Dienstag, 30. Juni 2020

Rückblick auf das 1. Halbjahr 2020

30. Juni 2020. Verrückt, wo sind die letzten sechs Monate geblieben? Das halbe Jahr ist schon vorbei.  
Zeit also für einen kleinen Rückblick aus "buchiger" Sicht. Was habe ich gelesen, was waren die Highlights, was die Flops? 

Insgesamt waren es bisher 25 Bücher. Ich weiß, manche lesen diese in einem Monat *g*. Aber ich bin recht zufrieden damit, denn es gibt ja noch ein paar wenige andere Dinge im Leben.
Zwei von den 25 habe ich allerdings nicht beendet, sondern jeweils nach ca. 120 Seiten abgebrochen, weil ich einfach nicht wirklich rein kam. Ich musste mich regelrecht zwingen, weiter zu lesen und dann macht es für mich keinen Sinn. Das eine Buch war "Höllenknecht", das andere "Schwarzes Dickicht". Die beiden waren somit auch die beiden Flops in den vergangenen sechs Monaten.

Was habe ich denn so gelesen? Die Auswahl war ziemlich gemischt, denn ich bemühe mich eigentlich auch immer, dass ich die Genres zwischendurch wechsle. 

Thriller und Krimi: 9
Historisch: 8
Romane/Belletristik: 5
Fantasy/Horror: 3

Krimis und Thriller:
Tja, Krimis und Thriller stehen bei mir eben nach wie vor an erster Stelle. "Die ewigen Toten" von Simon Beckett und "Liebe mich, töte mich" von Jennifer Hillier waren auf jeden Fall zwei Highlights in diesem Jahr.


Ebenso der erste Teil der Thriller-Reihe von Saskia Berwein: Herzenskälte. Die Autorin hat ihre Bücher im eigenen Verlag noch neu raus gebracht.



Historisches:

Als ich im Bahnhof ein Werbeplakat zu "Ein Traum vom Glück" von Eva Völler gesehen habe, war mir klar, dass ich das Buch lesen wollte, zumal bei dem Untertitel "Ruhrpott-Saga Teil 1", denn Schauplatz ist Essen im Jahr 1951. Und es hat mir richtig gut gefallen. 
Ein weiteres historisches Highlight war der dritte Teil der Geraldine-Saga von Sabrina Qnaj: "Der Ritter der Könige".
Auch "Die Blutchronik" von Liliana Le Hingrat, das ich im Januar gelesen habe, war klasse. Es erzählt die Lebensgeschichte des echten Dracula, Vlad III. 
Und "Der Duft der weiten Welt" von Fenja Lüders hat mir ebenfalls gut gefallen. Es ist der Auftakt zur Speicherstadtsaga und erzählt die Geschichte einer Familie in Hamburg, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Kaffeehandel erfolgreich ist.
Auch mit Anwalt Matthew Shardlake gab es Anfang des Jahres ein Wiedersehen. Dieses Mal kam er es mit dem "Buch des Teufels" zu tun.



Romane / Belletristik:
In diesem Jahr brauchte ich einfach auch ein paar "Wohlfühlbücher", da mir die aktuelle Situation manchmal doch sehr zu schaffen machte, besonders im März und April. "Kirschkuchen am Meer" von Anne Barns hat mich super abgelenkt.

Im Juni dann auch "Ein Sommer im Rosenhaus" von Nele Jacobsen. Wie der Titel schon sagt, geht es hier um Rosen und die Geschichte hat tatsächlich mein Interesse für die Königin der Blumen geweckt und ich habe mich mal damit beschäftigt, wie viele Rosenarten es gibt.
Und gerade das letzte Buch fand ich sehr schön: "Honigduft und Meeresbrise" von Anne Barns. Wieder mit leckeren Rezepten.


Und nun? Was kommt im zweiten Halbjahr wohl lesetechnisch auf mich zu? Auf jeden Fall freue ich mich auf die neuen Bücher von Chris Carter und Linda Castillo. Und für den Winter wird es auch etwas Neues von Anne Barns geben, wie ich gesehen habe.

Außerdem möchte ich weiter an meinem SUB arbeiten und auch meine Challenge 20 für 20 weiterführen und noch einiges aus der Liste lesen.

Wie auch immer die nächsten sechs Monate werden, mit genügend Büchern werden wir sie überstehen.














