Montag, 30. November 2020

Rezension "Löwenzahnkind" von Lina Bengtsdotter

Klappentext: Gullspång, eine Kleinstadt in Westschweden. Als in einer heißen Sommernacht die siebzehnjährige Annabelle spurlos verschwindet, ist schnell klar, dass Verstärkung angefordert werden muss. Mit Charlie Lager schickt die Stockholmer Polizei ihre fähigste Ermittlerin – doch was die Kollegen nicht wissen dürfen: Die brillante Kommissarin ist selbst in Gullspång aufgewachsen. Je tiefer Charlie nach der Wahrheit hinter Annabelles Verschwinden gräbt, desto mehr droht das Netz aus Lügen zu reißen, das sie um ihre eigene, dunkle Vergangenheit gesponnen hat. Doch die Zeit drängt – sie muss Annabelle finden, bevor es für sie beide zu spät ist …
 
15 Jahre ist es her, seit Charlie ihre Heimatstadt verlassen hat. Sie muss feststellen, dass sich nicht viel verändert hat. Das Haus, in dem sie mit ihrer psychisch kranken Mutter Betty lebte, steht immer noch, ist aber seit vielen Jahren verlassen. Charlie erinnert sich an all die rauschenden Feste, die vielen Besucher und auch die schlechten Zeiten, als Betty nur geschlafen hat und niemanden sehen wollte. Alkohol und Tabletten bestimmten Bettys Leben und nun auch das von Charlie. Sie versucht, den Fall der verschwundenen Annabelle zu lösen, begeht dabei aber einen großen Fehler. Und kommt schließlich auch Geheimnissen ihrer eigenen Vergangenheit auf die Spur.

"Löwenzahnkind" ist der erste Teil der Reihe von Lina Bengtsdotter um Polizistin Charlie Lager. Ich habe vor einiger Zeit zuerst "Hagebuttenblut" gelesen und damit hatte ich einige Schwierigkeiten. Vielleicht hätte ich zunächst Teil 1 lesen sollen, damit ich Charlies Handlungsweisen besser verstehe. Allerdings muss ich sagen, dass ich auch nach "Löwenzahnkind" nicht mit ihr warm geworden bin. Auch wenn ich ein wenig Mitleid hatte, als sie entdeckt, was ihre Mutter getan hat.

Als Thriller würde ich auch dieses Buch nicht einordnen, eher als psychologischen Spannungsroman, selbst mit "Krimi" tue ich mich schwer. Aber etwas spannender als "Hagebuttenblut" fand ich es schon.
Gut wiedergegeben und beschrieben hat die Autorin die Atmosphäre der Kleinstadt. 
 

Bewertung:

 

 

 

Rezension: "Wintersonnenglanz" von Gabriella Engelmann

Sylt im Dezember. Larissa freut sich auf das Weihnachtsfest mit ihrer kleinen Familie und ihren Freunden. Alles könnte so schön sein. Die Buchhandlung Büchernest mit angeschlossenem Café hat zwar im letzten Jahr wie alle durch den Online-Buchhandel Einbußen gehabt, aber trotzdem läuft das Weihnachtsgeschäft gut. Aber ihre Großtante Bea macht ihr Sorgen. Sie verhält sich merkwürdig, scheint vergesslich zu werden. Larissa befürchtet, dass sie dement wird. Und dann gibt es im Büchernest einen Wasserschaden, das Geschäft muss erst einmal geschlossen werden und es kommen auch noch finanzielle Sorgen dazu. Ob das Geschäft zu retten ist? Da hilft eigentlich nur noch ein Weihnachtswunder.
 
Man könnte "Wintersonnenglanz" schon fast als Liebeserklärung der Autorin an die Insel Sylt und ihre Bewohner bezeichnen. Für mich war es das erste Buch von Gabriella Engelmann, das ich gelesen haben und es hat mir gut gefallen. Natürlich passt es auch besonders gut jetzt in diese Jahreszeit. Obwohl ich selbst noch nie auf Sylt war, kam es mir durch die lebingen und anschaulichen Beschreibungen so vor, als würde ich die Insel kennen. 
Kitschige Liebesromane, die zufällig gerade zur Weihnachtszeit spielen, sind ja nicht mein Ding. Das ist "Wintersonnenglanz" auch nicht. Wenn man die Liebe zur Nordsee und speziell zu Sylt mal außen vor lässt. ;-)  Es geht um Freundschaft, Familie, Loyalität, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Heimat.  Die Geschichte hat sogar etwas von einem Wintermärchen, wenn man das Ende bedenkt.
 
