Donnerstag, 20. Februar 2020

Erstmal abgebrochen: "Schwarzes Dickicht" von Matthew Scott Hansen


Vom Klappentext klang dieses Buch sehr vielversprechend und stellenweise ist es auch spannend und gut geschrieben. Aber der Autor verliert sich meiner Meinung nach in viel zu vielen Details und Beschreibungen. Auch gibt es eine solche Vielzahl an Charakteren, dass man fast den Überblick verliert. Vielleicht soll es die Spannung steigern, wenn man seitenlang eine Person vorstellt und deren Hintergründe bis ins Kleinste beschreibt, sie dann aber zeitnah sterben lässt. Bei mir löst das genau das Gegenteil aus. Nach etwas mehr als 100 Seiten habe ich das Buch erst mal wieder auf meinen SUB gelegt. Vielleicht bekommt es irgendwann eine zweite Chance. 

 

Montag, 17. Februar 2020

Rezension: "Herzenskälte" von Saskia Berwein

Klappentext:
Frisch verheiratet und bereits tot: Als perfekte Braut ausgestellt wird die Leiche einer jungen Frau im Schaufenster eines Hochzeitsplaners gefunden. Ihr Herz wurde entfernt und dient dem Täter scheinbar als Trophäe. Jennifer Leitner und Oliver Grohmann vermuten zuerst ein Verbrechen aus Leidenschaft. Doch dann taucht ein weiterer Toter auf, grausam verstümmelt und das Herz aus der Brust gerissen ...

Quelle: Kuneli Verlag 


"Herzenskälte" ist der zweite Thriller aus der Reihe mit Kommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann und auch dieser hat mir sehr gut gefallen. Von Anfang an wird Spannung aufgebaut und auch bis zum Ende gehalten. Es gibt Wendungen und Überraschungen in der Handlung und man rätselt mit, wer der Täter sein könnte.

Das Privatleben der Ermittler spielt auch hier eine Rolle, nimmt aber nicht mehr Raum ein als die Mordfälle, deswegen war es für mich vollkommen in Ordnung. 
Da Jennifer Leitners eigentlicher Partner immer noch aufgrund seiner Alkoholprobleme ausfällt, unterstützt Staatsanwalt Grohmann sie auch dieses Mal bei den Ermittlungen. Dadurch kann er sich nicht so um seine sechzehnjährige Tochter Hannah kümmern, die plötzlich nach vier Jahren Funkstille vor seiner Haustür steht. 

Auch wenn es sich hier um eine Reihe handelt, kann man die Bücher gut einzeln lesen. Ich habe vor ein paar Jahren mit dem Teil 3 "Seelenweh" angefangen und hatte keine Probleme, der Handlung zu folgen. 
Wer spannende Thriller mag, dem wird auch "Herzenskälte" gefallen. 

Bewertung:  🦇 🦇 🦇 🦇 🦇
 


 

Donnerstag, 13. Februar 2020

Top Ten Thursday am 13.02.20



Einen Tag vor dem Valentinstag lautet das Thema auf Aleshanees Weltenwandererblog heute passenderweise:


10 deiner liebsten Liebesgeschichten

Hm, das ist ja eigentlich nicht so mein Beuteschema, deswegen nachfolgend vielleicht ein paar ungewöhnlichere Liebesgeschichten.

1. Anita und Jean-Claude
Der Meistervampir und der Scharfrichter von St. Louis - ein "Paar", das sich erst finden musste. Und es dauert bis Band 6, bis es endlich soweit ist

2. Merit und Ethan
Der Meistervampir und seine Hüterin. Zunächst ist Merit alles andere als begeistert, als Ethan sie gegen ihren Willen zum Vampir macht. Aber nur so kann er ihr das "Leben" retten

3. Mercy und Adam
Der Alpha-Werwolf und die Kojotin. Auch dieses Paar musste sich erst mal zusammenraufen. Aber nun wurden sie füreinander sterben. 

