Mittwoch, 26. März 2025

Rezension: "Outback - Niemand hört dich schreien" von Patricia Wolf

Eigentlich ist Detective Sergeant Lucas Walker im Sonderurlaub, da seine Großmutter im Sterben liegt. Er ist in der kleinen Stadt Caloodie im Outback Australiens aufgewachsen und obwohl er nun in Sidney lebt, ist der Busch sein eigentliches Zuhause. Als zwei deutsche Rucksacktouristen spurlos verschwinden, bittet ihn sein Chef, als Verbindungsmann zwischen der örtlichen Polizei und dem Auswärtigen Amt ein wenig vor Ort zu unterstützen und ein Auge auf die Ermittlungen zu haben. 
Das Paar war auf dem Weg zu einem Job auf einer Rinderfarm, wo es aber nie angekommen ist. Zuletzt gesehen wurde es in einem Hotel in Caloodie. Hier steigt nun auch Barbara ab. Sie ist die ältere Schwester des verschwundenen Mädchens und davon überzeugt, dass Rita etwas passiert sein muss. Barbara ist Polizistin beim LKA in Berlin und setzt sich in Verbindung mit Walker.  Gemeinsam versuchen sie, eine Spur der Vermissten zu finden, aber jeder weitere Tag ohne Ergebnisse zeigt, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit und die gnadenlose Natur Australiens ist. Dann finden sie heraus, dass in den letzten Jahren in derselben Gegend immer wieder Menschen verschwunden sind, es wurden aber nie Leichen gefunden. Walker glaubt nicht an einen Zufall. Jagt ein Serienkiller in der Abgeschiedenheit des Outbacks seine Opfer?  

Der Roman von Patricia Wolf ist aus meiner Sicht vor allen Dingen eins: Eine Liebeserklärung an Australien, ganz besonders an das Outback. Man merkt, wie sehr die Autorin von dem Land fasziniert ist. Im Nachwort erklärt sie auch, warum das so ist.

Ich würde das Buch nicht dem Genre Thriller zuordnen. Gerade die ersten zwei Drittel sind meiner Meinung nach eher Spannungsroman, vielleicht noch Krimi. Was aber nicht negativ gemeint ist, es hat mir durchaus gefallen. Wie gesagt, es geht viel um Australien, das unwirtliche, gnadenlose Outback, die Hitze, die Menschen schneller in Gefahr bringen kann, als man denkt. Sehr bildhaft wird alles beschrieben, so dass man die heiße, staubtrockene Atmosphäre fast spüren kann. Auch das Cover passt hier perfekt.
Barbaras Verzweiflung konnte ich gut nachvollziehen. Allein in einem völlig fremden Land, das einem schnell zeigt, wie gefährlich es sein kann und Tag für Tag vergeht, ohne irgendeine Spur ihrer Schwester. Und die Polizei ist auch keine große Hilfe, zumindest der örtliche Polizeichef nicht. 
Bei Walker dagegen merkt man, dass er zwar auch die Gefahren kennt, aber ihm sind auch die schönen Seiten dieser wilden, ungezähmten Natur bewusst. Und ihm ist die Familie wichtig, weswegen er auch Barbaras Sorge um ihre kleine Schwester versteht und ihr hilft.

Um die Spannung aufrecht zu erhalten, gibt es verschiedene Ermittlungsansätze bei der Suche nach den beiden Touristen und es werden verschiedene Verdächtige ins Spiel gebracht. Auch werden einige Kapitel aus Sicht des Täters geschildert, aber ohne einen Namen zu nennen, so dass man nur raten kann, wer es ist. 
Meine persönliche Heldin ist übrigens Ginger, die Australian Cattle Dog Hündin. 😍

Insgesamt ein wirklich unterhaltsames Buch, das ich gerne gelesen habe. Positiv fand ich auch, dass die Geschichte ohne Liebesszenen und Romantik auskommt, bis auf ein paar kleine Andeutungen. 


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹



 

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