Samstag, 28. Juni 2025

Rezension: "Nordlicht - Die Spur des Mörders" von Anette Hinrichs

Am Sockel des Idstedt-Löwen auf dem Alten Friedhof in Flensburg wird die Leiche des 73-jährigen Karl Bentien gefunden. Er wurde brutal zu Tode getreten und ausgeraubt. Ein zufälliges Opfer oder gezielter Mord? Der pensionierte Studienrat gehörte der dänischen Minderheit an, Medien und Behörden sehen nach dem Mordfall bereits das friedliche Zusammenleben im Grenzland in Gefahr. Hauptkommissarin Vibeke Boisen und ihr Kollege Rasmus Nyborg von der dänischen Polizei stehen unter Hochdruck und müssen rasch Ergebnisse liefern. Dann stoßen sie im Keller des Toten auf eine versteckte Kammer mit brisantem Inhalt...

"Die  Spur des Mörders" ist der zweite Teil aus der Krimireihe "Nordlicht" von Anette Hinrichs. Dieses Mal geht es zwar um einen Toten in Deutschland, aber da dieser der dänischen Minderheit angehörte, ist auch die dänische Polizei an den Ermittlungen beteiligt. 
Es stellt sich heraus, dass der Tote eine Verbindung zu einem Flüchtlingslager in Oksböl hat. Hierher kamen zum Ende des 2. Weltkrieges Zehntausende Menschen aus Ostpreußen, Pommern usw. auf der Flucht vor der Russischen Armee. Unter ihnen waren auch Tausende Kinder, die teils als Waisen im Lager endeten. Krankheit und Tod waren allgegenwärtig. Das Grausame daran beschreibt die Autorin in ihrem Nachwort: Der dänische Ärzteverband untersagte deutschen Flüchtlingskindern medizinische Hilfe. Es starben Siebentausend deutsche Kinder unter fünf Jahren an Unterernährung und Infektionskrankheiten. Grund dafür war natürlich der Hass auf die Deutschen wegen der Besetzung Dänemarks, aber was können Kinder dafür? 
So ist das Buch nicht einfach nur ein Krimi, sondern war für mich auch sehr lehrreich in Sachen deutsch-dänischer Geschichte., denn dieses Kapitel deutscher Flüchtlinge war mir bisher nicht bekannt. 

Von diesem Aspekt abgesehen ist aber auch die gesamte Handlung wieder sehr spannend mit Überraschungen und Wendungen und einer Auflösung, die für mich  überraschend kam. Bis dahin gibt es viele Verdächtige und das regt zum Miträtseln an.
Neben den beiden Hauptfiguren Vibeke und Rasmus gibt es auch ein Wiedersehen mit dem Team der Sondereinsatztruppe in Padborg: Sören, Jens, Pernille und Luis. 
Besonders für Vibeke ist der Fall nicht leicht, denn sie ist wie Karl Bentien selbst in Heimen und Pflegefamilien aufgewachsen. Daher ist es ihr besonders wichtig, dem Toten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Auch Rasmus hat aufgrund des Todes seines Sohnes Probleme mit dem sinnlosen Tod der vielen Flüchtlingskinder umzugehen. 



Bewertung: 🌹🌹🌹🌹🌹



Übrigens gibt es auf dem Gelände des  ehemaligen Flüchtlingslagers inzwischen ein Museum und damit einen weiteren wichtigen Schritt zur Aufarbeitung der dänisch-deutschen Vergangenheit. Und 15 Kilometer von Esbjerg findet man die Deutsche Kriegsgräberstätte Osböl, wo 121 deutsche Soldaten und 1675 Flüchtlinge begraben sind. Hier wurde als erstes Zeichen der Versöhnung im Jahr 1997 von deutschen und dänischen Jugendlichen ein Gingko-Baum gepflanzt. 





