Ein Thrillerautor und ein Rechtsmediziner schreiben zusammen ein Buch. Dabei kann doch nur etwas Gutes herauskommen, oder? Richtig.
Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf einer Leiche auf seinem Seziertisch eine Nachricht mit einer Telefonnummer. Danach ist klar: Seine Tochter wurde entführt. Damit beginnt eine perfide Schnitzeljagd und die Spur führt auf die Insel Helgoland. Dort findet die Comiczeichnerin Linda eine Leiche und ein Handy, auf dem Paul Herzfeld sie plötzlich anruft. Er ist sicher, dass in dieser Leiche ein weiterer Hinweis auf den Verbleib seiner Tochter steckt. Allerdings ist die Insel aufgrund eines angekündigten Orkans von der Außenwelt abgeschnitten und Herzfeld hat keine Chance dorthin zu gelangen. Verzweifelt überredet er Linda mit seiner telefonischen Anleitung den Toten zu sezieren, denn ihm bleibt nicht mehr viel Zeit dem Täter auf die Spur zu kommen und seine Tochter zu finden...
Dies war mein zweiter Thriller von Herrn Fitzek und auch diesen fand ich wieder sehr gut geschrieben, spannend, gut durchdacht und sehr anschaulich und bildhaft. Manchmal sogar zu sehr. ;-) Nur das Ende hat mir nicht so gut gefallen, es war irgenwie deprimierend. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ich hätte mir etwas Anderes gewünscht. Wer das Buch kennt, weiß vielleicht, was ich meine.
Ansonsten hat mir der Thriller aber sehr gut gefallen und mich auf jeden Fall gut unterhalten und war ein echter Pageturner. Teilweise ist er aber auch ziemlich düster, brutal, aufwühlend und verstörend.
Paul Herzfeld fand ich sehr sympathisch und ich konnte gut mit ihm fühlen bei seiner Suche nach Hannah. Auch seinen Begleiter bei dieser Jagd mochte ich.
Ebenso Linda, die sehr viel durch gemacht hat und trotzdem Paul hilft und sehr viel Mut zeigt.
Merkt man, dass Sebastian Fitzek dieses Buch mit Unterstützung eines bekannten und erfahrenen Rechtsmediziners geschrieben hat? Bei einigen Szenen sicher, bei den Leichenfunden und Obduktionen zum Beispiel. Aber ansonsten ist "Abgeschnitten" einfach ein spannender Thriller. Und der Titel hat gleich mehrere Bedeutungen. ;-)
Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥
...beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz. Genau so empfinde ich es. Und das ist ein Grund, warum mir ein E-Book nicht ins Haus kommt. Mir würde das Gefühl beim Halten eines Buches fehlen, das Blättern der Seiten, der Duft des Papiers. Ein E-Book wäre mir viel zu unpersönlich, zu steril, zu...kalt. Ihr findet hier nicht nur Rezensionen, auch viele andere Themen rund um Bücher und das Lesen.
Donnerstag, 29. September 2016
Freitag, 23. September 2016
"Der Angstmann" von Frank Goldammer
Dresden 1944. Die Menschen leiden unter den Kriegszuständen und den daraus resultierenden Entbehrungen. Fast jede Nacht gibt es Bombenalarm, fast schon Routine für die Bevölkerung. Dazu kommen die endlosen Flüchtlingsströme aus dem Osten, wo die Menschen vor den näher rückenden Russen flüchten.
Kriminalinspektor Max Heller wird zu einem Tatort gerufen, an dem eine Frau brutal ermordet und zur Schau gestellt wurde. Die beiden Jungen, die die Leiche finden, erzählen vom "Angstmann" und schnell geht das Gerücht in der ganzen Stadt um. Heller versucht so gut wie möglich seinen Job zu erledigen, was nicht einfach ist, denn sein linientreuer Vorgesetzter Rudolf Klepp, ein SS-Mann, der nicht mal Polizist ist, wirft ihm immer wieder Steine in den Weg und erschwert die Ermittlungen.
Als eine weitere Leiche gefunden wird, vermutet Heller, dass ein Serienmörder in der Stadt sein Unwesen treibt.
Als dann in der Nacht des 13. Februars 1945 Dresden durch Bombenangriffe dem Erdboden gleichgemacht wird und ein Feuersturm durch die Straßen rast, vermutet man, dass auch der Angstmann tot ist. Aber dann geschieht ein weiterer Mord...