 

 

Montag, 29. Juni 2020

Rezension: "Honigduft und Meeresbrise" von Anne Barns

Als Anna ihre Oma Johanna in Lüdinghausen besucht, erhält diese überraschend einen Brief aus dem Jahre 1941. Es handelt sich um verlorengegangene Feldpost, ursprünglich abgeschickt von der Insel Jersey, und diese ist an Johannas Mutter Martha in Ahrenshoop adressiert. Der Brief beginnt mit den Worten "Geliebte Martha, von dir zu lesen, gibt mir unendlich viel Kraft" und Absender ist ein Johannes. Annas Urgroßvater hieß allerdings Friedrich. Gemeinsam mit ihrer Oma beginnt sie zu forschen und fährt schließlich an die Ostsee nach Ahrenshoop, um einem alten Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen. Dabei ergeben sich auch für ihr eigenes Leben ganz neue Perspektiven. 

 

"Der Krieg ist wie das Meer. Was er sich einmal geholt hat, gibt er nicht immer wieder zurück." Ein Satz, der mir im Gedächtnis geblieben ist. 

Erzählt wird in der Ich-Form von Anna, der Urenkelin von Martha. Zusammen mit ihrer Oma, Marthas Tochter, deckt sie Geheimnisse aus der Vergangenheit auf, die ihre bisherigen Familienverhältnisse stark durcheinander wirbeln.  

Anna ist emotional noch ziemlich angeschlagen, denn vor einem Jahr starb ihre beste Freundin Mona bei einem Autounfall, als sie gerade auf dem Weg zu Anna war. Und seit kurzem läuft es in ihrer Beziehung zu Jens auch nicht mehr gut. 

Kurz nach Mona starb auch Annas Großvater, Johannas Mann. Aber Johanna ist eine starke Frau und dankbar für die vielen Jahre, die sie mit ihm hatte. Seit seinem Tod widmet sie sich noch intensiver ihren Bienen und der Tätigkeit als Imkerin. 

"Honigduft und Meeresbrise" hat mir sehr gut gefallen, es ist ein richtiges Wohlfühlbuch, besonders gut geeignet für den Sommer. Anne Barns gelingt es mal wieder, dass man von Beginn an in ihre Geschichte eintaucht. 

Es geht um Familie, Freundschaft, Liebe, Trauer und auch den Mut, neu anzufangen. 

Die Beschreibungen und der Schreibstil sind wie immer sehr lebendig und anschaulich. Sowohl die Gegend rund um Ahrenshoop an der Ostsee als auch Lüdinghausen konnte ich direkt vor mir sehen. Das kann auch daran liegen, dass ich Lüdinghausen kenne und selbst schon in der Altstadt und an der Burg Vischering war. ;-) 

Die Figuren sind liebevoll und mit Tiefe gezeichnet, was sie sehr authentisch macht. Neben Anna und Johanna gibt es noch Peggy, eine alte Freundin von Anna, Monas Ex-Freund Timo und Annas Freund Jens. 

Die Geschichte hat emotionale, aber auch witzige Momente und es wird nie langweilig, da immer wieder etwas Neues passiert. 

Und am Ende gibt es auch wieder leckere Rezepte. Das Vanilleeis mit Honig habe ich am Wochenende ausprobiert. Sehr lecker! Den Honigkuchen werde ich auch noch testen. :-)

Bewertung: 🦇 🦇 🦇 🦇 🦇









Donnerstag, 25. Juni 2020

Top Ten Thursday am 25.06.20

Etwas spät, aber hier ist mein heutiger Beitrag zum Top Ren Thursday auf Aleshanees Weltenwanderer Blog.
Heute ist das Thema:  10 Būcher, die ein Gebäude auf dem Cover haben. 

Und ich habe folgende ausgewählt:













Dienstag, 23. Juni 2020

Neuzugänge der letzten Woche

Passend zum Sommeranfang am letzten Wochenende sind diese Bücher bei mir eingezogen.



"Honigduft und Meeresbrise" lese ich gerade und es gefällt mir bisher sehr gut.

"Der Rosengarten am Meer" war ebenfalls eine schöne Sommerlektüre, das habe ich direkt gelesen.

