Donnerstag, 29. Februar 2024

Rezension: "Das gefrorene Licht" von Yrsa Sigurdardottir

Sommer 2006, im Westen von Island. Auf der Halbinsel Snaefellsnes wird die Architektin eines Wellness-hotels tot am Strand aufgefunden. Sie wurde vergewaltigt und brutal erschlagen, in ihren Fußsohlen stecken Nadeln. Rechtsanwältin Dora Gudmundsdottir findet heraus, dass die Ermordete sich sehr für die Geschichte der verlassenen Gegend interessiert hat. Vor vielen Jahrzehnten stand auf dem jetzigen Hotelgrundstück die Höfe zweier Brüder. Offenbar ist sie auf ein unaussprechliches Familiengeheimnis gestoßen...

Nach "Das letzte Ritual" ist dies der zweite Island-Krimi der Autorin mit Anwältin Dora. Dieses Mal bittet sie der Hotelbesitzer Jonas um Hilfe, den sie schon beim Kauf des Grundstücks beraten hat. Die geschiedene Mutter zweier Kinder macht sich auf den Weg zum Hotel. Bei ihren Recherchen stößt sie auf allerhand Geheimnisse der Mitarbeiter des Hotels sowie der Bewohner des kleinen Ortes. Unterstützt wird sie dabei von dem Deutschen Matthias, der gerade Urlaub hat. Die beiden haben sich im ersten Teil der Reihe kennengelernt. 

Die Geschichte ist fast 20 Jahre alt und an manchen Dingen merkt man das. Es gibt noch keine Smartphones, Dora muss für Recherchen den Hotelcomputer mit Internetzugang nutzen. Auch die gute alte Straßenkarte und der Stadtplan werden benutzt. Da wird man fast ein wenig nostalgisch. *g* 
Deswegen hat mich das Buch aber nicht weniger unterhalten. Man ist von Anfang an mittendrin in der Handlung und durch Überraschungen und Wendungen wird die Spannung bis zum Ende aufrecht erhalten. Es gibt auch Momente zum Schmunzeln, denn die Reihe ist nicht ganz so düster wie andere Bücher der Autorin. Aber es wäre kein Island-Krimi von Yrsa Sigurdardottir, wenn nicht doch ein kleiner Hauch des Übernatürlichen dabei wäre. Im Vorwort schreibt sie auch, dass der Glaube daran in Island sehr viel ausgeprägter sei als im Rest der westlichen Welt. Warum auch sonst, sollte es Elfenbeauftragte geben? 

Ein solider Krimi, der mich durchweg gut unterhalten hat mit anschaulichen Beschreibungen der isländischen Landschaft und einem flüssigen Schreibstil.


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹




Top Ten Thursday: Fremdsprachige Bücher

 


Diese Woche war das Thema  auf Aleshanees Weltenwandererblog für mich schwierig. Ich konnte die Aufgabe zwar erfüllen, aber nicht sehr abwechslungsreich. Ich habe mal wieder festgestellt, dass ich tatsächlich überwiegend deutsche und englischsprachige Autoren lese. Die einzigen Anderen stammen aus dem Hohen Norden. 

10 Bücher, bei denen die Autoren weder deutsch- noch englischsprachig sind




🇮🇸 Island 🇮🇸

1. Das gefrorene Licht - Yrsa Sigurdardottir

2. Das letzte Ritual - Yrsa Sigurdardottir



 🇧🇻 Norwegen 🇧🇻

3. Der Adventskalender zum Glück - Siri Ostli

4. Nachtjagd - Jan-Erik Fjell


 🇸🇪 Schweden 🇸🇪

5. Sommersonnenwende - Engman & Selaker

6. Kalt und still - Viveca Sten

7. Hagebuttenblut - Lina Bengtsdotter

8. Tödlicher Inselfrühling - Christoffer Holst


🇫🇮 Finnland 🇫🇮

9. Hexenjäger - Max Seeck




🇩🇰 Dänemark 🇩🇰

10. Gezeitenmord - Dennis Jürgensen






Mittwoch, 28. Februar 2024

Die Montagsfrage am 26.02.24

 


Und schon wieder ist eine Woche vergangen. Diesen Montag fragt Sophia auf Wordworld:

Wie geht ihr damit um, wenn eine Reihe nicht vollständig übersetzt wird - Werden die übersetzten Bände dann trotzdem gelesen oder landet die Reihe gar nicht erst im Regal?

