hexenverfolgungen in Salem. Als Connies Mutter Grace sie eines Tages bittet, das halbverfallene Haus der Großmutter in Marblehead, Massachusetts, in Ordnung zu bringen, ist Connie wenig begeistert. Mit gemischten Gefühlen reist sie in das Küstenstädtchen, das nicht weit von Salem entfernt liegt. Immerhin hofft Connie, in den alten Kirchenregistern von Salem etwas über die Hexenprozesse zu finden, und ist froh, dass ihr der gutaussehende Restaurator Sam, den sie in der Kirche antrifft, bei den Recherchen helfen möchte. Kurz darauf entdeckt Connie im verwunschenen Haus der Großmutter ein vergilbtes Pergament, das sie auf die Spur eines alten Buches mit sonderbaren Formeln und Rezepten bringt. Als sie ihrer Mutter von dem Folianten erzählt, ist diese nicht überrascht: Grace weiß von dem Buch, das lange im Familienbesitz war, und warnt ihre Tochter, sich damit zu beschäftigen. Gemeinsam mit Sam kommt Connie schließlich einem gefährlichen Familiengeheimnis auf die Spur – und entdeckt plötzlich seltsame Fähigkeiten an sich selbst …

Das Buch "Das Hexenbuch von Salem" habe ich vor vielen Jahren gelesen, aber einige Szenen sind mir immer noch im Gedächtnis. 
Die Autorin hat bei Stammbaumforschungen herausgefunden, dass sie sowohl mit Elisabeth Howe, als auch mit Elisabeth Proctor verwandt ist. Beide Frauen wurden der Hexerei in Salem angeklagt. Elisabeth Howe wurde gehängt, während Elisabeth Proctor überlebte.

Diesen März war es 333 Jahre her, dass die wohl berühmtesten Hexenprozesse begonnen haben. In Salem, im US-Bundesstaat Massachussetts, wurden am 1. März 1692 drei Frauen der Hexerei beschuldigt und verhaftet: Elisabeth Good, Elisabeth Osborne und eine indianische oder schwarze Sklavin namens Tituba. Alle drei waren Außenseiter der Gesellschaft.

Vorgebracht hatte der Geistliche der Puritanischen Gemeinde Salems, Samuel Parris, die Vorwürfe, nachdem seine Tochter und ihre Cousine immer wieder Anfälle hatten, sich seltsam benahmen, merkwürdige Laute von sich gaben usw. Hier konnte nur Satan seine Hand im Spiel haben. Und da seine Tochter den Teufel abgewiesen hatte, wollte dieser nun durch seine Handlanger Macht ergreifen, die Hexen. Die Mädchen wurden aufgefordert, die zu benennen, die sie verhext hatten und schnell waren Schuldige gefunden. Elisabeth Good war eine stadtbekannte Bettlerin, die oft Selbstgespräche führte. Elisabeth Osborne war alt und bettlägerig und es hieß, sie hätte die Kinder ihres ersten Mannes um ihr Erbe gebracht. Und Tituba hatte angeblich von Hexenversammlungen erzählt und kannte Namen aus dem Buch Satans. 
Und so ging es weiter. Irgendwann beschuldigte wahrscheinlich Jeder Jeden, um seine eigene Haut zu retten, denn wer verhaftet wurde und der Hexerei angeklagt, konnte dem Galgen entgehen, indem er auf weitere Schuldige zeigte.

Wenn man sich den Verlauf der Geschichte heute ansieht, fragt man sich, wie es so weit kommen konnte. Aber religiöser Fanatismus hat noch nie etwas Gutes bewirkt. Und die Puritaner sahen sich anscheinend als eine Armee Gottes im Kampf gegen den Teufel und Dämonen. 




Freitag, 18. April 2025

Buchtipp Nr. 5 zur Walpurgisnacht

 
Die beiden nachfolgenden Bücher sind aus der Reihe "Women of the other world" von Kelley Armstrong und im Mittelpunkt dieser beiden Geschichten steht die Hexe Paige.
Gelesen habe ich sie vor vielen Jahren, noch vor der Zeit meines Buchblogs. Deswegen gibt es leider keine Rezensionen dazu. Aber ich weiß, ich fand sie wirklich gut.

Nacht der Hexen 


Paige Winterbourne ist Webdesignerin, Vormund der 13-jährigen Savannah und nebenbei das nicht unumstrittene Oberhaupt eines Hexenzirkels. Ihr ruhiges Leben gerät aus den Fugen, als sich Savannahs lang verschollener Vater wieder meldet und auffallendes Interesse an seiner Tochter bekundet - Oder vielmehr an deren magischen Fähigkeiten..



Pakt der Hexen 


Hexen-Chefin Paige Winterbourne hat alle Hände voll zu tun mit ihrem aufmüpfigen Clan, ihrer Stieftochter Savannah und der Pflege freundschaftlicher Beziehungen zu allerhand mysteriösen Zwischenwesen. Trotzdem genießt sie ihr Leben mit dem neuen Mann an ihrer Seite: dem Magier Lucas Cortez. Doch die Idylle hält nicht lange an. Als Lucas’ Vater, das mächtige Oberhaupt eines Magierclans, sich Paiges Hilfe bei der Suche nach einem Mörder sichert, gerät ihre Welt aus den Fugen. Schließlich wird sie im Kampf gegen den Mörder selber zum Ziel des Angreifers und kann sich und Tochter Savannah nur durch einen wagemutigen Ausflug in die Unterwelt retten…





Montag, 14. April 2025

Buchtipp Nr. 4 zur Walpurgisnacht

Heute möchte ich euch eines von vier Jahreszeitenbüchern vorstellen, passenderweise natürlich zum Frühling. 

