Ich habe das Buch jetzt nach vielen Jahren zum dritten Mal gelesen,
dieses Mal in einer Leserunde. Und auch nach der all der Zeit hat die
Geschichte für mich nichts von ihrer Faszination verloren.
Die Handlung ist ja soweit eigentlich bekannt, daher versuche ich mich kurz zu fassen.
Der
junge Anwalt Jonathan Harker reist im Auftrag seiner Kanzlei ins
entlegene Transsilvanien und führt vom ersten Tag an ein Reisetagebuch.
Hauptsächlich, um seine Erlebnisse später mit seiner Verlobten Mina zu
teilen, die daheim England auf ihn wartet. Ziel ist die Burg des Grafen
Dracula, der durch die Kanzlei in London eine alte Abtei gekauft hat und
demnächst dorthin übersiedeln will. Schon auf der Reise geschehen
merkwürdige Dinge und die Menschen in Transsilvanien scheinen in tiefem
Aberglauben zu leben und warnen Harker vor einer Weiterreise zur Burg.
Aber der junge Anwalt lässt sich nicht abschrecken.
Schon hier gelingt es Stoker, eine schaurige Atmosphäre zu schaffen.
Nach
seiner Ankunft auf der Burg muss Harker nach und nach erkennen, dass
der Graf nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Er ist sich nicht mal
sicher, ob sein Gastgeber wirklich menschlich ist.
Währenddessen
wartet Mina daheim auf Nachricht von ihrem Verlobten und vertreibt sich
die Zeit mit einem Besuch bei ihrer Freundin Lucy an der Küste in Whitby
die Zeit. Aber die unbeschwerte Zeit wird getrübt, denn Lucy scheint
krank zu sein und sie schlafwandelt. Ein Freund der Familie, der Arzt
John Seward, ruft schließlich seinen alten Studienprofessor Van Helsing
zu Hilfe, der sich mit ungewöhnlichen Fällen und Methoden auskennt.
Dieser befürchtet schließlich, dass Lucy das Opfer eines Vampirs
geworden ist.
Aufgrund der Tagebucheinträge von Mina und Jonathan
Harker kommen Van Helsing und Seward zusammen mit Lucys Verlobtem Arthur
sowie seinem alten Freund, dem Texaner Quincey Morris, dem Grafen auf
die Schliche und versuchen, ihn endgültig zu vernichten.
Was
soll ich noch sagen? Ich liebe dieses Buch. Und ich finde den Aufbau der
Geschichte aus Tagebucheinträgen, Phonografenaufnahmen, Briefwechseln
und Zeitungsberichten einfach total gelungen. Die Charaktere sind
wunderbar gezeichnet, keiner ist oberflächlich dargestellt und von
Anfang an gelingt es dem Autor eine durchgehende Spannung zu erzeugen.
Was
mir jetzt beim erneuten Lesen des Buches aufgefallen ist: die
Titelfigur Dracula taucht im Grunde nur am Anfang auf und zum Ende hin.
Trotzdem beherrscht sie die gesamte Handlung und die Bedrohung durch den
Vampir schwebt die ganze Zeit über den Hauptfiguren und zieht sich bis
zum Schluss zu einem dunklen Netz zusammen.
Absolute Leseempfehlung für Vampirbuchfans.
Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥
...beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz. Genau so empfinde ich es. Und das ist ein Grund, warum mir ein E-Book nicht ins Haus kommt. Mir würde das Gefühl beim Halten eines Buches fehlen, das Blättern der Seiten, der Duft des Papiers. Ein E-Book wäre mir viel zu unpersönlich, zu steril, zu...kalt. Ihr findet hier nicht nur Rezensionen, auch viele andere Themen rund um Bücher und das Lesen.
Sonntag, 2. November 2014
1 Kommentar:
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Deine Begeisterung hat mich so angesteckt, dass ich zuerst "Draculas Gast" mit dem damals vom Verleger rausgeschnittenen ersten Kapitel und danach nun "Dracula" angefangen habe. Bin bisher begeistert. :D
AntwortenLöschenGrüßle, Nadine.
http://booklovers-shelf.blogspot.de/