Montag, 31. Juli 2017

Monatsrückblick Juli

Und schon wieder ein Monat vorbei... 

Was hat der Juli 2017 gebracht? Auf jeden Fall drei neue Bücher. 

1. "Shutter Man" von Richard Montanari
2. "Böse Seelen" von Linda Castillo
3. "Das Lied der Seherin" von Sandra Lessmann


"Böse Seelen" lese ich gerade. Dafür habe ich sogar "Shutter Man" kurzzeitig unterbrochen, denn ich wollte unbedingt den neuen Fall von Kate Burkholder sofort lesen. Ich liebe die Reihe einfach. Mal sehen, ob ich diesen Fall heute beende, viele Seiten habe ich nicht mehr. Das wäre ein schöner Monatsabschluss.

Ansonsten habe ich bisher im Juli fünf Bücher gelesen:

1. "Wildblumensommer" von Kathryn Taylor
2. "Ein Sommer in Irland" von Ricarda Martin
3. "Verwesung" von Simon Beckett
4. "Die Hebamme und das Rätsel von York" von Sam Thomas
5. "Das Orchideenhaus" von Lucinda Riley

Von diesen war "Wildblumensommer" eindeutig das Highlight des Monats. 



Jetzt freue ich mich auf den August. Ich werde auf jeden Fall "Shutter Man" beenden. Und am 11. August kommt der neue Band von Chris Carter: "Death Call". Das ist natürlich auch schon vorbestellt.  😊

Also, auf in den neuen Lesemonat. 





Montag, 24. Juli 2017

Meine erste Blogparade


Zufällig bin ich darauf gestoßen und dachte mir: Da mache ich mal mit. 
Ins Leben gerufen hat diese Blogparade Steffi von Angeltearz liest  
Worum geht es? Nun, in erster Linie um ein besseres Miteinander in der Bloggerwelt und gegenseitigen Respekt. Etwas, das leider in letzter Zeit auch im realen Leben irgendwie verloren geht. Jedenfalls ist das mein Eindruck.
Deswegen finde ich diese Aktion eine gute Idee und beantworte gerne ein paar Fragen.


Thema: Du und dein Blog

1. Wer bist du? Stell dich vor!
Mein Name ist Silke und ich bin 46 Jahre alt. Ich lebe in einer Kleinstadt zwischen Ruhrgebiet und Münsterland zusammen mit meinem Mann und unseren drei Farbrattenjungs Dobby, Casper und Tapsy. Mein größtes Hobby ist das Lesen, das war schon als Kind so. Außerdem schaue ich gerne Filme und Serien und höre viel Musik. Ich liebe die Natur und gehe gerne spazieren. Ein weiteres Hobby ist das Fotografieren, am liebsten auf alten Friedhöfen, Schlössern und Burgen. Ich verreise auch gerne (wer tut das nicht?) und liebe Länder wie England, Irland oder Schottland. Und seit etwa drei Jahren beschäftige ich mich intensiver mit Ahnen- und Familienforschung und konnte schon einiges über meine Vorfahren herausfinden. Wahrscheinlich lese ich deswegen auch gerne Bücher von Kate Morton oder Lucinda Riley, in denen es um alte Familiengeheimnisse geht. 😊

2. Seit wann bloggst du? Und wie bist du zum Bloggen gekommen?
Ich habe insgesamt drei Blogs, von denen ich zwei regelmäßig "füttere". Im November 2010 habe ich meinen ersten Blog angefangen: Blackfairys Welt  Hier schreibe ich eigentlich über alles, das mich interessiert und bewegt. Zunächst hatte ich eine Homepage begonnen, aber das hat mir nicht wirklich gefallen und war auch recht aufwendig. Da habe ich es mal mit einem Blog versucht und bin dabei geblieben. Anfangs habe ich auch hier meine Rezis gepostet. Dann habe ich im Februar 2012 meinen Bücherblog Bücher sind wie Rosen ins Leben gerufen. Hier geht es nun eben um Bücher und alles rund ums Lesen. 
Seit kurzem habe ich einen dritten Blog, auf dem es um meine Ahnen- und Familienforschung geht. Im Grunde ist der mehr für mich, damit ich alles an einem Platz habe und die Übersicht behalte: Reise in die Vergangenheit