Freitag, 27. Juni 2025

Rezension: "Dänische Schuld" von Frida Gronover

Die Bestatterin Gitte Madsen hat sich gut in ihrer neuen Heimat, dem dänischen Ferienort Marielyst, eingelebt. Doch die Ruhe währt nicht lang: Als sie im Restaurant Schou's zu Abend isst, fällt ein anderer Gast tot vom Stuhl. Was zunächst wie eine fatale Pilzvergiftung aussieht, entpuppt sich schnell als heimtückischer Giftmord - und ehe sie sich's versieht, ermittelt Gitte in einem neuem Fall.

"Dänische Schuld" ist der zweite Teil der Krimireihe mit der sympathischen Gitte Madsen. Die Bestatterin ist vor ein paar Monaten nach Dänemark gezogen, um hier zu leben und zu arbeiten. Der zweite Grund ist das Verschwinden ihres Vaters vor fast zwanzig Jahren. Der gebürtige Däne verließ Frau und Tochter in Münster und kehrte nie wieder aus Marielyst zurück. 

Dieses Mal ist sie dabei, als der Geschäftsmann Lars Andresen stirbt, wovon Kommissar Ole Ansgaard wenig begeistert ist. Erst recht nicht, als er erfährt, dass Björn, der Sohn des Opfers, Gitte bittet, ihm bei der Suche nach dem Mörder zu helfen. Für ihn zählt der junge Mann, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, zum Kreis der Verdächtigen. Aber davon gibt es viele, denn anscheinend hat Andresen sich durch seine Geschäfte nicht nur Freunde gemacht. Es gibt immer mal wieder Überraschungen und Wendungen, was die Spannung aufrecht hält. 

Neben dem Fall gibt es auch wieder Interessantes und Amüsantes nebenbei. Wie schon in Teil 1 erfährt man viel über die dänische Lebensart und die Gewohnheiten und Sitten des Landes. Wir waren ja gerade dort im Urlaub und ich musste oft schmunzeln und einige Mal zustimmend nicken. Die Autorin weiß, wovon sie schreibt und das macht die Geschichten so authentisch.

Schön fand ich das Wiedersehen mit Erik, dem Schweden, der mir schon in Teil 1 sympathisch war. Ob wir nun auch endlich seine Frau kennenlernen? Das verrate ich nicht, lest selbst. :-)

Muss man Teil 1 "Ein dänisches Verbrechen" vorher gelesen haben? Nein, muss man nicht, aber sollte man, denn sonst hat man etwas verpasst. ;-) 

Ich habe mich jedenfalls wieder sehr gut unterhalten und die Seiten flogen nur so dahin. Teil 3 wird auf jeden Fall auch bald gelesen. 

Bewertung: 🌹🌹🌹🌹🌹





Freitag, 6. Juni 2025

Ich bin dann mal weg...

Nein, ich werde diesen Bücherblog nicht schließen oder aufgeben. Ich fahre nur in den Urlaub. 😊


Wir fahren das erste Mal seit Jahren mal wieder für zwei Wochen in den Urlaub. Es geht nach Dänemark und zwar nach Saeby an der Ostseeküste von Nordjütland. Dort haben wir ein Ferienhaus gemietet und natürlich kommt unsere Fellnase auch mit. Ich bin schon sehr gespannt, denn ich war noch nie in Dänemark. Wobei, das stimmt nicht ganz, einmal kurz mit einer Fähre von Fehmarn, aber das war nur zum Einkaufen, zählt also nicht wirklich *g* 

Passende Lektüre begleitet mich natürlich auch. Zum einen der zweite Teil der Gitte Madsen-Reihe von Frida Gronover: Dänische Schuld.
Und falls es noch rechtzeitig ankommt, auch der zweite Teil aus der Nordlicht-Reihe von Anette Hinrichs. Und natürlich auch jede Menge Reiseführer. 
Mehr werde ich sicher nicht schaffen, denn natürlich werden wir auch viel unterwegs sein. Ein Muss ist auf jeden Fall Skagen, wo sich Nord- und Ostsee treffen. 