Mit der Hexe durchs Jahr: Frühling

Der Frühling steht vor der Tür mit all seinen heilenden Kräutern, bedeutenden Hexenfesten, geheimnisvollen Ritualen und traditionellen Rezepturen! Erfahre das uralte Hexenwissen rund um Frühlingskräuter, wirksame Zaubersprüche und verheißungsvolle Orakel. Fliege hinaus auf den Blocksberg und tanze bei Vollmond um ein Walpurgisnachtfeuer. Es wird offenbar, wie du dich mit Kräutern spirituell reinigen kannst und einen Liebes- und Fruchtbarkeitszauber vollführst. Erlerne das Wissen, welche heilenden Kräuter, Gemüse- und Obstsorten des Frühlings in deinem verwunschenen Hexengarten ausgesät werden können. Verführe mit aphrodisierenden Rezepturen deinen Liebsten und verlocke mit süßen Backwerken. Verzaubere mit geheimnisvoll eingelegtem Frühlingsgemüse und eingemachten Früchten. Stärke deine magischen Kräfte mit verzauberten Frühlingstränken. Viel Erfolg bei deiner Frühjahrshexerei!

So ganz ernst nehmen sollte man das Buch vielleicht nicht. Aber es stehen auf jeden Fall interessante Fakten zum Hexentum und zu den Jahreskreisfesten darin und schöne Rezepte gibt es ebenfalls. 


Freitag, 11. April 2025

Buchtipp Nr. 3 zur Walpurgisnacht

Heute möchte ich euch einen historischen Kriminalroman vorstellen, in dem es um den "Hexenhammer" geht. 

"Des Teufels Drucker" von Rainer Maria Wacke



Zum Inhalt:
Als Gutenberg um das Jahr 1450 in Mainz die Druckkunst erfand, ahnte er nicht, dass man sie schon 1486 in Speyer nutzen würde, um eines der tödlichsten Bücher der Weltgeschichte zu drucken: den "Malleus Maleficarum", den "Hexenhammer", in dessen Folge viele tausend Frauen qualvoll gefoltert und ermordet werden. Der junge Mönch Ewald aus dem Kloster Eberbach im Rheingau macht sich mit dem Druck eines unheilvollen Buches zum Handlanger des Inquisitors der Heiligen Römischen Kirche. Erst als seine große Liebe Alwina selbst in Gefahr gerät, entdeckt er die teuflische Konsequenz seiner Handwerkskunst und kommt einem Mord im Namen der Kirche auf die Spur.

Insgesamt ein sehr interessantes Buch, wenn auch ohne große Action. Wer sich für Bücher und deren Entwicklung, die Erfindung des Drucks usw. interessiert, dem wird das Buch bestimmt gefallen.

Ewald, die Hauptperson der Handlung, ist ein sympathischer Charakter. Eigentlich will er nur eines: eine eigene Bibel schreiben und später drucken, um sie Gott und der Mutter Gottes zu widmen. So handelt er in bester Absicht, als der Inquisitor mit seinem Manuskript in der Druckerei auftaucht, einem Werk gegen die Zauberei und gegen Hexen, die im Bunde mit dem Teufel stehen. Dass der "Hexenhammer" eines der schrecklichsten Bücher des Mittelalters und zum Todesurteil für mehr als Zehntausend Menschen, in erster Linie Frauen wird, das ahnt er nicht. 
Erst als seine große Liebe, die als Hebamme tätig ist und sich mit Kräutern auskennt, durch eine Intrige der Hexerei angeklagt wird und verbrannt werden soll, wird Ewald klar, an was für einem Buch er mitgewirkt hat und fragt sich, ob dies wirklich Gottes Wille sein kann oder ob er nicht in Wahrheit für den Teufel gearbeitet hat in Gestalt des grausamen Inquisitors Heinrich Kramer.

Manchmal möchte man Ewald schütteln und ihn fragen, wie man so naiv sein kann. Aber es war eine andere Zeit damals und wer das nicht erlebt hat, für den ist es schwierig nachzuvollziehen. Die Kirche hatte zu der Zeit einfach eine ganz andere Machtposition und die Menschen hatten teilweise nichts anderes als ihren Glauben an Gott und die Kirche. Dazu kam bei den meisten die mangelnde Bildung, nur wenige, die nicht zur Oberschicht gehörten, konnten lesen und schreiben. Und was sie nicht kannten, davor hatten sie Angst. 

Der Autor hat gut recherchiert und verbindet Historisches mit einer erfundenen Geschichte. So stammt das ursprüngliche Manuskript zum Hexenhammer "Malleus Maleficarum" tatsächlich vom Inquisitor Heinrich Kramer und es wurde in der Werkstatt von Peter Drach in Speyer 1486 zum ersten Mal gedruckt. 




Mittwoch, 9. April 2025

Buchtipp Nr. 2 zur Walpurgisnacht

Heute geht es um einen historischen Roman.

"Die Hexe von Nassau" von Nicole Steyer



Klappentext: Das Herzogtum Nassau im Jahr 1676: Hier lebt die junge Katharina mit ihrer Mutter in der Nähe der Stadt Idstein. Als Graf Johannes seine grausamen Hexen­verfolgungen beginnt, geraten die beiden Frauen in Gefahr. Katharinas Mutter wird hingerichtet. Und auch das Mädchen bleibt von Verdächtigungen nicht verschont, denn sie ist in das Visier des skrupellosen Henkers Leonhard Busch geraten. Dieser schreckt vor nichts zurück, um Katharina in seine Gewalt zu bringen. 

Nicole Steyer erzählt in ihrem Roman über ein trauriges Kapitel deutscher Geschichte. Allein in Idstein wurden damals 43 Menschen im Zuge der Hexenverfolgung hingerichtet. Ihr Buch beruht auf Tatsachen, die sie geschickt mit Fiktion verwoben hat. Wie man im Nachwort
 lesen kann, gab es sowohl den Grafen Johannes wie auch den Henker Leonhard Busch wirklich. Und die Geschichte zeigt, wie leicht die damalige, teilweise ungebildete Bevölkerung sich beeinflussen ließ. Was die Obrigkeit sagte, war Gesetz.
Die Welt der jungen Katharina bricht zusammen, als die Hexenverfolgungen beginnen. Zuerst holt man die Mutter ihrer besten Freundin Maria und unterzieht sie den damals sogenannten peinlichen Verhören und bei der anschließenden Folter gesteht sie schließlich alles und beschuldigt auch weitere Frauen, darunter auch Katharinas Mutter. Bei deren Einholung setzt sich die mutige junge Frau zur Wehr, was sie ins Visier des Henkers rückt. Denn niemand, und schon gar nicht die Brut einer als Hexe verurteilten Frau, darf es wagen, sich ihm zu widersetzen. Allerdings hat der Graf die Regel erlassen, dass nur Frauen ab Vierzig als Hexe beschuldigt und hingerichtet dürfen, denn junge Frauen können schließlich noch Kinder bekommen und damit dafür sorgen, dass die Bevölkerung seines Landes nicht ausstirbt. Aber Der Henker ist so von Hass zerfressen, dass es ihm egal ist, ob er sich gegen seinen Herrn wendet. Und es interessiert ihn auch nicht, wenn er andere in seinen Rachefeldzug hineinzieht. Wer würde sich schon gegen den sadistischen, brutalen Scharfrichter wehren?
Schließlich landet Katharina doch noch in seiner Zelle und muss unvorstellbare Qualen erleiden. Wird noch rechtzeitig Hilfe kommen? Kann der Priester Andreas, den sie seit Kindertragen kennt und den sie liebt, noch etwas für sie tun? 

