Samstag, 1. Februar 2025

Rezension: "Das Haus der leeren Zimmer" von Lesley Turney

1961. Amy arbeitet und lebt bei der Familie Laurent in Frankreich. Julia, Alain und ihre zehnjährige Tochter Viviane sind inzwischen ein Teil ihres Lebens und auch ihre Familie. Aber dann wird Amys Großmutter krank und sie muss zurück nach England, um ihrem Vater bei der Pflege zu helfen. Eines Tages erhält sie eine Nachricht von Julia. Sie ist wieder in England in ihrem Elternhaus, nachdem es in Frankreich ein schreckliches Unglück gegeben hat. Amy reist zu ihrer Freundin nach Somerset, um ihr und Viviane beizustehen. Doch in dem düsteren Haus am See ist nichts so, wie es sein soll. Julia ist schwermütig und die kleine Viviane kaum Spielgefährten. Bald beginnt das Mädchen, von einer unsichtbaren Freundin zu erzählen: Caroline. Doch Caroline ist auch der Name von Julias älterer Schwester, die vor dreißig Jahren im Haus der Familie unter mysteriösen Umständen zu Tode kam. Keiner der Dorfbewohner scheint über sie sprechen zu wollen - selbst der hilfsbereite Nachbar Daniel schottet sich ab. 

Die Autorin war mir bis zu diesem Buch völlig unbekannt, dabei ist "Das Haus der leeren Zimmer" nicht ihr einziges Buch. 
Aus dem Klappentext geht nicht hervor, dass das Buch nicht in der Gegenwart spielt, sondern im Jahr 1961. Mir hat das gut gefallen, denn so hat sich die Geschichte ganz anders entwickelt, als es vielleicht heute der Fall gewesen wäre.
Erzählt wird in der 1. Person aus Sicht von Amy. So ist man immer nah am Geschehen und erfährt ihre Gedanken und Gefühle aus nächster Nähe. Amy ist ein sehr liebenswürdiger und hilfsbereiter Mensch, der für ihre Familie und Freunde alles tun würde. Ungerechtigkeit geht ihr gegen den Strich und so forscht sie in der Vergangenheit nach, da sie sich einfach nicht vorstellen, dass Julias Schwester eine Mörderin war. Sie ist sicher, dass da mehr dahinter stecken muss. Warum schweigt das ganze Dorf und hält hartnäckig die Geschichte aufrecht, dass Caroline böse und falsch war?

"Das Haus der leeren Zimmer" ist eine fesselnde Familiengeschichte mit leichtem Gruseleffekt. Ein altes, düsteres Haus am See, der See selbst mit seinen Geheimnissen, unheimliche Geräusche im ersten Obergeschoss, ein Zimmer, in dem ein junges Mädchen angeblich an einem Fieber gestorben ist. Ist das wirklich alles nur Einbildung oder ist Caroline zurück, um sich zu rächen oder vielleicht sogar, um ihre Familie zu beschützen? Aber wovor?

Der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen. Lebendig, anschaulich und mit viel Atmosphäre führt einen die Autorin durch die Geschichte in ein düsteres England Anfang der Sechziger Jahre. 
Übrigens würde sich das Buch auch gut für die Lesezeit vor Halloween eignen. ;-) 


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹🌹






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