4. Elena und Clay
Gegen ihren Willen macht Werwolf Clay die Reporterin Elena zu einer seines Rudels, damit er sie nicht verliert. Zunächst erreicht er damit aber genau das Gegenteil. 

5. Jolene und Michael
Sie ist Hubschrauberpilotin und fliegt für die US-Army gefährliche Einsätze im Nahen Osten. Als sie schwer verletzt nach Hause kommt, müssen sie und ihr Mann erst mal damit klar kommen

6. Zoe und Jack
Als sie eine gefährliche Diagnose erhält, kehrt sie zurück nach Cornwall 
und trifft auf ihre Jugendliebe Jack

7. Charles und Anna
Charles Cornick ist ein Einzelgänger und als Scharfrichter seines Vaters Bran gefürchtet in der Welt der Werwölfe. Aber dann trifft er auf Omegawölfin Anna.


8. Anna und John 
Die junge Anna wird Ende des 19. Jahrhunderts an den Hof der englischen Königin Victoria gerufen, die Gefallen an ihren weihnachtlichen Glasengeln findet. Dabei begleitet sie Diener John. Ein wunderbares Wintermärchen. 

9. Birke und ein Fremder
Amrum, Weihnachten 1944. Birke ist vor dem Krieg dorthin geflüchtet und begegnet auf der Insel zwei Fremden, Flüchtlinge aus Ostpreußen. Zunächst sind sie abweisend und wollen keine Hilfe, aber schließlich taut das Eis doch.

10. Dracula und Mina
Der Untertitel lautet "Das geheime Tagebuch der Mina Harker" und erzählt Bram Stokers Geschichte aus Minas Sicht und hier wird der Vampir ganz anders dargestellt.








Montag, 10. Februar 2020

Rezension: "Die vergessene Burg" von Susanne Goga

England 1868. Paula Cooper lebt als Gesellschafterin seit zwölf Jahren bei einer Cousine und führt ein zurückgezogenes Leben. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt, es gibt nur ein Grab, zu dem sie regelmäßig geht. Eines Tages erhält Paula einen Brief ihres Onkels Rudy, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt. Der Bruder ihres Vaters ist sehr krank und möchte seine Nichte noch einmal sehen. Kurz entschlossen und voller Neugier nimmt Paula, die England bis dahin noch nie verlassen hat, ihren ganzen Mut zusammen und reist an den Rhein, nach Bonn. Dort kann sie endlich aufatmen und hat die Chance auf ein eigenes Leben. Außerdem hofft sie, dort endlich mehr über das mysteriöse Verschwinden ihres Vaters herauszufinden. Sie kann einfach nicht glauben, dass er einfach so seine Frau und seine Tochter verlassen haben soll. Zusammen mit dem Fotografen Benjamin Trevor begibt sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit.

Wie meistens in Susanne Gogas Romanen steht auch hier eine mutige junge Frau im Mittelpunkt der Geschichte. Dieses Mal ist es Paula Cooper. Mit Anfang Dreißig lebt sie in einem kleinen Ort in England  als Gesellschafterin ihrer Cousine. Sie glaubt, sie wäre zufrieden mit ihrem Leben, aber als der Brief ihres Onkels kommt, erkennt sie, dass es Zeit wird, auszubrechen, etwas Neues kennen zu lernen und auf eigenen Füßen zu stehen. 
Der Autorin gelingt es wunderbar, diese aufkommende Sehnsucht in Paula zu beschreiben, den Drang, nach Deutschland an den Rhein zu reisen, von dem sie schon so viel gelesen hat und wo ihr Vater anscheinend so glücklich war. 
Auch die Beschreibungen der Gegend sind lebendig und anschaulich. Egal, ob Königswinter mit dem Drachenfels, die Loreley oder auch Koblenz mit der Festung Ehrenbreitstein, man hat stets das Gefühl Paula zu begleiten. 
Die Reise in die Vergangenheit und Suche nach Paulas Vater gestaltet sich spannend und nach und nach kommen immer mehr Puzzlestücke hinzu. Besonders am Ende, als Paula der Lösung des Rätsels immer näher kommt, konnte ich das Buch kaum noch weglegen.

