Amelia Gray lebt mit den Toten. Sie restauriert Friedhöfe, und es heißt,
sie habe einen Sinn für diese besondere Welt. Dass dies wörtlich so
ist, weiß jedoch niemand: Amelia kann die Geister der Verstorbenen
sehen. Als sie den Friedhof der abgelegenen Kleinstadt Asher Falls
restauriert, kommt sie den Toten erneut gefährlich nahe. Amelia entdeckt
ein verborgenes Grab im Wald und lüftet bald sein finsteres Geheimnis.
Ein Geheimnis, das seit Jahrzehnten gewahrt wurde - und gewahrt bleiben
soll ...
Fast erleichtert nimmt Amelia den Auftrag an, in Asher Falls einen
Friedhof zu restaurieren, denn so kann sie Charleston und John Devlin
für eine Weile den Rücken kehren.
Schon auf der Fähre über den Bell Lake lernt sie Thane Asher kennen, ein
Mitglied der mächtigsten Familie von Asher Falls und Enkel des
Patriarchen Pell Asher. Er erzählt ihr, dass in diesem See ein Friedhof
ist und das Tal wurde geflutet, ohne dass die Verstorbenen umgebettet
wurden. Nachts könne man die Glocken der Friedhofsglocken hören.Puh,
hier bekam ich schon das erste Mal eine Gänsehaut. Amelia lässt sich
nichts anmerken und sucht ihre Auftraggeberin auf, die für sie für die
Zeit ihrer Anwesenheit ein Haus gemietet hat.
Dieses liegt ausgerechnet am Bell Lake und Amelia befürchtet zu Recht,
dass sie nach Einbruch der Dämmerung aufgrund ihrer Gabe in der Nähe des
Friedhofs nicht allein sein wird.
Aber wie sie es schon von klein auf von ihrem Vater gelernt hat,
versucht sie die Geister zu ignorieren und beginnt ihre Arbeit in
Northgate, dem zweiten Friedhof von Asher Falls. Nach wie vor weiß sie
nicht, woher sie ihre Gabe hat, die sie zwar mit ihrem Vater teilt, aber
nicht von ihm geerbt haben kann, da sie adoptiert wurde.
Mit der Zeit geschehen immer wieder merkwürdige Dinge. Etwas uraltes
Böses scheint in den Bergen um Asher Falls zu leben und aus irgendeinem
Grund ist es hinter Amelia her. Und sie hat immer mehr das Gefühl, dass
sie auf besondere Weise mit diesem Ort verbunden ist. Wieso hat man
ausgerechnet sie engagiert, um den Friedhof zu restaurieren? Von ihrer
besonderen Gabe weiß niemand und Restauratoren gibt es viele. Was steckt
dahinter? Und was weiß die Familie Asher darüber? Und was hat es mit
dem Grab in den Bergen auf sich, das offensichtlich immer noch gepflegt
wird?
Die Antworten auf all diese Fragen liegen in ihrer eigenen Vergangenheit
und als Amelia der Wahrheit immer näher kommt, wird ihr klar, dass sie
etwas unternehmen muss, damit die Toten in Asher Falls zur Ruhe kommen.
Nach "Totenhauch" ist dies der zweite Teil der Reihe um
"Friedhofskönigin" Amelia Gray und mir hat es sogar noch besser gefallen
als der erste Teil. Von der ersten bis zur letzten Seite gelang es der
Autorin mich zu fesseln. Ach, eine Seite noch.ein Kapitel noch.und noch
eins..und noch eins. *g* Sicher hat das auch mit der Thematik dieser
Reihe zu tun, denn Geister und Friedhöfe finde ich einfach faszinierend.
Die Charaktere sind sehr gut und mit viel Tiefe gezeichnet, allen voran
Amelia, deren Gabe Totengeister zu sehen, für sie oftmals mehr ein Fluch
ist und sie auch in Gefahr bringt. Aber sie hat gelernt damit zu leben.
Besonders ins Herz geschlossen habe ich den Streuner Angus. Bei seiner
Beschreibung, als er zum ersten Mal auftauchte, musste ich wirklich ein
paar Tränchen verdrücken.
Auch Sidra mochte ich gleich, vermutlich weil sie es liebt, in der Bibliothek zu arbeiten. *g*
Bei Thane war ich zunächst ein wenig zwiegespalten, aber das ist
vermutlich auch die Absicht der Autorin. Ist er nun einer von den Guten
oder von den Bösen?
Wie auch schon im ersten Teil, bleiben ein paar Fragen offen und wie ich heute auf Nachfrage beim Bastei Lübbe Verlag erfahren habe, wird der dritte Teil mit dem Titel "Totenstimmen" im zweiten Halbjahr 2015 erscheinen. Ich freue mich sehr auf ein
Wiedersehen mit Amelia. Und mit Angus. *g*
Mein Fazit: Ein Muss für alle Leser von "Totenhauch". Es ist zwar nicht
unbedingt erforderlich, den ersten Teil gelesen zu haben, aber ich würde
es trotzdem empfehlen, denn dort lernt man Amelia kennen und man kann
die Andeutungen in "Totenlichter", was die Ereignisse um John Devlin
ausgelöst haben, besser nachvollziehen.
Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥
...beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz. Genau so empfinde ich es. Und das ist ein Grund, warum mir ein E-Book nicht ins Haus kommt. Mir würde das Gefühl beim Halten eines Buches fehlen, das Blättern der Seiten, der Duft des Papiers. Ein E-Book wäre mir viel zu unpersönlich, zu steril, zu...kalt. Ihr findet hier nicht nur Rezensionen, auch viele andere Themen rund um Bücher und das Lesen.
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