Montag, 30. September 2024

Rezension: "Der Weg ins Apfelreich" von Anna Fredriksson

Der Herbst ist im südschwedischen Kivik angekommen und die Apfelbäume tragen bereits Früchte. Vanja kann ihre erste Kunstausstellung seit langer Zeit feiern, sie wird ein großer Erfolg. Doch ein Geist aus der Vergangenheit taucht bei der Eröffnung auf und wirft sie ganz schön aus der Bahn …
Ihre Tochter Sally bekommt in ihrem Bed & Breakfast tatkräftige Unterstützung von ihrem neuen Freund Peter, mit dem sie im Liebesglück schwebt. Doch eine Sache lässt sie nicht los: Sie hat einen Onkel, doch ihre Mutter Vanja hüllt sich über ihren Bruder in Schweigen. Sally bleibt nichts anderes übrig, als selbst Nachforschungen anzustellen, um die Familie wieder komplett zu machen.
Auch Sallys Tochter Josefin eröffnet endlich ihre eigene Vintage-Boutique, doch die Kunden bleiben aus. Ist ihr Traum bereits vorbei, bevor er richtig angefangen hat?

"Der Weg ins Apfelreich" ist der dritte und abschließende Teil der Familiengeschichte um drei Frauen aus drei Generationen. Spielten die ersten beiden Teile im Frühling und Sommer, ist es nun Herbst in Kivik. 

Vanja hat mit Anfang siebzig ihre erste Kunstausstellung und diese wird ein großer Erfolg. Außerdem trifft sie dort auf jemanden aus ihrer bewegten Vergangenheit, mit dem sie nicht gerechnet hat. Dadurch werden aber auch viele alte Erinnerungen und Gefühle wieder wach, die sie am liebsten für immer begraben hätte.
Die Pension ihrer Tochter Sally läuft richtig gut und sie ist bis zur Schließung über den Winter Ende Oktober ausgebucht. Unterstützt wird sie dabei von Peter, mit dem die Beziehung nun offiziell ist, auch mit der Ernte seiner Apfelplantage.  
Sallys Tochter Josefin und ihr Lebensgefährte Harald haben auf ihrem Hof nebenbei eine Vintage-Boutique eröffnet, aber so richtig will das Geschäft nicht anlaufen. Sie hoffen, durch das jährliche Fahrradfest im Ort mehr Kontakte zu knüpfen und so durch Mundpropaganda auch mehr Kunden anzulocken. Zunächst scheint es auch zu funktionieren. Aber anscheinend treibt ein einflussreiches Paar aus dem Ort ein falsches Spiel. 

Im ersten und zweiten Teil hatte ich immer so meine Schwierigkeit mit Vanja, ich wurde mit ihr einfach nicht warm. Das war auch in diesem dritten Teil zunächst so. Aber gegen Ende, nachdem man mehr über ihre Familiengeschichte erfährt, hat sich das geändert. Ich konnte viele ihrer Handlungen und Gedankengänge besser nachvollziehen.
Sally und Josefin fand ich von Anfang an sympathisch und hoffte daher sehr, dass sich die anbahnenden Probleme irgendwann in Luft auflösen würden.  

Wie immer sind die Kapitel abwechselnd aus Sicht von Vanja, Sally und Josefin geschrieben und haben für mich genau die passende Länge. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Beschreibungen des herbstlichen Österlen sind sehr anschaulich. Dazu passt auch das wunderschöne Cover. 

Sollte man die ersten beiden Teile gelesen haben? Ja, ich finde schon, denn sonst hat man sicher Probleme in die Geschichte reinzukommen und gewisse Handlungen und Gedankengänge der Figuren nachzuvollziehen. Auch werden einem nur die Weiterentwicklungen der drei Frauen bewusst werden, wenn man die Vorgeschichten kennt. 

Für mich ist "Der Weg ins Apfelreich" ein gelungener und passender Abschluss der Trilogie, die ich auf jeden Fall allen Lesern von Familiengeschichten empfehlen kann. 


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹





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