Sonntag, 22. Februar 2015

"Pforte der Verdammnis" von C. J. Sansom

Klappentext: Im Kloster von Scarnsea an der Südküste Englands sind die Dinge gänzlich außer Kontrolle geraten. Einem von Cromwells Kommissaren ist dort mit einem einzigen Säbelhieb der Kopf vom Rumpf abgetrennt worden. In der folgenden Nacht wird ein schwarzer Hahn auf dem Altar geopfert. Wer steckt dahinter? Und warum?
Matthew Shardlake, Rechtsanwalt und lange Zeit ein Befürworter der großen Reformation, wird von Thomas Cromwell nach Scarnsea beordert, um die Sachlage zu klären. Die Ermittlung wird für ihn auch zu einer Abrechnung mit den eigenen Werten. 

England 1537. Es ist die Zeit der Großen Reformation. König Henry VIII. lässt Klöster im ganzen Lande schließen und ihren Besitz verkaufen. Sein Lordkanzler und Generalvikar dieser neuen Anglikanischen Kirche ist Thomas Cromwell. 
In seinem Auftrag soll der Kommissar und Anwalt Robin Singleton im Kloster Scarnsea für Ordnung sorgen. Als dieser ermordet wird, reist Matthew Shardlake, ebenfalls Rechtsanwalt und Kommissar mit seinem Gehilfen Mark dorthin. 
Nach und nach lernt Shardlake die Bewohner des Klosters kennen und bildet sich eine Meinung über jeden von ihnen. Wer von ihnen hätte ein Interesse daran, den Kommissar tot zu sehen und warum? Welche Geheimnisse hat er aufgedeckt, dass er zum Schweigen gebracht werden musste? Oder kam der Mörder von außerhalb, aus dem Ort? Dem Treiben im Kloster scheint niemand wohlgesonnen. 
Die Tage vergehen, aber Shardlake kommt einfach nicht weiter, immer wieder tauchen neue Rätsel auf und es gibt weitere Tote. Ihm läuft die Zeit davon, denn Cromwell will den Fall geklärt haben und sein Vertrauen in den Kommissar ist eh schon nicht mehr sehr groß.
Und auch Shardlake selbst kommen mit der Zeit Zweifel an seinem Dienstherrn und dessen Methoden, die Reformation um jeden Preis durchzusetzen, auch mit Folter. Diese Zweifel könnten den Anwalt den Kopf kosten, wenn ihn jemand des Hochverrats bezichtigen würde.

Dies ist der erste Teil um den Anwalt Matthew Shardlake, ein Mann um die vierzig, der von Kindheit an von einem Rückenleiden gezeichnet ist und von daher von vielen der "Bucklige" genannt wird. Eine Sache, die ihm ständig zu schaffen macht, seelisch und körperlich. Aber er hat einen brillanten Verstand und ein gutes Herz, ich mochte ihn von Anfang an. Sein Gehilfe Mark ist für ihn fast wie ein Sohn, denn er ist sicher, dass er nie eine eigene Familie haben wird. Seine große Liebe heiratete einen Anderen, starb aber kurz darauf an einer Krankheit. Nun steckt er seine ganze Leidenschaft in seine Arbeit. 

Ich möchte vom Inhalt nicht zu viel verraten, nur so viel, dass "Pforte der Verdammnis" für mich ein guter historischer Krimi ist. Die Story ist gut ausgearbeitet, es gibt Überraschungen und Wendungen und der Leser kann miträtseln, wer denn nun der Täter ist. Auch historische Fakten kommen nicht zu kurz und werden gekonnt in die Geschichte eingearbeitet. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, denn die Sprache ist an die damalige Zeit angepasst und außerdem sehr bildhaft. Beim Lesen sieht man sowohl das Kloster als auch die Straßen von London vor sich. Anfangs gab es zwar ein paar Längen, aber wenn die überwunden sind, dann will man auch wissen, wie alles ausgeht. 

Empfehlenswert für alle Fans von historischen Kriminalromanen, besonders in Bezug auf die englische Geschichte. 

Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥

1 Kommentar:

  1. Huhu!

    Ich fand das Buch und die ganze Reihe total klasse!!! Gerade der erste Band hat mich sehr an "Der Name der Rose" erinnert, trotzdem war er einzigartig und auf seine Art spannend. Vor allem Matthew Shardlake ist mir sehr ans Herz gewachsen, du wirst ja sicher die anderen Bände auch noch lesen? Ich wünsch dir ganz viel Spaß dabei, ich fand alle super!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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