Ich werde sicher mit vielen Fotos aus dem Norden zurückkommen, die ich euch dann gerne hier zeigen werde.

Habt eine gute Zeit und wir lesen uns dann nach Mittsommer wieder. 


Update am 04.07.25: Ich bin wieder da! *g* Und wer Fotos sehen möchte, schaut gerne hier: KLICK









Donnerstag, 5. Juni 2025

Top Ten Thursday: Buchige Buchtitel

 


Diese Woche wird es "buchig" bei der Aktion auf  Aleshanees Weltenwandererblog 

Zeige 10 Buchtitel, in denen buchbezogene Wörter vorkommen (Buch, Bücher, Bibliothek,...)


Für mich war das gar nicht so schwer. 


1. 
Die SCHRIFT des Todes


2. 
Wintertee im kleinen BÜCHERcafe am Meer


3. 
Das kleine BÜCHERdorf


4. 
Das BUCH der gelöschten Wörter


5. 
Das Geheimnis der verborgenen BIBLIOTHEK


6. 
Das BUCH des Teufels


7. 
Die SEITEN der Welt


8. 
Das BUCH der Vampire


9. 
BUCHland



10. 
Das HexenBUCH von Salem






Mittwoch, 4. Juni 2025

Rezension: "Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek" von Felicity Whitman

Bei ihrer Doktorarbeit über die Entstehung von Heldenmythen macht Zoe Farwell eine Entdeckung: Ihr Vorfahre Gerald Farwell, der wie ein Heiliger verehrt wird, ist anscheinend ermordet worden. Doch warum findet sich dazu nichts in den Akten? Ihre Neugierde ist geweckt.
Liverpool, 1839. Ein Mörder geht um in der Stadt, der es speziell auf Prostituierte abgesehen hat. Doch für ermordete Dirnen fühlt sich die örtliche Polizei nicht zuständig. Einzig Madeline Brown, mit einer der getöteten Huren eng befreundet, verlangt Aufklärung. Doch die Polizei bleibt untätig. Erst als Gerald Farwell, Bruder des Earls of Wooverlough und Pfarrer der Gemeinde, gewaltsam ums Leben kommt, schaltet sich die Metropolitan Police ein. Und auch Madeline begibt sich auf Spurensuche …

„Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek“ ist ein Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt. 
In der Gegenwart ist Zoe Farwell die Hauptfigur, eine Doktorandin in Oxford, deren Dissertation ausgerechnet einen ihrer Vorfahren zum Thema haben soll. Gerald Farwell hat zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahe Liverpool als Pfarrer gelebt und gearbeitet. Sein Bruder war der Earl of Wooverlough.
Zoes Mentorin, die Historikerin Charlotte, ist fasziniert von Geralds Geschichte und möchte unbedingt das Geheimnis seines Todes lüften. Schließlich wird Zoes Neugierde selbst geweckt, denn warum wurde Gerald ermordet, wenn er doch so ein frommer und guter Mensch war? Um mehr herauszufinden, muss Zoe allerdings zurück in ihr Elternhaus Wooverlough Court. Kein leichter Schritt, denn sie hat seit Jahren keinen Kontakt und weiß nicht, welcher Empfang sie erwartet. Grund ist, dass ihr Vater sie damals quasi aus dem Haus warf, weil er mit ihrem Outing nicht klar kam. Sie sollte erst zurück kommen, wenn sie diese fixe Idee, Frauen zu lieben, überwunden hätte. 

