Wales im Jahre 1146. Die junge Isabel de Carew wächst auf dem Familiensitz Llansteffan mehr oder weniger behütet auf, während in England ein Bürgerkrieg tobt. Doch die Waliser rebellieren unermüdlich gegen die neuen Machthaber und wollen ihr Land nicht hergeben. Isabels Großmutter Nesta, selbst zum Teil eine walisische Prinzessin, erzählt ihr Geschichten und das Mädchen ist fasziniert von dem wilden Land und dem Mut der Waliser.
Um die Position der Normannen zu stärken, soll Isabel ein paar Jahre später den grausamen Sheriff von Pembroke heiraten. Auf der Reise nach Tenby lernt sie den gleichaltrigen Ralph kennen und es entwickelt sich eine Freundschaft, die über Jahre halten soll.
Zwei Jahre soll Isabell schließlich in der Obhut von Lady Hayt, der Mutter des Sheriffs verbringen, bis sie für die Heirat alt genug ist. Doch dazu kommt es nicht, denn in der Nacht vor der Hochzeit greifen walisische Rebellen die Burg an und entführen Isabel. Ralph bleibt zurück, schwört aber, dass er Isabel finden wird.
Diese findet unter den Walisern schnell ein neues Zuhause und schließt sich den Rebellen, die Nachkommen ihrer Großmutter Nesta sind, und ihrem Freiheitskampf an.
Aber der Sheriff hat nicht vor, seine Braut widerstandslos seinen Feinden zu überlassen und schickt ausgerechnet Ralph, um sie zurückzuholen. Aber so einfach kann Isabel ihr Blut nicht verleugnen, denn ihr Herz schlägt längst für die Freiheit von Wales.
"Das Blut der Rebellin" ist der zweite Wales-Roman, in dem es um das Geschlecht der Geraldines geht. Dieses Mal steht Nestas Enkelin Isabel im Mittelpunkt. Über einen Zeitraum von rund 20 Jahren erleben wir, wie sie vom wilden Mädchen, das gerne mit ihrer Steinschleuder übt, zur jungen Frau wird, die zusammen mit den Walisern für die Freiheit des Landes ihrer Väter kämpft. Ihr Dickkopf und ihr vorlautes Mundwerk bringen sie mehr als einmal in Schwierigkeiten und sie muss einiges erdulden während dieser Zeit, in der Frauen es nicht leicht haben.
In Eira, die an der Seite ihres Mannes Maredudd für die Rebellen kämpft, findet sie schließlich eine Freundin und der walisische Fürst Cadell wird so etwas wie ein Vaterersatz für sie. Er hat nie vergessen, dass sie ihm einst das Leben rettete und ihr eigenes dabei riskierte.
Auch hier gibt es wieder eine ganze Reihe von Personen und Namen, vor allen Dingen die walisischen sind nicht so einfach. Aber am Anfang des Buches gibt es eine hilfreiche Auflistung und man erfährt auch, welche Personen historisch sind.
Wir begegnen auch einigen Charakteren aus "Die Tochter des letzten Königs", dem ersten Teil der Geraldine-Saga, wie z. B. Nesta oder auch ihren Söhnen, auch Henry, der von allen nur Harri genannt wurde und der der Sohn von König Henry von England war.
Isabel erinnerte mich in ihrer Art sehr an Nesta, kein Wunder, ist sie ja auch ihre Enkelin. Ich mochte sie gleich, ihre offene und ehrliche Art und ihre Kämpfernatur.
Sabrina Qunaj gelingt es mit ihrem Schreibstil die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Man merkt die Liebe und Begeisterung zu Wales, einem Land und einer Zeit, die in der Geschichte bisher wenig beachtet wurde.
Isabels Geschichte ist mitreißend, manchmal humorvoll und emotional erzählt und bis auf ein paar kleinere Längen zwischendurch, ist das Buch von Anfang bis Ende spannend und unterhaltsam geschrieben. Die Sprache ist nicht zu altmodisch, aber auch nicht zu modern. Sabrina hat dazu auch ein paar Erklärungen im Nachwort abgegeben. Das übrigens auch wieder sehr interessant ist für alle historisch interessierten Leser.
Muss man den Vorgängerband "Die Tochter des letzten Königs" gelesen haben, um "Das Blut der Rebellin" zu verstehen? Nein, muss man nicht. Sollte man aber, denn sonst verpasst man etwas. ;-) Von mir gibt es also eine uneingeschränkte Leseempfehlung für diesen historisch gut geschriebenen und recherchierten Roman. Und ich freue mich jetzt schon auf den dritten Teil der Geraldine-Saga.
Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥
...beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz. Genau so empfinde ich es. Und das ist ein Grund, warum mir ein E-Book nicht ins Haus kommt. Mir würde das Gefühl beim Halten eines Buches fehlen, das Blättern der Seiten, der Duft des Papiers. Ein E-Book wäre mir viel zu unpersönlich, zu steril, zu...kalt. Ihr findet hier nicht nur Rezensionen, auch viele andere Themen rund um Bücher und das Lesen.
Dienstag, 1. Mai 2018
3 Kommentare:
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Hallo!
AntwortenLöschenich dachte, dass wäre schon Band 4?? Steht auch bei amazon so drinnen....oder irre ich mich?
LG Martina
Hallo Martina, nein, das ist Band 2. Band 4 ist gerade erschienen und heißt "Die fremde Prinzessin".
LöschenHey,
AntwortenLöschenSchön, dass dir auch der 2. Teil dieser Reihe gut gefallen hat. Ich mochte die gesamte Reihe sehr gerne und habe vor kurzem schon Band 4 gelesen.
LG, Moni