Sonntag, 31. Januar 2016

"Als Gott schlief" von Jennifer B. Wind

Zitat Seite 166: "...Ich wusste jetzt, dass Gott böse sein musste, denn sonst hätte er das nicht zugelassen. Hier waren so viele Kinder, so viel Leid. Aber vielleicht schlief er auch nur..."



In Wien wird ein Weihbischof auf grausame Weise gefoltert und ermordet. Es gibt eine Menge Hinweise am Tatort, die aber zunächst nur noch mehr Rätsel aufgeben. Dann wird in München ein Pfarrer auf ähnliche Art getötet und auch in Österreich gibt es weitere Opfer, die im Dienst der Kirche standen. Was hat die Toten verbunden? Waren es Zufallsmorde oder übt da jemand grausame Rache?
Kriminalbeamtin Julia Stern wird auf den Fall angesetzt, ist aber noch schwer angeschlagen, da sie erst vor kurzem ihren Mann verloren hat. Ihr Partner Dr. Thomas Neumann, Psychologe und gerade von einer Hospitation beim FBI zurück, steht ihr zur Seite. Aber trotz seines brillanten Verstandes tappen sie zunächst im Dunkeln, bis eine Spur weit zurück in die Vergangenheit führt. Sie decken ein schreckliches Geheimnis auf, ein grausames Kapitel in der Geschichte, das einige am liebsten für immer und ewig begraben wissen würden.

"Als Gott schlief" ist ein fesselnd geschriebener Thriller, aber er ist auch so viel mehr. Er macht nachdenklich, ist beklemmend und aufrüttelnd, düster und schonungslos.
Ich kann mich an die Geschehnisse in Irland, von denen Jennifer B. Wind in ihrem Nachwort berichtet, vage erinnern. Unvorstellbar, was da über Jahrzehnte passierte. Und nicht nur dort. Um so wichtiger ist es, dass nichts davon in Vergessenheit gerät und den Opfern Mut gemacht wird, an die Öffentlichkeit zu treten.

Zitat Seite 167: "Wenn Schwester Barbara uns nicht bewacht hätte, wäre ich vielleicht imstande gewesen, Mutter zu erzählen, was hier passierte. Was beinahe jeden Tag geschah, seit sie mich hierher gebracht hatte, und immer wieder geschehen würde - solange Gott schlief."

Aber auch wenn man mal außer Acht lässt, dass der ganzen Geschichte wahre Ereignisse zugrunde liegen, ist es ein gelungenes Erstlingswerk im Thrillergenre. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig, die Seiten fliegen nur so dahin. Besonders die Kapitel über Rebecca sind sehr emotional, machen wütend und ich hatte manchmal Tränen in den Augen. Ein, zwei Mal musste ich das  Buch kurze Zeit weglegen und später weiterlesen. Lange habe ich kein so aufwühlenden Buch mehr gelesen. 
Die Charaktere haben Ecken und Kanten und bleiben bis in die Nebenfiguren nicht farblos. Jutta tat mir manchmal leid, aber ich habe sie auch dafür bewundert, dass sie sich nicht unterkriegen lässt. Tom mochte ich gleich und er erinnerte mich ein bisschen an einen Profiler aus "Criminal Minds" ;-) 
Das Ende ist gut gelöst und für mich zufriedenstellend.

Das Buch ist nichts für Zartbesaitete, aber wen die schonungslos erzählte Wahrheit nicht abschreckt, dem kann ich "Als Gott schlief" sehr empfehlen. Und als normaler Leser beendet man das Buch einfach irgendwann. Die Kinder, von denen hier erzählt wird, konnten dies nicht, wie die Autorin im Nachwort schreibt.

Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥ 





Freitag, 29. Januar 2016

Auf ins Wochenende


Endlich Freitag! Irgendwie zog sich die Woche dieses Mal besonders lange hin. Ich freue mich jedenfalls auf ein gemütliches Wochenende, denn außer Kegeln am Samstag haben wir nichts weiter vor. Und das Wetter soll ja auch eher unschön werden mit Wind und Regen.
Da werde ich mich mit meinem Buch "Als Gott schlief" auf das Sofa verziehen und in Wien einen Serienmörder jagen. ;-) 

Auch wenn sich die Woche zog, ging der Januar ziemlich schnell vorbei. Lesetechnisch ein erfolgreicher Start ins Jahr für mich, immerhin bin ich schon beim fünften Buch innerhalb eines Monats und vielleicht kann ich es ja auch noch bis Sonntag beenden. Wäre gut, denn am 1. Februar geht es in einer Leserunde zurück nach Waringham und ich lerne "Das Spiel der Könige" kennen. 