Ein Buch zum Rundum-Wohlfühlen mit interessanten Charakteren, in das man sorglos eintauchen kann, um den Alltag einfach mal für ein paar Stunden zu vergessen. Eine absolute Leseempfehlung für den Winter. Und es macht auch nichts, wenn man die anderen Teile nicht gelesen hat, so wie ich.

Bewertung:
 
 
 

Donnerstag, 26. November 2020

Top Ten Thursday am 26.11.20

 

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Der letzte Donnerstag im November, der 1. Advent steht vor der Tür und passenderweise lautet das Thema auf Aleshanees Weltenwandererblog heute:
 
10 Bücher, die perfekt in die (Vor-)Weihnachtszeit passen 


1. Weihnachten im Cafe am Meer 
2. Für immer Weihnachten 
3. Das Weihnachtswunder von Hope Street
4. Winterengel
5. Weihnachten im Alten Land
6. Weihnachtszauber in Hopewell

Diese Bücher habe ich im letzten Winter gelesen und fand sie alle sehr schön. Besonders "Winterengel", ein historischer Roman, in dem es um Glasengel für den Weihnachtsbaum geht. "Für immer Weihnachten" spielt in der Nachkriegszeit in Deutschland. "Weihnachten im Café am Meer" und "Das Weihnachtswunder von Hope Street" in England. In "Weihnachtszauber in Hopewell" geht es u. a. um den Erhalt eines Buchladens in einer Kleinstadt in den USA.

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7. Bratapfel am Meer
Ein richtig schönes gemütliches Buch, das im Winter auf Juist spielt. Und es gibt tolle Rezepte. 

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8. Advents- und Weihnachtsrituale
Eine Art literarischer Adventskalender mit 24 kurzen Kapiteln für den Dezember, auch mit den Blick auf die Herkunft unserer Bräuche. Wunderbar geschrieben und sehr interessant.

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9. Winterblüte
Winter an der Ostsee zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Hier geht es auch um den 
Brauch der Barbarazweige.

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10. Dünenwinter und Lichterglanz
Und noch einmal Winter an der See. Dieses Mal in St. Peter-Ording. Ebenfalls eine sehr schöne Geschichte für die Weihnachtszeit.

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Dieses Jahr ist irgendwie alles anders. Aber ich werde mir meine Advents- und Weihnachtszeit nicht verderben lassen, egal was irgendwo beschlossen wird. Und ich wünsche euch auch eine schöne Vorweihnachtszeit mit vielen tollen Büchern.

 

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Donnerstag, 19. November 2020

Top Ten Thursday am 19.11.20

 

 
Im heutigen Top Ten Thursday auf Aleshanees Weltenwandererblog geht es mal nicht um Bücher, sondern um TV-Serien.
 
Thema: Nenne 10 deiner liebsten TV-Serien vor dem Jahr 2000
 
 
1. Ein Colt für alle Fälle
Krimiserie, USA: Ein Stuntman arbeitet nebenberuflich als Kopfgeldjäger und jagt Kautionsflüchtlinge (Darsteller: Lee Majors, Doug Barr, Heather Thomas)

2. Trio mit vier Fäusten
Krimiserie, USA: Drei befreundete Privatdetektive wohnen zusammen auf einem Boot in Kalifornien und lösen von dort aus ihre Fälle  (Darsteller: Perry King, Joe Penny, Thom Bray)

3. Simon & Simon
Krimiserie, USA: Zwei ungleiche Brüder arbeiten als Privatdetektive in San Diego (Darsteller: Jameson Parker, Gerald MacRaney)

4. Das A-Team
Actionserie, USA: Ehemalige Army-Kollegen auf der Flucht vor der Militärpolizei lösen nun ungewöhnliche Fälle (George Peppard, Mr. T, Dirk Benedict, Dwight Schultz)

 
5. Falcon Crest
Dramaserie, USA: Intrigen, Machtkämpfe, Liebe und Familienprobleme in einem kalifornischen Weinimperium. Angela Channing regiert dieses als Familienoberhaupt mit eiserner Hand. Ich habe diese Serie geliebt und Angela gehasst. (Darsteller: Jane Wyman, Susan Sullivan, Robert Foxworth, Lorenzo Lamas,...) 