Die Geschichte ist wunderbar erzählt, aufwühlend, emotional und mit viel Herz. Katharina war mir gleich sympathisch, ebenso ihre Freundin Maria. Nach dem Tod ihrer Mütter haben die beiden nur noch einander. Und obwohl Katharina selbst genug Probleme hat, kümmert sie sich noch um andere Menschen, wie z.B. ihre Magd. 
Oft war ich wütend auf den brutalen Henker Leonhard Busch, der damals offensichtlich schalten und walten konnte, wie er wollte und niemand hat ihm Einhalt geboten. Die Frauen waren ihm hilflos ausgeliefert. Sobald er sie einmal geholt hatte, war ihr Tod sicher. Die einzige Chance war noch ein Tod ohne vorherige Folter, wenn sie vorher gestanden, mit dem Teufel im Bunde zu sein.  
Wen ich auch mochte, war die junge Zigeunerin Katinka, die später noch auftaucht. Genau wie Katharina muss sie mit Vorurteilen und Anfeindungen umgehen. 

Ich kann diesen historischen Roman wirklich jedem empfehlen. Die 630 Seiten fliegen nur so dahin, es ist keine Sekunde langweilig und der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gefiel mir sehr gut. 





Montag, 7. April 2025

Buchtipp Nr. 1 zur Walpurgisnacht

Am 30. April ist Walpurgisnacht, das große Fest der Hexen. Bei den Kelten hieß es Beltane. 

Ein guter Anlass, euch diesen Monat ein paar Bücher zum Thema Hexen vorzustellen. Entweder aus dem Bereich Fantasy, Krimi oder historischer Roman, denn leider ist die Hexenverfolgung ja auch ein düsteres, geschichtliches Kapitel und das nicht nur in Deutschland. 

Heute beginne ich mit einem Krimi, den ich vor einigen Jahren gelesen habe und der mir richtig gut gefallen hat.  Der Autor baut die historischen Fakten der Pendle-Hexen gekonnt in seine Geschichte ein. 

"Hexenblut" von Neil White


Klappentext:
Als der Fitnesstrainer Luke erstochen wird, fällt der Verdacht sofort auf seine Freundin Sarah, die seitdem verschwunden ist. Doch der Journalist Jack Garrett hegt Zweifel an diesem vorschnellen Urteil und beginnt zu ermitteln. Dabei stößt er auf grauenhaft mittelalterliche Hexenrituale und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Zunächst will Jack den Job nicht übernehmen, als sein Freund Sam, ein Anwalt,  ihn bittet mit den Eltern von Sarah zu reden. Sie sind überzeugt, dass ihre Tochter nicht die Mörderin ihres Freundes ist. Aber alles spricht gegen sie.
Außerdem hat Jack seiner Freundin Laura versprochen, nur noch Standardjobs anzunehmen, über Gerichtsverhandlungen zu berichten usw. Denn Lauras Ex-Mann will das alleinige Sorgerecht für ihren Sohn Bobby und sie möchte unbedingt einen guten Eindruck beim Jugendamt machen, das seinen Besuch angekündigt hat. Laura selbst hat dafür einen langweiligen Posten im Innendienst bei der Polizei von Blackley angenommen, anstatt weiter als Detective in London zu arbeiten. 
Aber Jack ist nun einmal Reporter und von Natur aus neugierig. Und nach Gesprächen mit Sarahs Untermieterin Katie und einem Kumpel des ermordeten Luke, ist sein Interesse geweckt und sein Instinkt sagt ihm, dass da mehr dran ist. Und was, wenn Sarah wirklich unschuldig ist?
In den Kapiteln von Sarah erfährt der Leser schnell, dass es tatsächlich so ist und Sarah selbst in größter Gefahr schwebt. Das macht das Ganze aber nur noch spannender.
Jack findet heraus, dass in den letzten Jahren mehrere junge Frauen in der Gegend verschwunden sind und einige brutal ermordet aufgefunden wurden. Anscheinend waren sie alle Mitglieder eines Hexenzirkels und alle Nachfahren der sogenannten Pendle-Hexen aus dem 17. Jahrhundert. Auch in Sarahs Stammbaum finden sich Verbindungen.

Die Passagen von Jack erzählt White in der 1. Person, andere Kapitel von Laura, Sarah oder der Polizei sind in der 3. Person geschrieben, was die Möglichkeit gibt, die Geschichte auch aus anderen Perspektiven zu sehen.

White hat die Geschichte der Hexenprozesse in Lancashire am Pendle Hill sehr gut eingebunden und man erfährt interessante Dinge über die Pendle-Hexen. Er hat wirklich gut recherchiert.

Das Buch ist durchgehend spannend und fesselnd geschrieben. Auch wenn es bis auf den Showdown keine große Action gibt, ist es keine Sekunde langweilig. Man erfährt außerdem viel über modernes Hexentum, Wicca im Besonderen und spezielle Bräuche wie die Jahreskreisfeste.