Ich wünsche ein schönes Wochenende mit viel Lesezeit und macht es euch gemütlich. 













Mittwoch, 27. Januar 2016

"Gezeitengrab" von Elly Griffiths


Der dritte Fall für die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway. In einer Höhle am Strand der kleinen Stadt Broughton Seas End in Norfolk entdeckt das Team von Ruth sechs männliche Skelette, die nur zufällig freigespült werden, da sich das Meer immer mehr vom Land erobert. Selbst das Haus des Abgeordneten Jack Hastings droht irgendwann ins Meer zu stürzen, aber die Familie weigert sich hartnäckig, es aufzugeben.  
Schnell wird klar, dass die sechs Männer anscheinend ermordet wurden, denn sie haben Schusswunden im Genick und ihre Hände wurden auf dem Rücken gefesselt. Detective Harry Nelson bittet Ruth um Mithilfe, um das Alter der Toten festzustellen und bei ihren Untersuchungen stellt sich heraus, dass es sich anscheinend um Deutsche handelt und diese schon mindestens sechzig Jahre dort liegen müssen. Ist die Landung deutscher Soldaten an der Küste in Norfolk im zweiten Weltkrieg doch kein Mythos? Gerüchte gab es immer, aber nie Beweise... bis jetzt.
Dann taucht ein deutscher Historiker bei Ruth auf, der dieser Geschichte seit Jahren auf der Spur ist. Und es gibt weitere Tote.
Was passierte damals vor mehr als sechzig Jahren am Strand von Broughton Seas End und was haben die ehemaligen Mitglieder der Home Guard damit zu tun? Welches Geheimnis nahm Jack Hastings Vater mit ins Grab und was weiß er selbst darüber?

Kein leichter Fall für Ruth Galloway. Hinzu kommt, dass sie gerade Mutter geworden ist und versucht, ihren Job und ihre neue Rolle unter einen Hut zu bringen. Immer hat sie ein schlechtes Gewissen, dass sie die kleine Kate vernachlässigt. Dabei lehnt sie die Hilfe des Vaters, Detective Harry Nelson, entschieden ab, da er ja verheiratet ist und sie die Ehe nicht in Gefahr bringen will. Zumal sie sich sicher ist, dass Nelson seine Frau Michelle niemals für sie verlassen würde. Nelson hingegen sieht Kate eindeutig als seine dritte Tochter an und möchte auch für sie da sein, soweit es geht, was Ruth auch akzeptiert. Keine einfache Situation.
Der Fall an sich ist gut konstruiert und bis kurz vor Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Täter sein könnte, denn die Autorin legt immer wieder falsche Fährten. Ich gebe zu, als ich den Klappentext las, dachte ich, es läuft mal wieder auf die "bösen Deutschen" im zweiten Weltkrieg hinaus, was aber nicht so ist. 
Die Charaktere sind bis in die Nebenfiguren gut dargestellt. Ich mag Ruth, die immer an sich selbst zweifelt, dabei ist sie eine intelligente Wissenschaftlerin und eine gute Mutter. Auch Harry Nelson war mir seit Band 1 sympathisch. Seine Zuneigung zu der kleinen Katie, wie er sie trotz Ruths Protest immer wieder nennt, rührt einen. Auch wenn er seine sensible Seite immer durch seine brummige Art verdecken will. 
Auch Cathbad ist wieder dabei, der "Teilzeit-Druide", wie Harry ihn nennt. Ein guter Kerl und ein verlässlicher Freund für Ruth, der ahnt, wer Kates Vater ist, aber nicht darüber redet. 

Fazit: Ein gelungener Krimi, der alles hat, was man als Leser wünscht: eine spannende Handlung, interessante Figuren, ein flüssiger, anschaulicher Schreibstil (ich konnte die karge Schönheit des Salzmoors direkt vor mir sehen) und die richtige Dosis Herz und Humor, der besonders bei Harrys Zynismus deutlich hervortritt. Und "nebenbei" erfährt man noch interessante Dinge zum Thema Archäologie. 