Bisher war es so, dass ich nicht im Voraus wusste, dass eine Reihe, die ich gerne lese, nicht weiter übersetzt wird. Ich glaube, bei älteren Reihen wäre es tatsächlich für mich ein Grund, diese dann gar nicht erst zu beginnen. 

Mir fällt aktuell  ein Beispiel zu dem Thema ein: Anita Blake von Laurell K. Hamilton. Ich habe diese Urban Fantasy Reihe wahnsinnig gerne gelesen, zumindest die ersten 10 oder 12 Teile. Dann gab es aber leider eine ziemliche Verlagerung des Handlungsschwerpunkt in Richtung "Matratzenakrobatik", die meiner Meinung nach viel zu viel Raum einnahm. Die Thriller-Elemente wurden leider immer weniger und für mich kam überhaupt keine Spannung mehr auf. 
Dann hat der Verlag auch noch die Originalbände im Deutschen als Zweiteiler auf den Markt gebracht. Begründung: In Deutschland würden sich dicke Bücher schlechter verkaufen. Aus meiner Sicht ist das Geldmacherei und Quatsch. 
Und als dann aber die Serie doch wieder besser wurde und für mich zur ursprünglichen Qualität zurückfand, hat der Verlag die weiteren Übersetzungen eingestellt. Die Begründung lest ihr in diesem Posting: Klick

Bei einer Reihe bin ich übrigens sehr froh, dass sich ein weiterer Verlag ihrer angenommen hat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden von Jim Butcher. Sie haben alle Teile nochmal neu veröffentlicht und machen nun auch endlich weiter mit der Übersetzung. 



Freitag, 23. Februar 2024

Buchgeschichte zu "Sturmherz"

In der letzten Woche jährte sich wieder die Sturmflutkatastrophe in Hamburg. 
62 Jahre ist es inzwischen her, dass in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962  ein verheerendes Orkantief über die Küste hereinbrach und besonders den Stadtteil Wilhelmsburg sehr hart traf. Alleine hier starben über 200 Menschen, zum größten Teil Vertriebene aus dem Zweiten Weltkrieg, die dort in einer Gartenkolonie vorübergehend ein neues Zuhause gefunden hatten. 

Meine Schwiegermutter hat damals nahe Verwandte bei dieser Katastrophe verloren. Besonders tragisch: Ein Kind (ich glaube, es war ihr Cousin) hat sich vor dem Wasser auf ein Hausdach retten können, ist aber dann bei den eisigen Temperaturen in der Nacht erfroren, bevor es in Sicherheit gebracht werden konnte.

In dem Zusammenhang musste ich wieder an den Roman von Corina Bomann denken, den ich vor ein paar Jahren gelesen habe: Sturmherz.  Eine Geschichte, von der ein Teil zur Zeit der Flutkatastrophe in Hamburg spielt. Die Geschichte einer Mutter-Tochter-Beziehung, die mir sehr nahe ging. Und die klar macht, dass auch Eltern Menschen sind, die vor ihrer Zeit als Mutter oder Vater ein Leben gelebt haben. Menschen mit Erfahrungen und Erlebnissen, die sie zu denen gemacht haben, die sie heute sind. 


Inhalt:
Alexa Petri erhält die Nachricht, dass ihre Mutter Cornelia nach einem Schlaganfall im Koma liegt. Jemand muss sich um die Vormundschaft kümmern, aber zunächst zögert Alexa, denn sie hat seit Jahren ein schlechtes Verhältnis zu ihrer Mutter. Als Alexa elf Jahre alt war, ist etwas in der Familie geschehen, das sie bis heute nicht versteht und danach veränderte sich Cornelia. 
Aber irgendjemand muss sich kümmern, denn außer ihrer Tochter hat Cornelia niemanden mehr. Also pendelt Alexa zwischen Berlin, wo sie als Literaturagentin arbeitet und Hamburg, wo ihre Mutter lebt und einen kleinen Buchladen führt, hin und her. In Cornelias Unterlagen findet sie dann einen Brief und plötzlich erscheint ihr ihre Mutter in einem ganz anderen Licht. Als junge Frau war diese anscheinend ein Opfer der verheerenden Sturmflut von Hamburg im Jahr 1962 und Alexa wird klar, wie wenig sie über das frühere Leben ihrer Mutter weiß. Schließlich taucht ein alter Freund Cornelias im Buchladen auf und Alexa sieht die Chance, endlich mehr über ihre Mutter zu erfahren. Dies ist vielleicht die letzte Gelegenheit, ihre Mutter endlich besser zu verstehen und dadurch ihre Verhältnis wieder zu verbessern...