Die Hexen vom Pendle Hill gab es tatsächlich. Sie wurden 1612 der Hexerei angeklagt und hingerichtet. Dabei fing alles ganz harmlos an:
Alizon Device braucht ein paar Nadeln, die ihr der fahrende Händler John Law überlassen soll. Der will ihr keine Nadeln schenken. Kurz darauf erleidet der Händler einen Herzinfarkt. Alizon beichtet John Law ihren Fluch, da sie überzeugt ist, den Anfall durch Hexerei ausgelöst zu haben. John Law vergibt ihr.
Zwei Wochen später meldet John Laws Sohn den zuständigen Behörden Alizons Geständnis. Die wiederholt aus freien Stücken ihr Geständnis, das sie noch ausdehnt. Außerdem berichtet sie den Behörden von Hexereien, die ihre Großmutter Elizabeth Southerns und eine Frau namens Chattox ausgeführt haben sollen. Daraufhin werden Alizon, ihre Mutter Elizabeth und ihr Bruder James verhört, Alizon daraufhin in Gewahrsam genommen.
Alizon, Elizabeth Southerns, Chattox und ihre Tochter Anne Redfearn werden zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Freunde der betroffenen Frauen treffen sich am Malkin Tower, dem Wohnort der Familie Device. Das Gericht geht davon aus, dass es sich um einen Hexensabbat handelt.
Jennet Preston, die am Treffen am Malkin Tower teilgenommen hat, wird des Mordes an Thomas Lister angeklagt. Sie ist neun Jahre alt und wird zwei Tage später in York gehängt.
Am 20. August 1612 werden zehn Personen der Hexerei für schuldig befunden und im Gefängnis von Lancaster gehängt.

Der wahre Grund für den Tod der "Hexen" ist vermutlich die damals durch König James I. geschürte und weit verbreitete Angst vor Hexerei.






Mittwoch, 24. April 2024

Lesetipps zur Walpurgisnacht am 30. April

In sechs Tagen ist es soweit und das nächste Jahreskreisfest steht an: Beltane oder auch Walpurgisnacht. Gefeiert wird in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai. 

Bekannt ist die Walpurgisnacht natürlich als Fest der Hexen, die in den Harz zum Brocken fliegen. Mehr dazu findet ihr hier auf meinem Blog unter Jahreskreis und altes Brauchtum.

In der Literaturwelt gibt es natürlich viele Bücher zum Thema Hexen, sowohl fiktive Geschichten, als auch Dokumentationen oder Berichte über die Zeit der Hexenverfolgung. Am bekanntesten ist sicher der Hexenhammer, das "Handbuch" für jeden Hexenjäger. 

Nachfolgend findet ihr ein paar Buchtipps von mir. Wenn ich dazu eine Rezension geschrieben habe, führt euch ein Klick auf den Buchtitel dorthin. 


Nacht der Hexen & Pakt der Hexen von Kelley Armstrong

Die beiden Bücher sind aus der Reihe "Women of the other world" und im Mittelpunkt dieser beiden Geschichten steht die Hexe Paige.

Paige Winterbourne ist Webdesignerin, Vormund der 13-jährigen Savannah und nebenbei das nicht unumstrittene Oberhaupt eines Hexenzirkels. Ihr ruhiges Leben gerät aus den Fugen, als sich Savannahs lang verschollener Vater wieder meldet und auffallendes Interesse an seiner Tochter bekundet - Oder vielmehr an deren magischen Fähigkeiten..


Hexen-Chefin Paige Winterbourne hat alle Hände voll zu tun mit ihrem aufmüpfigen Clan, ihrer Stieftochter Savannah und der Pflege freundschaftlicher Beziehungen zu allerhand mysteriösen Zwischenwesen. Trotzdem genießt sie ihr Leben mit dem neuen Mann an ihrer Seite: dem Magier Lucas Cortez. Doch die Idylle hält nicht lange an. Als Lucas’ Vater, das mächtige Oberhaupt eines Magierclans, sich Paiges Hilfe bei der Suche nach einem Mörder sichert, gerät ihre Welt aus den Fugen. Schließlich wird sie im Kampf gegen den Mörder selber zum Ziel des Angreifers und kann sich und Tochter Savannah nur durch einen wagemutigen Ausflug in die Unterwelt retten…


Die Hexe von Nassau von Nicole Steyer
Das Herzogtum Nassau im Jahr 1676: Hier lebt die junge Katharina mit ihrer Mutter in der Nähe der Stadt Idstein. Als Graf Johannes seine grausamen Hexen­verfolgungen beginnt, geraten die beiden Frauen in Gefahr. Katharinas Mutter wird hingerichtet. Und auch das Mädchen bleibt von Verdächtigungen nicht verschont, denn sie ist in das Visier des skrupellosen Henkers Leonhard Busch geraten. Dieser schreckt vor nichts zurück, um Katharina in seine Gewalt zu bringen. 


Das Hexenbuch von Salem von Katherine Howe
Connie Goodwin ist eine hervorragende Studentin der Harvard Universität und schreibt gerade an ihrer Doktorarbeit über Sitten und Gebräuche im Amerika des 17. Jahrhunderts. Ihr Spezialgebiet sind die Hexenverfolgungen in Salem. Als Connies Mutter Grace sie eines Tages bittet, das halbverfallene Haus der Großmutter in Marblehead, Massachusetts, in Ordnung zu bringen, ist Connie wenig begeistert. Mit gemischten Gefühlen reist sie in das Küstenstädtchen, das nicht weit von Salem entfernt liegt. Immerhin hofft Connie, in den alten Kirchenregistern von Salem etwas über die Hexenprozesse zu finden, und ist froh, dass ihr der gutaussehende Restaurator Sam, den sie in der Kirche antrifft, bei den Recherchen helfen möchte. Kurz darauf entdeckt Connie im verwunschenen Haus der Großmutter ein vergilbtes Pergament, das sie auf die Spur eines alten Buches mit sonderbaren Formeln und Rezepten bringt. Als sie ihrer Mutter von dem Folianten erzählt, ist diese nicht überrascht: Grace weiß von dem Buch, das lange im Familienbesitz war, und warnt ihre Tochter, sich damit zu beschäftigen. Gemeinsam mit Sam kommt Connie schließlich einem gefährlichen Familiengeheimnis auf die Spur – und entdeckt plötzlich seltsame Fähigkeiten an sich selbst …

Hier findet ihr noch eine Buchgeschichte dazu: KLICK



Die Schatten von Mistley von Barbara Erskine
Als die junge Emma Dickinson in ein romantisch verwildertes Cottage in der kleinen Gemeinde Mistley zieht, fühlt sie sich schon bald geheimnisvollen Kräften ausgeliefert. Gebieterische Stimmen flüstern ihr Botschaften zu und in bedrohlichen Träumen taucht sie in eine Welt des 17. Jahrhunderts ein, in der die Frauen des Ortes von einem grausamen Hexenjäger verfolgt wurden ...