 
6. Hart aber herzlich
Krimiserie, USA: Der Multimillionär Jonathan Hart jagt mit seiner Frau Jennifer Verbrecher. Unterstützt werden sie dabei von Butler Max. Meist gesagter Satz war wohl: "Hat's weh getan, Liebling?" *g* (Darsteller: Robert Wagner, Stefanie Powers)

 
7. Buffy - Im Bann der Dämonen
Vampirserie, USA: "In jeder Generation wird eine Auserwählte geboren. Sie allein muss sich gegen Vampire, Dämonen und die Mächte des Bösen stellen. Sie ist die Jägerin." So begann jede Folge. Action, Spannung, Humor und natürlich Vampire. Ich fand die Serie toll. (Darsteller: Sarah Michelle Geller, David Boreanaz, Anthony Stewart Head)

 
8. MacGyver
Krimiserie, USA: Für mich gibt es nur das Original mit Richard Dean Anderson. Ich habe mir damals die erste Folge der neuen Version angesehen...und nach kurzer Zeit abgeschaltet. Ging gar nicht! MacGyver hätte nie eine Waffe benutzt. Stattdessen baute er eine Bombe mit einem Kaugummipapier. ;-) 
 
9. Agentin mit Herz
Krimiserie, USA: Hausfrau Amanda wird unfreiwillig zur Spionin und darf es ihrer Mutter und ihren Kindern nicht erzählen. Spannend und witzig. (Darsteller: Kate Jackson, Bruce Boxleitner)
 
10. Pretender 
Mystery-Krimi, USA: Mit diesem Satz begann jede Folge der Serie: "Es gibt unter uns Menschen sogenannte Pretender, die sich in jeden anderen Menschen verwandeln können." Der hochbegabte Junge Jared wird von der Organisation "The Centre" entführt. Hier werden seine geistigen Fähigkeiten noch weiter voran getrieben und er wird einer Gehirnwäsche unterzogen. Als er später erfährt, dass das Centre mit Hilfe seiner Fähigkeiten Anschläge durchgeführt hat, durch die Tausende Menschen starben, bricht er aus dem Institut aus und ist seitdem auf der Flucht und auf der Suche nach seinen Eltern. (Darsteller: Michael T. Weiss, Andrea Parker)
 
Das Thema war nicht schwer für mich. Im Gegenteil, ich musste stark selektieren. *g* Irgendwie kommt es mir so vor, als ob die Serien damals besser waren.
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Mittwoch, 18. November 2020

Rezension: "Die Henkerstochter und der König der Bettler" von Oliver Pötzsch

Bayern im 17. Jahrhundert. Der Schongauer Henker Jakob Kuisl reist nach Regensburg, um seine kranke Schwester zu besuchen und tappt in eine Falle. Er findet Schwester und Schwager tot im Baderhaus, offensichtlich ermordet. Die Stadtwache verhaftet ihn und wirft ihn in den Kerker. Währenddessen flüchten seine Tochter Magdalena und der Medicus Simon nach einer Auseinandersetzung bei Nacht und Nebel aus Schongau. In Regensburg angekommen, erfahren sie von der Ermordung Magdalenas Tante und Onkel und der Verhaftung ihres Vaters. Fieberhaft suchen die beiden nun den wahren Täter. Die Zeit läuft, denn der Regensburger Henker soll bald mit der Folter beginnen, um ein Geständnis von Jakob Kuisl zu erzwingen. 
 
Dies ist der dritte Teil der historischen Reihe von Oliver Pötzsch. Dieses Mal entführt er den Leser nach Regensburg. 
Der Schreibstil ist wie immer lebendig und anschaulich, die Straßen der Stadt sieht man beim Lesen direkt vor sich, fast kann man den Unrat riechen. 
Es gibt eine ganze Reihe von Figuren, bei denen man nicht sicher sein kann, ob man ihnen trauen kann und ob sie zu den Guten oder Bösen gehören. Zum einen ist das der Venezianische Gesandte Silvio, dann der Bettlerkönig Nathan und auch beim Flößer Gessner war ich mir nicht sicher. Das sorgt im Verlauf der Handlung für Spannung, ebenso die Perspektivwechsel. Einmal wird aus Sicht von Jakob erzählt, dann aus der von Magdalena und/oder Simon.
 