Ich habe jetzt noch die weiteren Bände "Aller Heiligen Fluch" und "Rabenkönig" vor mir und bin gespannt, wie es weitergeht mit Ruth, Harry und Kate. 

Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥


©Blackfairy71



Freitag, 22. Januar 2016

Buchstabensuppe am Freitag


Ich dachte mir, bei diesem sonnig-kalten Winterwetter ist eine heiße Buchstabensuppe doch genau das Richtige. ;-)

In meiner ist auf jeden Fall ein G für "Gezeitengrab". Das lese ich ja im Moment und es gefällt mir richtig gut. Ich hoffe, ich habe morgen genug Zeit, so dass ich auch mal mehrere Kapitel am Stück lesen kann. Diese Woche hat das leider nur im Zug geklappt, abends konnte ich mich dazu nicht mehr aufraffen.
Sonntag sind wir bei den Schwiegereltern zum Grünkohlessen, da werde ich also keine Zeit zum Lesen haben. Aber dafür gibt es leckeres Essen. *g*

Anfang Februar werde ich wieder nach Waringham reisen und in einer Leserunde "Das Spiel der Könige" von Rebecca Gablé lesen. Darauf freue ich mich schon und bin sehr gespannt wie es mit den Waringhams, Lancasters usw. weitergeht. 

Noch scheint hier die Sonne, aber für heute Abend wurde gefrierender Regen angesagt. Ich hoffe, es wird nicht so schlimm. Kommt gut ins Wochenende und gönnt Euch ein bisschen Zeit mit euren Seitlingen.





  

Montag, 18. Januar 2016

"Der böse Ort" von Ben Aaronovitch


Seltsame Dinge geschehen im Skygarden Tower, einem berüchtigten Sozialwohnblock in Südlondon. Zunächst geht es nur um ein gestohlenes altes Buch über Magie, das aus der Weißen Bibliothek zu Weimar stammt. Doch dann weitet sich der Fall rasant aus. Der Erbauer des Tower, Erik Stromberg, ein brillanter, wenn auch leicht gestörter Architekt, hatte sich einst in seiner Zeit am Bauhaus offensichtlich nicht nur mit modernem Design, sondern auch mit Magie beschäftigt. Was erklären könnte, wieso der Skygarden Tower einen unablässigen Strom von begabten Künstlern, Politikern, Drogendealern, Serienkillern und Irren hervorgebracht hat. Und warum der unheimliche gesichtslose Magier, den Peter noch in schlechter Erinnerung hat, ein so eingehendes Interesse an den Tag legt. Um dem Ganzen auf den Grund zu gehen und näher am Geschehen zu sein, ziehen Police Constable und "Zauberlehrling" Peter Grant und seine Kollegin Lesley vorübergehend in eine der Wohnungen im Tower ein. 

Dies ist der vierte Teil der "Rivers of London"-Reihe von Ben Aaronovitch und nachdem mir der vorherige Teil "Ein Wispern unter Baker Street" nicht so zugesagt hatte, lag "Der Böse Ort" doch ziemlich lange auf meinem SUB. Zu Unrecht, wie ich jetzt sagen muss, denn dieser Teil hat mir wieder sehr viel besser gefallen. Was nicht nur an der Geschichte an sich lag, sondern auch am Schreibstil des Autors. Sehr oft musste ich schmunzeln angesichts der Gedankengänge von Peter und seiner Erklärungen in Sachen Magie, aber auch in Sachen typischer Polizeiarbeit. Auch die Dialoge zwischen ihm und Lesley sowie ihrem Chef Nightingale waren wie immer sehr unterhaltsam, genau wie die Beschreibung von Mollys Kochkünsten. 
Natürlich kamen auch einige der Flussgötter wieder in der Handlung vor, dieses Mal aber eher am Rande.
Das Ende war für mich dann doch sehr überraschend und ich bin gespannt, wie es jetzt weitergeht mit Peter, Lesley und dem Gesichtslosen...

Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥

Wen die Reihe interessiert, dem empfehle ich auf jeden Fall, sie chronologisch zu lesen:

1. Die Flüsse von London
2. Schwarzer Mond über Soho
3. Ein Wispern unter Baker Street
4. Der böse Ort
5. Fingerhutsommer

© Blackfairy71






Freitag, 15. Januar 2016

Mein Lesejahr 2015 - Teil 2


Weiter geht es im Juli.
In einem Knochengarten spielte sich der zweite Fall für Sergeant Wesley Peterson in der schönen Grafschaft Devon in England ab. Dieser konnte mich allerdings nicht so ganz überzeugen wie der erste. 
Danach gab es endlich ein Wiedersehen mit Wandlerin Mercy Thompson. In Tanz der Wölfe habe ich sie bei der Suche nach ihrem entführten Ehemann Adam und seinem gesamten Werwolfrudel begleitet. Sehr spannend!

Um Familiengeheimnisse ging es im August und Das geheime Vermächtnis von Calcott Manor. Was geschah mit Ericas Cousin Henry vor so vielen Jahren?
Und natürlich reiste ich auch im letzten Jahr wieder nach Painters Mill zu Kate Burkholder. Sie ist schon fast sowas wie eine alte Freundin. Dieses Mal musste sie sich in Mörderische Angst um einen Fall kümmern, der bereits Jahrzehnte zurücklag.


Im September lernte ich dann die Waringhams kennen und schloss Robin of Waringham gleich in mein Herz. Das Lächeln der Fortuna ist der Beginn der Familiensaga von Rebecca Gablé und zusammen mit Robin kämpfte ich an der Seite von König Edward sowie des Duke of Lancaster für England.
Auch ein Besuch bei Detective Robert Hunter ist schon zur jährlichen Routine für mich geworden. Dieses Mal musste Robert seinen Urlaub absagen, um Die stille Bestie zur Strecke zu bringen und es wurde zu seinem bisher persönlichsten und härtestem Fall.
Ende des Monats wurde es mal wieder Zeit für meine Vampire in Chicago aus dem Hause Cadogan. In Für eine Handvoll Bisse mussten Merit und Ethan die brutalen Morde an Vampiren aufklären.

Der Abgrund des Bösen tat sich schließlich im Oktober in Philadelphia auf, wo ich auf dem Rückweg von Chicago bei den Detectives Kevin Byrne und Jessica Balzano vorbei schaute. In einer ehemaligen Klinik für psychisch Kranke geschahen merkwürdige Dinge.
Danach reiste ich zurück ins 19. Jahrhundert und besuchte zum dritten Mal Arthur Conan Doyle, der weiterhin dem Mörder Neil Thomas Cream auf der Spur war und außerdem das Geheimnis der Hexe von Dunwich zusammen mit Dr. Joseph Bell lüften musste.
Ende des Monats entdeckte ich schließlich in Cornwall den Verborgenen Garten auf dem Grundstück von Blackhurst Manor und lernte Kinderbuchautorin Eliza sowie ihre Großmutter Nell kennen. Ich gebe zu, ich war ein bisschen neidisch. Wieso vererbt mir niemand so ein hübsches Cottage an der englischen Küste? 

Ich blieb bis November in England und fand in Norfolk zusammen mit der forensischen Archäologin Ruth Galloway das Knochenhaus.
Dann wurde es Zeit für einen weiteren Besuch in Waringham. Inzwischen war Robins Sohn schon groß und begleitete ihn nach London, wo er in die Dienste von König Harry trat und als Ritter und Hüter der Rose zusammen mit seinem Bruder Raymond in den Krieg gegen Frankreich zog. 

Im Dezember schließlich lernte ich Das dunkle Herz der Welt kennen und reiste zurück ins 15. Jahrhundert nach Rumänien. Hier traf ich auch Vladislav Basarab Draco und erfuhr viel über die damalige Zeit und den Vater des berühmten Vlad Draculea, auch bekannt als Vlad der Pfähler.
Zurück in der Gegenwart landete ich dann in Blackley in Lancashire. wo Polizistin Laura McGanity ihren ersten großen Fall in ihrem neuen Job lösen muss. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten, Reporter Jack Garrett, versucht sie zu ergründen Was aus den Schatten steigt.
Im Jahr 1985 in Wales finde ich dann den Engelsbaum und versuche zusammen mit der an Amnesie leidenden Greta die Vergangenheit zu entschlüsseln.
In Asche & Blut, meinem letzten Buch im Jahr 2015 lernte ich die Ärztin Claire Connor kennen, die nach ihrer Scheidung im Urlaub in Cape Cod von einem Vampir angefallen wird und sich nach ihrer Rückkehr selbst in ein solches Wesen verwandelt. Endlich traf ich mal wieder auf Vampire, die nicht in der Sonne glitzern. ;-)