Des Teufels Drucker von Rainer Maria Wacke
Als Gutenberg um das Jahr 1450 in Mainz die Druckkunst erfand, ahnte er nicht, dass man sie schon 1486 in Speyer nutzen würde, um eines der tödlichsten Bücher der Weltgeschichte zu drucken: den »Malleus Maleficarum«, den »Hexenhammer«, in dessen Folge viele tausend Frauen gefoltert und ermordet wurden. Der junge Mönch Ewald aus dem Kloster Eberbach im Rheingau macht sich mit dem Druck eines unheilvollen Buches zum Handlanger des Inquisitors der Heiligen Römischen Kirche. Erst als seine große Liebe Alwina selbst in Gefahr gerät, entdeckt er die teuflische Konsequenz seiner Handwerkskunst und kommt einem Mord im Namen der Kirche auf die Spur. 



Die Rachel Morgan Reihe von Kim Harrison
Rachel Morgans erster Fall kostet sie beinahe Kopf und Kragen: Kaum hat sie sich gemeinsam mit der Vampirin Ivy und dem vorlauten Pixie Jenks als Kopfgeldjägerin selbstständig gemacht, hat sie auch schon ein Killerkommando am Hals. Nur ein Mann kann ihr jetzt noch helfen, doch der ist dummerweise ihr Todfeind ...


Hexenblut von Neil White
Als der Fitnesstrainer Luke erstochen wird, fällt der Verdacht sofort auf seine Freundin Sarah, die seitdem verschwunden ist. Doch der Journalist Jack Garrett hegt Zweifel an diesem vorschnellen Urteil und beginnt zu ermitteln. Dabei stößt er auf grauenhaft mittelalterliche Hexenrituale und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Hier findet ihr noch eine Buchgeschichte zu den Hexen von Pendle Hill: KLICK


Welche Bücher kennt ihr zum Thema Hexen? Ihr dürft gerne dazu einen Beitrag auf eurem Blog bringen und meinen dort verlinken. 😊








Freitag, 29. September 2023

Rezension: "Blutnacht" von Kim Harrison

Nach einer weltumspannenden Seuche (ausgelöst durch genmanipulierte Tomaten) hat sich das Leben auf der Erde grundlegend verändert. Die magischen Wesen waren die einzigen, denen das Virus nichts anhaben konnte und sie sind aus dem Schatten getreten. Vampire, Hexen, Werwölfe, Pixies und andere Untote sind aus den Schatten getreten und machen die Straßen unsicher. Die Hexe Rachel Morgan ist ein Runner, eine Art Kopfgeldjäger, die zusammen mit der lebenden Vampirin Ivy und dem Pixie Jenks eine Firma gegründet hat und in einer Kirche lebt. Geweihter Boden verspricht zumindest einen Teil Sicherheit. 
In diesem sechsten Teil der Reihe muss Rachel unbedingt herausfinden, wer ihren Vampirfreund Kisten umgebracht hat. Keine leichte Aufgabe, da sie an die Nacht seiner Ermordung keinerlei Erinnerung hat. Ivy arbeitet ebenfalls fieberhaft an der Suche nach dem Killer; zwischen ihr und Rachel besteht ein zerbrechlicher Frieden, der Rachel allerdings nicht wirklich gefällt. Außerdem steht auch noch Halloween vor der Tür. Und zu allem Überfluss taucht Algaliarept plötzlich wieder auf, der Dämon, der Rachel seine Verbannung verdankt und er will Rache. Und wenn er Rachel nicht selbst töten kann, dann müssen eben die sterben, die ihr nahe stehen. Das wäre zum einen ihre Mutter, zu der sie seit Kistens Tod endlich ein besseres Verhältnis hat. Rachel muss sich entscheiden: Geht sie ein weiteres Mal einen Handel mit einem Dämon ein oder macht sie sich auf ins Jenseits?

Es ist einige Jahre, seit ich Teil 5 der Reihe gelesen habe und eigentlich wollte ich nach dem Tod einer der Hauptfiguren auch nicht weiterlesen. Aber dann habe ich diesen Teil günstig bei einem Büchermarkt erstanden und wollte der Reihe noch mal eine Chance geben. Anfangs hatte ich ein paar Probleme, in die Geschichte reinzufinden, aber schließlich war ich mittendrin und habe mich an einiges wieder erinnert. "Dreck auf Toast", mir war gar nicht klar, wie sehr ich Rachels Sprüche und vor allen Dingen Jenks' Flüche vermisst hatte. 
Die Geschichte selbst ist wirklich sehr komplex, aber von Anfang bis Ende gut durchdacht. Und es gibt auch ein paar Antworten auf Fragen, die sich im Verlauf der ersten Teile stellten. 
Der Schreibstil gefällt mir nach wie vor gut. Die Handlung ist düster und spannend, aber es gibt auch immer wieder auflockernde Situationskomik, meistens, wenn Jenks mit im Spiel ist. 
Durch die Erzählform in der ersten Person aus Rachels Sicht ist man immer nah am Geschehen und mittendrin in der Handlung und auch in der Gedankenwelt der Hauptfigur.

Fast 700 Seiten hat "Blutnacht" und am Schluss gibt es noch eine Bonusgeschichte "Die Verzauberte", in der man mehr über Ceri erfährt. Trotzdem ließ sich die Geschichte aber sehr flüssig lesen und ich glaube nicht, dass es noch mal ein paar Jahre dauern wird, bis ich den nächsten Teil "Blutkind" lesen werde. 

 

Bewertung: 📖📖📖📖📖 






Dienstag, 22. August 2023

Es war einmal...eine Rezension vom 20.02.2011

Meinen Bücherblog habe ich seit Februar 2012, habe aber auch davor schon Rezensionen geschrieben auf meinem ersten, eher allgemeinen Blog. Dieser liegt nun schon seit mehr als einem Jahr brach, weil mir einfach die Zeit fehlt, beiden Blogs gerecht zu werden. Deswegen fließen auch hier in meinen Buchblog manchmal andere Themen mit ein. 

