Ich lese gerade mal wieder einen isländischen Thriller von Yrsa Sigurdardottir. Und schon immer hat mich die Namensvergabe in Skandinavien allgemein und besonders in Island interessiert.
So unaussprechlich die Familiennamen ja erscheinen, so einfach ist die Namensgebung im Grunde. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern setzt sich der Personenname nicht aus einem Vornamen und einem Familiennamen zusammen. Er wird vom Vater des Kindes abgeleitet oder in seltenen Fällen auch mal von der Mutter. Dabei kommt es darauf an, ob das Kind männlich oder weiblich ist. Heißt der Vater z. B. Jon mit Vornamen, würde ein Sohn als "Nachnamen" Jonsson heißen, eine Tochter Jonsdottir. (dottir = Tochter)
Bis heute wird diese Namensgebung in Island fortgeführt und ich finde diese Tradition sehr schön und sie zeigt meiner Meinung nach die Familienzugehörigkeit noch deutlicher bzw. die Abstammung von den Eltern. So ist in der isländischen Kultur der Nachname nicht Teil des Namens, sondern eine kurze Beschreibung der Familiengeschichte.
Norwegen und Schweden sind mittlerweile zum Familiennamensystem übergegangen, in Dänemark dagegen ist die Verwendung von Vaternamen seit 2006 wieder erlaubt, auf den Färöer-Inseln (die zu Dänemark gehören) sogar seit 1992.
Isländer reden sich auch nie mit "Herr" oder "Frau" an, selbst bei formalen Anreden benutzen sie den Vornamen. Oder bei hochgestellten Persönlichkeiten den vollen Namen. Viele denken ja auch, die isländische Sängerin Björk hätte einen Künstlernamen, aber nein, es ist einfach ihr Name.
Andererseits ist es auch nicht einfach so möglich, seinem Kind irgendeinen beliebigen ausländischen Namen zu geben. Es gibt ein Benennungskomitee, das einen "neuen" Namen erst genehmigen muss, bevor er verwendet werden darf. Wichtig ist, dass er in die isländische Sprache integriert werden kann, also Buchstaben des isländischen Alphabets enthält. Was ich jetzt aber auch nicht schlimm finde, denn so bleiben auch Traditionen und alte Namen erhalten.
Mein "Familienname" wäre in Island übrigens Karlsdottir. Klingt auch nicht schlecht. 😊
...beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz. Genau so empfinde ich es. Und das ist ein Grund, warum mir ein E-Book nicht ins Haus kommt. Mir würde das Gefühl beim Halten eines Buches fehlen, das Blättern der Seiten, der Duft des Papiers. Ein E-Book wäre mir viel zu unpersönlich, zu steril, zu...kalt. Ihr findet hier nicht nur Rezensionen, auch viele andere Themen rund um Bücher und das Lesen.
Dienstag, 11. Juni 2019
1 Kommentar:
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Ein interessanter Bericht, obwohl ich das schon alles wusste ;) Ich habe eine Brieffreundin in Island und auch eine aus Dänemark und Schweden...deshalb ist mir die Namensgebung nicht neu =)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina Leopoldsdottir =)