Montag, 7. Juli 2025

Rezension: "Strandkorbbriefe" von Marie Merburg

Das Krummhörner Wochenblatt will die Tradition des Briefeschreibens wieder aufleben lassen und hat seine männlichen Leser dazu aufgerufen, der Liebe ihres Lebens öffentlich zu schreiben. Gewonnen hat ein anonymer Liebesbrief, der so wundervoll romantisch ist, dass die ganze Gegend darüber spricht. Und alle sind sich einig: Merle ist diejenige, die dem mysteriösen Dichter das Herz gestohlen hat. Die hält das jedoch für Humbug. Wenn jemand ihr so zugetan wäre, wüsste sie schließlich davon! Oder etwa nicht?! Um auf Nummer sicher zu gehen, versucht sie, die Identität des Schreibers herauszufinden. Leider weigert sich Bastian, der attraktive Redakteur des Wochenblatts, Informationen herauszurücken. Er wittert nämlich eine herzergreifende Story und heftet sich bei Merles Suche ungefragt an ihre Fersen.


Mit „Strandkorbbriefe“ führt uns die Autorin zurück nach Greetsiel. Merle kannte ich schon aus „Nordseesterne“, da steht allerdings ihre Cousine Luisa im Mittelpunkt der Geschichte.

Hier geht es nun um Merle. Die taffe Polizistin ist nach einem Vorfall im Dienst arbeitsunfähig und verbringt ihre Zeit beim Physiotherapeuten, Psychologen und mit dem Hund ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin Clara. Die als Lehrerin absolut davon begeistert ist, dass noch jemand Liebesbriefe schreibt und das ganz ohne Rechtschreibfehler. Auch sie ist überzeugt, dass der Brief nur an Merle gerichtet sein kann, wofür nicht nur die Anrede „Liebe M.“ spricht. 
Merle selbst ist skeptisch, sie kann sich eigentlich nicht vorstellen, dass jemand aus ihrer Vergangenheit so etwas für sie tun würde. Aber schließlich wird sie doch neugierig und wegen einer dummen Idee hat sie bei der Suche nach ihrem Verehrer dann den Zeitungsredakteur Bastian „an den Hacken“. Zusammen machen sie sich auf eine Reise in Merles Vergangenheit zu ihren Ex-Freunden, denn der Brief deutet darauf hin, dass es nur jemand sein kann, den sie zumindest schon mal geküsst hat. Dass dies zu einigen komischen Situationen, Verwirrungen und Missverständnissen führt, kann man sich denken. 

Auch der verbale Schlagabtausch zwischen Merle und Bastian hat mich oft schmunzeln lassen, denn jeder muss immer das letzte Wort haben und beide haben einen ausgeprägten Sturkopf. 
Letztendlich ist natürlich klar, wie die Geschichte endet, aber bis dahin gibt es noch einige überraschende, interessante und auch emotionale Momente. Aber es wird dabei nie kitschig.

Der Schreibstil ist sehr lebendig und bildhaft. Ich war schon ein paar Mal in Greetsiel und kenne auch viele der anderen genannten Orte, daher konnte ich alles besonders gut vor mir Sehen. 

Alles in allem habe ich mich sehr gut unterhalten und Merles Geschichte gerne gelesen. Ein kleiner Kurzurlaub in Ostfriesland. 


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹🌹







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