Ja, das war mein Lesejahr 2015. Für mich ein interessantes Jahr, in dem ich alte Bekannte wieder traf und neue Charaktere kennen lernte,  die ich hoffentlich auch wiedersehen werde.
Mal sehen, was das Jahr 2016 so bringen wird.







Auf ins Wochenende!


Also hier ist noch nichts vom Wintereinbruch zu merken. Es ist zwar kalt, aber einfach nur nass und ungemütlich. Das Richtige, um sich mit einem Buch und einem leckeren Tee auf die Couch zu verziehen.
Das werde ich morgen sicher auch machen. Ich bin ja gerade zum vierten Mal mit Zauberlehrling Peter Grant in London unterwegs. 140 Seiten sind geschafft und es gefällt mir bisher richtig gut. Musste schon häufig schmunzeln zwischendurch. Wisst Ihr, was ein Wuffometer ist? So nennt Peter seinen Hund, wenn er diesen die Schwingungen von Magie "erschnüffeln" lässt. *g* 

Also macht Euch ein schönes Wochenende mit euren Seitlingen.






Mittwoch, 13. Januar 2016

Mein Lesejahr 2015 - Teil 1

Das Jahr 2016 ist ja schon ein paar Tage alt und es wird Zeit, das letzte Jahr mal "lesetechnisch" Revue passieren zu lassen. 

Angefangen hat es für mich im Januar mit dem Kennenlernen von Sir Arthur Conan Doyle und Dr. Joseph Bell im ersten Fall aus den Dunklen Anfängen von Sherlock Holmes. Hier beschäftigten ihn Die Augen der Heather Grace
Danach traf ich zum letzten Mal Harper Connolly, die seit einem Blitzschlag Tote aufspüren kann. In Grabeshauch konnte sie endlich ein Familiengeheimnis lösen. 
Zurück ins Jahr 1891 wurde daraufhin New York zu einer Stadt in Angst, denn es schien, dass Jack the Ripper über den Großen Teil gekommen war und dort sein Unwesen weiter trieb.

Im Februar gab es ein Wiedersehen mit Vampirin Gemma, die ich inzwischen richtig ins Herz geschlossen habe. Die Reise führte u. a. nach New Orleans und ich traf so interessante Personen wie Bram Stoker. Und ich schloss einen Pakt mit den Rittern des Dan
Dann ging es wieder nach New York, dieses Mal ins Jahr 1921. Hier lernte ich Vampir Dorian Black kennen, der mir Die dunkle Macht des Mondes zeigte. 
Mitte Februar hörte ich den Gesang des Blutes von Andreas Winkelmann, aber ich muss sagen, ich habe schon bessere Songs gehört.
Schließlich reiste ich ins Jahr 1537 und lernte in England den Anwalt Matthew Shardlake kennen, der im Auftrag von Thomas Cromwell in einem Kloster einen Mord aufklären sollte und dort auf die Pforte der Verdammnis stößt.

Im März hatte ich in Ausgelöscht mein viertes Zusammentreffen mit FBI-Agentin Smoky Barrett und es war spannend und blutig wie immer ;-)
Dann ging es wieder in die Vergangenheit zurück bis ins Jahr 1517. Es ist Krieg in Deutschland und zusammen mit der jungen Täuferin Kristina versuche ich von Böhmen nach Mainz zu kommen.  
Schließlich gibt es in Chicago ein Wiedersehen mit meinem Lieblingsmagier Harry Dresden und in einer Anthologie erfahre ich so einiges über seine Nebenjobs.
Zurück in Deutschland geht es an die Ostsee und im kleinen Dort Mönkenbeck lodert das Ostseefeuer, das Polizistin Pia Korittki löschen muss.