Mehr in meiner Rezi: KLICK



Mittwoch, 21. Februar 2024

Rezension: "Wer Blut vergießt" von Deborah Crombie

London an einem eiskalten Tag im Januar: Detective Inspector Gemma James und ihre Assistentin Detective Sergeant Melody Talbot werden zu einem Tatort gerufen: Rechtsanwalt Vincent Arnott liegt tot in einem Hotelbett - nackt und mit gefesselten Händen und Füßen. Ein Sexspiel mit tödlichem Ausgang oder ein Verbrechen? Als kurz darauf ein weiterer Anwalt auf dieselbe Weise zu Tode kommt, ist klar, dass es sich um einen Mord handelt. Haben es Gemma und Melody mit einem Serienmörder zu tun?

"Wer Blut vergießt" ist der 15. Teil der englischen Krimireihe um das Ehepaar Superintendent Duncan Kincaid und Inspector Gemma James. Dieses Mal ermittelt Duncan allerdings nicht offiziell, denn er ist in Elternzeit. Die beiden haben die kleine Charlotte nach dem Tod ihrer Eltern als Pflegekind zu sich genommen. Ganz zufrieden ist er mit der Situation nicht, denn er vermisst seine Arbeit schon sehr. Mit drei Kindern, eins davon ein Teenager, zwei Hunden und einem Kater geht es selten ruhig zu. Deswegen versucht er auch, eine Lösung zur Unterbringung des dreijährigen Mädchens zu finden. Aber als sich Kontakte, die er hat, bei den Ermittlungen in den Mordfällen als nützlich erweisen, unterstützt er seine Frau inoffiziell. Ebenso wie sein Kollege Doug Cullen, den ein Unfall außer Gefecht setzt. 

Spannend und routiniert führt uns die Autorin durch die Geschichte. Parallel zu den Ermittlungen gibt es einen Handlungsstrang mit Rückblenden in die Vergangenheit einer Hauptfigur. Dieser unterbricht immer mal wieder die Gegenwart, was die Spannung zusätzlich aufrecht erhält. Nach und nach werden die losen Enden dann zusammengeführt zu einem nachvollziehbaren Abschluss. 
Auch die anschaulichen Beschreibungen von London haben die winterlichen und vereisten Straßen rund um Chrystal Palace und Notting Hill vor meinem geistigen Auge lebendig werden lassen. 

Wie immer findet man im Buch eine gute Mischung aus dem beruflichen Fall und dem Privatleben der Hauptfiguren. Es gibt große und kleine Probleme, was die Geschichten immer wieder authentisch macht. Das Familienleben von Gemma und Duncan entwickelt sich im Laufe der Teile immer weiter, es kommen auch Charaktere vor, die früher schon mal dabei waren. Sicher kann man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen, aber ich empfehle trotzdem die chronologische Reihenfolge.  


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹





Montag, 19. Februar 2024

Die Montagsfrage

 

Zufällig bin ich heute über diese Aktion auf  Sophias Wordworld  gestolpert.  Die Frage heute fand ich sehr interessant.

Was schreckt Euch bei einem Buch ab, wenn Ihr es zum ersten Mal in die Hand nehmt?