Wie schon in den vorherigen Bänden wird auch hier wieder deutlich, wie zwiespältig der Beruf des Henkers damals war. Zum einen hatten die Leute Angst, haben ihn verachtet und er galt als ehrlos. Andererseits hatte er aber auch großes Wissen, was die Linderung und Heilung von Krankheiten und Verletzungen anging. Viele gingen sogar lieber zum Scharfrichter und ließen sich Kräutermischungen geben, als den Medicus aufzusuchen. 
Und nicht nur der Henker selbst galt als ehrlos, sondern die gesamte Familie war betroffen. Eine Heirat mit jemandem, der "höher gestellt" war, war zum Beispiel nicht möglich. Also verschwinden Magdalena und Simon aus Schongau. Was in diesem Fall Glück ist für ihren Vater, denn so können sie ihm helfen, den wahren Mörder zu finden. 

Spannend, emotional, witzig. Mir hat "Die Henkerstochter und der König der Bettler" gut gefallen. 

Interessant: Autor Oliver Pötzsch ist selbst ein Nachfahre der Henkersfamilie aus Schongau. 


Bewertung:

 
 
 

 

Montag, 16. November 2020

Cover Monday am 16.11.

 
 
Heute habe ich es mal wieder geschafft, dabei zu sein. Die Aktion findet jede Woche auf Annes Blog Biblionatio statt. 
 
Meine Stimmung ist aufgrund der aktuellen Situation nicht so toll, da dachte ich mir, ich zeige mal hier ein schönes Cover eines Buches, das ich demnächst lesen werde. Damit hoffe ich, mich ein wenig auf die Weihnachts- und Adventszeit einzustimmen. Denn eigentlich liebe ich diese Zeit.
 

Klappentext: 
Wenn Jana am Nordseestrand steht und tief durchatmet, weiß sie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Hier in St. Peter-Ording ist sie zu Hause, hier gehört sie hin. Alles andere lässt Jana hinter sich und freut sich darauf, hier einen Geschenkladen zu eröffnen. Direkt gegenüber von Ayk Truels Buchhandlung. Als der Buchhändler auffallend oft herüberkommt, beginnt Jana schon fast von gemeinsamen Abenden am Kamin zu träumen. Doch Ayk hat ein Geheimnis und ein ungewöhnliches Anliegen: Jana soll ihm helfen, den Zauber des Meeres einzufangen.
 
 
 


Donnerstag, 12. November 2020

Top Ten Thursday am 12.11.20

 

Und schon ist wieder Donnerstag und Zeit für die wöchentliche Aktion auf Aleshanees Weltenwandererblog

Das Thema heute lautet: Nenne 10 Bücher mit außergewöhnlichen Schauplätzen

Und das war gar nicht so einfach für mich, da ich so etwas nicht so oft lese. Aber ein paar Bücher sind mir dann doch eingefallen, die dann zumindest überwiegend an ungewöhnlichen Orten spielen.
 
 
 1. Die Seiten der Welt
Der erste Teil der Reihe führt den Leser nach Libropolis, die Stadt der verschwundenen Buchläden
 
2. Nightshifted 
Krankenschwester Edie Spence hat Nachtschicht auf Station Y4. Ihre Patienten: Vampire, Zombies, Gestaltwandler. Und sie muss sie vor dem endgültigen Tod retten. 
 
3. Department 19
Eine Geheimorganisation, die sich dem Kampf der Vampire verschrieben hat. Gegründet von Jonathan Harker, Jack Seward und Abraham Van Helsing. Ihre Nachfahren müssen nun verhindern, dass Dracula wieder zum Leben erwacht.

4. Der Seelenbrecher
Der Thriller von Sebastian Fitzek spielt in einer psychiatrischen Luxusklinik, die durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten wird
 
5. So finster, so kalt
Spielt überwiegend in einem alten Haus im Wald
 
6. Stadt der Finsternis - Nacht der Magie
Es spielt zwar in Atlanta, aber die Welt hat sich verändert. Sie schwankt zwischen Phasen, in der es Magie gibt und die meiste Technik dann nicht funktioniert. Und dann kommen die Monster hervor. Und dann gibt es die "normalen" Phasen.

