Wer Thriller liest, kommt an diesen beiden Autorinnen und ihren Heldinnen eigentlich nicht vorbei. So ging es auch mir. Ich weiß nicht mehr genau, wen ich damals zuerst entdeckte, Kathy Reichs oder Patricia Cornwell.
Schon der erste Fall für die forensische Anthropologin Tempe Brennan hat mich begeistert, vor allem der Schreibstil hat mir gut gefallen und das ist auch heute noch der Fall. Ich habe jedes der Bücher gelesen, bis vor ein paar Jahren auch sofort nach dem Erscheinen eines neuen Teils, aber seit einiger Zeit hinke ich ein wenig hinterher. Aktuell lese ich "Die Sprache der Knochen", welches Band 18 der Reihe ist. Letztes Jahr ist mit "Kalte, kalte Knochen" der 21. Band veröffentlicht worden.
In all den Jahren habe ich jeden Teil der Reihe gerne gelesen, mancher war vielleicht ein bisschen schwächer in der Handlung als ein anderer, aber ich hatte nie den Gedanken, die Reihe abzubrechen. Es ist auch das Zwischenmenschliche, was mir so gut gefällt und der unterschwellige Humor, besonders, bei den Szenen zwischen Tempe und Ryan. Oder auch ihre "Unterhaltungen" mit Kater Bird.
Manchmal sind zwar die Abkürzungen der zahlreichen Institutionen und Behörden ein wenig anstrengend und nervig, aber ich vermute, da kann die Autorin - selbst Professorin für Anthropologie - nicht aus ihrer Haut. Und sie bemüht sich ja auch, auch dem unwissendsten Leser alles zu erklären.
Anders ist es mir mit Patricia Cornwell und ihrer Protagonistin Kay Scarpetta ergangen. Ich habe die Reihe mittendrin begonnen mit dem Band "Die Tote ohne Namen", weil ich das Buch zufällig im Laden entdeckt hatte. Danach habe ich dann von vorne begonnen und bis ich auf dem aktuellen Stand war, kam bereits der nächste neue Teil frisch raus.
Wie auch bei Kathy Reichs wird die Reihe in der 1. Person aus Sicht der Pathologin erzählt. Man ist immer nah am Geschehen, verfolgt alles hautnah mit.
Das ändert sich nach Teil 11 "Das letzte Revier". Ab "Die Dämonen ruhen nicht" schreibt die Autorin in der 3. Person und das hat den Büchern meiner Meinung nach gar nicht gut getan. Gleichzeitig ließ damit auch die Spannung nach, jedenfalls habe ich es so empfunden.
Patricia Cornwell hat irgendwann mal gesagt, der Grund für diesen Wechsel in der Erzählperspektive hatte dramaturgische Gründe. Sie wollte aus der Sicht einer Figur schreiben, die einige Teile zuvor aus der Handlung verschwunden ist. Das wäre aber nicht möglich gewesen, wenn sie weiter in der Ich-Form aus Kay Scarpettas Perspektive geschrieben hätte. Das kann ich auch nachvollziehen. Trotzdem hatte ich erhebliche Schwierigkeiten mit dieser Umstellung und habe die Reihe nach Teil 13 nicht weiterverfolgt.
Das ist jetzt über fünfzehn Jahre her und nun bin ich soweit, Kay Scarpetta noch mal eine Chance zu geben. Mit "Scarpetta-Faktor" hoffe ich, wieder einen Einstieg in die Reihe zu finden. Es ist der 17. Band der Reihe, daher fehlen mir zwar nach "Staub" drei Teile, aber ich bin ja schon mal mittendrin eingestiegen und hoffe daher, es klappt auch dieses Mal wieder. Und der Titel passt ja auch irgendwie ganz gut zur Situation.
Ich war damals übrigens nicht die Einzige, die Probleme mit dieser geänderten Erzählweise hatte, also lag es nicht nur an mir. 😉
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