
"Das Herrenhaus im Moor" ist ein Pageturner, wie ich lange keinen mehr gelesen habe. Ich hatte es in zwei Tagen durch. Der Schreibstil ist einfach, aber packend. Es wird kapitelweise abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt.
In der Gegenwart begleiten wir Laura bei ihrer Suche nach einem Grund für den Tod ihres Mannes und besonders die Szenen in dem alten Herrenhaus fand ich spannend geschrieben. Es gibt immer wieder Wendungen, die dafür sorgen, dass der Spannungsbogen erhalten bleibt. Einzig manche Szenen zwischen Laura und Nicholas fand ich ein wenig...nun, ich sag mal unrealistisch, wie z. B. die schnelle Entwicklung.
In der Vergangenheit gegen Ende des 19. Jahrhunderts wird die Geschichte der adeligen Victoria Milton erzählt. Nach dem Tod ihres Vaters ist ihr Onkel Richard ihr Vormund und damit Verwalter ihres Vermögens. Nach ihrem zwanzigsten Geburtstag lässt er Victoria in ein Irrenhaus einweisen, Lynybrook Hall, um an ihren gesamten Besitz zu kommen. Verzweifelt versucht die junge Frau, dort wieder zu entkommen.
Ich weiß zwar, wie einfach es zur damaligen Zeit war, besonders für die "feine" Gesellschaft, sich auf diesem Weg unbequemer Frauen, Töchter, Schwestern etc. zu entledigen. Aber die Beschreibungen der sogenannten Therapien in Lynybrook Hall machten mich trotzdem wütend und diese Hilflosigkeit der Patienten...schrecklich.
Nach und nach werden die Zusammenhänge klar und beide Geschichten finden zusammen.
Ich habe mich mit diesem Roman bestens unterhalten gefühlt, der Schreibstil ist mitreißend und lebendig, wenn jetzt auch keine literarische Meisterleistung, aber das habe ich auch nicht erwartet.
Meine Bewertung: 🦇🦇🦇🦇
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