Für mich war das der erste Krimi aus dieser Zeit und er hat mich von Anfang an gefesselt. Zum einen fand ich die Geschichte der Morde und Hellers Ermittlungen sehr spannend, zum anderen erfährt man viel von der damaligen Zeit. Es wird deutlich, wie hart das Leben für die Bevölkerung war. Und schonungslos erzählt der Autor von dem beispiellosen Angriff der Alliierten auf Dresden und die rücksichtslose Vernichtung so vieler unschuldiger Zivilisten. Das fand ich sehr bedrückend und es machte mich auch wütend.
Der Schreibstil gefiel mir sehr gut, er ist flüssig und sehr bildhaft. Ich sah die Trümmer von Dresden direkt vor mir, die verzweifelten Menschen, die zerstörten Gebäude.
Auch die Figur des Max Heller mochte ich. Er versucht, nach bestem Wissen und Gewissen seinen Job zu machen. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie schwierig es für ihn sein muss, sich einem System unterzuordnen, von dem er nicht überzeugt ist. Gespräche mit seinem Vorgesetzten sind immer gefährlich, denn Klepp darf natürlich nicht misstrauisch werden.
Seizev war mir anfangs nicht sympathisch, das änderte sich aber mit der Zeit. Ich kann zwar nicht direkt sagen, dass ich ihn mochte, aber ich habe zumindest versucht, seine Denkweise nachzuvollziehen. Er hat seine ganze Familie durch "die Deutschen" verloren und macht nun alle Deutschen und auch Heller für seine Verluste verantwortlich. Leider ist diese Pauschalisierung ja auch nach 70 Jahren noch in den Köpfen vieler Menschen. Gut fand ich Hellers Einstellung, sich davon nichts anzunehmen.
Die Auflösung hatte ich so nicht erwartet, obwohl ich zwischendurch schon den einen oder anderen Verdacht hatte.
Ich würde mich jedenfalls freuen, irgendwann mal wieder was von Inspector Max Heller zu lesen.
Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥
©Blackfairy71
Donnerstag, 22. September 2016
"Blutsommer" von Rainer Löffler
Hochsommer in Köln, eine unerträglich Hitze liegt über der Stadt. Bei einem Picknickausflug stolpert eine Familie buchstäblich über eine grausam zugerichtete Leiche. Es ist nicht der erste Fund dieser Art und die örtliche Polizei kommt nicht weiter. Kommissar Greiner holt deshalb den operativen Fallanalytiker Martin Abel aus Stuttgart zur Hilfe. Er ist ein brillanter Profiler, der seine ganz eigenen Methoden hat und sich in die Köpfe der Täter hineinversetzen kann. Leider lassen seine Umgangsformen ein wenig zu wünschen übrig und er hat den Ruf, dass die Zusammenarbeit mit ihm nicht einfach ist. Gemeinsam mit der jungen Hanna Christ, die gerade am Anfang ihrer Laufbahn in diesem Bereich steht, untersucht er die bisherigen Morde. Abel hat in seiner bisherigen Karriere schon einiges gesehen, aber „Der Metzger“, wie der Killer bereits genannt wird, stellt alles in den Schatten. Wird es ihm gelingen, ihn zu schnappen, bevor er wieder zuschlägt? Die Zeit läuft.
„Blutsommer“ ist der erste Band der Reihe um den Fallanalytiker Martin Abel. Ich muss sagen, ich hatte anfangs einige Schwierigkeiten, den Beginn fand ich ziemlich zäh und es dauerte, bis die Geschichte in Fahrt kam. Einige Dinge in den ersten Kapiteln fand ich sogar ziemlich merkwürdig. Stichwort: Witwe des Opfers. Im letzten Drittel wurde es dann doch noch sehr spannend und es gibt ein paar Wendungen, die ich nicht erwartet habe.
Auch wurde ich mit der Figur von Martin anfangs nicht wirklich warm. Es gibt ja viele Thriller, in denen die Ermittler, Polizisten und Profiler einiges mit sich herum schleppen, ein wenig sonderbar oder sogar psychisch angeschlagen sind durch das Erlebte und Gesehene usw., aber die meisten sind mir deswegen trotzdem sympathisch. Hier dauerte es fast bis zur Hälfte des Buches. Zum Schluss hatte Abel bei mir auf jeden Fall ein paar Sympathiepunkte gesammelt. Hannah dagegen mochte ich eigentlich gleich, genau wie Greiner.
Ein paar Dinge bleiben allerdings offen. Zum Beispiel: Wer ist Karl? Eine Ahnung habe ich zwar, aber es wird hier nicht geklärt. Vielleicht in den Folgebänden? Man wird sehen, denn ich werde die nächsten beiden Teile auf jeden Fall auch lesen.
