Mittwoch, 3. Dezember 2025

Rezension: "Schwedenträume und Schokoladenzauber" von Hanna Blixt

Auf der Beerdigung einer Arbeitskollegin fragt Hilma sich, wer wohl um sie trauern würde. Mit Anfang Dreißig steht sie kurz vor einem Burn Out und entschließt sich, dass sie dringend etwas ändern muss. Sie kündigt ihren gut bezahlten Job und bewirbt sich auf eine Stellenanzeige in der eine Hilfe für ein Café gesucht wird. Angekommen im verschneiten Leksand in der Provinz Dalarna, eröffnet ihr die Besitzerin Maggie, dass das Lusthaus Gefahr läuft, abgerissen zu werden, um Platz für neuen Wohnraum am See zu machen. Erst jetzt wird Hilma klar, wie überstürzt sie ihr altes Leben hinter sich gelassen hat. Aber Aufgeben ist keine Option und nachdem Maggie sie in die Kunst des Pralinenherstellens eingeführt hat, ist sie fest entschlossen das Café zu retten. Und dann ist da ja noch der attraktive Fremde, dem sie plötzlich gegenübersteht...

Eine warmherzige Geschichte für kalte Wintertage. Die Beschreibung der verschneiten Landschaft ist so atmosphärisch und anschaulich, ich konnte mir alles wunderbar vorstellen. 
Neben der Erzählung von Hilma gibt es zwischendurch Kapitel aus der Vergangenheit, beginnend in den Sechziger Jahren. Hier geht es um einen Jungen, der Eriksson genannt wird, aber man erfährt nicht den Vornamen. Zum Schluss gibt es die Erklärung dafür, wie alles zusammenhängt.

Neben der wunderbaren Beschreibung der winterlichen Landschaft, stehen die vielschichtigen Charaktere im Vordergrund. Sie machen einen Großteil der schönen Geschichte aus, allen voran Hilma. Sie zieht beruflich gerade noch rechtzeitig die Reißleine und wagt den mutigen Schritt eines Neuanfangs. Sie hat ein großes Herz und viel Empathie für ihre Mitmenschen, was aber leider in der Vergangenheit oft ausgenutzt wurde. Auch Maggie mochte ich sehr. Nach dem Tod ihres Mannes vor ein paar Jahren führt sie das Café allein, aber langsam wird ihr alles zu viel und da kommt Hilma mit ihren frischen Ideen gerade recht. Dann ist da noch Anton, fast noch ein Kind, oft mürrisch und abweisend, aber doch sehr sensibel. Nur warum hat er eine solche Abneigung gegen Weihnachten? Nicht zu vergessen der schüchterne Ake, ein wenig verschroben, aber herzensgut. 

"Schwedenträume und Schokoladenzauber" ist kein Liebesroman, auch wenn natürlich die Liebe eine Rolle spielt. Aber es geht auch um Freundschaft und was eine Gemeinschaft bedeuten und bewirken kann, wenn sie zusammenhält und für ihre Träume kämpft. Darum, was das Leben lebenswert macht und ihm einen Sinn gibt.


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹






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