Mittwoch, 24. November 2021

Rezension: "Interview mit einem Vampir" von Anne Rice

Der Vampir Louis erzählt einem jungen Mann, den er in einer Bar in New Orleans trifft, seine Lebensgeschichte. Angefangen bei seiner Verwandlung Ende des 18. Jahrhunderts durch den charismatischen Lestat de Lioncourt, berichtet Louis von seiner Reise durch die Jahrhunderte und in ferne Länder. Immer auf der Suche nach anderen Untoten, nach Gefährten und Wesen, die so sind wie er, so fühlen und empfinden. Eines Tages nehmen Louis und Lestat ein Kind zu sich, ein kleines Mädchen. Louis hofft dadurch, eine Lücke in seinem Leben zu füllen, aber zu spät erkennt er, was er Claudia damit angetan hat. Schließlich reist er mit ihr nach Europa und trifft in Paris auf Armand und sein Theatre des Vampires. Wird er hier endlich Antworten auf seine vielen Fragen finden?

Für einen Vampirfan ist es eigentlich unverzeihlich, dass ich bis heute "Interview mit einem Vampir" noch nicht gelesen hatte. Aber ich hatte damals den Film gesehen und mir gedacht, das Buch spare ich mir dann. Und nun gibt es die Neuauflage und da konnte ich dann noch nicht widerstehen, zumal ich auch noch das Glück hatte, ein Rezensionsexemplar beim Bloggerportal zu bekommen.

Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist schlicht, aber schön. Ein Aufkleber weist darauf hin, dass es sich um eine komplett überarbeitete Version handelt. Den Unterschied zu früheren Ausgaben kann ich leider nicht beurteilen. 

"Interview mit einem Vampir" ist auf jeden Fall ein Meilenstein in der Vampirliteratur. Als das Buch in den Siebziger Jahren erschien, wurden Vampire dadurch nicht mehr nur einfach als blutrünstige Monster dargestellt. Es wurde klar, dass sie einmal Menschen waren und auch immer noch zu menschlichen Gefühlen fähig sind. Dass sie dazu verdammt sind, auf ewig in der Dunkelheit zu leben und nie mehr einen Sonnenaufgang sehen werden. Und dass sie Kunst, Musik und Literatur genauso lieben können, wie ein Mensch. Durch Anne Rice wurden Vampire gesellschaftsfähig.
Aber es wird eben auch klar, dass sie töten und Blut trinken müssen, um weiter zu existieren. Und besonders im Falle von Claudia, dass die Verwandlung nicht für alle ein Geschenk ist, sondern ein Fluch. Sie ist in ihrem Kinderkörper gefangen, weil sie zu klein war, als sie zum Vampir wurde. Sie hat keinerlei Erinnerungen an ihr menschliches Leben, an Gefühle und Empfindungen. Ihr Geist entwickelt sich weiter, aber nach außen bleibt sie auf ewig ein kleines Mädchen.
 
Insgesamt ist die Geschichte düster und melancholisch, was natürlich auch am Charakter des Ich-Erzählers liegt. Der Erzählstil ist manchmal fast schon philosophisch, deswegen werden Fans von eher neumodischen Vampirgeschichten vielleicht ihre Probleme haben. Auch Romantik sucht man vergeblich, was für mich aber eher ein Pluspunkt ist. 

Ich bin gespannt, ob die anderen Teile aus der "Chronik der Vampire" auch neu veröffentlicht werden. 


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹



 
 

Freitag, 19. November 2021

Rezension: "Weihnachten auf Mistletoe Island" von Sophie Pembroke

2019, ein paar Tage vor Weihnachten. Felicity, genannt Fliss, bereitet sich auf ihre Hochzeit am 23. Dezember vor. Zur Feier hat sie ihre Freunde aus der Uni eingeladen, mit denen sie vor zehn Jahren ein paar unbeschwerte Tag im Holly Cottage auf Mistletoe Island an der schottischen Küste verbracht hat. Fliss freut sich auf eine märchenhafte Winterhochzeit im Kreis ihrer Familie und besten Freunde. Aber kann die Woche wirklich wieder so schön werden wie vor zehn Jahren? Seit damals ist viel passiert und jeder der Freunde hat seine Sorgen und Probleme im Gepäck. Doch Fliss ist fest entschlossen, dass alles gut wird und hofft auf die Magie der "heilenden Insel", wie Mistletoe Island auch genannt wird.
 