Der April führt mich nach England ins Darkest London im Jahr 1881 und hier verteilt die junge Miranda mit ihrer ungewöhnlichen Gabe den Kuss des Feuers.
In geweihter Erde wird in der Grafschaft Devon dann eine Leiche gefunden, um die sich Sergeant Wesley Peterson und sein Chef Gerry Heffernan kümmern müssen. Nebenbei habe ich interessante Dinge über Archäologie erfahren.
Danach war es in Eiskalte Bisse mal wieder Zeit für einen Besuch bei den Vampiren von Chicago. Leider hatten sie nicht viel Zeit, denn Merit musste ihre Freundin Mallory finden, bevor die die Stadt in Schutt und Asche legte. 

Im Jahr 1888 stand ich dann Vor dem Abgrund in London und war in White Chapel mit Rupert Ingram und Celia Brooks unterwegs...immer auf der Hut vor Jack the Ripper. 
Ein Campingausflug im Mai mit einem Walker und einem Werwolf? Warum nicht. *g* So gab es in Siegel der Nacht ein Wiedersehen mit Mercy Thompson. 
Die Zeichen der Furcht sah ich schließlich im zweiten Fall Aus den dunklen Anfängen von Sherlock Holmes und litt mit Arthur Conan Doyle auf der Jagd nach dem ersten Serienkiller der damaligen Zeit. 



Im Juni ging es dann mal nach Norwegen. Engelskalt ermordete ein brutaler Killer kleine Kinder. Keine leichte Kost. 
Danach brauchte ich dann erst mal Abstand und reiste ins Jahr 1889, wo Constance Langton ein altes Herrenhaus in England erbte und dem Ruf ins Jenseits folgte. 
Ende Juni gab es dann endlich ein Wiedersehen mit Friedhofskönigin Amelia. Dieses Mal hörte sie Totenstimmen und zusammen mit ihr kam ich endlich Devlins Geheimnis um seine verstorbene Familie auf die Spur. 


Ja, das war das erste Lesehalbjahr 2015. Fortsetzung folgt...





Montag, 11. Januar 2016

Neil White: Cold Kill


Dies ist das dritte Buch der Thriller-Reihe von Neil White um den Reporter Jack Garrett und die Polizistin Laura McGanity, das ich gelesen habe. Und es hat mir wieder sehr gut gefallen.


Die Geschichte spielt wieder in Blackley in Lancashire, einer Stadt, in der früher die Baumwollindustrie boomte, wo nun aber die Industrie brach liegt und viele Teile der Stadt zu Problemvierteln wurden. Vor einigen Wochen wurde Deborah Corley, die Tochter eines Polizisten, brutal ermordet aufgefunden. Nun ist ein weiterer Mord geschehen, das Opfer ist dieses Mal die junge Jane Roberts und ihr Vater verdient sein Geld mit kriminellen Geschäften wie Drogenhandel und Erpressung. Die Vorgehensweise bei beiden Morden ist fast identisch, so dass Laura und ihr Team vom selben Täter ausgehen. Aber war es Zufall, dass diese beiden Frauen getötet wurden oder gibt es eine Verbindung der Familien? Und wird es weitere Opfer geben? Hinzu kommt, dass Don Roberts nicht viel Vertrauen in die Polizei hat und selbst den Täter sucht, um den Tod seiner Tochter zu rächen. 
Reporter Jack Garrett schreibt zur Zeit einen Artikel über ein besonderes Problemviertel von Blackley und kommt bei seinen Recherchen Don Roberts in die Quere. Trotzdem bleibt er an der Story dran, denn schließlich ist das sein Job. Dann bekommt Jack eine E-Mail, in der Einzelheiten zu den Morden stehen, die die Polizei eigentlich vor der Öffentlichkeit noch verbergen wollte und die deswegen entweder nur einer von ihnen wissen kann....oder der Mörder selbst. Schließlich versucht Jack den Täter mit einem Artikel aus der Reserve zu locken. Wird er sich provozieren lassen und vielleicht einen Fehler begehen? Oder gibt es bald weitere Opfer? Ein gefährliches Spiel...