Montag, 22. Juni 2020

Rezension: "Der Rosengarten am Meer" von Nele Jacobsen

Nach zwölf Jahren Ehe hat Isabel durch die Scheidung nicht nur ihren Mann verloren, sondern auch ihr Zuhause und ihre Stellung in der gemeinsamen Firma. Aber sie wagt einen Neuanfang und geht von Wien an die Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern. In einer Anzeige wird eine Landschaftsarchitektin für ein altes Gut gesucht. Der neue Besitzer, Künstler Alex, möchte den Schlossgarten nach altem Vorbild wieder aufbauen. Bei ihrer Anreise ist Isabel erst einmal geschockt angesichts des schlechten Zustands und zweifelt, dass sie diese Aufgabe meistern wird. Aber aufgeben ist nicht und schließlich entdeckt sie, dass der Garten anscheinend eine Kopie eines berühmten Rosariums aus dem 20. Jahrhunderts ist. Ihre Recherchen und Spurensuche führt sie schließlich bis an den Rand der Karpaten, wo eine außergewöhnliche Frau bereits vor 100 Jahren ihre Liebe zu den Rosen entdeckte und diese Leidenschaft trotz aller Widrigkeiten der damaligen Zeiten auslebte.


Gott schenkt uns Erinnerungen, damit wir im Winter Rosen haben 
(Baltisches Sprichwort)

"Der Rosengarten am Meer" ist mein zweiter Roman von Nele Jacobsen und er spielt auf zwei Zeitebenen.
In der Gegenwart begleiten wir Isabel bei ihrer Reise von Wien an die Ostsee und ihrer neuen Aufgabe, einen historischen Rosengarten wieder zum Leben zu erwecken. Dabei entdeckt sie auch ihre eigenen Stärken und mit den Herausforderungen wächst auch ihr Selbstvertrauen, das ihr Mann in den letzten Jahren ziemlich klein gehalten hat.
In der Vergangenheit lernen wir Marie Henriette Chotek kennen, die man auch die "Rosengräfin" nannte. Marie ist eine starke Frau, die sich nicht um Konventionen schert und lieber in ihrem Rosengarten in der Erde "wühlt", als sich mit Stickarbeiten zu beschäftigten oder ihre kostbare Zeit auf Gesellschaften zu vergeuden. Dafür verzichtet sie auch auf Familienglück, denn für sie sind ihre Rosen so etwas wie ihre Kinder.

Auch dieses Buch der Autorin hat mir gut gefallen und mich unterhalten. Durch den Wechsel in der Erzählperspektive bleibt es durchweg spannend. Der bildhafte Schreibstil lässt sowohl das Rosarium in Ungarn, als auch den Garten an der Ostsee vor dem geistigen Auge des Lesers lebendig werden.  

Die Rosengräfin Marie Henriette Chotek gab es übrigens wirklich und er Roman ist ihr gewidmet. Sie lebte von 1863 bis 1946 in Ungarn bzw. der späteren Tschechoslowakei auf Schloss Unterkrupa. Sie war eine Kusine zweiten Grades von Sophie, die mit ihrem späteren Ehemann Franz-Ferdinand 1914 beim Attentat in Sarajewo erschossen wurde. 
Es gibt heute zwei Rosenarten, die nach ihr benannt wurden: Comtesse Maria Henrietta und Rosengräfin Marie Henriette

Meine Bewertung:  🦇 🦇 🦇 🦇






Freitag, 19. Juni 2020

Sommersonnenwende am 20. Juni

Morgen ist Sommeranfang. Im Kalender und angeblich ja auch beim Wetter.


Und es ist Mittsommer, die Sommersonnenwende, das bedeutet es ist der längste Tag des Jahres und die Sonne geht kurz vor 22 Uhr unter. In einigen Regionen wird es in der darauf folgenden Nacht gar nicht richtig dunkel.

Wir haben also morgen sehr lange Tageslicht, um draußen den Tag zu genießen und können auch ganz lange im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon lesen. Meine aktuelle Lektüre passt hervorragend in diese Zeit: "Der Rosengarten am Meer" von Nele Jacobsen.



Also genießt morgen die Mittsommernacht, im alten Jahreskreis und bei den Kelten benannt als Litha. 





Donnerstag, 18. Juni 2020

Top Ten Thursday am 18.06.20


Heute geht es beim Top Ten Thursday auf Aleshanees Weltenwandererblog mal nicht um Bücher, sondern um TV-Serien. Wobei viele ja auf Büchern basieren, bei manchen weiß man das gar nicht. 

Hier kommt meine Serien Top Ten ab dem Jahr 2000. Die Reihenfolge ist keine Wertung.

