Freitag, 24. Januar 2025

Rezension: "Alter Zorn" von Lea Stein

Hamburg, 1949. Auf die Schutzpolizistin Ida Rabe wartet ein neuer Fall, der ihr persönlich sehr nahe geht. Am Strand von Övelgönne wird die Leiche eines Jungen angeschwemmt. Handelt es sich dabei um das Kind, das sie und ihre Kollegin Heide bereits vor einigen Monaten in einem Hauseingang aufgegriffen haben? Der Junge war mehr tot als lebendig und sprach kein Wort. Sie nannten ihn Theo und brachten ihn in ein Kinderheim. Ida hat ein schlechtes Gewissen, weil sie sich nie wieder nach ihm erkundigt hat. Sie ist einfach davon ausgegangen, dass es ihm gut geht. Hat sie sich geirrt? Die erste Spur führt Ida allerdings auf die Elbinsel Waltershof zu einer eingeschworenen kleinen Gemeinde um den selbsternannten Wunderheiler Wilhelm Maurer. Wenn der tote Junge tatsächlich Theo ist, wie ist er dahin gekommen? Ida mischt sich unter die Anhänger des Heilers, was nicht ungefährlich ist, denn eine von ihnen ist eine Frau, die Ida noch von ihrer Heimatinsel Amrum kennt...

"Alter Zorn" ist der dritte Teil der historischen Kriminalromanreihe um die eigensinnige Ida Rabe. Nicht nur ihrer Kollegin Heide macht sie mit ihrer Starrköpfigkeit oft das Leben schwer, dieses Mal hat auch ihr neuer Vorgesetzter die Nase voll von Idas Alleingängen. Was Ida natürlich nicht davon abhält, weiter zu ermitteln,  denn die Polizei scheint nicht wirklich interessiert zu sein am Tod des Jungen. Auch die Kriminalpolizei, zu der Heides Vater gehört, beharrt auf Tod durch Ertrinken und stuft das Ganze als Unfall ein. Aber woher hat Theo die vielen Verletzungen? 

Mit flüssigem Schreibstil führt Lea Stein durch ihre Geschichte. Hamburgs immer noch zerstörte Straßen werden vor den Augen lebendig, man sieht alles direkt vor sich. Durch Wendungen und Überraschungen wird die Spannung aufrecht erhalten. 
Das betrifft zum einen den Fall, aber auch das Privatleben von Ida. Am Ende kommt es zu einer entscheidenden Veränderung und ich frage mich, ob das der letzte Teil war oder ob die Reihe doch weitergeht. Ich würde es mir wünschen. 


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹🌹




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