Montag, 17. Januar 2022

Rezension: "Todespassion" von Elly Griffiths

Druide Michael Malone, besser bekannt als Cathbad, passt für seinen Freund Justin auf dessen Cottage in Walsingham auf. Eines Nachts sieht er auf dem nebenan gelegenen Friedhof der Pilgerstätte eine junge Frau, ist sich aber später selbst nicht mehr sicher, ob er nicht eine Art Vision hatte. Dann wird genau diese Frau tot aufgefunden und Inspector Harry Nelson und sein Team übernehmen die Ermittlungen. 
Zur gleichen Zeit bekommt Archäologin Ruth Galloway eine Mail von ihrer alten Studienkollegin Hilary. Sie kommt nach Walsingham, um an einem Seminar für Pastorinnen teilzunehmen, da sie seit einiger Zeit der Archäologie den Rücken gekehrt hat und in London bei der Church of England eine Gemeinde betreut. Als eingefleischte Atheistin und Wissenschaftlerin hält Ruth nicht viel von der Kirche, trifft sich aber trotzdem mit Hilary. Diese zeigt ihr einen Stapel Briefe, die sie in der letzten Zeit bekommen hat und in denen der Verfasser eindeutig zum Ausdruck bringt, dass er nichts von weiblichen Pastoren hält. 
Als eine weitere Frau tot aufgefunden wird, diesmal eine Pastorin, stellen sich Ruth und Nelson die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen den Morden und den Drohbriefen gibt.  
 
"Todespassion" ist der achte Fall der Krimireihe um die Archäologin Ruth Galloway, die auch als polizeiliche Beraterin tätig ist, wenn es ungewöhnliche Knochenfunde gibt. Dieses Mal wird sie allerdings durch ihre alte Studienkollegin in die Ereignisse verwickelt.
Wie immer geht es neben dem Fall auch um die großen und kleinen Probleme von Ruth als alleinerziehende Mutter der inzwischen fünfjährigen Kate. Das macht den Charakter so sympathisch, wie ich finde, so normal. Und ihr zwiegespaltenes Verhältnis zu Harry Nelson, Kates Vater, der die Kleine immer Katy nennt, was Ruth regelmäßig auf die Palme bringt *g*.  
 
Dieses Mal spielt das Ganze überwiegend an einem sehr geschichtsträchtigen Ort, dem Wallfahrtsort Walsingham in North Norfolk.  Hier hat der Legende nach die Jungfrau Maria die Adelige Richeldis de Faverches im Jahr 1061 beauftragt, zu Ehren der Verkündigung des Herrn das Nazarether Haus der Heiligen Familie nach zu bauen.
 
Auch im Privatleben von Harry Nelson gibt es eine interessante Wendung. Seine Figur steht dieses Mal ein bisschen mehr im Vordergrund als Ruth, jedenfalls kam es mir so vor. Aber trotzdem nehmen die privaten Dinge der Hauptfiguren nicht zu viel Raum ein, der Fall steht wie immer im Vordergrund. Ein Spagat, den die Autorin immer gut meistert, wie ich finde. 
Der Schreibstil ist auch gewohnt flüssig zu lesen und lebendig. Es gibt Momente zum Schmunzeln und Wissenswertes zur Church of England, historische Fakten zu Walsingham und zum Thema Archäologie. 

Eine Empfehlung für alle Fans von englischen Krimis und für Leser der Reihe sowieso.


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹
 
 
 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.