Interessant fand ich auch, dass es damals in Bonn tatsächlich eine Art britische Kolonie gab und sehr viele Engländer dort lebten. Das war mir bisher nicht bekannt. 

Paula mochte ich gleich und das änderte sich auch im Verlauf der Geschichte nicht. Die emotionalen Höhen und Tiefen bei ihrer Suche konnte ich sehr gut nachempfinden. Auch, dass sie für die damalige Zeit ein bisschen unkonventionell ist, war mir sehr sympathisch. 
Bei Paulas Mutter habe ich mich gefragt, wie verbittert man sein muss, um seiner Tochter so etwas anzutun. Ganz nachvollziehen konnte ich es nicht, aber vielleicht auch, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass ich je so handeln könnte. 

Alles in allem ein unterhaltsamer historischer Roman und auf jeden Fall etwas für jeden, der die Gegend am Rhein rund um Bonn kennt oder noch kennen lernen möchte. 

Bewertung: 🦇 🦇 🦇 🦇




Montag, 3. Februar 2020

Rezension: "Das Buch des Teufels" von C. J. Sansom

London 1543. Es sind unruhige Zeiten in England und Matthew Shardlake ist froh, dass er seit einiger Zeit nicht mehr als Anwalt für die Krone tätig ist, sondern nur ganz gewöhnliche Mandanten hat. Am Ostersonntag findet er allerdings einen guten Freund und Kollegen brutal ermordet in einem Brunnen am Lincoln's Inn. Und es bleibt nicht bei dem einen Toten. Erste Hinweise deuten auf einen religiösen Eiferer hin. Der königliche Coroner Harsnet nimmt die Ermittlungen auf und Erzbischof Cranmer bittet Shardlake um Mithilfe. Es ist allerdings höchste Diskretion geboten, König Henry VIII. darf nichts davon erfahren, da er gerade um die Hand der Witwe Catherine Parr angehalten hat. Cranmer hofft durch diese Heirat die Reformation im Lande weiter voran zu bringen. Shardlake sagt seine Hilfe zu, da er der Witwe seines Freundes versprochen hat, dessen Mörder zu finden. Zusammen mit seinem Gehilfen Barak begibt er sich auf die gefährliche Spurensuche. Dabei stoßen sie auf Prophezeiungen aus dem Buch der Offenbarung und während Harsnet glaubt, der Mörder sei vom Teufel besessen, ist Shardlake mehr und mehr davon überzeugt, es mit einem geisteskranken Fanatiker zu tun zu haben...

"Das Buch des Teufels" ist der vierte Teil der historischen Krimireihe um Anwalt Matthew Shardlake und für mich war es der bisher spannendste. 
Wie immer erzählt Sansom sehr anschaulich und athmosphärisch, beim Lesen sieht man die damaligen Straßen von London vor sich und kann sich sehr gut in die jeweilige Situation hinein versetzen. Auch die Zustände im "Irrenhaus" Bedlam sind sehr gut beschrieben und man kann sich gut vorstellen, wie es damals dort für die Patienten gewesen sein muss. 

Schon seit einiger Zeit schwankt Shardlake in seinem Glauben und zweifelt an der Existenz Gottes, eine gefährliche Einstellung in der damaligen Zeit, während der Machtkampf zwischen Reformern und Katholiken immer schlimmere Formen annimmt. Aber gerade das macht den Anwalt so menschlich, ebenso wie seine körperliche Unzulänglichkeit durch seinen Buckel. Er ist kein Superheld und die brutalen Morde in diesem Fall machen ihm und auch Barak seelisch und körperlich zu schaffen.

Wie immer werden hier historische Fakten und Fiktion wunderbar miteinander verwoben und die Spannung bleibt von Anfang an bestehen. Die Auflösung war für mich dann auch überraschend, als hat Sansom alles richtig gemacht. ;-) 

Das Buch ist zwar Teil einer Reihe, aber man kann es auch gut alleine lesen. 

Bewertung: 🦇 🦇 🦇 🦇 🦇