1. The Walking Dead
Alle Staffeln bis zur aktuellen Folge 15 der 10. Staffel gesehen. Nun warte ich wie fast alle auf die finale Episode. Und dann auf Staffel 11. 
Die letzte Folge der 6. Staffel und die erste Folge der 7. Staffel habe ich immer noch vor Augen, das war ein richtiger Schock, ich habe sogar davon geträumt.

2. Call the Midwife
London in den Fünfziger Jahren. Eine Dramaserien um junge Hebammen, die es nicht immer leicht haben.  Staffel 1 und 2 gesehen.
 

3.  Die Brücke
Eine schwedisch-dänische Krimiserie, in der es um grenzüberschreitenden Fälle geht. Mit einer sehr charismatischen Hauptdarstellerin mit Asperger-Syndrom.
Alle Staffeln gesehen.


4. The Tunnel
Ähnlich wie Die Brücke, nur dass hier der Eurotunnel die Verbindung zwischen Frankreich und England der Ort der Verbrechen ist. 
Alle Staffeln gesehen.


5. Sons of Anarchy
Krimi-Dramaserie um eine Motorradgang in Kalifornien. Teilweise sehr brutal, deswegen sind auch fast alle Folgen erst ab 18.

Alle Staffeln gesehen.  
 

6. Irene Huss - Kripo Göteborg
Krimireihe, die auf den Büchern von Helene Thursten basiert.  
Alle Filme gesehen. 


7. Inspector Lynley Mysteries
Nach den Büchern von Elisabeth George. Teilweise haben mir die Verfilmungen sogar besser gefallen als die Bücher. 
Alle Filme gesehen. 



8. The Mentalist
Vor Jahren hat ein Serienkiller seine Familie umgebracht, nun hilft Patrick Jane dem FBI ihn zu fangen. 
Alle Staffeln gesehen. 


9. Fear the Walking Dead
Ablegerserie von TWD. Die erste Staffel spielt vor der Zeit, als Rick aus dem Koma erwacht ist, zu Beginn der Seuche. Die Darsteller sind andere, nur manchmal gibt es Gastauftritte.
Gesehen bis zur aktuellen Staffel. 


10. Inspector Lewis
Eine Krimiserie, die in Oxford spielt. Very british.
Alle Folgen gesehen. 







 

Rezension: "Ein Sommer im Rosenhaus" von Nele Jacobsen

Die gelernte Botanikerin Sandra ist 46 Jahre alt und seit
zwei Jahren Witwe. Nachdem ihr Sohn bereits nach München gegangen ist, zieht nun auch Tochter Tine für ein Studium in die USA. Da entdeckt Sandra auf der Seite einer Immobilienfirma zufällig, dass das alte Gärtnerhaus auf Usedom, das sie und ihr Mann bei Urlauben immer bewundert haben, zum Verkauf steht. Zusammen mit dem riesigen Rosengarten. Zeit für einen Neuanfang, denkt sich Sandra, packt ihr Hab und Gut und zieht von Hamburg nach Bantekow. Leider ist sowohl das Häuschen als auch der verwilderte Garten in einem schlechteren Zustand als befürchtet. Sandra wird klar, ohne Hilfe wird sie die zahlreichen, pflegebedürftigen Rosen nicht wieder zu ihrer alten Pracht zurückführen können. Sie engagiert den englischen Rosenexperten Julian Baker, der sofort begeistert zusagt. Zu begeistert, wie Sandra findet, denn warum sollte jemand, der in London die Rosen in den Englischen Parks pflegt, so darauf aus sein, in die ostdeutsche Provinz zu reisen, um eine private Rosenzucht aufzupäppeln? Und  tatsächlich scheint es da ein altes Familiengeheimnis zu geben.

Ein wirklich wunderbares Buch, das ich sehr gerne gelesen haben und fast traurig war, als ich es beendet hatte. Schon das Cover ist wunderschön, man hört fast die Wellen rauschen und die Möwen kreischen.

Sandra war mir gleich sympathisch. Eine Frau, die trotz einiger Rückschläge immer wieder auf die Füße fällt und sich durchbeißt. Sie will ihren Traum von der Rosenschule unbedingt wahr machen und gibt nicht auf.
Julian mochte ich eigentlich auch, auch wenn er anfangs ja mit anderen Absichten nach Usedom kam. Aber er interessiert sich für seine Familie und seine Vorfahren und sowas finde ich immer sympathisch.

