Montag, 25. Dezember 2017

Rezension: "Der Fluch der Sommervögel" von Nicole Steyer

Frankfurt am Main, 17. Jahrhundert. Die junge Maria Sibylla Merian lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden Halbbrüdern Matthäus und Caspar bei ihrem Stiefvater Jacob Marrell, einem Künstler und Maler. Auch sie selbst zeichnet und mal für ihr Leben gern, am liebsten Schmetterlinge. Aber ihre Leidenschaft für die "Sommervögel", wie sie sie liebevoll nennt, stößt nicht bei jedem auf Verständnis. Zur damaligen Zeit nennt man Schmetterlinge Butterfliegen. Sie gelten als Unheilsbringer und Vorboten des Todes. Man glaubt sogar, es seien verwandelte Hexen, die so den Rahm und die Butter stehlen. Über ein Mädchen, das sich für Raupen und ihre Verwandlung interessiert, sie studiert und zeichnet, redet man natürlich. Aber Maria lässt sich dadurch nicht beirren. 
Einzig der Totengräber Christian scheint sie zu verstehen. Er meißelt auf dem Friedhof Sommervögel in die Grabsteine und sieht Schmetterlinge nicht als "Teufelsgeziefer" und Unglücksboten, sondern als Symbol für die Freiheit der Seele, die sich aus der sterblichen Hülle des Menschen befreit. Aber er scheint ein dunkles Geheimnis zu haben und als ihn seine Vergangenheit einholt, gerät auch Maria in Gefahr...

Ich habe mich schon immer gefragt, warum Schmetterlinge in der englischen Sprache Butterfly heißen, also Butterfliege. Nun weiß ich es. Der Begriff Sommervogel gefällt mir aber auch. 
Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, die Geschichte über die Schmetterlingsmalerin Maria Sibylla Merian fand ich sehr interessant. Der Schreibstil ist sehr anschaulich und bildhaft, das damalige Frankfurt mit der geschäftigen Atmosphäre in den Straßen und Gassen wird beim Lesen regelrecht lebendig. 
Die Figuren, allen voran Maria, sind wunderbar gezeichnet. Bis in die Nebenfiguren bleibt keine farblos, jede bekommt eine kleine Geschichte, es gibt nicht nur Gut und nur Böse. 
Maria mochte ich gleich, eine mutige junge Frau für die damalige Zeit, die sich nicht vorschreiben lassen wollte, wie sie zu leben hat. 
Auch Christian war mir gleich sympathisch, ebenso wie der Buchhändler Valentin. Auch wenn die Autorin im Nachwort schreibt, dass beide von ihr erfunden sind, wäre es schön, wenn Maria Menschen wie sie um sich gehabt hätte. 

Fazit: Ein wunderbar geschriebener, historischer Roman über die frühen Jahre einer interessanten Frau, über die ich bisher leider kaum etwas wusste. Und von nun an, werde ich Schmetterlinge mit anderen Augen sehen....oder Sommervögel, wie Maria Sibylla Merian sie nannte. 

Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥






Freitag, 22. Dezember 2017

Winter und Weihnachten


Heute ist offizieller Winteranfang und Google hat sich wieder etwas Niedliches einfallen lassen:


Für mich ist heute der letzte Arbeitstag in diesem Jahr und ich habe dann frei bis zum 2. Januar. In der Zeit werde ich sicher auch nicht so oft hier sein.

Ich wünsche euch allen jetzt schon mal ein schönes, gemütliches und erholsames Weihnachtsfest im Kreise eurer Lieben. Genießt die freien Tage und macht euch nicht zu viel Stress. Vielleicht bleibt ja auch Zeit für ein schönes Buch. 






Donnerstag, 21. Dezember 2017

Zur heutigen Wintersonnenwende


Es ist soweit. Heute ist der kürzeste Tag des Jahres, auf den die längste und dunkelste Nacht folgt, die Julnacht oder Mittwinternacht.

Um diese etwas zu erhellen, bringe ich euch ein wenig Licht.




Und hier ist noch ein kleines Gedicht:



Mittwinternacht

Es ist Dezember.
Der Schnee fällt sacht
Alles ist still
in dieser Mittwinternacht.

Mein Atem ist kalt.
Der Mond erhellt das Dunkel.
Ich gehe durch den Wald,
sehe Eiskristalle funkeln.

Es ist die Nacht der Sonnenwende,
des Jahres längste Nacht.
Dieses Jahr geht bald zu Ende
und das neue Licht erwacht.

©Blackfairy71






Auch wenn man es nicht direkt merkt, aber nach der Wintersonnenwende werden die Tage ganz allmählich wieder länger werden. Es geht also aufwärts. 






Mittwoch, 20. Dezember 2017

"Weihnachtsgeschenk" von Vorablesen.de

Freu! Nach längerer Zeit habe ich mal wieder bei Vorablesen.de mitgemacht und auch tatsächlich Glück gehabt.
Ich bekomme ein Rezensionsexemplar des Krimis "Echo der Toten" von Beate Sauer:


Zum Inhalt: Januar 1947: Über dem Land liegt eine Decke aus Schnee und Eis, zwischen Ruinen kämpfen die Menschen ums Überleben, als in der Eifel ein Mord geschieht. Richard Davies von der britischen Military Police soll das Verbrechen aufklären. Doch der einzige Zeuge ist ein sechsjähriger Junge, der sich weigert zu sprechen. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln wird Richard zur Seite gestellt. Sie kommt, wie der Junge, aus Ostpreußen und findet einen Zugang zu seiner verletzten Seele. Doch die Erinnerungen an die schrecklichen Erlebnisse während der Flucht sind noch so frisch, dass Friederike an ihrer Kraft zweifelt. Und Richard Davies muss mit Menschen zusammenarbeiten, die schwere Schuld auf sich geladen haben.

Da mir die Leseprobe gut gefallen hat, habe ich mich direkt für ein Exemplar beworben. Ich bin gespannt, ob der Rest des Buches ebenfalls so gut ist. 





Dienstag, 19. Dezember 2017

Aktion Gemeinsam Lesen am 19.12.17


Heute bin ich auch mal wieder dabei und mache mit bei der wöchentlichen Aktion der Schlunzenbücher.

Wie immer gilt es, vier Fragen zu beantworten:

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Ich lese zur Zeit "Der Fluch der Sommervögel" von Nicole Steyer und bin auf Seite 377.

2. Wie lautet der 1. Satz auf deiner aktuellen Seite?
"Alfred wühlte in einer Werkzeugkiste und griff nach einer Schachtel mit Nägeln."

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
"Der Fluch der Sommervögel" ist ein historischer Roman über die frühen Jahre der Malerin Maria Sibylla Merian, die seit ihrer Kindheit fasziniert von Schmetterlingen war, die sie "Sommervögel" nannte. Das Ganze spielt im 17. Jahrhundert in Frankfurt und damals hielten die Menschen Schmetterlinge für Unglücksboten. Sie nannten sie Butterfliegen und nun weiß ich auch endlich, wieso der Schmetterling im Englischen "Butterfly" heißt. ;-)   Mir gefällt das Buch sehr gut und ich mag Nicole Steyers Schreibstil.

4. Lesen - Was bedeutet das für dich?
Schon seit meiner Kindheit liebe ich Bücher und lese ich, auch als Jugendliche. Zu Weihnachten und zum Geburtstag brauchte mich niemand zu fragen, was ich mir wünsche. Bücher, was sonst? ;-) 
Lesen und Bücher im allgemeinen bedeuten mir sehr viel, ich kann beim Lesen wunderbar abschalten und in andere Welten eintauchen. Es gibt Bücher, da kann man noch etwas Lernen (oft Historisches), bei anderen möchte ich einfach nur von Alltag abschalten (meistens sind das Thriller) und dann gibt es wieder so richtige Wohlfühlbücher, wie z. B. Familiengeschichten.
Das Motto meines Bücherblogs trifft es sehr gut: "Bücher sind wie Rosen - Beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz."

Und bei euch so? 



Mittwoch, 13. Dezember 2017

Cover Theme Day am 13.12.17




Wie jeden Mittwoch findet auch heute wieder die Aktion von Charleens Traumbibliothek statt.

Das Thema heute: 

Zeige ein Cover mit einem hölzernen Gegenstand!



Passend zur Zeit habe ich ein Weihnachtsbuch gewählt. Links auf dem Cover vor dem Haus seht ihr ein Holzboot.

Wer mehr wissen möchte: HIER geht es zu meiner Rezension zu diesem wunderbaren Buch.






Mittwoch, 6. Dezember 2017

Buchtipp: Oh je, wie doch die Zeit vergeht"

"Geboren in den 40ern"


Den Tod meiner Mutter vor fast zwei Wochen habe ich zum Anlass genommen, dieses Buch noch mal aus dem Regal zu holen. Sie wurde am 21.12.1939 geboren, so dass dieses Jahrzehnt wohl besser passt als die 30er. 

Im Vorwort schreibt Wolfgang Rudolph, dass gerade die Menschen, die zwischen 1940 und 1949 geboren wurden, entscheidende Phasen der Entwicklung unseres Gemeinwesens miterlebt haben. Und ich denke, das ist richtig. Zunächst der Krieg, die Zerstörung der Städte, Hunger und andere Nöte. Die Auswirkungen waren noch viele Jahre danach zu spüren. Dann in den 50er Jahre der Aufbau und die Aufbruchstimmung, dann die Zeit des Wirtschaftswunders.
In den 50ern und 60ern entstand außerdem eine kulturelle Bewegung, besonders bei den jungen Leuten. Es gab neue Idole im Film und in der Musik, der Rock'n Roll und der Beat hielten Einzug. 
Es ist immer interessant sich an die Jahrzehnte zu erinnern, die uns als Jugendliche beeinflusst haben. Egal, ob die Generation meiner Eltern oder meine eigene.

Hier geht es also um die Vierzigerjahre. Es geht um Themen wie fehlender Wohnraum in den vom Krieg zerstörten Städten.
1945 kamen dann die Amerikaner. Meine Mutter lebte mit ihren Eltern damals irgendwo in der Heide in einer Hütte und sie erzählte mir einmal, dass aus einem alten Eisenbahnwaggon plötzlich "ein schwarzer Mann" kam. Sie hatte große Angst, da sie bis dahin nur hellhäutige Menschen gesehen hatte. Aber der Mann war nett und er schenkte ihr eine Tafel Schokolade. Etwas, das sie bis dahin auch noch nicht gekannt hatte. 

Ich bin 1971 geboren, kenne aber viele Dinge aus der Kindheit und Jugend meiner Mutter: Klingelstreiche, Mutproben, Drachen steigen lassen, Murmelspiel, Rollschuhe. Ein beliebtes Spielzeug in den 50ern war der Holzroller. Ich hatte selbst später einen.

Weitere Themen sind natürlich der VW-Käfer, das Fernsehen und Kino sowie das Lebensgefühl einer ganzen Generation.

Ein interessantes Buch, nicht nur für in den 40ern Geborene. 






Dienstag, 5. Dezember 2017

Rezension: "Ich bin nicht tot" von Anne Frasier

Nach drei Jahren kann Jude Fontaine, Detective beim Morddezernat von Minneapolis, ihrem brutalen Entführer entkommen. Jeder glaubte, sie sei inzwischen tot und deswegen war die Suche nach ihr zwischenzeitlich eingestellt worden. Und obwohl ihre Kollegen an ihrer psychischen Gesundheit zweifeln, gibt ihre Chefin ihr eine Chance und stellt sie wieder ein. Ihr neuer Partner, Uriah Ashby, der erst nach ihrem Verschwinden dort anfing, traut Judes Zurechnungsfähigkeit nicht wirklich, besonders, nachdem er von ihrer Vergangenheit und ihren familiären Verbindungen erfährt. Allerdings hat auch Uriah sein Päckchen zu tragen. 
Aber gerade jetzt wird jeder Mann und jede Frau gebraucht, denn in Minneapolis geht anscheinend ein brutaler Killer um, der junge Mädchen erst entführt und dann tötet. Und Jude hat während ihrer jahrelangen Isolation eine Fähigkeit entwickelt, die bei der Suche nach dem Täter nützlich sein könnte, denn mit Psychopathen kennt sie sich besser aus als jeder andere...   

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Testleserunde im Forum der Büchereulen lesen. Danke noch mal für die Organisation und auch an den Heyne-Verlag, der die Testexemplare zur Verfügung gestellt hat. 
"Ich bin nicht tot" ist das erste Buch von Anne Frasier, das ich gelesen habe, obwohl ich noch zwei weitere von ihr auf dem SUB habe. Es ist wohl auch der erste Teil einer neuen Reihe, zumindest lässt das Ende eine Fortsetzung der Zusammenarbeit von Jude und Uriah erahnen. Ich würde einen weiteren Teil auf jeden Fall lesen. 
Aber jetzt erst mal zu diesem hier: Mir hat das Buch gut gefallen. Anne Frasier hat natürlich das Thrillergenre nicht neu erfunden und es gibt einiges in der Handlung, das man auch aus anderen Geschichten kennt. Wie auch bei anderen Autoren, spielt das Privatleben der beiden Hauptfiguren eine große Rolle. Aber ich denke, für den ersten Teil einer Reihe ist das normal, um die Figuren kennen zu lernen und gewisse Handlungen und Reaktionen nachzuvollziehen. Und im Laufe der Handlung ergeben sich dann auch die Verbindungen. 

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er ist anschaulich, lebendig und es gibt keine endlos langen, verschachtelten Sätze. Ich fand die Geschichte zu keiner Zeit langweilig und auch wenn mich die Auflösung nicht überrascht hat und ich den Täter schon vermutet hatte, hat mir das Ende doch gut gefallen. Auch wenn das Ganze als Thriller deklariert ist, fließt hier nicht das Blut in Strömen, aber trotzdem ist es von Anfang an spannend und fesselnd.

Jude mochte ich von Anfang an. Sie hat einiges durchgemacht und ist trotzdem immer noch fest entschlossen, das Leben zu meistern und als Polizistin den Menschen zu helfen. 
Auch Uriah - ein ungewöhnlicher Name übrigens - hat einiges, das er mit sich herumschleppt. Vielleicht ergänzen sich die beiden deswegen. 

Mir hat "Ich bin nicht tot" gut gefallen und ich würde mich freuen, mehr von Jude Fontaine zu lesen. 

Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥




Freitag, 1. Dezember 2017

Der Dezember ist da!


Nun beginnt der letzte Monat des Jahres 2017.


Ist euch schon nach Weihnachten? Mir nicht wirklich. Dieses nasskalte Wetter lädt auch nicht gerade dazu ein, einen Weihnachtsmarkt zu besuchen. 

Na ja, vielleicht werde ich mir mal eines meiner Weihnachtsbücher nehmen, um ein bisschen in die richtige Stimmung zu kommen.



Ich wünsche euch einen guten Start in die hoffentlich nicht zu stressige Adventszeit.