Im Jahr 1839 lernen wir die resolute Madeline Brown kennen. Die junge Frau lebt zwar ein gutes Leben, denn sie hat einen reichen Liebhaber, der ihr ein teures Haus, schöne Kleider und Dienstboten bezahlt, aber sie ist nicht wirklich frei. Ihr verheirateter Geliebter besucht sie, wann es ihm passt und dann hat sie ihm zur Verfügung zu stehen. Genauso gut kann das alles von einem Tag auf den anderen wieder vorbei sein, wenn er plötzlich keine Lust mehr auf sie hat. Dann müsste sie ihr Geld auf der Straße verdienen, wie viele Frauen in Liverpool und davor hat sie Angst. Gerade zur Zeit ist es gefährlich, denn es werden immer wieder Prostituierte auf brutale Weise ermordet, doch die Polizei unternimmt nichts. Bis schließlich die Metropolitan Police aus London die Ermittlungen übernimmt. 

Der Schreibstil hat mir wie immer gut gefallen, es wird abwechselnd aus Zoes und aus Madelines Perspektive erzählt. Die Sprache ist auch im historischen Teil angemessen. 
Ich muss aber sagen, mir hat Madelines Geschichte besser gefallen als Zoes und ich fand sie auch glaubwürdiger und authentischer. 
In der Gegenwart nimmt Zoes „Liebesgeschichte“ für mich zu viel Raum ein und auch Charlottes Verhalten überzeugt mich nicht. Vermutlich will die Autorin hier mit der Zeit gehen, aber dramaturgisch hätte es nicht sein müssen. Für das Zerwürfnis mit den Eltern hätte man auch einen anderen Grund erfinden können. Irgendwann war ich auch ein wenig genervt von den „funkelnden Augen“, „glänzenden Haaren“ und „geheimnisvollem Lächeln“. 

Das Ende bzw. die Auflösung um Geralds Tod und seinen Ruhm hat mich dann aber überrascht und wieder ein wenig gnädig gestimmt. Insgesamt habe ich mich dann doch noch gut unterhalten gefühlt. 


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹





Sonntag, 1. Juni 2025

Monatsrückblick Mai

 Leserückblick Mai

Der Mai ist gekommen...und schon wieder gegangen. Zeit für den Monatsrückblick.

Gelesen habe ich mal wieder vier Bücher. Neu eingezogen sind sieben Bücher, davon habe ich aber auch drei bereits gelesen. Sie haben meinen SUB also nur ganz kurz berührt. *g*



Gelesene Bücher: 4
1. Nordlicht - Die Tote am Strand (Anette Hinrichs)
2. Die Frauen vom Rosenhag (Corina Bomann)
3. Ein dänisches Verbrechen (Frida Gronover)
4. Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek (Felicity Whitmore)


Neuzugänge: 7
1. Dänische Schuld (Frida Gronover)
2. Nordlicht - Die Tote am Strand (Anette Hinrichs)
3. Angels (Lisa Jackson)
4. Das Gift deiner Lügen (Jenny Blackhurst)
5. Der Winterpalast (Eva Stachniak)
6. Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek (Felicity Whitmore)
7. Schneesturm (Triona Walsh)



Neu auf der Merkliste: 5
1. Der Klang von Wind und Wellen (Anne Barns)
2. Nordlicht - Die Spur des Mörders (Anette Hinrichs) 
3. Das September Haus (Carissa Orlando)
4. Das Haus des Exorzisten (Nick Roberts)
5. Die Frauen vom Rosenhag 2 (Corina Bomann)



Challenges:
12 für 25: Keine Änderungen, gelesen 4 von 12
ABC-Challenge bei Nicole: 7 Buchstaben gelesen 



Gesehen (Filme & Serien)
1. Eternauta
2. Jack Ryan (Staffel 4 begonnen)
3. Das Reservat
4. Working Man
5. Lou
6. Department Q (Staffel 1 begonnen)
7. Gasoline Alley 


Und sonst?
Sonst war im Mai nicht viel los. Mal sehen was der Juni bringt. Auf jeden Fall unseren ersten richtigen Urlaub seit ein paar Jahren, denn wir fahren zwei Wochen nach Dänemark. Zur Vorbereitung habe ich mit dem 2. Teil der Gitte Madsen Krimis begonnen. 

Kommt gut in und durch den neuen Lesemonat.

Hallo Juni