Wer mit diesem Buch eine kitschige Liebesgeschichte erwartet, der wird sicher enttäuscht sein, denn das ist es nicht. Es geht eher darum, dass man seine Träume nicht aufgeben sollte und wenn sich einem eine Chance bietet, zugreifen und einfach mal mutig sein sollte. Und natürlich geht es auch um Rosen, deren Pflege und Aufzucht. Das fand ich besonders interessant, denn ich hatte keine Ahnung, wie viele verschiedene Rosensorten es gibt.

Bei mir hat das Buch auf jeden Fall das Interesse geweckt, mich mehr mit Rosen zu beschäftigen und mich in unserem Garten auch mehr um sie zu kümmern. Denn schließlich ist die Rose die Königin der Blumen und sollte auch so behandelt werden. 😊

Ach ja, am Ende des Buches gibt es auch ein paar interessante Rezepte, z. B. eine Rosentorte.

Bewertung: 🦇 🦇 🦇 🦇 🦇








Dienstag, 16. Juni 2020

Eine kleine Buchgeschichte zu "Ein Sommer im Rosenhaus"

Vielleicht kennt jemand noch das Bücherforum "Die Buchgesichter"? Es wurde ja leider vor einigen Jahren geschlossen. Dort gab es die sehr beliebte Rubrik der Buchgeschichten. Hier konnte jeder schreiben, was im Zusammenhang mit Büchern oder auch einem bestimmten Buch zu tun hatte, ein Erlebnis, eine Anmerkung, eine Erinnerung.

Da es dieses Forum nicht mehr gibt, schreibe ich meine Buchgeschichten nun auf meinem Blog. Heute geht es um das Buch von Nele Jacobsen, das ich gerade lese. Es handelt von einer Frau, die auf Usedom ein kleines Gärtnerhaus mit einem riesigen alten Rosengarten kauft und noch mal ganz neu anfängt. 


Das Buch gefällt mir sehr gut und ganz toll finde ich auch die Erklärungen zu Rosen. Ich hatte keine Ahnung, dass es verschiedene Rosenklassen gibt. Und wie viele Rosensorten! Auch gibt es Historische Rosen oder Alte Rosen. Diese Definition stammt von der American Rose Society und bezeichnet Rosen, die vor 1867 in Kultur waren, bevor die erste "Teehybride" eingeführt wurde.
In unserem Garten haben wir auch zwei oder drei Rosen und eine wunderschöne Kletterrose an der Hauswand im Innenhof. Ich habe beschlossen, mich nun mal näher mit Rosen zu beschäftigen, die Sorten zu bestimmen und vor allen Dingen, wie man sie am besten pflegt, damit man auch lange Freude daran hat.  Und ganz toll wäre es, wenn bald auch eine Historische Rosenart in unserem Garten einziehen würde. 

 Hier seht ihr eine Reine Victoria (1872), eine Bourbon Rose 







 

Montag, 15. Juni 2020

Rezension: "Die Schuld jenes Sommers" von Katherine Webb

Bath im Jahr 1919. Frances und Bronwyn, genannt Wyn, sind acht Jahre alt und beste Freundinnen, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Nicht nur den Charakter betreffend, auch die familiären Verhältnisse sind vollkommen anders. Während Frances ein wohl behütetes Zuhause hat, kommt Wyn aus einer sozial schwachen Familie mit einem jähzornigen Vater. Gemeinsam erkunden sie die Gegend und stoßen im alten, verlassenen Leprakrankenhaus schließlich auf den Kriegsflüchtling Johannes. Der junge Mann wird ihr gemeinsames Geheimnis.
Eines Tages verschwindet Wyn plötzlich und im alten Leprakrankenhaus findet man Blutspuren und einen Teil ihrer Kleidung. Schnell wird ein Schuldiger gefunden und hingerichtet.
Über 20 Jahre später, nach einem Bombenangriff auf Bath im Jahr 1942, werden die Ereignisse von damals wieder aufgewühlt. Während Frances den sechsjährigen Davy sucht, auf den sie manchmal aufpasst, wird das Skelett eines Mädchens gefunden. Es ist Wyn und Frances ist fest entschlossen, herauszufinden, was damals passiert ist. Bei ihrer Suche nach Davy wird ihr klar, dass sie die damaligen Ereignisse verdrängt hat und sie ist sich sicher, Wyns Mörder zu kennen. Aber kann sie es auch ertragen, sich daran zu erinnern?

