Berlin-Zehlendorf, 1939. Mit Kriegsbeginn müssen die Schwestern
und Ärzte im Krankenhaus Waldfriede geschlossen zusammenstehen. Doch der
jungen selbstbewussten Assistenzärztin Helene fällt es schwer, den
Frieden im Haus zu wahren: Immer wieder gerät sie mit dem Chefchirurgen,
einem überzeugten NSDAP-Mitglied, aneinander. Trost findet sie auf
Spaziergängen in den Parkanlagen der Klinik – und bei dem sympathischen
Gärtner Timo. Aus ihrer anfänglichen Freundschaft entwickelt sich
schnell ein inniges Verhältnis, bis Timo überraschend zum Wehrdienst
eingezogen wird. Als Helene bemerkt, dass auch ein anderer Mann Gefühle
für sie entwickelt, muss sie ihr Herz ergründen, doch dieses ist erfüllt
von Sorge – denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Bomben
über Berlin und dem Waldfriede fallen werden.
"Sturmtage“ ist der dritte Teil der historischen Romanreihe von Corina Bomann, in der es um das Berliner Krankenhaus Waldfriede geht. Man kann die Bücher aber auch einzeln lesen, denn in jedem steht eine andere Person im Mittelpunkt. Hier ist es Helene, die 1939 als chirurgische Assistenzärztin im Waldfriede beginnt. Aber es gibt auch ein Wiedersehen mit den Figuren der vorherigen Bände wie Schwester Hanna und natürlich Dr. Conradi.
Fesselnd beschreibt die Autorin die damalige Situation im Klinikalltag, denn mit Beginn des Krieges ist die Bedrohung von Angriffen allgegenwärtig. Alle versuchen, so gut es geht, ihre Arbeit zu machen, den Menschen zu helfen und ,soweit möglich, normal zu leben. Aber mit der Zeit wird es immer schwieriger und Gefahren drohen auch im Inneren des Krankenhauses, wo fanatische Anhänger des NSDAP-Regimes nur darauf warten, ihre Kollegen, die nicht hinter Hitlers Politik stehen, zu denunzieren. Unbedachte Äußerungen können schnell zu großen Problemen führen.
Hinzu kommt, dass die meisten der Klinikmitarbeiter der Glaubensgemeinschaft der Adventisten angehören und damals wurde diese von vielen als eine Abspaltung des Judentums angesehen.
Atmosphärisch, lebendig und authentisch wird die immer größer werdende Bedrohung durch die Angriffe der Engländer auf Berlin dargestellt. Die immer wiederkehrenden Alarme, der Transport der Patienten in den Keller, die ständige Angst, ob das Haus noch steht, wenn man nach der Entwarnung aus dem Keller kommt, all das schafft eine beklemmende Atmosphäre.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich habe es gerne gelesen und es gab natürlich auch schöne Momente. Die eher bedrückende Atmosphäre hat natürlich mit der damaligen Zeit zu tun und somit wird die Geschichte in meinen Augen noch mal realistischer erzählt.
Ich freue mich auf den vierten und leider wohl letzten Teil, der im Sommer erscheinen wird.
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