Nachdem ich das Buch nach mehr als zehn Jahren nun zum zweiten Mal gelesen habe, kann ich endlich auch eine ausführliche Rezension dazu schreiben.
Sieben
Jahre sind vergangen, seit Dracula in Transsylvanien getötet wurde. Mina
und Jonathan Harker haben einen sechsjährigen Sohn mit Namen Quincey,
zu Ehren ihres damals getöteten Freundes Quincey
Morris. John Seward und Arthur Holmwood - Lord Godalming - sind
inzwischen ebenfalls beide verheiratet.
Und
Professor Van Helsing ist überzeugt, dass nun die Zeit gekommen ist,
wieder dorthin zu reisen, um sich noch einmal zu überzeugen, dass der
Vampir wirklich endgültig vernichtet ist.
Also
machen sich die Freunde zunächst auf den Weg nach Budapest zu einem
alten Freund Van Helsings, Professor André Kovacz. Dort treffen sie auch
auf Elena, Andrés Nichte, die mit ihrem Vater
dort lebt. Die junge Frau freundet sich mit Mina an und bewundert die
elegante Engländerin. Sie sehnt sich selbst nach einem freien Leben und
möchte nicht als Ehefrau und Mutter enden, so wie es ihr strenger Vater
für sie vorgesehen hat.
Als die
Freunde schließlich weiter zum Borgopass reisen wollen, begleiten Elena
und ihr Vater sie und zusammen wohnen sie bei einer befreundeten
Bauernfamilie. Ihren wahren Grund für den anschließenden
Ausflug in die Berge verschweigen sie allerdings der Familie und auch
Elena und ihrem Vater. Nur André Kovacz weiß Bescheid, da Van Helsing
seinen alten Freund in einer Weinlaune eingeweiht hat. Ein tragischer
Fehler, wie er später erkennen muss.
An der
Burg Dracula angekommen, erlebt jeder der Freunde diese erneute
Begegnung mit dem Ort des Schreckens anders. Und als sie wieder ins Tal
zurück und dann nach England heimkehren, ist nichts
mehr wie vorher, denn Dracula ist erwacht und er sinnt auf Rache.
Hierzu bedient er sich zunächst der jungen Elena und als sie nach dem
Tod ihres Vaters als Kindermädchen nach England kommt, bringt sie das
Grauen wieder ins Haus der Harkers. Jonathan verfällt
immer mehr in Depressionen, die sonst friedliche Katze wird zunehmend
aggressiver und Mina sehnt sich plötzlich auf eine Art und Weise nach
ihrem Ehemann, wie es sich für die damalige Zeit einfach nicht gehört.
Und schließlich wird klar: ihr alter Feind ist
zurück. Wird es ihnen zusammen mit ihren Verbündeten dieses Mal
gelingen, ihn zu bekämpfen und endgültig zu vernichten?
Veröffentlicht
wurde diese Fortsetzung von Freda Warrington 1997 und damit 100 Jahre
nach Bram Stokers „Dracula“. Was man aber nach ein paar Seiten bereits
vergisst, denn der Schreibstil ist sehr
ähnlich und auch der Aufbau des Buches, denn auch hier gibt es
Tagebucheinträge und Briefe.
Aber in
„Dracula kehrt zurück“ hat der Vampir eine viel größere Rolle, was mir
persönlich sehr gut gefallen hat. Auch erhält er hier durchaus
menschliche Züge, während Stoker ihn ja eigentlich
nur als blutsaugendes Ungeheuer darstellt. Könnte natürlich daran
liegen, dass dieses Buch eine Frau geschrieben hat. *g*
Womit
ich aber nicht sagen will, dass die Geschichte schmalzig oder schnulzig
ist, keineswegs. Man kann durchaus nachvollziehen, dass Mina hin und her
gerissen ist zwischen ihrem Ehemann und dem
Einfluss des Vampirs, denn schließlich geht es um das Leben ihres
Sohnes. Aber ist sie wirklich bereit, dafür ihre sterbliche Seele zu
opfern?
In die
Geschichte eingebunden wurde der Mythos der sog. Schule der
Scholomanten. Eine Schule mit zehn Schülern, die vom Teufel persönlich
geleitet wurde und wo Dracula sein dunkles Wissen und
seine teuflischen Fähigkeiten erlernte.
Eine
wirklich gelungene Fortsetzung, die sich nicht hinter dem Klassiker
verstecken muss und die damit beginnt, womit „Dracula“ endete: Jonathan
Harkers letzter Anmerkung zu den Geschehnissen
in Transsylvanien. Die Charaktere sind vielschichtig und neben den
altbekannten Figuren kommen ein paar neue wie Elena und André Kovacz
hinzu. Dadurch sind John Seward und Arthur Holmwood leider ein wenig zu
kurz gekommen, aber man kann halt nicht allen Charakteren
den gleichen Raum geben. Und dafür hat die Titelfigur dieses Mal eben
auch einen größeren Part bekommen, meiner Meinung nach ein Pluspunkt für
die Geschichte.
Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥
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