Cover und Buchtitel
Also erst einmal schreckt mich so schnell nichts ab, aber es gibt Cover oder Buchtitel, um die mache ich direkt einen großen Bogen. Dazu gehören Personen (meistens mit spärlich bekleidetem Oberkörper) auf dem Cover von Büchern, die man zwar im Regal bei den historischen Romanen findet, die inhaltlich aber überhaupt keinen historischen Anspruch (oder gar keinen Anspruch) haben, sondern auch zu jeder anderen Zeit spielen könnten. Für mich ist eine Liebesschnulze, die zufällig im Mittelalter spielt, noch lange kein historischer Roman. 
Auch kreischend bunte Cover machen mich eher skeptisch.

Preis
Ja, alles wird teurer, leider auch Bücher. Hardcover lese ich eh nur in seltenen Ausnahmefällen. Dies hat zum einen mit dem Preis zu tun, zum anderen sind sie mir aber auch einfach zu schwer.
Bei Taschenbüchern schaue ich schon, ob die Anzahl der Seiten und die Aufmachung des Buches den Preis rechtfertigt. Ein Taschenbuch für 17 Euro mit vielleicht nicht mal 400 Seiten finde ich schon ziemlich heftig. 

Einstieg / erste Kapitel
Ich breche eigentlich selten ein Buch ab und habe so die Grenze, dass ich mindestens bis Seite 100 lese. Wenn ich dann aber immer noch nicht in die Geschichte rein gekommen bin oder alles andere lieber mache, anstatt weiterzulesen, dann lege ich das Buch weg. 
Das gilt auch, wenn es so gar nicht das ist, was der Klappentext versprochen hat und ich etwas völlig Anderes erwartet habe. 

Schreibfehler etc.
Ich bin nicht kleinlich und es stört mich auch nicht, wenn mal der eine oder andere Fehler im Buch auftaucht. Aber wenn man regelrecht drüber stolpert, hemmt das den Lesefluss schon sehr und ich frage mich dann: Wozu gibt es eigentlich Rechtschreibprogramme? 



Das sind eigentlich die vier wichtigsten Punkte, die mich abschrecken oder dazu bringen, ein Buch abzubrechen.




 

Aktion Bestbewertung

 


Durch Zufall bin ich über diese Aktion auf Lenis Blog Meine Welt voller Welten gestolpert und dachte mir, da mache ich mal mit. Sie findet halbjährlich statt und es geht um die letzten drei eurer gelesenen Bücher, die ihr mit der höchsten Punktzahl bewertet habt.

Hier ist meine Top 3, der Bücher, die von mir mit 5 Rosen bewertet wurden:


1. "Drachenbanner" von Rebecca Gablé

England 1238. Die junge Adela of Waringham und Bedric, Sohn einer leibeigenen Bauernfamilie, sind zusammen aufgewachsen. Während Adela als Hofdame zur Schwester des Königs geschickt und mit einem Ritter verheiratet wird, schuftet Bedric auf den Feldern von Waringham, dem Elend der Leibeigenschaft und der Willkür von Adelas Bruder Raymond ausgesetzt. Als die Situation unerträglich wird, flieht er nach London. Dort trifft er auf Simon de Montfort, Prinzessin Eleanors Mann und Schwager von König Henry III. Er riskiert eine Rebellion und den Bruch mit der Krone, um Reformen durchzusetzen. Als Seuchen und Missernten über das Land ziehen, bricht ein Krieg aus, der eine neue Zeit einläutet. Plötzlich sind Freunde Feinde und Feinde Verbündete. Doch Adela und Bedric haben einander nie vergessen...
Hier kommt ihr zu meiner Rezension --> KLICK



2. "Alte Schuld" von Lea Stein

Hamburg 1948. Die Währungsreform steht vor der Tür, Bargeld soll an die Zivilbevölkerung verteilt werden und die komplette Polizei ist in Bereitschaft versetzt worden. Doch Schutzpolizistin Ida Rabe hat einen viel brisanteren Fall auf dem Tisch: Eine misshandelte Frau, Vera, sucht ihre Hilfe. Der mutmaßliche Täter: ein Brite, der enge Kontakte zur Hamburger Polizei hat. Als wenig später der Verdächtige ermordet aufgefunden wird, womöglich mit einem hoch gefährlichen Kampfstoff vergiftet, und man Vera verhaftet, geht Ida einen riskanten Weg: Sie beginnt in den eigenen Reihen zu ermitteln.
Hier kommt ihr zu meiner Rezension  --> KLICK



