Freitag, 27. Mai 2022

Buchgeschichte am Freitag: 125 Jahre Dracula

Am 26. Mai 1897, also vor 125 Jahren wurde "Dracula" von Bram Stoker veröffentlicht.  Und deswegen ist dieser Tag der "World Dracula Day".
Seit wann dieser Tag gefeiert wird und wer ihn dazu ernannt hat, ist leider nicht bekannt. Aber es muss jemand sein, den Stokers Roman und die Figur des Grafen fasziniert hat.
Da geht es ihm wie mir. Wobei ich den Film-Dracula zuerst "kannte". Ich erinnere mich, dass ich damals heimlich, als meine Eltern mal nicht da waren, abends einen Draculafilm im Fernsehen angeschaut habe. Da muss ich so elf oder zwölf gewesen sein. Meine Angst, dass ich erwischt werde, war aber größer als die vor dem Vampir. *g*
Erst sehr viel später habe ich dann zum ersten Mal das Buch gelesen und zwar als der Film von Francis Ford Coppola in die Kinos kam, das war 1992. Zeitgleich wurde der Roman neu veröffentlicht und ich habe ihn mir direkt gekauft und verschlungen. Und bis heute ist diese Verfilmung für mich die einzige, die so nah an die Geschichte des Buchs heran kommt. Außer, dass Dracula im Roman nur am Anfang und am Ende tatsächlich persönlich auftaucht. Ist euch das schon mal aufgefallen? Und trotzdem beherrscht er die gesamte Handlung, ist permanent eine dunkle, unsichtbare Bedrohung und beeinflusst das Handeln der anderen Hauptfiguren.
 
 
Der Aufbau des Romans (eine Mischung aus Abenteuer,- Reise-, Liebes- und Schauergeschichte) besteht aus Tagebucheinträgen, Tonaufzeichnungen, Briefen und  Zeitungsberichten. Es gibt keinen klassischen Erzähler, der durch die Handlung führt, was das Ganze irgendwie dokumentarisch und beinahe authentisch erscheinen lässt. Besonders durch die Tagebucheinträge nimmt der Leser unmittelbar am Geschehen teil. 

Ursprünglich wollte Bram Stoker "Dracula" übrigens in der Steiermark spielen lassen, inspiriert durch die Vampirgeschichte "Carmilla" von Joseph Sheridan Le Fanu. Das zeigt sich in seiner Kurzgeschichte "Draculas Gast", die zunächst die Einleitung zu seinem Roman sein sollte, später aber von ihm wieder gestrichen wurde. Dann verlegte er das Ganze nach Transsilvanien.

Tragisch ist, dass Bram Stoker den großen Erfolg seines Romans nicht mehr erlebt hat. Er starb in dem Glauben, dass er mit "Dracula" einen Ladenhüter geschrieben hat, denn die Geschichte wollte anfangs niemand lesen. Erst die Theateraufführungen und Verfilmungen verliehen der Figur des Grafen Dracula die Unsterblichkeit. Und bis heute ist er der berühmteste Vampir der Welt und Vorbild für viele weitere Roman- und Filmfiguren. 


 Gelesen habe ich "Dracula" bis jetzt drei Mal, aber irgendwann wird es sicher mal wieder Zeit für einen Re-Read. Und es gibt noch viele weitere interessante Bücher zur Figur Dracula:
1. Dracula kehrt zurück von Freda Warrington
2. Dracula - Die Wiederkehr von Dacre Stoker und Ian Holt
3. Dracula, my love von Syrie James
4. Die Geständnisse des Grafen Dracula von Fred Saberhagen
5. Der Historiker von Elizabeth Kostova
6. Department 19 von Will Hill

Und wer "Draculas Gast" lesen möchte, der wird hier fündig, denn die Kurzgeschichte ist in dieser Anthologie des Festa-Verlags veröffentlicht worden:
 








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