 7. Der Talisman
Der junge Jack Sawyer kann "flippen" und gelangt so in die Parallelwelt Territorien. 

 8. Nebelmord
Eine Leuchtturminsel vor Islands Südküste.

9. Shining
Ich denke, die meisten wissen, dass die Geschichte in einem eingeschneiten Hotel in den Bergen von Colorado spielt
 
10. Buchland
Das Buchland unter einem Antiquariat muss gerettet werden. 















 

Mittwoch, 11. November 2020

Cover Theme Day am 11.11.20

Heute bin ich auch mal wieder dabei und mache mit bei Charleens Aktion in ihrer Traumbibliothek



Das Thema heute: 
Zeige ein Cover, das zur deiner aktuellen Stimmung passt
 
Als Merle Hänssler nach dem Tod ihrer Großmutter in deren einsam gelegenes Haus im Schwarzwald zurückkehrt, findet sie im Nachlass ein altes Dokument. Darin berichtet ein gewisser Johannes, der Ende des 15. Jahrhunderts im Haus lebte, über merkwürdige Geschehnisse rund um seine Schwester Margareta. Merle tut diese Geschichte zunächst als Aberglaube ab. Doch dann ereignen sich während ihres Aufenthaltes immer mehr unerklärliche Dinge: Kinder verschwinden, tauchen unversehrt auf und verschwinden wieder. Auch das alte Haus selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu entwickeln. Langsam, aber sicher beginnt Merle sich zu fragen, ob an Johannes‘ Erzählung mehr dran ist, als sie wahrhaben wollte.
 
November, grau, kalt, nebelig. Das passt einfach im Moment. Aber es passt auch zu meiner Stimmung in Bezug auf die aktuelle Situation. Ich kann diese ganzen Nachrichten rund um das "böse C", wie ich es inzwischen nenne, nicht mehr hören. Jeden Tag gibt es etwas Neues, das uns die Medien um die Ohren hauen, es wird immer abstruser und ich habe das Gefühl, die Gesellschaft wird immer mehr gespalten. Die Menschen werden kälter und gleichgültiger ihren Mitmenschen gegenüber. Leute werden angeschwärzt, beschimpft und es gibt nur noch ein Thema.
Und alle - oder viele - folgen brav. Hat man eine andere Meinung, ist man gleich unten durch, ein Verschwörungstheoretiker und Aluhutträger. 
Ich schlafe in den letzten Wochen schlecht und mache mir viele Gedanken um die Zukunft. Und ich sehe schwarz für die wirtschaftliche Lage unseres Landes. Davor habe ich mehr Angst, als vor dem Virus selbst. Denn ich bin der Meinung, mit ein bisschen gesundem Menschenverstand und wenn man sich an gewisse Regeln hält, können wir gut durch diese Lage kommen. Alles andere ist Panikmache.



Montag, 9. November 2020

Rezension: "Frankenstein" von Mary Shelley

Die Geschichte um Viktor Frankenstein und sein "Monster" beginnt im ewigen Eis des hohen Nordens. Der Engländer Walton nimmt den völlig entkräfteten Schweizer an Bord seines Expeditionsschiffes, das im Eis feststeckt. Während sie auf die Schneeschmelze warten, erzählt Frankenstein seine Geschichte. Aufgewachsen in einer behüteten Familie, verlässt Viktor seine Heimat am Genfer See, um in Ingolstadt Naturwissenschaften zu studieren. Schon immer faszinierte ihn das Geheimnis um Leben und Tod und eines Tages gelingt es ihm, ein Geschöpf zu erschaffen, zusammengesetzt aus vielen Körperteilen. Als ihm klar wird, was er getan hat, verflucht er sich selbst und wünscht sich nichts sehnlicher, als alles rückgängig machen zu können und seine Schöpfung zu zerstören. Aber so einfach ist das nicht und mit der Zeit entwickelte das Ungeheuer Gefühle und stellt fest, das jeder Mensch Angst vor ihm hat. Als Frankenstein sich weigert, ein zweites Wesen zu erschaffen, damit es selbst nicht mehr allein ist, schwört das Ungeheuer Rache an seinem Schöpfer. 

Die Entstehungsgeschichte von Mary Shelleys Roman "Frankenstein" ist beinahe genau so interessant wie der Roman selbst. Wie kommt ein junges Mädchen dazu, sich so etwas Unheimliches auszudenken? Die Idee entstand bereits im Jahr 1816. Mary Shelley hielt sich damals mit ihrem Mann, dem Dichter Percy Shelley und ihrer Stiefschwester am Genfer See auf. Dort trafen sie sich mit Lord Byron und seinem Leibarzt Dr. John Polidori. Der Sommer war verregnet und kühl und so hielten sie sich viel in der Villa auf und erzählten sich Geschichten. Daraus entstand ein Wettbewerb: Jeder sollte eine Geistergeschichte erfinden. Mary tat sich zunächst schwer damit, aber dann - so schreibt sie in der Einleitung zum Roman - hatte sie einen Traum und daraus entstand die Idee zu "Frankenstein".
 
