Mittwoch, 15. November 2023

Rezension: "Neuschnee" von Lucy Foley

Winter in den schottischen Highlands: Neun Freunde verbringen den Jahreswechsel in einer abgelegenen Berghütte. Sie feiern ausgelassen, erkunden die einsame Landschaft und gehen auf die Jagd - doch was als ein unbeschwerter Ausflug beginnt, wird bitterer Ernst, als heftiger Schneefall das Anwesen von der Außenwelt abschneidet. Nicht nur das Gerücht von einem umherstreifenden Serienkiller lässt die Stimmung immer beklemmender werden, auch innerhalb der Gruppe suchen sich lang begrabene Geheimnisse ihren gefährlichen Weg ans Licht. Dann wird einer der Freunde tot draußen im Schnee gefunden. Und die Situation in der Hütte eskaliert.

Die Geschichte beginnt in der Gegenwart und zwar am 2. Januar. Dann werden die Ereignisse von hinten aufgerollt, beginnend mit dem Tag der Anreise der Freunde, dem 30. Dezember. 
Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht verschiedener Personen. Da sind Miranda, Emma und Katie, die zur Clique gehören. Man erfährt, wie sie zueinander stehen, wie sie sich kennengelernt haben und wie die Verbindung der Freunde heute ist.
Außerdem kommen noch Heather und Doug zu Wort, die beide für die Firma arbeiten, der die Lodge gehört und die dort wohnen, wenn Gäste vor Ort sind. Sie sind für die Betreuung zuständig, Doug ist außerdem der Wildhüter. Nach und nach wird bekannt, warum sie sich für ein Leben in dieser Abgeschiedenheit entschieden haben.

Der Schreibstil hat mir durchaus gefallen, die Beschreibung der Landschaft ist sehr bildhaft und atmosphärisch. Es gibt auch spannende Passagen und durch die Cliffhanger am Ende mancher Kapitel möchte man natürlich weiterlesen. Bis fast zum Schluss wird nicht gesagt, wer der oder die Tote ist, die direkt anfangs gefunden wird. Ich hatte zwar eine Vermutung (die auch bestätigt wurde), aber aufgelöst wird das Ganze tatsächlich erst am Ende. Das hält natürlich einen Teil der Spannung aufrecht. 
Aber es gibt für mich leider auch einige Längen, besonders bei den gedanklichen Monologen mancher Protagonisten. 

Auf dem Cover steht "Dieser Thriller ist perfekt" als Schlagzeile aus der Daily Mail. Nun ja, das halte ich doch für ein wenig übertrieben. "Neuschnee" ist für mich kein wirklicher Thriller, eher ein psychologischer Spannungsroman oder ein Krimi. Was ja nicht negativ gemeint ist, denn so geht man vielleicht mit anderen Erwartungen an das Buch heran.

Ich habe von der Autorin bereits vor zwei Jahren "Sommernacht" gelesen und der Aufbau ist ganz ähnlich. Das hat mir tatsächlich besser gefallen. 


Bewertung: 📖📖📖📕📕




1 Kommentar:

  1. Liebe Silke,

    von der Autorin hatte ich ja "Sommernacht" gelesen und sie scheint ihre Thriller bzw. Spannungsromane ja alle ähnlich aufzubauen. Auch da wurde es von hinten aufgerollt und man wusste bis zum Ende nicht, wer Täter und Opfer ist. Aber so wirklich begeistern konnte mich das Buch nicht, weshalb ich wohl auch kein anderes von ihr lesen werde. Scheint ja alles recht ähnlich zu sein...

    Liebste Grüße, Aleshanee

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