3. Weiß dein Umfeld, dass du bloggst? Wenn ja, was sagen sie dazu? Wenn nein, warum nicht? 
Mein Mann weiß es natürlich. *g* Er liest auch gerne mit. Die Freunde, die auch in Sozialen Medien aktiv sind, wissen es, weil sie dort meine Postings sehen. Ebenso meine Arbeitskollegen. Am meisten freuen sie sich dann, wenn ich wieder Fotos von Ausflügen oder Urlauben poste. Überwiegend habe ich aber Leser, die ich nicht persönlich kenne und die selbst bloggen.

4. Nutzt du Social Media und wie kann man dir folgen?
Ja, ich nutze Facebook, Twitter und Google+. Außerdem bin ich in verschiedenen Bücherforen zu finden, u. a. Lovelybooks.

5. Gibt es etwas, was dich an der Bloggerwelt stört? Und was würdest du dir wünschen? 
Ich muss sagen, ich selbst habe noch keine negativen Erfahrungen gemacht mit meinen Blogs. Aber ich habe natürlich schon oft davon gelesen, dass andere das erlebt haben. Was gar nicht geht, ist z. B. Reziklau.
Leider ist es ja allgemein im Netz so, dass das der Ton oft rau ist und es an Respekt fehlt. Die vermeintliche Anonymität fördert das natürlich auch noch. Gerade eine Rezension ist ja sehr subjektiv und Geschmäcker sind nun mal verschieden. Wenn ich ein Buch liebe, muss es anderen noch lange nicht gefallen, aber deswegen kann ich die, die anderer Meinung sind, ja nicht niedermachen.
Deswegen würde ich mir einfach weiterhin einen freundlichen Umgangston und etwas mehr Respekt wünschen. 

6. Und was magst du an der Bloggerwelt?
Gerade bei den Bücherblogs mag ich die Vernetzung untereinander und dass man durch die Rezensionen immer wieder neue Buchtipps bekommt. Auch die vielen Aktionen finde ich toll, wenn ich auch aus zeitlichen Gründen nur bei wenigen mitmache. Außerdem lernt man viele Gleichgesinnte kennen, wenn auch nicht persönlich, aber das muss ja auch nicht zwingend sein. Und ich mag das Feedback zu meinen Postings, denn auch wenn ich in erster Linie für mich selbst schreibe, freut es mich natürlich, wenn ich merke, dass auch andere mein Geschreibsel lesen. *g*

7. Liest du auch außerhalb deines eigenen Blogbereiches oder liest du z. B. als Buchblogger nur Buchblogs? 
Ich lese überwiegend Buchblogs. Es gibt aber auch ein paar wenige andere Blogs, z. B. mit tollen Fotos oder Themen wie Rattenhaltung oder Gothic.

8. Vernetzen ist wichtig! Hast du Lieblingsblogs?
Diese findet ihr links auf der Seite unter "Meine Blogliste". 😉

 So, alles beantwortet und es hat gar nicht weh getan. *g* Ich würde mich freuen, wenn auch noch andere Leutchen mitmachen.

Liebe Grüße und kommt gut in die neue Woche.








