Freitag, 20. September 2024

Rezension: "Das kleine Bücherdorf - Herbstleuchten" von Katharina Herzog

 Betty Andrews lebt in Boston, ist Hollywoodschauspielerin und erfolgreiche Kinderbuchautorin. In den Sachen ihrer Großmutter stößt sie auf farbenfrohe Zeichnungen, die perfekt für ihr neues Buch wären. Doch ihre Oma ist nicht bereit, darüber zu sprechen, woher sie stammen, und über den Künstler E. Smith ist nur bekannt, dass er oder sie in einem Dorf an der Südwestküste von Schottland lebt. Kann dieses Dorf Swinton-on-Sea sein? Gerade hat Betty eine Einladung für das dortige Book Festival erhalten und obwohl sie normalerweise öffentliche Auftritte meidet, reist sie nach Schottland, um Nachforschungen anzustellen. Bereits kurz nach ihrer Ankunft wird sie von Fans verfolgt. Der Buchhändler Eliyah hilft ihr und bringt sie ins B&B seiner Großmutter Nanette. Bei den Recherchen über den geheimnisvollen Künstler kommen die Schauspielerin und der zurückhaltende Bücherwurm sich näher. Dann macht Eliyah eine Entdeckung, die ihm zeigt, dass seine tragische Familiengeschichte end mit Bettys verknüpft ist.

"Herbstleuchten" war mein dritter Besuch im kleinen Bücherdorf Swinton-on-Sea und er hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht. Es gibt ein Wiedersehen mit vielen Charakteren aus den vorherigen Bänden wie Vicky, Graham, Shona, Nate, Isla, Ann, Paul, Nanette und natürlich Eliyah. 

Leser der Reihe wissen, dass Nanette zwei Schicksalsschläge erlebt hat. Ihre kleine Tochter Elsie ertrank in einem See und ein Jahr später hat sich deswegen ihr Mann das Leben genommen. Zurück blieb sie mit ihrem Sohn Reggie, Eliyahs Vater. Aus Rückblenden erfährt man schnell, dass Helena, Bettys Großmutter, als Au-Pair-Mädchen für die Betreuung von Elsie zu den MacDonalds kam. Den tragischen Unfall hat sie sich nie verziehen. Später konzentrierte sie sich daher ganz auf die Erziehung ihrer Enkelin Betty, denn ihre Mutter Gigi war damit überfordert. 
Nach einem Zwischenfall bei einer Buchmesse meidet Betty öffentliche Auftritte, aber die Reise nach Schottland muss sie einfach machen, um E. Smith zu finden. Seine Zeichnungen sind einfach perfekt für ihr neues Buchprojekt. 
Das Geheimnis um E. Smith zieht ja schon durch die ganze Reihe und ich war sehr gespannt, ob es nun gelüftet wird und wir erfahren, wer der oder die Künstlerin ist. Ob das der Fall ist, verrate ich hier natürlich nicht. :-)

Betty mochte ich gleich. Sicher, sie hat als Star viele Privilegien, aber es ist auch nicht immer leicht, denn Privatsphäre hat sie kaum und ständig steht sie unter Druck, irgendwas wird immer von ihr erwartet. In der Öffentlichkeit muss sie die Rolle des strahlenden Stars spielen, egal, wie es ihr gerade geht. Ihre Reise nach Schottland ist ein Ausbruch aus ihrem Goldenen Käfig und zu sich selbst. 
Auch das Eliyah hier eine größere Rolle bekommt, hat mir gut gefallen. 

Auch diese Geschichte aus dem kleinen Bücherdorf mit seinen manchmal schrulligen, aber liebenswerten Bewohnern habe ich sehr gerne gelesen. Sie ist warmherzig erzählt, lebendig und auch mit Humor.
Den Winter und den Frühling habe ich bereits dort erlebt, nun kenne ich auch den Herbst mit seinen bunten Farben und der ersten Ahnung von Winter in der Luft. Ich denke, im nächsten Jahr werde ich Swinton-on-Sea auch im Sommer besuchen. 



Bewertung: 🌹🌹🌹🌹



Anmerkung am Rande:
Eine Sache ist mir sauer aufgestoßen und zwar das Gendern. An mehreren Stellen wird Betty Andrews als "Stargästin" des Festivals bezeichnet. 😔 Schlimm genug, dass es dieses Wort in Deutschland gibt bzw. dass es neu erfunden wurde, aber wir sind hier in der Geschichte in Schottland und im Englischen wird nicht "gegendert". Tut mir leid, aber damit hemmt der Verlag für mich ein bisschen den Lesefluss, denn ich glaube, dass die Autorin nichts dafür kann. 
Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass sich irgendeine Frau herabgesetzt fühlt, wenn sie als "Stargast" bezeichnet wird. 








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