Klappentext: Wien im 19. Jahrhundert. Auf den prunkvollen Bällen am kaiserlichen Hof
wird der Vampir András Báthory von den Damen umschwärmt. Doch ihn
verlangt es nach geistreicher Unterhaltung, wie er sie in den Gemächern
der klugen Gräfin von Traunstein findet. Dort lernt er die hübsche
Pianistin Karoline kennen und beginnt, bei ihr Unterricht zu nehmen.
Doch Karoline hütet ein dunkles Geheimnis. Da wird eine Adlige ermordet
aufgefunden, und alles deutet darauf hin, dass in der Stadt ein weiterer
Vampir sein Unwesen treibt. Er scheint es auf Báthory abgesehen zu
haben und auf alle, die ihm nahe stehen.
Wien, 1840. Es beginnt mit einem grausamen Mord an einer jungen Frau in einer kalten, verschneiten Nacht. Es ist nicht das erste Opfer eines brutalen Mörders und wird auch nicht das letzte bleiben.
Zunächst interessiert das den Grafen Andras Petru Bathory herzlich wenig, denn was gehen ihn die Sorgen und Probleme der Menschen an? Das hat er vor langer Zeit hinter sich gelassen. Sterbliche sind für ihn bestenfalls Nahrung, denen er in den Straßen des nächtlichen Wien begegnet.
Aber dann trifft er eines Nachts im Prater auf die Fürstin Therese und rettet ihr das Leben, als ihre Pferde mit der Kutsche durchgehen. Ganz im Gegensatz zu seinen sonstigen Gewohnheiten verschont er sie, denn ihre Intelligenz, ihre Sehnsucht und ihr Hunger auf das Leben berühren einen Teil in ihm, den er lange vergraben geglaubt hatte. Gemeinsam besuchen sie literarische und musikalische Veranstaltungen in der gehobenen Gesellschaft von Wien. Therese ist fasziniert von dem "jüngeren" Grafen, der anscheinend doch so viel mehr Lebenserfahrung hat als sie selbst. Das schmeckt allerdings ihrem Ehemann gar nicht. Es ist schließlich etwas anderes, ob er wechselnde Geliebte hat oder ob sich seine Frau in der Öffentlichkeit mit einem anderen und noch dazu sehr attraktivem Mann zeigt.
Durch Fürstin Therese lernt Andras schließlich die Familie Wallberg kennen. Karoline ist eine begabte Pianistin, die auch eigene Stücke kompiniert. Den Ruhm dafür erntet allerdings ihr Bruder, denn in der damaligen Zeit schickt es sich nicht, dass eine ledige Frau vor Publikum auftritt. Bei einer abendlichen Unterrichtsstunde am Piano kommt er zufällig hinter das Geheimnis der jungen Frau und trifft auf die achtjährige Sophie. Das Mädchen ist blind, aber ihre anderen Sinne sind dafür um so schärfer und sie erkennt etwas in Andras, das die anderen Menschen nicht sehen. Und der Vampir ist fasziniert von der Offenheit und Ehrlichkeit des Kindes und fühlt sich mit ihm verbunden, denn auch er lebt seit mehr als zweihundert Jahren nur in der Dunkelheit. Von Anfang an scheint ein besonderes Band zwischen den beiden zu bestehen.
Aber dann gibt es weitere Morde und der Täter kommt Andras immer näher und bringt seine untote Existenz in Gefahr. Die Polizei verdächtigt den geheimnisvollen Grafen Bathory schon länger und die Schlinge zieht sich langsam zu. Andras muss auf eigene Faust den Mörder jagen und er ahnt, dass es kein sterblicher Mensch sein kann. Kann er die, die ihm nun etwas bedeuten, beschützen?
Ulrike Schweikert hat bisher drei Vampirkrimis geschrieben, die im heutigen Hamburg spielen. Hauptfigur ist der Vampir Peter von Borgo. Dies ist ein Teil seiner Vorgeschichte, als er noch den Namen Andras Petru Bathory trug. Diese Bücher haben mir sehr gut gefallen und mich interessierte auch die Vergangenheit von Peter von Borgo. Und da ich historische Vampirromane sowieso gerne lese, war auch dies natürlich eine Pflichtlektüre. Wie gesagt, spielt die Geschichte in Wien, zum Ende hin schlägt sie aber den Bogen nach Hamburg.
Die Autorin hat intensiv recherchiert und beschreibt die Städte (Wien und auch Hamburg) wunderbar, man sieht die Straßen direkt vor sich und begleitet den Vampir auf seinen Streifzügen. Auch historische Ereignisse und Personen werden in die Geschichte eingebunden, wie z. B. der große Brand von Hamburg 1842. Ich wollte immer schon mal nach Wien und jetzt erst recht. Ein Besuch in der Gruft der Michaelerkirche gehört dann natürlich dazu. *g*
Das Buch hat mich wunderbar unterhalten, es ist spannend und flüssig geschrieben und ich wollte immer wissen, was als nächstes kommt. Und es wäre schön, weiteres aus der Vergangenheit von Peter von Borgo zu lesen. Der letzte Satz in der Danksagung von Ulrike Schweikert lässt zumindest darauf hoffen, als sie sich bei ihrem Mann für die Unterstützung in Wien bedankt: "...Er hat auch versprochen, mit mir noch weiter in die Vergangenheit von Andras Petru Bathory alias Peter von Borgo zu reisen. Die Spur führt nach Transsilvanien..."
Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥ ☥
...beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz. Genau so empfinde ich es. Und das ist ein Grund, warum mir ein E-Book nicht ins Haus kommt. Mir würde das Gefühl beim Halten eines Buches fehlen, das Blättern der Seiten, der Duft des Papiers. Ein E-Book wäre mir viel zu unpersönlich, zu steril, zu...kalt. Ihr findet hier nicht nur Rezensionen, auch viele andere Themen rund um Bücher und das Lesen.
Sonntag, 26. Januar 2014
3 Kommentare:
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Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen! Schade, dass es kaum jemand hier gelesen hat! Umso mehr freut mich, dass du es auch so toll findest! Ich habe allerdings nur dieses gelesen...wie heißen die anderen drei Bände, die du gelesen hast? Da geht es wieter????! Die muss ich mir gleich zulegen!!!!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Hallo Martina! Es sind nicht direkt Fortsetzungen. Es sind drei Vampirkrimis, die in der Gegenwart in Hamburg spielen und Peter von Borgo spielt eine der Hauptrollen.
Löschen1. Duft des Blutes
2. Feuer der Rache
3. Engel der Verdammten
Die Rezis dazu müsstest du auch alle hier finden. ;-) Den dritten habe ich erst Ende 2013 gelesen.
Hallo Blackfairy,
AntwortenLöschenich habe vor einigen Jahren auch "Das Herz der Nacht" gelesen, fand es aber langweilig und konstruiert. Ich finde Ulrike Schweikerts neuestes Buch "Die Charité - Hoffnung und Schicksal" dagegen umso besser. Momentan lese ich "Die Astrologin" von Schweikert. Es spielt im 17. Jhd. im Zeiten des 30-jährigen Kriegs und ist sehr lebendig beschrieben. LG, Sarah