3. "Das Gesicht des Bösen" von Kathy Reichs

Es ist Hochsommer in Charlotte und eine drückende Hitze liegt über North Carolina. Die forensische Anthropologin Tempe Brennan erholt sich von einer OP und leidet unter Migräneattacken und Albträumen. Dann erhält sie eine Reihe von Fotos einer Leiche, ohne Gesicht und ohne Hände. Wer ist dieser Tote, den man mitten im Wald gefunden, wer schickt ihr diese Bilder und warum? Um Antworten zu erhalten, muss Tempe den vorgeschriebenen Dienstweg verlassen, denn sie wurde von ihrer neuen Vorgesetzten quasi kaltgestellt. Diese hegt einen tiefen Groll gegen sie und will sie mit allen Mitteln von dem Fall fernhalten. Aber mit Unterstützung des ebenso hartnäckigen Detectives "Skinny" Slidell kommt Tempe der Wahrheit allmählich, bringt dich damit aber auch selbst in Gefahr. Und je mehr sie aufdeckt, desto düsterer und bedrohlicher erscheint das Bild...
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Kennt ihr eins der Bücher?

Die nächste Aktion auf Lenis Blog findet im August statt. Ich bin schon gespannt, welche Highlights ich bis dahin lesen werde.





Donnerstag, 15. Februar 2024

Buchgeschichte zu "Der Angstmann"


Dresden 1944. Die Menschen leiden unter den Kriegszuständen und den daraus resultierenden Entbehrungen. Fast jede Nacht gibt es Bombenalarm, fast schon Routine für die Bevölkerung. Dazu kommen die endlosen Flüchtlingsströme aus dem Osten, wo die Menschen vor den näher rückenden Russen flüchten. 
Kriminalinspektor Max Heller wird zu einem Tatort gerufen, an dem eine Frau brutal ermordet und zur Schau gestellt wurde. Die beiden Jungen, die die Leiche finden, erzählen vom "Angstmann" und schnell geht das Gerücht in der ganzen Stadt um. Heller versucht so gut wie möglich seinen Job zu erledigen, was nicht einfach ist, denn sein linientreuer Vorgesetzter Rudolf Klepp, ein SS-Mann, der nicht mal Polizist ist, wirft ihm immer wieder Steine in den Weg und erschwert die Ermittlungen. 

Als eine weitere Leiche gefunden wird, vermutet Heller, dass ein Serienmörder in der Stadt sein Unwesen treibt.
Als dann in der Nacht des 13. Februars 1945 Dresden durch Bombenangriffe dem Erdboden gleichgemacht wird und ein Feuersturm durch die Straßen rast,  vermutet man, dass auch der Angstmann tot ist. Aber dann geschieht ein weiterer Mord...