Ab heute werde ich ab und zu ältere Rezensionen hier noch mal veröffentlichen. Es gibt keinen festen Rhythmus dafür, aber ein bis zwei Mal im Moment wird es sicher einen Beitrag zu dem Thema geben. 😊

Heute beginne ich mit "Hexenblut" von Neil White.

Klappentext:
Als der Fitnesstrainer Luke erstochen wird, fällt der Verdacht sofort auf seine Freundin Sarah, die seitdem verschwunden ist. Doch der Journalist Jack Garrett hegt Zweifel an diesem vorschnellen Urteil und beginnt zu ermitteln. Dabei stößt er auf grauenhaft mittelalterliche Hexenrituale und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Zunächst will Jack den Job nicht übernehmen, als sein Freund Sam, ein Anwalt,  ihn bittet mit den Eltern von Sarah zu reden. Sie sind überzeugt, dass ihre Tochter nicht die Mörderin ihres Freundes ist. Aber alles spricht gegen sie.
Außerdem hat Jack seiner Freundin Laura versprochen, nur noch Standardjobs anzunehmen, über Gerichtsverhandlungen zu berichten usw. Denn Lauras Ex-Mann will das alleinige Sorgerecht für ihren Sohn Bobby und sie möchte unbedingt einen guten Eindruck beim Jugendamt machen, das seinen Besuch angekündigt hat. Laura selbst hat dafür einen langweiligen Posten im Innendienst bei der Polizei von Blackley angenommen, anstatt weiter als Detective in London zu arbeiten. 
Aber Jack ist nun einmal Reporter und von Natur aus neugierig. Und nach Gesprächen mit Sarahs Untermieterin Katie und einem Kumpel des ermordeten Luke, ist sein Interesse geweckt und sein Instinkt sagt ihm, dass da mehr dran ist. Und was, wenn Sarah wirklich unschuldig ist?
In den Kapiteln von Sarah erfährt der Leser schnell, dass es tatsächlich so ist und Sarah selbst in größter Gefahr schwebt. Das macht das Ganze aber nur noch spannender.
Jack findet heraus, dass in den letzten Jahren mehrere junge Frauen in der Gegend verschwunden sind und einige brutal ermordet aufgefunden wurden. Anscheinend waren sie alle Mitglieder eines Hexenzirkels und alle Nachfahren der sogenannten Pendle-Hexen aus dem 17. Jahrhundert. Auch in Sarahs Stammbaum finden sich Verbindungen.

Die Passagen von Jack erzählt White in der 1. Person, andere Kapitel von Laura, Sarah oder Polizei sind in der 3. Person geschrieben, was die Möglichkeit gibt, die Geschichte auch aus anderen Perspektiven zu sehen.

White hat die Geschichte der Hexenprozesse in Lancashire am Pendle Hill sehr gut eingebunden und man erfährt interessante Dinge über die Pendle-Hexen. Er hat wirklich gut recherchiert.

Das Buch ist durchgehend spannend und fesselnd geschrieben. Auch wenn es bis auf den Showdown keine große Action gibt, ist es keine Sekunde langweilig.
Ich persönlich habe lange keinen so guten Thriller mehr gelesen. Man erfährt auch viel über moderne Hexenkunst, Wicca im Besonderen und spezielle Bräuche wie die Jahreskreisfeste.

Die Hexen vom Pendle Hill gab es tatsächlich. Sie wurden 1612 der Hexerei angeklagt und hingerichtet. Dabei fing alles ganz harmlos an:
Alizon Device braucht ein paar Nadeln, die ihr der fahrende Händler John Law überlassen soll. Der will ihr keine Nadeln schenken. Kurz darauf erleidet der Händler einen Herzinfarkt. Alizon beichtet John Law ihren Fluch, da sie überzeugt ist, den Anfall durch Hexerei ausgelöst zu haben. John Law vergibt ihr.
Zwei Wochen später meldet John Laws Sohn den zuständigen Behörden Alizons Geständnis. Die wiederholt aus freien Stücken ihr Geständnis, das sie noch ausdehnt. Außerdem berichtet sie den Behörden von Hexereien, die ihre Großmutter Elizabeth Southerns und eine Frau namens Chattox ausgeführt haben sollen. Daraufhin werden Alizon, ihre Mutter Elizabeth und ihr Bruder James verhört, Alizon daraufhin in Gewahrsam genommen.
Alizon, Elizabeth Southerns, Chattox und ihre Tochter Anne Redfearn werden zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Freunde der betroffenen Frauen treffen sich am Malkin Tower, dem Wohnort der Familie Device. Das Gericht geht davon aus, dass es sich um einen Hexensabbat handelt.
Jennet Preston, die am Treffen am Malkin Tower teilgenommen hat, wird des Mordes an Thomas Lister angeklagt. Sie ist neun Jahre alt und wird zwei Tage später in York gehängt.
Am 20. August 1612 werden zehn Personen der Hexerei für schuldig befunden und im Gefängnis von Lancaster gehängt.

Der wahre Grund für den Tod der "Hexen" ist vermutlich die damals durch König James I. geschürte und weit verbreitete Angst vor Hexerei.

Bewertung: 📖📖📖📖📖


Sonntag, 30. April 2023

Blessed Beltane! Eine schöne Walpurgisnacht!

Liebe Leute, gebt gut Acht, heue ist Walpurgisnacht!


So wie Samhain (Halloween) ein Fest des Todes und der Toten und Ahnen ist, so ist Beltane ein Fest des Lebens, der Fruchtbarkeit und des Sieges der Sonne und des Sommers über den Winter. Beltane ist also im Grunde der Beginn des Sommers. Hoffen wir, dass das Wetter das auch weiß. 

Damals waren die Unterschiede in den Jahreszeiten eh viel mehr zu spüren. Heute sind die Übergänge ja fast schon fließend. Die Winter waren gekennzeichnet von Kälte, Hunger, Krankheiten und Tod. Eine Jahreszeit, die mit viel Angst verbunden war. Dann kam der Sommer mit seiner lebenspendenden Sonne, der Wärme und seinen vielen Früchten. Da kann man sich sehr gut vorstellen, welches Glück und welche Freude die ersten Sonnenstrahlen und der Beginn des Frühjahrs und Sommers für diese Menschen brachten. Bedeuteten sie doch, dass das Leben weiterging und man überlebt hatte. 