Der Aufbau des Romans beginnt mit Briefen des Engländers Walton an seine Schwester, in denen er von seiner Expedition zum Polarkreis erzählt und von seinem ersten Treffen mit Frankenstein. Dann folgt der Bericht Frankensteins über seine Familie und Kindheit sowie seine Studienzeit und wie er dazu kam, ein Menschenleben erschaffen zu wollen. Das Entsetzen darüber, was er tatsächlich erschaffen hat, kommt sehr gut rüber. Athmospärisch wird das Grauen beschrieben, der gesundheitliche Verfall Frankensteins, als er erkennt, was er getan hat und seine Versuche, das Unheil irgendwie abzuwenden. Dem Leser ist klar, dass jeder Versuch sinnlos ist, was das Ganze noch tragischer macht. 
Als das Monster seinem Schöpfer erzählt, wie es ihm seit seiner Flucht aus Ingolstadt ergangen ist, kann man sogar fast ein bisschen Mitleid mit ihm haben. Es hat schließlich nicht darum gebeten, zum Leben erweckt zu werden und muss nun mit den Folgen klar kommen. 
 
Fast 200 Jahre nach der ersten Veröffentlichung hat die Geschichte nichts von seiner Faszination verloren. Natürlich muss man sich an die Sprache gewöhnen, aber sie ist auch nicht zu altmodisch. 
 
Nachdem "Frankenstein" jahrelang auf meine SUB geschlummert hat, kann ich nun sagen, dass es sehr interessant war, die Geschichte zu lesen. Stellenweise war es zwar ein wenig langatmig, aber ich habe es nicht bereut, das Monster nun endlich zum Leben erweckt zu haben.
 

 Bewertung:











Donnerstag, 5. November 2020

Monatsrückblick Oktober

Nun ist schon der vorletzte Monat des Jahres angebrochen. Ein Jahr, das man aus dem Kalender streichen sollte. Kommt es nur mir so vor oder sind die letzten Monate besonders schnell vergangen? Jedenfalls beschäftige ich mich jetzt schon wieder mit den Wichtelaktionen für Weihnachten. Wenigstens ein kleiner Lichtblick.
 
Was war los im Oktober? 
Geschafft habe ich drei Bücher, von denen ich eins allerdings irgendwann abgebrochen habe, da ich was Anderes erwartet hatte. "Das Teufelslabyrinth" von John Saul konnte mich leider überhaupt nicht so unterhalten wie seine Horrorromane vor mehr als 25 Jahren. KLICK
 
Im Gegensatz dazu hat mir "Das Haus der Geister" von John Boyne richtig gut gefallen. Die perfekte Lektüre für den Oktober und die Zeit vor Halloween.  KLICK
 
Als Rezensionsexemplar über das Bloggerportal habe ich noch "Puppenheim" von Sarah Hillary gelesen. Ein guter Krimi mit Sozialkritik. KLICK
 
 
Und diesen Monat gab es auch zwei Neuzugänge und zwar für die Weihnachts- und Winterzeit:
"Eisblumenwinter" von Anne Barns und "Wintermeer und Dünenzauber" von Tanja Janz. Das zweite werde ich ab dem 1. Dezember in einer Leserunden in Ullis Büchercafé lesen. Darauf freue ich mich schon.

Ich muss sagen, mir geht es mit der ganzen Situation um Corona z. Z. nicht so gut. Nein, ich habe keine große Angst vor dem Virus, denn mit ein bisschen gesundem Menschenverstand kann man sich selbst gut schützen. Aber ich mache mir Sorgen wegen der Folgen für unser Land, vor allen Dingen natürlich die wirtschaftlichen. Und die Gesellschaft wird immer mehr gespalten, es herrscht eine aggressive Stimmung draußen und ich habe das Gefühl, es wird immer schlimmer. 
Wie sagte schon der Philosoph von Fallersleben? "Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant."

Aber zumindest in meinen Büchern kann ich ein wenig vor dem Alltag Ruhe finden.
 
 
 


Top Ten Thursday am 05.11.20

 (Hier sollte das Logo zum TTT stehen, aber irgendweie klappt das heute nicht.)
 