In den bisherigen Büchern war es so, dass die Teile von Jack aus seiner Sicht, also in der Ich-Form geschrieben waren. Das ist hier anders, hier wird von allen Personen in der dritten Person erzählt, was somit einheitlicher ist und mir besser gefallen hat. Trotzdem gibt es wieder Kapitel aus Jacks Perspektive, ebenso wie aus Lauras und auch aus der des Mörders. Interessant fand ich, dass der Leser gleich von Beginn ein wichtiges Detail von ihm weiß, dass die Polizei erst später herausfindet. 
White schreibt wie immer sehr lebendig und anschaulich und ich habe beim Lesen alles wie einen Film vor mir gesehen. Ich fand es sehr gelungen, wie er die Handlungsfäden bis zum Ende zusammenführt, zum einen die Recherchen von Jack und zum anderen die Ermittlungen von Laura. Durch häufigen Perspektivwechsel gerade im letzten Drittel wird die Spannung noch weiter gesteigert. 

"Cold Kill" hat mir persönlich noch etwas besser gefallen als der erste Teil der Reihe "Was aus den Schatten steigt". Es ist doch immer schön zu sehen, wenn ein Autor sich steigern kann. 
Nachdem ich ja die Reihe "wild" durcheinander gelesen habe, kann ich nun sagen, dass das kein Problem ist, man muss die Bücher nicht unbedingt chronologisch lesen. 

Wer das aber möchte, hier ist die Reihenfolge:

1. Was aus den Schatten steigt
2. Hexenblut
3. Kalt ist das Grab
4. Cold Kill

Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥

© Blackfairy71

Montag, 4. Januar 2016

"Die Puppenmacherin" von Max Bentow



Der Berliner Kommissar Nils Trojan hat schon einiges zu sehen bekommen im Lauf seiner Karriere. Als er aber eines Tages am Schauplatz eines neuen Mordfalles eintrifft, erfasst ihn das pure Entsetzen. In einem dunklen Keller liegt eine junge Frau, erstickt in einer Masse von getrocknetem Schaum, der sie wie ein monströser Sarkophag umgibt. Bald schon stößt Trojan auf einen vergangenen Fall, der erstaunliche Parallelen aufweist. Doch der damals identifizierte Täter ist tot, ums Leben gekommen durch einen Verkehrsunfall. Das damalige Entführungsopfer, Josephin Maurer, konnte nur deswegen gerettet werden, weil der Bruder des Täters Karl Junker bei ihm zuhause ein paar Sachen für das Krankenhaus holen wollte und Geräusche aus dem Keller hörte.   
Kopiert nun jemand die Tat Junkers? Oder ist er etwa doch nicht tot? Wer ist der unheimliche Anrufer bei Josephin, der dasselbe sagt wie damals: "Komm her zu Karli. Karli wartet schon." Hilflos muss die junge Frau erleben, wie Menschen in ihrem Umfeld sterben.
Trojan bittet die Psychologin Jana Michels um Hilfe. Nicht ganz unkompliziert, denn schließlich ist sie zum einen seine Ärztin und zum anderen machen ihr die Erlebnisse mit dem "Federmann" immer noch zu schaffen.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Trojan hat Josephin Maurer versprochen, dass ihr nichts passieren wird. Und er versucht alles, dieses Versprechen einzuhalten. Dabei machen ihm auch immer wieder seine eigenen Probleme zu schaffen.

"Die Puppenmacherin" ist nach "Der Federmann" der zweite Teil der Thrillerreihe um den Berliner Kommissar Nils Trojan. Und genau wie Teil 1 ist auch dieser hier ein echter Pageturner, den ich kaum aus der Hand legen konnte und an drei Nachmittagen ausgelesen habe. Der Schreibstil ist flüssig und durch geschickte Wendungen und Perspektivwechsel sowie kurze Abschnitte gelingt es dem Autor, die Spannungskurve immer hoch zuhalten. 
An Trojan gefällt mir, dass er kein Superbulle ist, sondern ein Mensch mit Schwächen und Gefühlen. 

Insgesamt ist das Buch also auf jeden Fall empfehlenswert. Mir hat es sogar noch ein bisschen besser gefallen als "Der Federmann". Und ich würde auch empfehlen, die Reihe chronologisch zu lesen, inzwischen gibt es ja schon fünf Teile.