Weiter geht es hier in meiner Rezension --> KLICK


Der 13. Februar 1945 war  ein Faschingsdienstag, genau wie in diesem Jahr. Gegen Abend machten sich sechs britische Bomberstaffeln der Royal Air Force (RAF) von Südengland auf den Weg nach Deutschland. Um 21:45 Uhr gab es in Dresden den mittlerweile 175. Fliegeralarm und ich kann mir vorstellen, dass viele Einwohner dachten, es wird auch dieses Mal schon nicht so schlimm werden. Aber es wurde sehr schlimm. Bis zu 25.000 Menschen kamen in dem sogenannten Feuersturm ums Leben. 
Drei Viertel der Dresdner Altstadt wurde in Brand gesetzt, manche Brände loderten vier Tage lang. Aufgrund der Nachtsicht ist man sich sicher, dass keine einzelnen Ziele angeflogen wurden, vielmehr sollte die Stadt möglichst großflächig zerstört werden. 
Danach konnte die Bevölkerung nicht etwa aufatmen, denn nachts erfolgte die nächste Angriffswelle. Dieses Mal waren es britische und kanadische Bomber. Eine halbe Stunde lang wurden bis zu 650.000 Stabbrandbomben abgeworfen. Diese Bomben trafen auch Gebiete, in die sich die Bevölkerung nach dem ersten Angriff bereits geflüchtet hatte wie z. B. die Elbwiesen.
Außerdem wurde die Technik der ausgerückten Feuerschutzpolizei zerstört. Löschaktionen wurden dadurch verhindert und die zahlreichen Einzelfeuer vereinten sich rasch zu einem orkanartigen Feuersturm, der ganze Straßenzüge zerstörte. Durch den starken Luftsog wurden größere Gegenstände und auch Menschen umhergewirbelt und ins Feuer gezogen. Wer sich aus den Luftschutzkellern retten konnte, war draußen dem Feuersturm und den weiter detonierenden Bomben ausgesetzt. 
Aber auch das reichte den Alliierten noch nicht. Am 14. Februar starteten die Amerikaner einen weiteren Luftangriff und warfen 1800 Sprengbomben und 136.800 Stabbrandbomben ab. Getroffen wurde u.a. der Bahnhof und das Krankenhaus in Friedrichstadt. Die ausgebrannte Frauenkirche stürzte am 15. Februar ein. Gegen Mittag erfolgte dann ein weiterer Angriff, dieses Mal auf das Gebiet zwischen Meißen und Pirna. 
Natürlich kann man sagen, es war Krieg und im Krieg gibt es Kollateralschäden. Aber diese Angriffe wurden ohne Rücksicht auf Verluste auf die zivile Bevölkerung geflogen. Auf Menschen, die sowieso schon kaum noch etwas hatten und selbst unter den Zuständen litten und von denen der Großteil gar nicht am Krieg beteiligt war und diesen auch nie gewollt hat. 




 

Rezension: "Das Gesicht des Bösen" von Kathy Reichs

Es ist Hochsommer in Charlotte und eine drückende Hitze liegt über North Carolina. Die forensische Anthropologin Tempe Brennan erholt sich von einer OP und leidet unter Migräneattacken und Albträumen. Dann erhält sie eine Reihe von Fotos einer Leiche, ohne Gesicht und ohne Hände. Wer ist dieser Tote, den man mitten im Wald gefunden, wer schickt ihr diese Bilder und warum? Um Antworten zu erhalten, muss Tempe den vorgeschriebenen Dienstweg verlassen, denn sie wurde von ihrer neuen Vorgesetzten quasi kaltgestellt. Diese hegt einen tiefen Groll gegen sie und will sie mit allen Mitteln von dem Fall fernhalten. Aber mit Unterstützung des ebenso hartnäckigen Detectives "Skinny" Slidell kommt Tempe der Wahrheit allmählich, bringt dich damit aber auch selbst in Gefahr. Und je mehr sie aufdeckt, desto düsterer und bedrohlicher erscheint das Bild...

Mit "Das Gesicht des Bösen" liegt bereits der 19. Band der Reihe vor. Gewohnt routiniert und mit Spannung führt uns die Autorin durch die Geschichte.
Dieses Mal hat Tempe mit ein paar gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, denn bei ihr wurde kürzlich ein Aneurysma im Gehirn festgestellt. Was sie aber nicht davon abhält, den Toten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, auch wenn sie das offiziell gar nicht darf. Ihre neue Vorgesetzte ist überhaupt nicht gut auf die Anthropologin zu sprechen, was aber auf Gegenseitigkeit beruht und bei Tempe mit einem Fall in der Vergangenheit zu tun hat.
Ich gebe zu, ich hatte zunächst das Gefühl, ich hätte etwas verpasst. Wieso eine neue Chefin und was ist mit Tim Larrabee passiert? Im letzten Buch war er noch dabei. Aber anscheinend war dies Thema in einem Kurzroman, die in einem Sammelband veröffentlicht wurde und wohl zeitlich zwischen "Die Sprache der Knochen" und "Das Gesicht des Bösen" angesiedelt ist. 

Nach ein paar Startschwierigkeiten bin ich aber dann gut in die Geschichte reingekommen und habe auch diesen neuen Fall wieder sehr gerne gelesen. Tempe verbeißt sich wie immer in ihre Recherchen und lässt sich nicht abschrecken. Es gibt Überraschungen und Wendungen, die die Spannung aufrecht halten. Und auch wieder Momente zum Schmunzeln, zum Beispiel in den Dialogen mit Slidell oder den Auftritten von Kater Bird. 
Einzig Ryan kommt ein bisschen zu kurz dieses Mal, was ich schade fand.