Zunächst einmal danke an das Bloggerportal und den Verlag für das Rezensionsexemplar. 
Das Cover ist einfach wunderschön, noch mehr Weihnachten geht schon fast gar nicht. ;-)  Was mir dann im Buch selbst aber leider ein wenig zu kurz kam. Teilweise kommt zwar schon die vorweihnachtliche Stimmung auf der Insel gut rüber, etwa bei der Beschreibung des Laternenumzugs oder des Weihnachtsmarktes, aber in erster Linie geht es um die Beziehungen der Freunde und deren Entwicklung in den letzten Jahren. Theoretisch hätte die Hochzeit auch zu jeder anderen Jahreszeit dort stattfinden können. 

Da ist zum Einen Fliss, die endlich ihrem Traummann gefunden hat und Ewan bald heiraten wird. Fliss war schon immer die Positive, Brave und Optimistische in der Gruppe. Dann ihre beste Freundin Lara, die bis vor zehn Jahren mit Jon zusammen war. Aber als der ihr einen Heiratsantrag machte, hat sie ihn abgelehnt. Jon ist danach nach Amerika gegangen. Der vierte im Bunde ist Harry, ewiger Junggeselle und Kindskopf. Dann sind da noch Caitlin und Neill, die auch nach zehn Jahren immer noch zusammen sind und so etwas wie Ersatzeltern für die ganze Clique sind. Und zum Schluss noch Alec, der inzwischen mit Ruth verheiratet ist. Ruth fühlt sich immer ein bisschen außen vor, da sie die Freunde noch nicht lange kennt und auch in dem Sommer vor zehn Jahren nicht dabei war. 

Auch wenn ich mir von der Geschichte etwas mehr Weihnachten erhofft habe, hat es mir insgesamt gut gefallen. Es ist nicht schnulzig oder zu romantisch, sondern wirkt sehr authentisch, was die Beziehungen der Freunde untereinander betrifft. Auf manche hat die Insel anscheinend tatsächlich eine heilende Wirkung. Und das ist dann vielleicht doch ein kleines Weihnachtswunder. 


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹

 

 

Donnerstag, 11. November 2021

Top Ten Thursday am 11.11.21

 

Und wieder ist eine Woche vorbei und es ist wieder Zeit für die Aktion auf Aleshanees Weltenwandererblog

 Das Thema heute lautet: 
 
 10 Bücher, die du unbedingt noch in diesem Jahr lesen möchtest

 
1.
Der 3. Teil der Schären-Krimi-Reihe ist heute angekommen (danke an das Bloggerportal). Ich freue mich schon auf das neue Abenteuer von Cilla Storm.

 
2.
Schande über mich, aber ich habe "Interview mit einem Vampir" tatsächlich noch nicht gelesen. Als ich nun gesehen habe, dass es eine Neuauflage gibt, habe ich mich direkt beim Bloggerportal dafür beworben und zu meiner Freude ist das Buch nun unterwegs zu mir.

 
3.
Und natürlich müssen zum Jahresende auch wieder ein paar Weihnachtsbücher gelesen werden. Dieses hier werde ich in einem kleinen Forum in einer Leserunde lesen. 

 
4. 
Ein Buch von einer Wichtelwunschliste, das ich auch gerne in der Weihnachtszeit lesen würde


5.
Das neue Buch von Andrea Russo, die auch als Anne Barns schreibt. Bestimmt gibt es auch wieder leckere Rezepte.

6. 
Dieser 2. Teil der Thriller-Reihe liegt auf meinem SUB bereit. Mal sehen, ob ich es dieses Jahr noch schaffe, ihn zu lesen.

7.
Der 4. und letzte Teil der Wales-Saga um die Familie Geraldine. Wäre schön, wenn ich das Buch dieses Jahr noch schaffen würde.