1. Der Federmann
2. Die Puppenmacherin
3. Die Totentänzerin
4. Das Hexenmädchen
5. Das Dornenkind

Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥

© Blackfairy71
  

Freitag, 1. Januar 2016

"Asche & Blut" von Andrea Schüttfort



Die Assistenzärztin Claire Connor hat es zur Zeit nicht leicht. Nachdem sie monatelang ihre kranke Mutter gepflegt hat, erklärt ihr kurz nach deren Beerdigung ihr Mann, dass er sie verlassen wird.  Auch wenn Claire sich eingesteht, dass sie damit gerechnet hat, trifft es sie doch ziemlich.    
Um sich abzulenken, fährt sie mit ihrer Freundin für eine Woche nach Cape Cod in den Urlaub. Aber in der letzten Nacht wird Claire am Strand angefallen von etwas, das anscheinend nicht menschlich ist. Zurück zuhause in Boston gehen mit ihr merkwürdige Veränderungen vor und zunächst weigert sie sich zu akzeptieren, dass sie langsam beginnt sich zu verwandeln...in einen Vampir.
Auf sich gestellt ohne jemanden, der ihre Fragen beantworten kann, versucht sie, trotz der Veränderungen ein relativ normales Leben zu führen.
Neben den Änderungen in ihrem Wesen kommen aber auch noch Visionen hinzu, die sie völlig unvorbereitet immer wieder überfallen und in denen sie brutale Verbrechen sieht, für die die Täter bisher nicht zur Rechenschaft gezogen wurden.
Im Rahmen seiner Ermittlungen trifft der Polizist Nick Chandler in diesen Fällen auf Claire und ist fasziniert von der jungen Frau. Die beiden kommen sich näher, obwohl Claire sich im Klaren ist, dass sie Nick dadurch in Gefahr bringt.
Dann kommt Nick zufällig hinter Claires Geheimnis und sieht ihre wahre Natur. Um ihn und auch sich selbst zu schützen flieht sie aus der Stadt. Und auch wenn Nick weiß, dass es so besser ist, kann er sie einfach nicht vergessen, muss aber auch an seine Pflicht im Job denken...

Gute Vampirromane sind meiner Meinung nach eher selten. Natürlich kommt es immer darauf an, was man erwartet, aber mein Fall sind eben nicht die Vampirschnulzen mit weichgespülten Kuschelvampiren á la Twilight. Deswegen bin ich bei neuen Büchern immer etwas skeptisch. 
Bei "Asche & Blut" waren meine Vorbehalte allerdings unbegründet, denn die Geschichte hat mir gut gefallen. Sie kommt langsam in Fahrt und entwickelt sich dann zu einem guten Mix aus Krimi und eben Vampirstory. Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte leicht zu lesen. Claires anfängliches Entsetzen über ihre Verwandlung konnte ich gut nachvollziehen, ebenso wie ihre später immer mal wieder auftretenden Zweifel an ihrer neuen Natur. Claire und Nick verbindet etwas Besonderes, deswegen kann ich auch sein Verhalten verstehen, nachdem er Claires wahre Natur sieht. 
Insgesamt erinnerte mich die Handlung an frühere Vampirbücher, -serien oder -filme aus den 80er Jahren. ;-)

Das Ende ist eigentlich offen, aber ich konnte bisher nirgendwo etwas über eine Fortsetzung finden. Auch scheint die Autorin bisher nur dieses eine Buch geschrieben zu haben, zumindest unter diesem Namen.
Würde es eine Fortsetzung geben, würde ich sie jedenfalls auch lesen.  

Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥

© Blackfairy71


Auf in ein neues Lesejahr!


Ich wünsche allen ein frohes neues Jahr, viel Glück und Gesundheit für 2016.
Und den Leseratten natürlich auch viele schöne Lesestunden und tolle neue Entdeckungen in der Welt der Bücher. 
Sicher gibt es auch ein paar Neuerscheinungen, auf die ihr schon sehnsüchtig wartet, genau wie ich.  


Ich habe heute "Asche & Blut" beendet und nach einem kurzen Spaziergang dann direkt ein neues Buch begonnen: "Die Puppenmacherin" von Max Bentow. In einem Rutsch habe ich bereits die ersten 110 Seiten gelesen, ein gutes Zeichen. ;-)