Empfehlen kann ich „Blutsommer“ allen Thriller- und Krimifans auf jeden Fall und wem es mit dem Anfang ähnlich geht wie mir: Durchhalten lohnt sich.
Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥
©Blackfairy71
Zum Start in den Herbst
Nun ist es also auch offiziell soweit: Heute ist Herbstanfang. Und damit beginnt meine liebste Jahreszeit.
Außerdem ist heute Mabon, die Herbst-Tag-und-Nachtgleiche. Der Tag ist also genauso lang wie die kommende Nacht.
Und ich bin auch direkt mit einem neuen Buch in den Herbst gestartet: Abgeschnitten von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos. Die ersten 30 Seiten versprechen schon mal eine spannende Geschichte.
Ich wünsche euch einen wunderbaren Start in den Leseherbst mit gemütlichen Stunden auf der Couch, einer kuscheligen Decke und einem leckeren Tee oder Kaffee dazu.
Freitag, 16. September 2016
Trari Trara, der Herbst ist da!
Gestern noch über 30 Grad, heute knapp 20. Das war es dann wohl mit dem Sommer und der Leseherbst kann beginnen.
Der halbe September ist ja schon vorbei, d. h. bald beginnt der Countdown für Halloween / Samhain. Für den Oktober habe ich mir vorgenommen, mal etwas Passendes für die Zeit zu lesen, sprich etwas Gruseliges, Mystisches und Horror.
Vielleicht entscheide ich mich auch mal für einen Re-Read, z. B. von Der Historiker von Elisabeth Kostova oder irgendwas von Stephen King.
Dienstag, 13. September 2016
Oliver Pötzsch: Die Henkerstochter und der schwarze Mönch
Schongau 1660. Der Medicus Simon Frohnwieser wird zum kranken Pfarrer der Lorenzkirche gerufen. Vor Ort kann er nur noch dessen Tod feststellen und anhand der Umstände vermutet er, dass der Mann vergiftet wurde. Da er nicht weiß, an wen er sich sonst damit wenden soll, ruft er Jakob Kuisl, den Henker von Schongau zur Hilfe. Zusammen mit der Henkerstochter Magdalena untersuchen sie den Fundort der Leiche und entdecken Hinweise auf einen Schatz der Templer in der Krypta der Kirche. Es bleibt nicht bei diesem einen Hinweis und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn es sind noch andere hinter diesem Schatz her und die schrecken vor Nichts zurück.
Dies ist Band 2 der "Henkerstochter"-Reihe von Oliver Pötzsch. Ich habe den ersten Teil zwar gelesen, aber eigentlich ist das nicht notwendig, um diesen hier zu verstehen. Man kann auch sehr gut direkt hiermit einsteigen.
Aber so habe ich mich über ein Wiedersehen mit dem brummigen Henker Jakob Kuisl, seiner starrköpfigen Tochter Magdalena und dem angehenden Medicus Simon gefreut, der zwar seinem Vater in der Praxis hilft, aber eigentlich mit den veralteten Methoden in der Medizin nicht einverstanden ist.
Das Buch ist ein historischer Kriminalroman, bei dem man merkt, dass Pötzsch den historischen Teil gut recherchiert hat. Man erfährt wieder viel über den damaligen Beruf des Henkers und was er bedeutete. Ich mag seinen Schreibstil, der sehr bildhaft ist. Außerdem ist es genau die richtige Mischung aus Spannung, Humor und Herz. Zwischendurch musste ich immer mal wieder schmunzeln, was meistens an den Bemerkungen des Henkers lag.
Im Nachwort erwähnt der Autor noch einmal alle Orte, an denen dieser Roman spielt und gibt Tipps, wenn man die Schnitzeljagd bzw. Schatzsuche nachspielen möchte.
Fazit: 500 Seiten die mich gut unterhalten haben. Und das Ende verspricht einen interessanten dritten Teil, den ich auf jeden Fall auch lesen werde.
Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥
©Blackfairy71
Freitag, 9. September 2016
Buchpaket gewonnen!!
Anfang 2017 kommt der neue Roman von Rebecca Gablé heraus: Die fremde Königin.
Im Forum der Lesejury von Bastei Lübbe konnte man abstimmen und es gab eine Auswahl von vier verschiedenen Cover. Ich habe mir gedacht: Mach einfach mal mit. Ganz spontan habe ich mir das Cover ausgesucht, das mir am besten gefiel.
Und mit meiner Meinung war ich wohl nicht alleine, denn dieses Cover wird es nun. Und heute hatte ich eine Mail:
Herzlichen Glückwunsch! Du hast bei unserer Abstimmung "Abstimmen und gewinnen" gewonnen und erhältst folgenden Preis:
"Ein Überraschungsbuchpaket im Wert von ca. 30 Euro"
Der Gewinn wird Dir in den nächsten Wochen per Post zugestellt.
Juhuu! Jetzt bin ich natürlich sehr gespannt, welche Bücher bald bei mir einziehen werden.
Dienstag, 6. September 2016
Heute ist der Lies-ein-Buch-Tag 2016
Ich gebe zu, das wusste ich auch nicht und habe es eben zufällig irgendwo in einem Newsletter gesehen.
Deswegen dachte ich mir, ich erwähne es hier mal...für alle ebenfalls Unwissenden.
Nun, da ich sowieso jeden Tag lese, ist der 6. September für mich eigentlich in dieser Hinsicht nichts Besonderes.
Aber vielleicht ist es für manche ein Anreiz, mal wieder ein Buch in die Hand zu nehmen, eine Bücherei zu besuchen, seinem Kind sein erstes Buch zu schenken oder jemandem etwas vor zu lesen.
Freitag, 2. September 2016
Start in den Leseherbst
Gestern war ja der 1. September und damit begann der meteorologische Herbst. Ich freue mich schon sehr darauf, denn der Herbst ist meine liebste Jahreszeit. Im Büro habe ich schon ein wenige herbstlich dekoriert und am Wochenende wird das zuhause auch gemacht.
Eigentlich lese ich ja unabhängig von den Jahreszeiten jedes Genre und alle Bücher. Aber im Herbst und Winter lese ich besonders gerne Romane, in denen es um Familiengeschichten und alte Geheimnisse geht. Deswegen habe ich mir vorgenommen dieses Jahr im Herbst "Die verlorenen Spuren" von Kate Morton und "Die Schwestern von Sherwood" von Claire Winter aus meinem SUB zu befreien. Vielleicht auch noch "Das Haus zur besonderen Verwendung" von John Boyne.
Im Oktober und rund um Halloween möchte ich dieses Jahr gerne ein paar spannende und gruselige Sachen lesen, etwas mit Geistern oder in der Art. Auf meinem SUB liegt noch "Frankenstein" von Mary Shelley, das passt natürlich sehr gut. Da tummelt sich auch noch "Der Ripper" von Laymon. Oder ich schaue mal, was es noch so Schönes für diese Zeit gibt. Vor kurzem habe ich auch gedacht, dass ich "Der Historiker" von Elisabeth Kostova gerne ein zweites Mal lesen würde. Den fand ich damals toll. Und letztes Jahr habe ich ja einen Re-Read von "Dracula" gemacht zu Halloween.
Kurzgeschichten sind auch immer nett für zwischendurch. Da hätte ich noch dieses hier, von dem ich noch nicht alle gelesen habe.
Hach ja, die nächsten Wochen werden auf jeden Fall spannend. *g* Aber jetzt ist erst einmal Wochenende und morgen soll das schöne Spätsommerwetter ja noch bleiben. Also nutzt die Zeit.
Donnerstag, 1. September 2016
37 Jahre "Die unendliche Geschichte"
Dank Google habe ich erfahren, dass Michael Endes wunderschöner Roman heute Geburtstag feiert und zwar den 37. Somit ist es nur knapp 10 Jahre als ich. ;-)
Ein wunderschönes Doodle erscheint heute auf der Startseite der Suchmaschine.
Sicher ist den meisten bekannt, um was es geht:
Bastian Balthasar Bux gerät in einem Antiquariat an ein Buch, das ihn auf magische Weise anzieht: Die unendliche Geschichte. Er stiehlt es und liest auf dem Schulspeicher vom grenzenlosen Reich Phantásien, in dem sich auf unheimliche Weise das Nichts immer weiter ausbreitet. Ursache dafür ist die Krankheit der "Kindlichen Kaiserin", die einen neuen Namen braucht, um gesund zu werden. Den kann ihr aber nur ein Menschenkind geben. Bald merkt Bastian, dass er mehr und mehr in die Handlung um den jungen Krieger Atréju und dessen Aufgabe, ein solches Menschenkind zu finden, hinein gerät. Sollte er selbst jenes Menschenkind sein?
Ich muss zugeben, dass ich selbst das Buch nicht gelesen habe, kenne aber den Film. Als Kind und Jugendliche habe ich mich mehr für Pferde- und typische Mädchengeschichten interessiert. *g*
Schön, dass "Die unendliche Geschichte" heute noch bekannt ist. Vielleicht trifft der Titel ja auch auf die Beliebtheit bei den Lesern aller nachfolgenden Generationen zu.
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