Mit dem 1. Mai begann bei den Kelten das Sommerhalbjahr, das vor allem durch Fröhlichkeit, Wärme, Licht, Feste und Feiern gekennzeichnet war. Dieser Tag liegt zwischen der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche und der Sommersonnwende. Früher wurde Beltane wohl am nächstgelegenen Vollmond, heute allerdings vorwiegend in der Nacht auf den 1. Mai gefeiert. Vielleicht hat das mit dem offiziellen Feiertag zu tun, da man halt am nächsten Tag nach den Feiern nicht früh aufstehen muss. ;-)

Zu den wichtigsten Bräuchen, die sich bis heute erhalten haben, gehört die Aufstellung des Maibaums. Während heute nur noch im Dorfmittelpunkt oder an einem besonderen Platz dieser Maibaum aufgestellt wird, gab es in früheren Zeiten fast in jedem Garten einen Maibaum. Kaiserin Maria Theresia verbot das weitere Aufstellen 1741, da dieser Brauch so gigantische Formen angenommen hatte, dass viele tausend Bäumchen geschnitten wurden. Sie standen nicht nur vor jedem Haus, sie standen oft sogar in jedem Zimmer. Mit dem Tanz um den Maibaum und dem Verweben und Verknüpfen der Bänder (Bändertanz um den Maibaum) drückte man sowohl ein erotisches Geschehen unter den Geschlechtern aus, als auch die Verknüpfung der drei Welten (Himmel, Erde, Anderswelt), die durch den Maibaum auch symbolisiert werden und nun fest in das Gefüge des Lebens selbst eingewoben werden.
 
Wie und wo auch immer gefeiert wird, überall gilt die Nacht zum 1. Mai als magische Nacht, in der die Schleier zwischen den Welten dünn sind und auch Feen, Elfen und Kobolde von ihren Hügeln kommen und feiern.

In Deutschland ist die Nacht auf den 1. Mai eher als Nacht der Hexen, Walpurgisnacht, bekannt. Populär wurde diese Bezeichnung auch durch Goethes "Faust". 






Freitag, 29. April 2022

Buchgeschichte am Freitag: Die Hexen von Pendle Hill

Morgen, am 30. April, wird im Alten Jahreskreis Beltane gefeiert. In Deutschland ist dieser Tag auch  bekannt als Walpurgisnacht, das Fest der Hexen. Sie treffen sich am Hexentanzplatz, um gemeinsam zum Brocken (Blocksberg) zu fliegen und zu feiern.  
 

Anlass für mich, hier ein Buch vorzustellen, das ich vor mehr als zehn Jahren gelesen habe, aber das mir immer noch gut im Gedächtnis ist, weil es so spannend war.
 

Zum Buch:
Als der Fitnesstrainer Luke erstochen wird, fällt der Verdacht sofort auf seine Freundin Sarah, die seitdem verschwunden ist. Doch der Journalist Jack Garrett hegt Zweifel an diesem vorschnellen Urteil und beginnt zu ermitteln. Dabei stößt er auf grauenhaft mittelalterliche Hexenrituale und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Zunächst will Jack den Job nicht übernehmen, als sein Freund Sam, ein Anwalt,  ihn bittet mit den Eltern von Sarah zu reden. Sie sind überzeugt, dass ihre Tochter nicht die Mörderin ihres Freundes ist, aber alles spricht gegen sie. Jack findet heraus, dass in den letzten Jahren mehrere junge Frauen in der Gegend verschwunden sind und einige brutal ermordet aufgefunden wurden. Anscheinend waren sie alle Mitglieder eines Hexenzirkels und alle Nachfahren der sogenannten Pendle-Hexen aus dem 17. Jahrhundert. Auch in Sarahs Stammbaum finden sich Verbindungen. 
 
 
Die Hexen vom Pendle Hill gab es tatsächlich. Sie wurden 1612 der Hexerei angeklagt und hingerichtet. 
Dabei fing alles ganz harmlos an: Im März 1612 braucht Alizon Device ein paar Nadeln, die ihr der fahrende Händler John Law überlassen soll. Der will ihr keine Nadeln schenken. Kurz darauf erleidet der Händler einen Herzinfarkt. Alizon beichtet John Law ihren Fluch, da sie überzeugt ist, den Anfall durch Hexerei ausgelöst zu haben. John Law vergibt ihr.
Zwei Wochen später meldet John Laws Sohn den zuständigen Behörden Alizons Geständnis. Die wiederholt aus freien Stücken ihr Geständnis, das sie noch ausdehnt. Warum, ist mir allerdings ein Rätsel. Außerdem berichtet sie den Behörden von Hexereien, die ihre Großmutter Elizabeth Southerns und eine Frau namens Chattox ausgeführt haben sollen. Daraufhin werden Alizon, ihre Mutter Elizabeth und ihr Bruder James verhört, Alizon daraufhin in Gewahrsam genommen.
Alizon, Elizabeth Southerns, Chattox und ihre Tochter Anne Redfearn werden zunächst zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Freunde der betroffenen Frauen treffen sich am Malkin Tower, dem Wohnort der Familie Device. Das Gericht geht davon aus, dass es sich um einen Hexensabbat handelt.
Jennet Preston, Alizons Schwester, die ebenfalls am Treffen am Malkin Tower teilgenommen hat, wird am 27. Juli des Mordes an Thomas Lister angeklagt. Sie ist neun Jahre alt und wird zwei Tage später in York gehängt.
Am 20. August 1612 werden zehn Personen der Hexerei für schuldig befunden und im Gefängnis von Lancaster gehängt.
Mit ein Grund für den Tod der "Hexen" ist vermutlich die damals durch König James I. geschürte und weit verbreitete Angst vor Hexerei. 
 
