Im Spätsommer 1951 kehrt Oberkommissar Heller mit seiner Familie aus dem
staatlich genehmigten Ostseeurlaub nach Dresden zurück. Für seine Frau
Karin geht die Fahrt gleich weiter, denn sie hat überraschend die
Reiseerlaubnis in den Westen zu Sohn Erwin erhalten. Heller ist besorgt.
Doch sein neuer Fall lässt ihm keine Zeit zum Grübeln: Zwei unter
Spionageverdacht stehende Männer, Zeugen Jehovas, sterben in ihren
Gefängniszellen. Und es geschehen weitere mysteriöse Todesfälle. Bei
einem der Opfer wird eine geheimnisvolle Botschaft gefunden: »Eine Flut
wird kommen.« Heller beschleicht eine schreckliche Ahnung.
Die ersten drei Teile der Krimireihe haben mir richtig gut gefallen. "Roter Rabe" fand ich, ehrlich gesagt, ein wenig verworren. Zumindest, was den Kriminalfall angeht.
Der Teil, in dem es um Hellers Privatleben geht, hat mir dieses Mal besser gefallen, als die Suche nach dem Täter. Atmosphärisch und authentisch erzählt der Autor vom Leben in der damaligen Zeit kurz nach dem Krieg. Dresden ist immer noch überwiegend eine zerstörte Stadt und auch die Stimmung in den Anfangszeiten der DDR wird gut dargestellt.
Heller ist zwei Wochen auf sich allein gestellt, weil seine Frau in den Westen zu ihrem Sohn gereist ist. Er muss sich nun neben seiner Arbeit um Tochter Anni kümmern. Außerdem wird Frau Marquart anscheinend langsam dement und dann ist da noch deren Nichte, Fräulein Hermann, die plötzlich einzieht. Und immer der Hintergedanke: Was, wenn Karin nicht zurückkommt? Das alles zerrt an Hellers Nerven und man kann seine Situation gut nachempfinden.
Der Krimifall erscheint mir dagegen doch ein wenig "an den Haaren herbei gezogen" und auch nicht wirklich schlüssig.
Goldammers Schreibstil macht aber vieles wieder wett und ich mag seine Hauptfigur Heller auch, denn er ist menschlich und kein Superheld.
Bewertung: 🦇 🦇 🦇 🦇
...beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz. Genau so empfinde ich es. Und das ist ein Grund, warum mir ein E-Book nicht ins Haus kommt. Mir würde das Gefühl beim Halten eines Buches fehlen, das Blättern der Seiten, der Duft des Papiers. Ein E-Book wäre mir viel zu unpersönlich, zu steril, zu...kalt. Ihr findet hier nicht nur Rezensionen, auch viele andere Themen rund um Bücher und das Lesen.
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