8.
Auch ein Buch, das schon länger auf meinem SUB schlummert.


9.
Eine Briefsammlung von Jane Austen. Liegt bestimmt auch schon 2 Jahre auf meinem SUB. Zeit, es daraus zu befreien.

10.
Der dritte und letzte Teil der Speicherstadt-Saga ist noch noch nicht in meinem Besitz, steht aber auch einer Wichtelwunschliste für Weihnachten. Vielleicht klappt es ja.


Ich glaube zwar nicht, dass ich dieses Jahr noch 10 Bücher lesen werde, aber wer weiß...es geschehen ja noch Zeichen und Wunder. Und wenn wir alle vielleicht wieder zuhause eingesperrt werden, haben wir ja auch Zeit. 😉







Montag, 8. November 2021

Rezension: "Unter dem Schnee" von Katrin Burseg

Schleswig Holstein, 1978. Es ist kurz nach Weihnachten, als Luise von Schwan beerdigt werden soll. Über fünfzig Jahre hat sie die Baumschule ihrer Familie erfolgreich geleitet. Zur Beerdigung kommt nun ihre Familie zusammen und während alle in der Kirche sind, bricht ein Schneesturm über das Land herein. Am Abend steht aber noch eine junge Frau vor der Tür des Herrenhauses, angereist aus Frankreich, nachdem sie die Nachricht erreicht hat, dass Luise verstorben ist.  Kann es wirklich sein, dass Aimée Luises Tochter ist? Und waren auf dem Gut während des Zweiten Weltkriegs tatsächlich Zwangsarbeiter einquartiert, von denen einer Aimées Vater war? Während Gut Schwanenholz durch den Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten ist, wird die Familie mit verborgenen Wahrheiten konfrontiert und es kommen Dinge ans Licht, die manch einer vielleicht lieber verschwiegen hätte.
 
Erst mal danke an das Bloggerportal und den Verlag, dass ich das Buch lesen durfte. Es hat mir gut gefallen, sowohl die Geschichte selbst, als auch der Schreibstil. Ich kann mich dunkel an den Winter 1978/79 erinnern, als ich sieben Jahre alt war. Die Beschreibungen lassen den Leser noch mal hautnah dabei sein, man spürt fast die Kälte und den eisigen Wind. Auch das Gefühl der damaligen Zeit wird gut dargestellt, was die Menschheit Ende der Siebziger so bewegte und welche politischen Probleme es in der Welt gab. So zum Beispiel, dass es niemand für möglich hielt, dass Deutschland mal wieder vereint sein würde.
 
Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet, es gibt nicht nur schwarz und weiß. Da ist zum Einen Luise, die das Familienunternehmen mit eiserner Hand geführt hat und viel erleiden musste. Aber als ihre Schwester Klementine mit ihren beiden Söhnen Carl und Johann nach der Flucht vor den Russen aus Pommern vor ihrer Tür steht, zögert sie keine Sekunde, sie aufzunehmen. Die Flucht hat die beiden Jungs geformt und besonders Carl ziemlich hart werden lassen. Nach und nach kommen bei ihm nun Erinnerungen hoch, die er verdrängt hatte. Auch Johann hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen, denn er hat seiner Teenagertochter Carolin etwas Wichtiges über ihre Mutter verschwiegen. Und Caro selbst ist zum ersten Mal verliebt. Oder findet sie den gleichaltrigen Niki einfach nur cool, weil der ein Moped hat? 
Und dann ist da noch Isa, die Köchin und gute Seele des Hauses. Über die Jahre ist sie für Luise eine Freundin geworden und teilt ihr Geheimnis um Aimée. 
 
Im Nachwort schreibt die Autorin, dass die ausländischen Zwangsarbeiter während des Krieges oft noch ein dunkles Kapitel in Deutschland sind und lange darüber geschwiegen wurde. Auch die Kinder, die aus vielen "Beziehungen" hervorgingen, hatten es nicht leicht. 
Und dann das Leid und die Ängste der Menschen, die zum Ende des Krieges auf der Flucht vor den Russen in den Westen waren und oftmals alles zurück ließen, außer der Kleidung, die sie am Leib trugen. Die einfach verhungerten oder erfroren, die ihre Kinder tot am Straßenrand zurück lassen mussten. Diesen Teil der Geschichte finde ich ebenso wichtig und auch er darf nicht vergessen werden, denn diese Menschen waren Deutsche und ich bin überzeugt, die wenigsten von ihnen waren Nazis oder Sympathisanten des Regimes. Sie hatten einfach nur das Pech, im östlichsten Teil des Landes zu leben. 

