Freitag, 10. April 2020

Rezension: "Der Duft der weiten Welt" von Fenja Lüders

Hamburg, 1912: Mina Deharde liegt der Kaffeehandel im Blut. Kein Wunder, verbringt sie doch jede freie Minute im Kaffeekontor ihres Vaters, mitten in der Hamburger Speicherstadt. Doch beide wissen, dass sie als Frau das Geschäft nicht übernehmen kann, und einen männlichen Erben gibt es nicht. Während Mina davon träumt, mit ihrem Jugendfreund Edo nach New York auszuwandern, hat ihr Vater andere Pläne für sie. Mina muss sich entscheiden: zwischen Pflicht und Freiheit, Liebe und Familie ...

Dies ist der erste Teil der Speicherstadtsaga, einer Trilogie von Fenja Lüders. Im Mittelpunkt steht Mina, die mit ihrem Vater und ihrer jüngeren Schwester Agnes in der Villa ihrer strengen Großmutter lebt. An ihre Mutter kann sie sich kaum erinnern, sie starb, als Mina noch klein war. Jetzt, mit siebzehn Jahren, möchte sie unbedingt alles über den Kaffeehandel lernen, um später die Firma zu übernehmen, die seit Generationen ihrer Familie gehört. 
Mina ist eine starke junge Frau, die nichts von den strengen Regeln und Konventionen der Gesellschaft hält. Von wegen, eine Tochter könne nicht die Firmenleitung übernehmen. Sie will es allen beweisen, auch wenn sie dafür Opfer bringen muss.

Lebendig und authentisch erzählt die Autorin Minas Geschichte, man begleitet sie durch Höhen und Tiefen. Die Charaktere sind bis in die Nebenfiguren gut beschrieben, sind vielschichtig und haben Tiefe. 

Es gelingt perfekt, die damalige Zeit in Hamburg vor dem geistigen Auge des Lesers aufleben, man fühlt sich in die Zeit zu Beginn des letzten Jahrhunderts zurückversetzt. Die Betriebsamkeit in der Speicherstadt wird deutlich und dadurch auch, wie wichtig Hamburg damals im internationalen Handel war, Europas "Tor zur Welt". 

Ein gelungener Auftakt und ich freue mich schon auf die Fortsetzung im Juni.

Meine Bewertung🦇 🦇 🦇 🦇 🦇


©10.04.20, Blackfairy71

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