In dieser Woche lautet die Aufgabe auf Aleshanees Weltenwandererblog:

Nenne 10 Bücher von Autoren, deren Name mit eine I oder J beginnt (notfalls auch Vorname)

Und hier ist meine Top Ten:
 
 
1. Syrie James
Die Autorin hat den Dracula-Roman von Bram Stoker mal aus anderer Sicht geschrieben und zwar aus der von Mina Harker. Ich fand es wirklich sehr gelungen.
 
2. Jim Butcher
Ich kenne ihn als Autor der Harry-Dresde-Reihe und finde die Reihe einfach klasse.
 
3. Darynda Jones
"Das Flüstern der Toten" ist Urban Fantasy. Charley Davidson ist eine Schnitterin. Sie weist den Geistern der Toten den Weg ins Jenseits. 
 
4. Conn Iggulden
"Sturmvogel" ist der erste Teil einer Reihe historischer Romane über Zeit 
der englischen Rosenkriege.
 
5. Eowyn Ivey
Ich weiß gar nicht, ob sie noch was Anderes geschrieben hat, als "Das Schneemädchen". Jedenfalls fand ich die Geschichte sehr schön, aber auch traurig.
 
6. Jack Kerley
"Einer von Hundert" ist Teil 1 einer Thrillerreihe, in der ein Cop einen Serienkiller 
zum Bruder hat.
 
7. Nele Jacobsen
Neben "Ein Sommer im Rosenhaus" habe ich von ihr auch noch "Der Rosengarten am Meer" gelesen. Beides hat mir sehr gut gefallen.
 
8. Tanja Janz
Kennengelernt habe ich sie durch einen kuscheligen Winterroman. Die meisten ihrer Bücher spielen in St. Peter-Ording.
 
9. Jennifer B. Wind
Als erstes habe ich "Als Gott schlief" von ihr gelesen, ein aufwühlender Krimi. "Als der Teufel erwachte" ist der zweite Teil der Reihe.

10. Jennifer Hillier
"Liebe mich, töte mich" habe ich in diesem Jahr über das Bloggerportal bekommen. Mir hat der Krimi sehr gut gefallen.

 

 

 

 

 

Montag, 2. November 2020

Rezension: "Das Haus der finsteren Träume" von Shaun Hamill

Die USA in den 1960er-Jahren: Harry Turner, ein geradezu fanatischer Verehrer von H. P. Lovecraft, macht sich an die Verwirklichung eines gewaltigen Vorhabens. Auf seinem Grundstück soll ein Geisterhaus entstehen, und zwar das größte und unheimlichste, das Amerika je gesehen hat. Harrys komplette Familie arbeitet an dem Projekt mit, obwohl seine pragmatisch veranlagte Frau und seine beiden Töchter die Augen vor der gruseligen Wahrheit verschließen: Die Monster, die im Geisterhaus der Turners ihr Unwesen treiben, sind echt. Der einzige, der diese Tatsache akzeptiert, ist der jüngste Turner-Spross Noah. Doch als er eines Tages beschließt, den Ungeheuern die Tür zu öffnen, wird das Leben der Turners zum Albtraum ...
 
Shaun Hamill nennt sein Buch in der Danksagung einen "Hybrid aus mehreren Genren". Ich würde sagen, das trifft es ganz gut. Ein bisschen Horror, ein bisschen Fantasy, ein bisschen Familiendrama und auch ein wenig Gesellschaftskritik. 
Insgesamt fand ich es nicht schlecht, aber ich muss sagen, angesichts des Klappentexts habe ich etwas anderes erwartet. Ein bisschen mehr Horror und Spannung. Den Anfang fand ich jedenfalls viel versprechend, aber leider ließ meine Begeisterung zum Ende hin nach. Ob es daran liegt, dass ich nie etwas von Lovecraft gelesen habe? Ich weiß es nicht.
Der Schreibstil hat mir eigentlich sehr gut gefallen, sehr anschaulich und lebendig. Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet und haben viele Facetten.
Aber die Entwicklung des Ganzen, die Auflösung, das war einfach nicht meins.  Oder ich habe es nicht richtig verstanden. 

Na ja, manchmal ist das einfach so und es kann einem ja auch nicht jedes Buch gleich gut gefallen. Jedenfalls noch mal danke an das Bloggerportal für die Zusendung.


Bewertung: