Sonntag, 4. August 2013

"Der Feenturm" von Aileen P. Roberts

Klappentext: 
Als Dana bei ihrer Reise durch Schottland auf eine verfallene Turmruine stößt, fühlt sie sich sofort angezogen von dem Ort und seiner mystischen Stimmung. Sie verbringt die Nacht dort und ihr erscheint der Geist von Rionach, einer Piktenkriegerin, die seit 2000 Jahren an diesen Ort gebunden ist. Verzweifelt bittet sie Dana um Hilfe: Nur, wenn die junge Frau sich bereit erklärt, für sie in die Vergangenheit zu reisen und ihren Tod zu rächen, wird Rionach Frieden finden. Dana zögert, glaubt zuerst an einen Traum – und lässt sich dann doch ein auf eine gefährliche, abenteuerliche Reise ... 

Dana macht mit ihrer Freundin Marita Rucksack-Urlaub in Schottland. Gerade erst hat sie sich von ihrem Freund Jens getrennt, den sie mit einer anderen erwischt hat. Danas Eltern haben früher eine ganze Zeit lang in Schottland gelebt und Danas Vater, ein Geschichtslehrer hat ein besonderes Faible für das Keltentum. Dieses Interesse hat auch Dana geerbt. 
Bei einem Unwetter lernen sie die Schotten Marc und Alec kennen und mit ihnen zusammen fahren sie zur Isle of Skye. Dort erscheint Dana an einem alten, halb verfallenen Turm der Geist der Piktenkriegerin Rionach, die sie um Hilfe bittet. Sie ist zwischen den Welten gefangen und kann keine Ruhe finden, solange ihr Tod nicht gerächt wurde.
Sie erkennt in Dana die magischen Fähigkeiten einer Druidin der alten Zeit und bittet sie, in die Vergangenheit zu reisen, um Rionachs Gefährten Ardan zu finden. Dieser soll den Mann töten, den sie für ihren Tod und den damit verbundenen Fluch verantwortlich macht. Und ihre kleine Tochter Mael zu ihr in die Gegenwart holen.
Trotz all ihrer Skepsis lässt Dana sich überreden und reist mit Hilfe eine Zaubertrankes über 2000 Jahre zurück in eine Zeit, in der es noch keine Jahreszahlen gab. Die Zeit wurde in Sommer- oder Wintersonnenwenden gemessen und in Monden. Überhaupt ist es natürlich ein ziemlicher "Kulturschock" für Dana, in einer Zeit ohne Elektrizität, fließendes Wasser, Heizung, Telefone, Autos, Computer usw. zu leben. 
Aber im Laufe der Zeit gewöhnt sie sich an den einfachen Lebensstil und die Menschen, die mit Wenigem auskommen, weil sie es nicht anders kennen. Und für die Werte noch etwas zählen. 
Ihre erste Begegnung mit Ardan ist allerdings alles andere als vielversprechend und Dana erkennt, dass es ein hartes Stück Arbeit wird, Rionachs Bitte zu erfüllen. Aber sie gibt nicht auf, denn das Wichtigste ist, die kleine Mael zu retten.

Normalerweise bin ich kein so großer Fan von Zeitreisegeschichten. Aber ich würde dieses Buch auch eher als Mix aus Fantasy und Historischem Roman bezeichnen. Danas Geschichte hat mich gleich gefangen genommen und ich kann ihre Liebe zu Schottland sehr gut nachfühlen. Leider war ich selbst noch nie dort, aber es ist schon lange mein Traum. Auch der Autorin merkt man ihre Verbundenheit zu diesem Land an, man sieht die Landschaft in ihren Beschreibungen und auch die Menschen direkt vor sich. 
Und als dann zum Ende hin noch ein Song der Gruppe Runrig (eine meiner Lieblingsbands) zitiert wird, kamen mir doch tatsächlich ein paar Tränchen. Überhaupt wird die Geschichte zum Ende hin sehr emotional, aber nicht kitschig. 
Die Figuren sind gut ausgearbeitet, Dana mochte ich von Anfang an, auch Marc und Danas Vater sowie den kauzigen Scott. Aine und Ardan waren mir ebenfalls gleich sympathisch, denn Ardans anfängliches Verhalten gegenüber Dana und auch gegenüber seiner Tochter Mael war für mich durchaus nachvollziehbar.

"Der Feenturm" kann ich allen empfehlen, die gerne Fantasy lesen, sich für das Keltentum, ihre Mythologie und die schottische Geschichte interessieren und auch nichts gegen einen Hauch Romantik haben. Wie gesagt, wohl dosiert und nicht zu schmalzig. :-)  Es passt einfach zum Verlauf der Geschichte. 
Fazit: Eine Reise in die Vergangenheit kann die Zukunft beeinflussen....und das kann sowohl gut als auch schlecht sein.  ;-)

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