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹🌹




Top Ten Thursday: Liebesgeschichten


 
Der Top Ten Thursday auf Aleshanees Weltenwandererblog steht in dieser Woche ganz im Zeichen des gestrigen Valentinstages.

Zeige uns deine 10 schönsten Liebesgeschichten

Viele der von mir genannten Bücher sind sicher keine typischen Liebesromane und man würde sie im Buchladen nicht in der Rubrik finden. Die meisten sind auch Teile einer Serie, die nur als Beispiel dienen, denn die Liebesgeschichten entwickeln sich hier im Laufe der Reihe.


1. Elena & Clay
Clay ist ein Werwolf und beißt Elena, damit sie sich ebenfalls verwandelt und ihn nicht verlässt. Zunächst erreicht er damit das genaue Gegenteil...

💓

2. Merit und Ethan
Vampir Ethan findet Merit nach einem Überfall schwer verletzt auf dem Universitätsgelände. Er verwandelt sie und rettet ihr so das "Leben". Zunächst ist sie davon gar nicht begeistert...

💓

3. Mercy & Adam
Sie ist ein Walker und kann sich in einen Kojoten verwandeln, dank ihres indianischen Erbes. Er ist ein Alpha-Werwolf. Anfangs fliegen die Fetzen zwischen beiden, aber das ändert sich bald...

💓

4. Jolene & Michael
Erst durch einen schweren Schicksalsschlag finden Hubschrauberpilotin Jolene und ihr Mann wieder zueinander. Aber bis dahin braucht es viele Taschentuchpäckchen... 

💓


5. Melissa & Armand
Melissa ist eine junge Hexe, die von ihrem geheimen Beschützer Armand, einem Vampir, vor dem Tod  gerettet wird. Über mehrere Teile entwickelt sich ihre Liebesgeschichte.


💓


6. Charles & Anna
Charles ist der gefürchtetste Werwolf der westlichen Welt. Er ist der Vollstrecker seines Vaters, dem Marrok. Anna wurde gegen ihren Willen in eine Werwölfin verwandelt und dann von Charles gerettet. Aber umgekehrt hat sie auch ihn gerettet, denn sie ist eine Omega-Wölfin mit einer besonderen Gabe und Charles' Seelenverwandte


💓

7. Kate Burkholder & John Tomasetti 
Noch ein paar Paar, das erst zueinander finden und erkennen muss, dass sie füreinander bestimmt sind und sich gegenseitig gut tun und ergänzen

💓


8. Kirsty & Finley
Sie erbt das Haus ihrer Großmutter auf Tiree, er hat sich dort eingemietet. Irgendwie versuchen sie sich zu arrangieren, geraten aber immer wieder aneinander.

💓


9. Otto & Lene
Im Jahr 1938 in Frankfurt auf dem Weihnachtsmarkt entdeckt Otto seine große Liebe...und verliert sie wieder. Es dauert viele Jahre, bis sie sich endlich wiedersehen.

💓


10. Zoe & Jack
Als Zoe erfährt, dass sie ein Aneurysma im Kopf hat, reist sie nach Cornwall, wo sie als Kind viele glückliche Sommer verbracht hat. Hier trifft sie auch auf ihre Jugendliebe Jack. 





Donnerstag, 8. Februar 2024

Dienstag, 6. Februar 2024

Rezension: "Drachenbanner" von Rebecca Gablé

England 1238. Die junge Adela of Waringham und Bedric, Sohn einer leibeigenen Bauernfamilie, sind zusammen aufgewachsen. Während Adela als Hofdame zur Schwester des Königs geschickt und mit einem Ritter verheiratet wird, schuftet Bedric auf den Feldern von Waringham, dem Elend der Leibeigenschaft und der Willkür von Adelas Bruder Raymond ausgesetzt. Als die Situation unerträglich wird, flieht er nach London. Dort trifft er auf Simon de Montfort, Prinzessin Eleanors Mann und Schwager von König Henry III. Er riskiert eine Rebellion und den Bruch mit der Krone, um Reformen durchzusetzen. Als Seuchen und Missernten über das Land ziehen, bricht ein Krieg aus, der eine neue Zeit einläutet. Plötzlich sind Freunde Feinde und Feinde Verbündete. Doch Adela und Bedric haben einander nie vergessen...

"Drachenbanner" ist zwar der siebte Teil der Waringham-Reihe, aber chronologisch spielt er vor "Das Lächeln der Fortuna" und nach "Teufelskrone". Wir erleben die nächste Generation auf Waringham und auch auf der royalen Seite. Es ist König Johns Sohn Henry, der die Macht über England hat, aber er ist ein schwacher Herrscher. Nicht sein Volk ist sein wichtigstes Anliegen, sondern seine Söhne, für deren Zukunft er das Geld mit vollen Händen ausgibt. 
Auf Waringham stehen Yvains Enkel Adela, Roger und Raymond im Mittelpunkt der Geschichte. Geschwister, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Wie alle Frauen damals ist Adela gefangen in den Konventionen ihrer Zeit. Aber sie lernt von Prinzessin Eleanor, ihre Möglichkeiten zu nutzen. 
Und dann ist da Bedric, der zwar seine ersten Lebensjahre auf Waringham verbracht hat, aber das Kind unfreier Bauern ist. Nach dem Tod seines Vaters muss er schon früh seine Familie durchbringen. Er möchte nur eins: endlich frei sein. 

Ich muss sagen, die historische Figur Simon de Montfort und was er letztendlich für England getan hat, war mir bisher nicht bekannt. Den Namen hatte ich zwar schon gehört, aber viel mehr auch nicht. Nach Beendigung des Buches habe ich erst einmal recherchiert. 
Auch im Nachwort der Autorin findet man wieder interessante Aspekte, auch zu dem, was wahr ist und was erfunden. 

Rebecca Gablé ist es wieder einmal gelungen, Fakten und Fiktion wunderbar miteinander zu verbinden, so dass man am Ende denkt: Ja, genau so kann es gewesen sein. 
Von Anfang bis Ende hat mich die Geschichte gefesselt und viele kleine und große Schicksale haben mich zum Weiterlesen animiert. Mit ihrem Schreibstil lässt die Autorin die damalige Epoche lebendig werden und wir begleiten Adela, Bedric und Co. durch mehrere Jahre spannender und geschichtsträchtiger Ereignisse.
Gut gefallen hat mir auch wieder, dass die entscheidenden Schlachten zwar erwähnt und auch dargestellt werden, aber nicht im Vordergrund stehen. Es gibt kein seitenlanges Abschlachten und Blutvergießen. Das Drumherum, vorher und nachher ist hier wichtiger.

Ich hoffe, es kommt noch eine weitere Fortsetzung, denn bis zu "Das Lächeln der Fortuna" fehlt eigentlich noch eine Generation auf Waringham. Vielleicht lernen wir dann Robins Vater näher kennen. 


Bewertung🌹🌹🌹🌹🌹




Donnerstag, 1. Februar 2024

Blessed Imbolc



Vom 1. auf den 2. Februar wird das erste Fest im Jahreskreis gefeiert.
Mehr Infos findet ihr unter Jahreskreis und altes Brauchtum.






BLESSED 
         IMBOLC







Top Ten Thursday: Buchtitel mit T




Am 1. Februar geht es auf Aleshanees Weltenwandererblog weiter mit dem Titel-ABC. 

Nenne 10 Buchtitel, die mit dem Buchstaben T beginnen (vorzugsweise ohne Der, Die, Das,...)

Mir ist es leichtgefallen und ich musste am Ende noch einige wieder von der Liste streichen. Mit einem KLICK auf die Titel kommt ihr zu meinen Rezensionen und den Inhalten.



1. 
Totwasser von Julia Hofelich



2. 
Tödlicher Inselfrühling von Christoffer Holst


3. 
Todespassion von Elly Griffiths


4. 
Teufelskrone von Rebecca Gablé


5. 
Tanz der Wölfe von Patricia Briggs


6
Tausend Teufel von Frank Goldammer


7. 


8.
Teufelsgrinsen von Annelie Wendeberg


9


10.
Totenkünstler von Chris Carter