Blick auf den Pendle Hill in Lancashire
 
 
 
 
 

Freitag, 4. März 2022

Buchgeschichte am Freitag

 


Diesen März ist es 330 Jahre her, dass die wohl berühmtesten Hexenprozesse begonnen haben. In Salem, im US-Bundesstaat Massachussetts, wurden am 1. März 1692 drei Frauen der Hexerei beschuldigt und verhaftet: Elisabeth Good, Elisabeth Osborne und eine indianische oder schwarze Sklavin namens Tituba. Alle drei waren Außenseiter der Gesellschaft.

Vorgebracht hatte der Geistliche der Puritanischen Gemeinde Salems, Samuel Parris, die Vorwürfe, nachdem seine Tochter und ihre Cousine immer wieder Anfälle hatten, sich seltsam benahmen, merkwürdige Laute von sich gaben usw. Hier konnte nur Satan seine Hand im Spiel haben. Und da seine Tochter den Teufel abgewiesen hatte, wollte dieser nun durch seine Handlanger Macht ergreifen, die Hexen. Die Mädchen wurden aufgefordert, die zu benennen, die sie verhext hatten und schnell waren Schuldige gefunden. Elisabeth Good war eine stadtbekannte Bettlerin, die oft Selbstgespräche führte. Elisabeth Osborne war alt und bettlägerig und es hieß, sie hätte die Kinder ihres ersten Mannes um ihr Erbe gebracht. Und Tituba hatte angeblich von Hexenversammlungen erzählt und kannte Namen aus dem Buch Satans. 
Und so ging es weiter. Irgendwann beschuldigte wahrscheinlich Jeder Jeden, um seine eigene Haut zu retten, denn wer verhaftet wurde und der Hexerei angeklagt, konnte dem Galgen entgehen, indem er auf weitere Schuldige zeigte.

Wenn man sich den Verlauf der Geschichte heute ansieht, fragt man sich, wie es so weit kommen konnte. Aber religiöser Fanatismus hat noch nie etwas Gutes bewirkt. Und die Puritaner sahen sich anscheinend als eine Armee Gottes im Kampf gegen den Teufel und Dämonen. 

Das Buch "Das Hexenbuch von Salem" habe ich vor vielen Jahren gelesen, aber einige Szenen sind mir immer noch im Gedächtnis. 

Die Autorin hat bei Stammbaumforschungen herausgefunden, dass sie sowohl mit Elisabeth Howe, als auch mit Elisabeth Proctor verwandt ist. Beide Frauen wurden der Hexerei in Salem angeklagt. Elisabeth Howe wurde gehängt, während Elisabeth Proctor überlebte.





Freitag, 26. April 2019

Buchverfilmung: A Discovery of Witches


Heute startet auf Sky die Serie, die auf dem Buch von Deborah Harkness beruht. 

Diana Bishop ist Historikerin - und eine Hexe. Sie versucht aber, dies geheim zu halten. Aber dann stößt sie in Oxford auf ein geheimnisvolle Buch und außerdem auf den 1.500 Jahre alten Vampir Matthew. 

Ich habe das Buch vor einigen Jahren gelesen, aber richtig vom Hocker gerissen hat es mich nicht. Deswegen habe ich auch die Nachfolgebände nicht gelesen.

Mal sehen, wie die Umsetzung fürs Fernsehen ist. 





Sonntag, 8. September 2013

"Der Hexenladen" von Tanya Huff

Klappentext: Die Gales aus Süd-Ontario verändern die Welt mit der Macht ihrer Zaubersprüche und bevorzugen es, wenn ihre Fähigkeiten in der Familie bleiben. Die Gale-Tanten haben den Clan fest im Griff oder glauben es zumindest. Alysha fühlt sich, ähnlich wie der Großteil ihrer Vettern und Basen, von ihren Tantchen gegängelt. Also ergreift sie, als ein Brief mit dem letzten Willen ihrer vermissten Großmutter eintrifft, die Gelegenheit, deren Trödelladen in Calgary weiterzuführen, um der Gemeinschaft zu dienen. Ihre Tanten jedoch haben andere Pläne und verlangen von Alysha, den tatsächlichen Verbleib ihrer Großmutter aufzuklären und nach getaner Arbeit wieder zurückzukehren, wo man bereits Pläne für ihre Zukunft hat. Doch als Alysha in Calgary eintrifft, stellt sie fest, dass sie im Hexenladen ihrer Oma der Feengesellschaft dienen soll - und dass oftmals des einen Trödel, des anderen magischer Schatz ist. Herauszufinden, was mit ihrer Großmutter geschehen ist, dürfte also keine leichte Aufgabe sein, insbesondere nicht, da Alysha erfährt, wie viel außerweltlicher Ärger ihrer in Calgary harrt und sogar familiärer Beistand oft nicht ausreicht, um den Tag zu retten
 
Ich habe das Buch ja in einer Leserunde in einer Gruppe mit dem Namen "Hexengeschichten" gelesen. Und ich muss sagen, ich bin ziemlich enttäuscht, denn eigentlich hat das Buch nicht viel mit dem Hexentum zu tun. Hinzu kommt noch, dass ich war von den Blood-Ties-Büchern von Tanya Huff so begeistert war und nun kommt es mir vor, als wäre "Der Hexenladen" von einer ganz anderen Autorin geschrieben worden. Einzig der trockene Humor war teilweise unverkennbar. ;-)
Es war zwar ein bisschen Magie dabei, aber es wird ja nicht mal wirklich erklärt, dass es sich um eine Familie von Hexen handelt. Das kenne ich anders. Für Zaubersprüche braucht man normalerweise zumindest einen Spruch, eine Formel oder auch einen Trank. Hier reicht es, den Finger irgendwo drauf zu legen.
 

Überhaupt fehlen so einige Erklärungen für den Leser. Ich hatte immer mehr das Gefühl, bereits den zweiten Teil einer Reihe zu lesen, in der die Erklärungen im ersten Teil geschrieben wurden, die ich dann leider verpasst habe.
Potenzial war eigentlich genug vorhanden, man hätte eine sehr gute, spannende Urban-Fantasy-Story draus machen können.
Das Ende kam dann wirklich ziemlich hopplahopp....und für mich nicht sehr  zufriedenstellend.

Im Englischen gibt es einen zweiten Teil, aber auch wenn dieser ins Deutsche übersetzt wird, bin ich nicht besonders scharf drauf, diesen zu lesen.