"Die Schuld jenes Sommers" habe ich über das Bloggerportal bekommen und es ist mein zweites Buch von Katherine Webb. 
Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, allerdings war sie zwischendurch auch etwas langatmig oder lang gezogen. Ob damit beabsichtigt war, mehr Spannung zu erzeugen, weiß ich nicht, aber falls ja, hat es nicht ganz geklappt ;-) 
Berührt hat mich das Schicksal der beiden Mädchen auf jeden Fall, sowohl von Frances, die jahrelang ein schreckliches Geheimnis verdrängt und damit gelebt hat, als auch von Wyn, die ein nur so kurzes Leben leben durfte. 

Die Beschreibungen der damaligen Zeit, sowohl 1919 als auch 1942 ist sehr lebendig und authentisch. Die durch Bomben zerstörte Stadt Bath konnte ich mir gut vorstellen, vielleicht auch, weil ich selbst schon zwei mal dort war. Gefallen hat mir auch Frances' Einstellung. An einer Stelle wird auf die Deutschen geschimpft, weil sie die Stadt bombardiert haben. Und Frances entgegnet, dass die Engländer auch nicht viel besser wären, man solle doch nur mal an Lübeck denken. 
Auch Frances' Verzweiflung bei der Suche nach Davy ist nachvollziehbar. Sie kann nicht aufgeben, dieses Mal muss sie das verschwundene Kind finden. Auch wenn jeder ihr sagt, sie war damals selbst noch ein Kind und konnte nichts dafür, kann sie sich einfach nicht verzeihen, was mit Wyn passiert. 

"Die Schuld jenes Sommers" ist für mich ein Roman, der insgesamt zwar gut geschrieben ist, aber leider nicht durchgehend die Spannung halten konnte. Trotzdem hat er mir ein paar schöne Lesestunden beschert.

Bewertung: 🦇 🦇 🦇 🦇




 

Freitag, 5. Juni 2020

Rezension: "Opferfluss" von Lorenz Stassen

Nach zwei spektakulären Kriminalfällen, die er aufklären konnte, ist Nicholas Meller vom Underdog zum Staranwalt geworden. Allerdings haben die Verbrechen, die er hautnah miterleben musste, auch ihre Spuren hinterlassen und auch die Polizei hat er sich nicht gerade zum Freund gemacht. So ist Meller natürlich überrascht, als ihn Kommissar Thomas Rongen um Hilfe bittet. Er ist des Mordes angeklagt, beteuert aber, dass es Notwehr war. Der Verdächtige, den er erschossen hat, hatte eine Waffe. Aber diese ist verschwunden. Ebenso eine junge Frau, die das Ganze beobachtet haben soll. Meller sucht fieberhaft nach der Waffe und der Zeugin, um seinen Mandanten zu entlasten. Dafür nutzt er auch seine Kontakte zur Russenmafia, denn er wurde selbst in Sibirien geboren. Bei seinen Recherchen gerät Meller immer mehr in ein Netz aus Korruption und Gewalt. 


"Opferfluss" ist der dritte Teil der Reihe mit Nicholas Meller und Nina Vonhoegen. Die ersten beiden Teile kenne ich aber nicht und habe festgestellt, dass man sie auch nicht vorher gelesen haben muss. 
Auf dem Cover steht zwar Thriller, ich würde es aber eher als Krimi bezeichnen. Dafür fehlte mir einfach die an den Nerven zehrende Spannung, die ich sonst von Thrillern kenne. Zwischendurch gab es auch ein paar "Durchhänger", aber insgesamt war der Lesefluss gut und die Geschichte hat mich gut unterhalten.

Die Erzählperspektive ist überwiegend in der 1.Person aus Sicht von Nicholas Meller. Andere Kapitel erzählen dann in der 3. Person aus Sicht von Rongen oder Mellers Kollegin Vonhoegen. Dadurch erhält der Leser natürlich mehr Einblicke in die Abläufe. Die Charaktere sind authentisch und ihre Handlungen glaubwürdig. Auch die Nebenfiguren sind nicht einfach gut oder böse.

Einzig der Titel "Opferfluss" erschließt sich mir auch nach dem Lesen des Buches nicht wirklich. 

Insgesamt also ein guter Krimi, der einem spannende Lesestunden beschert. 

Bewertung: 🦇 🦇 🦇 🦇