Insgesamt ist "Unter dem Schnee" ein atmosphärischer Roman, der den Leser unterhält, aber auch wichtige Dinge aus der Vergangenheit erzählt.
 
 

 Bewertung: 🌹🌹🌹🌹
 
 
 
 
 

Donnerstag, 4. November 2021

Top Ten Thursday: Autoren mit X, Y, Z

 

Die Aufgabe in dieser Woche auf Aleshanees Weltenwandererblog lautet:
 
Nenne 10 Bücher von Autoren, deren Name mit mit einem X, Y oder Z beginnt. 

Ich habe es versucht, aber selbst wenn ich den Vornamen dazu nehme, komme ich nur auf eine Hand voll Autoren. Deswegen wurde es bei mir nur eine Top Five.
 
Yrsa Sigurdardottir
Von der isländischen Autoren habe ich ein paar Bücher gelesen, u. a. "Geisterfjord" und "Nebelmord".
 
 
Chelsea Quinn Yarbro
Von ihr habe ich vor vielen Jahren diesen historischen Vampirroman gelesen.
 
 
 
William Butler Yeats
Der irische Dichter lebte von 1865 bis 1939.
 
Carlos Luis Zafon
Von dem spanischen Autor, der letztes Jahr starb, habe ich bis heute immer noch nichts gelesen.
 
Deana Zinsmeister
Von ihr habe ich u.a. "Das Pestzeichen" gelesen. 
 
 
So, das war es leider. Mehr kenne ich nicht. Ich muss allerdings sagen, dass ich kurz versucht war, alle Bücher von Frau Sigurdardottir aufzuzählen, dann hätte ich die Aufgabe erfüllt. *g*
 
 
 
 

 

Dienstag, 2. November 2021

Monatsrückblick Oktober

Mir kommt es vor, als ob der Oktober gerade erst begonnen hätte und da ist er schon wieder vorbei und wir haben den 2. November.
 
Und damit ist es wieder Zeit für einen kleinen Rückblick.
 
Gelesene Bücher im Oktober? Na ja, viele waren es nicht.
 
Beendet habe ich "Die Gärten von Heligan", das ich aber schon im September begonnen hatte.
Danach habe ich ein Buch von Richard Laymon gelesen, das schon lange auf meinem SUB lag: Der Ripper. 
Begonnen habe ich dann "Das Geheimnis von Leben und Tod", aber irgendwie kam ich nicht so recht rein in die Geschichte. Also wieder der Griff zum SUB und ich schnappte mir ein Buch von Wolfgang Hohlbeins "Chronik der Unsterblichen". Die Geschichtensammlung "Blutkrieg" spielt zwischen Band acht und neun. 
Am letzten Tag im Oktober habe ich dann noch mit einem Rezensionsexemplar vom Bloggerportal begonnen: "Unter dem Schnee". Das gefällt mir sehr gut und wird mich die nächsten Tage auf jeden Fall begleiten.  
 
Neuzugänge? Ja, zwei. Davon war eins "Unter dem Schnee" und das andere ist "Weihnachten auf Mistletoe Island", ebenfalls ein Rezensionsexemplar.
 

Das sieht schon so richtig weihnachtlich aus, obwohl mir ja noch gar nicht danach ist. Aber vielleicht hilft die Geschichte ja ein wenig dabei. 
 
Ausblicke? Diesen Monat wird auf jeden Fall das neue Winterbuch von Tanja Janz bei mir einziehen, da am 1.12. eine Leserunde beginnt. 
Und sonst mal sehen, ob es diesen Monat noch interessante Neuankömmlinge geben wird. 
 
Interessanterweise kann ich mir ein Buch "sparen", das ich lesen wollte und zwar "Der Kastanienmann". Zufällig haben wir dies als Miniserie auf Netflix in diesem Monat angeschaut.