Sonntag, 23. Juli 2017

"Das Orchideenhaus" von Lucinda Riley

Nach einem schweren Schicksalsschlag kehrt die berühmte Konzertpianistin Julia Forrester nach Norfolk zurück. Hier verbrachte sie in ihrer Kindheit viel Zeit auf Wharton Park, einem 300 Jahre alten Herrenhaus. Ihr inzwischen verstorbene Großvater Bill arbeitete dort als Gärtner und Julia war fasziniert von den Orchideen, die er im Laufe der Jahre züchtete. 
Kit Crawford, der Erbe und neue Besitzer von Wharton Park überreicht Julia ein altes Tagebuch, das bei Renovierungsarbeiten gefunden wurde. Es scheint, dass es Julias Großvater gehörte. Sie zeigt es ihrer Großmutter Elsie. So mit der Vergangenheit konfrontiert, fühlt Elsie sich verpflichtet, ihrer Enkelin endlich ein lange gehütetes Familiengeheimnis zu erzählen - ein Geheimnis, das auch Julias Zukunft grundlegend verändern wird...


Nach "Der Engelsbaum" und "Das Mädchen auf den Klippen" ist dies mein dritter Roman von Lucinda Riley. Und auch "Das Orchideenhaus" hat mich wieder sehr begeistert.
Eine mitreißende, berührende Geschichte mit viel Herz und Tiefgang, ohne dabei kitschig zu werden.

Erzählt wird auf zwei Zeitebenen. Zu Beginn geht es um Julia Forrester, die anscheinend etwas Schlimmes durchgemacht hat, aber was das ist, wird erst nach und nach klar. Außerdem lernen wir Julias Schwester Alicia sowie Kit Crawford kennen, den Erben von Wharton Park. 
In der Vergangenheit lernen wir durch Erzählungen von Julias Großmutter zunächst Olivia kennen, die 1939 nach Wharton Park kommt und dort auf Harry trifft. Elsie arbeitet im Herrenhaus und freundet sich mit ihr an. Man erfährt, wie die Geschichte von Harry und Olivia mit der von Elsie und Bill verknüpft ist und welchen Einfluss dies auf die nachfolgenden Generationen hat. 
"Das Orchideenhaus" spielt in England, Frankreich und Bangkok. Der Schreibstil der Autorin macht jeden Ort lebendig, ob es die Beschreibungen von Wharton Park und den blühenden Gärten dort ist oder die exotische Kulisse von Thailand und die Mentalität der Menschen dort. 

Nach und nach werden offene Fragen geklärt und am Ende findet alles zu einem schönen und zufriedenstellenden Ende. Ich fand das Buch an keiner Stelle langatmig, sondern von Beginn an sehr interessant und fesselnd geschrieben. 

Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥


©Blackfairy71






Dienstag, 18. Juli 2017

Zum 200. Todestag von Jane Austen


By a Lady. So steht es in Janes Austens erstem 1811 veröffentlichten Roman "Sense and Sensiblity". Kein Name, nur dieses Pseudonym, unter dem sie alle ihre Romane veröffentlichte.
Heute zählt dieser Roman natürlich zu den Klassikern englischer Literatur, ebenso wie "Stolz und Vorurteil" oder "Emma".

Diese Skizze von Jane Austen wurde von ihrer Schwester Cassandra gemalt. 

Als siebtes von acht Kindern wurde Jane 1775 in Hampshire geboren, ihr Vater war Geistlicher.
Bereits mit zwölf Jahren begann sie zu schreiben. Ihre Familie war sehr gebildet und belesen und im Haus gab es eine große Bibliothek. In ihren ersten Werken, die zwischen 1787 und 1793 entstanden, setzt sie sich schon fast satirisch mit den damaligen gesellschaftlichen und literarischen Konventionen auseinander.

Von 1801 bis 1806 lebte Jane Austen mit ihrer Familie in Bath. Man geht aber davon aus, dass sie dort nicht sehr glücklich war, denn aus dieser Zeit sind kaum Veröffentlichungen bekannt. Auch sonst ist wenig aus dieser Zeit ihres Lebens bekannt, da fast alle Briefe aus dieser Zeit verloren gegangen sind oder von ihrer Familie vernichtet wurden. Sehr schade, wie ich finde.
Von Bath zog die Familie nach dem Tod des Vaters nach Southampton. Von 1809 bis 1817 lebte sie dann in Chawton in einem kleinen Landhaus zusammen mit ihrer Mutter, ihrer Schwester Cassandra und einer Freundin, Martha Lloyd. Dort überarbeitete, schrieb und veröffentlichte sie schließlich auch all ihre Romane.
Jane Austen hat, genau wie ihre Schwester, nie geheiratet und lebte als etablierte Schriftstellerin sehr zurückgezogen. Sie starb im Alter von 41 Jahren in Winchester, wo sie sich von einer schweren Krankheit Heilung erhoffte. Heute nimmt man an, es war eine Nebennierenrindeninsuffizienz, von der damals die Ursache noch nicht bekannt war. Wer weiß, welche großen Romane Jane Austen noch geschrieben hätte, wenn man ihr hätte helfen können? Schon sehr traurig.
Das Haus in Chawton ist heute übrigens ein Museum, welches der Autorin gewidmet ist. Und auch in Bath findet man Spuren von ihr.

Beigesetzt wurde Jane Austen am 24. Juli 1817 in der Kathedrale von Winchester.


Auch dieses Bild von Jane Austen hat ihre Schwester Cassandra gemalt. 
Man findet es in der National Portrait Gallery in London. 


Quelle: Wikipedia




Samstag, 15. Juli 2017

"Die Hebamme und das Rätsel von York" von Sam Thomas

York, 1644. In England herrscht Bürgerkrieg und Rebellen belagern die Stadt. Aber Kinder werden trotzdem geboren und so hat die Hebamme Bridget Hodgson trotzdem gut zu tun. Als Witwe eines Kaufmannes und dank ihres Berufes hat sie selbst als Frau einigen Einfluss in der Stadt und diesen muss sie nutzen, als ihre Freundin Esther Cooper im Kerker landet und hingerichtet werden soll. Sie wird beschuldigt, ihren Ehemann vergiftet zu haben. Obwohl alle Beweise gegen sie sprechen, beteuert sie ihre Unschuld. Um sich Zeit zu verschaffen und ihrer Freundin zu helfen, erklärt Bridget Esther kurzerhand für schwanger. So muss die Vollstreckung des Urteils aufgeschoben werden, denn der Tod eines ungeborenen Kindes wäre eine Sünde. Die Ratsherren schäumen vor Wut, denn sie wollen Esther für den "Verrat" an ihrem Herrn brennen sehen. Aber der Befund einer Hebamme darf nicht angezweifelt werden. 
Zusammen mit ihrer Magd Martha macht Bridget sich nun auf die Suche nach dem wahren Mörder von Stephen Cooper und das ist nicht leicht, denn anscheinend hatte er viele Feinde. Ihre Suche führt die Hebamme von den Elendsvierteln bis zu den mächtigsten Familien der Stadt. Und hinzu kommt die ständige Bedrohung des Krieges. Wie lange können die königstreuen Truppen von York den Rebellen vor der Stadt noch standhalten?

"Die Hebamme und das Rätsel von York" ist der erste Teil der historischen Romanreihe um Edelfrau und Hebamme Bridget Hodgson. Auf Deutsch sind bisher vier Teile erschienen. 
Sam Thomas ist Historiker, sein Hauptfach ist die Englische Reformation. Zu dieser Zeit spielt auch die historische Krimireihe. 
Die Geschichte wird in der Ich-Form aus Sicht von Bridget erzählt. Man erfährt, wie sie nach York kam, wieso sie bereits zweifache Witwe ist und welch einflussreiche Position ihr Beruf als Hebamme ihr in der Gesellschaft verschafft. 
Im Vordergrund steht die Aufklärung des Mordes und die Suche nach dem Täter, aber der Leser erfährt auch viel über die damalige Situation in York, die politischen Hintergründe. Interessant ist auch, wie wichtig der Beruf der Hebamme damals war und welchen Einfluss sie hatte, welche Macht. Gleichzeitig wird auch deutlich, wie wenig eine Frau wert war, die nicht "von Stand" oder unverheiratet war. Man merkt auf jeden Fall, dass der Autor weiß, worüber er schreibt. 

Ich gebe zu, zunächst war ich etwas skeptisch. Ein Mann, der in der Ich-Form als Frau schreibt? Aber es funktioniert und der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Geschichte hat mich von Anfang an gut unterhalten, es gibt Szenen zum Schmunzeln und auch ein paar emotionale Momente fehlen nicht. Die Sprache ist nicht zu altmodisch, aber auch nicht zu modern. Sam Thomas schreibt anschaulich und lebendig und die genauen Beschreibungen der Straßen und Gassen von York sorgten dafür, dass ich das Gefühl hatte, immer neben Bridget zu laufen. 

Die Figuren wirken authentisch. Bridget ist eine Frau, die auch zur damaligen Zeit dank ihres Standes "ihren Mann steht" und die sich manchmal in Schwierigkeiten bringt, weil sie einfach sagt, was sie denkt. 
Auch Martha mochte ich und das, was sie erleben musste, hat mich ziemlich wütend gemacht. 

Fazit: Ein historischer Krimi, der mich durchweg gut unterhalten hat und durch Wendungen in der Handlung bis zum Ende spannend bleibt. 

Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥


©Blackfairy71




Dienstag, 11. Juli 2017

"Wildblumensommer" von Kathryn Taylor

Zoe ist achtzehn Jahre alt, als der jährliche Sommerurlaub ihrer Familie in Cornwall mit einer Tragödie endet: Ihr älterer Bruder Chris stürzt von den Klippen in den Tod. War es ein Unfall? Selbstmord? Oder gar Mord? Zoe und ihre Eltern reisen ab, ohne es je zu wissen und die Familie zerbricht daran fast.
Vierzehn Jahre später erhält Zoe die Diagnose, dass sie ein Aneurysma im Gehirn hat und dringend operiert werden muss. Die Ärzte können ihr keine Garantie geben, dass sie danach wieder vollkommen gesund werden wird und Zoe entschließt sich, die letzten Tage zu nutzen und die Wahrheit herauszufinden. Sie will endlich wissen, was damals passiert ist.
Dort trifft sie auch auf ihre Jugendliebe Jack, den sie seit damals nicht wiedergesehen hat und mit dem sie eigentlich nach Kanada hatte auswandern wollen. Kann es noch mal eine Chance für die beiden geben? Zoe schöpft Hoffnung, aber die Schatten der Vergangenheit sind mächtig und bedrohen auch ihre Zukunft.

Also eins ist klar: Ohne ein Päckchen Taschentücher bereit zu legen, sollte man das Buch nicht lesen.  *g*  Zumindest nicht die letzten Kapitel.
Aber fangen wir am Anfang an. Im Prolog erfahren wir von den Ereignissen vor vierzehn Jahren und lernen dann Zoe in der Gegenwart kennen. Ich mochte sie gleich und das Gleiche galt auch für Jack. Er und Zoe stehen im Vordergrund der Geschichte, aber parallel lernen wir auch Jacks Schwester Rose kennen, die mir ebenfalls sehr sympathisch war. Dieser Wechsel in der Erzählperspektive trägt ebenfalls dazu bei, dass die Geschichte interessant bleibt. 
Nach und nach werden die Ereignisse von damals geschildert, man erfährt, wie es danach Jack, Zoe und ihren Familien erging. 

Auch wenn es sich vielleicht so anhört, aber "Wildblumensommer" ist kein kitschiger Liebesroman. Es ist nicht oberflächlich, sondern hat meiner Meinung genau die richtige Tiefe. Natürlich spielen Gefühle eine Rolle, aber durch die sympathischen und authentischen Charaktere kommt die Geschichte sehr glaubwürdig rüber. Es gibt immer wieder Überraschungen und Wendungen, die den Verlauf der Story ändern und das erhält die Spannung. 
Kathryn Taylor schildert die Sommerstimmung in Cornwall sehr anschaulich und lebendig. Ich wäre selbst gerne dort und hätte in dem Strandhaus Urlaub gemacht und Wildblumen an den Klippen gepflückt. 
Ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, die Kapitel haben genau die richtige Länge. 

Ob am Ende alles gut wird und ob Zoe endlich erfährt, was mit ihrem Bruder passiert ist, wird natürlich nicht verraten. Jedenfalls musste ich die letzten rund 100 Seiten in einem Rutsch lesen, da ich einfach wissen wollte, wie es ausgeht. Und wie gesagt, ganz wichtig waren die Taschentücher. ;-)

Fazit: Ein wunderbarer Sommerroman mit Herz, aber ohne Kitsch, den ich sehr empfehlen kann. Und für Cornwall-Fans sowieso ein Muss.  

Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥

©Blackfairy71

Montag, 10. Juli 2017

"Verwesung" von Simon Beckett

Acht Jahre ist es her, dass der forensische Anthropologe David Hunter in einem grausamen Fall versucht hat, der Polizei zu helfen. Drei junge Frauen verschwinden in einem kleinen Ort im Dartmoor. Dann findet man eine vierte Frau in ihrer Wohnung, brutal ermordet und neben der Leiche den hünenhaften, blutverschmierten Jerome Monk. Nach einer Flucht wird er gefunden und gesteht alle vier Morde. Niemand überrascht das, denn er wurde schon lange verdächtigt. Monk weigert sich allerdings, zu verraten, wo er die anderen Leichen vergraben hat. Frustriert gibt die Polizei die Suche schließlich auf.
Die Jahre vergehen, aber der Fall lässt Hunter nie wirklich los. Dann erfährt er, dass Monk aus dem Dartmoor-Gefängnis geflohen ist.  Und Hunter erhält einen Anruf der psychologischen Polizeiberaterin Sophie Keller, die damals ebenfalls bei der Suche im Moor dabei war. Auch sie ist immer noch besessen von dem Fall und gemeinsam mit Hunter versucht sie, Monk zu stoppen. Der kennt sich allerdings im nebeligen Dartmoor besser aus als jeder andere und es beginnt ein atemloser Wettlauf gegen die Zeit...

"Verwesung" ist der vierte Fall für den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter. Und er hat mir sehr gut gefallen. Wie immer gelingt es Simon Beckett auch ohne große Actionszenen eine durchgehende Spannung aufzubauen und diese auch zu halten, bis zum Ende. 
Die beklemmende und manchmal fast gruselige Atmosphäre im Moor kommt hervorragend rüber und ist sehr anschaulich beschrieben. Vielleicht kann ich mir die Szenen aber auch besonders gut vorstellen, weil ich selbst schon mal dort war. Auf jeden Fall ist der Schreibstil gewohnt flüssig und auch wenn es wieder einige medizinische Erklärungen gibt, sind diese verständlich und es wird nicht im Übermaß mit Fachbegriffen oder Abkürzungen um sich geworfen. Das nervt mich manchmal nämlich ein bisschen an anderen Büchern zu diesen Themen, wie z. B. bei Kathy Reichs. 

Die Geschichte ist meiner Meinung nach gut durchdacht und macht Sinn, es gibt überraschende Wendungen, die ich zunächst nicht erwartet hatte. 

Was mir David Hunter so sympathisch macht, ist, dass er trotz der ausgezeichneten Kenntnisse in seinem Beruf doch nur ein Mensch ist und kein Superheld. Er hat Schwächen und Ängste und kann diese auch zeigen. Trotzdem ist er dadurch aber nicht bemitleidenswert, sondern authentischer als vielleich andere Romanfiguren, die auch vom Schicksal gebeutelt sind.

Alles in allem wieder ein gelungener Fall der Reihe, der mich von Anfang an gut unterhalten hat. Ein echter Pageturner.

Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥


©Blackfairy71






Dienstag, 4. Juli 2017

"Ein Sommer in Irland" von Ricarda Martin

Im Auftrag ihres Chefs reist die New Yorker Kunsthändlerin Caroline nach Irland, um dort ein altes und sehr wertvolles Buch bei einer Auktion zu ersteigern. Caroline, die in Waisenhäusern und Pflegefamilien aufwuchs, weiß nicht mehr über ihre Familie, als dass ihre Vorfahren aus Irland in die USA einwanderten.  Zusammen mit ihrer sechzehnjährigen Tochter Kim, die wenig begeistert ist, dass ihre Mutter sie auf eine kleine, verregnete Insel schleppt, auf der es "mehr Schafe als Einwohner gibt", bezieht sie ein gemütliches Cottage unweit der Kleinstadt Tralee. 
Während ihrer Nachforschungen zu dem geheimnisvollen Buch stößt sie immer wieder auf negative Reaktionen der Dorfbewohner, wenn es um das alte Schloss Cardew Castle geht, in dem die Auktion angeblich stattfinden soll. Und auch der Verwalter will sie nicht dort sehen. Welches Geheimnis umgibt die alten Gemäuer? Und was hat es mit dem Wappen an der Eingangstür auf sich, das Caroline so bekannt vorkommt?
Während Caroline bald nicht nur auf der Suche nach dem Buch den Westen Irlands durchstreift, sondern auch auf der nach ihren eigenen Wurzeln, verliert sie ihr Herz an die Grüne Insel. Und als ein Buchhändler ihr den Roman eines irischen Schriftstellers schenkt, dessen Geschichte mit Cardew Castle zu tun hat, ist sie fest entschlossen, das Geheimnis des alten Schlosses zu lüften.´

"Ein Sommer in Irland" hat mich von der ersten Seite gleich gefangen genommen. Ich war noch nie in Irland, möchte aber unbedingt mal dorthin und das Buch hat mich wieder darin bestärkt.
Man begleitet Caroline durch die irische Landschaft und sieht alles lebendig vor sich, das Meer, die tosenden Wellen, die wilden Klippen, die grünen Wiesen und eben die alten Schlösser und Burgen. 
Es sind aber nicht nur die anschaulichen Beschreibungen der Landschaft und der Menschen, der gesamte Erzählstil hat mir sehr gut gefallen. Überwiegend spielt das Ganze in der Gegenwart. Dann gibt es Ausschnitte aus dem alten Roman des irischen Schriftstellers und man erfährt viel über die Vergangenheit einer Amy Sheridan, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelebt hat und einiges durchmachen musste. 
Zum Ende laufen die Fäden dann zusammen und es entsteht ein stimmiges Gesamtbild. 

Zu den Charakteren kann ich sagen, dass ich Caroline gleich mochte, obwohl ich manchmal fand, dass sie ein wenig überreagiert in Bezug auf ihre Tochter. Aber das sieht sie ja später dann auch selbst ein. 
Kim ist am Anfang ein nerviger Teenager, macht aber dann eine positive Entwicklung durch.
Amys Geschichte hat mich sehr berührt. Es ist heute kaum vorstellbar, dass eine Frau so etwas durchleben und durchleiden muss, aber es waren andere Zeiten und Irland ist auch selbst heute noch ein streng katholisches Land mit teilweise altmodischen Moralvorstellungen. Das erklärt die Autorin auch im Nachwort.

Fazit: Eine wunderbar erzählte Geschichte, die mich durchweg gut unterhalten hat und die ich jedem Irlandfan und denen, die es werden wollen, empfehlen kann. 

Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥

©Blackfairy71