Montag, 6. Dezember 2021

Rezension: "Friesenwinterzauber" von Tanja Janz

Kurz vor Weihnachten macht Isabels Freund aus heiterem Himmel Schluss mit ihr. Nicht nur das, er fliegt auch noch mit einer Anderen in den mit ihr geplanten Urlaub nach Hawaii. Da kommt die Frage ihrer älteren Nachbarin gerade richtig. Frau Osterfeld hat eine Einladung ihrer Schwester erhalten, in St. Peter-Ording mit ihr Weihnachten zu feiern. Frau Osterfeld traut sich die Strecke von Rosenheim an die Nordseeküste alleine nicht mehr zu und bietet Isabel an, ihr eine Woche in einer Ferienwohnung zu bezahlen, wenn sie mit ihr nach Nordfriesland fährt. Da Isabel sowieso Urlaub hat, nimmt sie an und zusammen mit ihrer Hündin Mari geht es rund 1000 Kilometer in den Norden. Die vierundreißigjährige Isabel war noch nie an der deutschen Nordseeküste und spürt beim Blick auf die winterlichen Salzwiesen und Dünen schnell deren heilsamen Zauber. Sie lernt viele liebe Menschen geben, die ihr ein Gefühl geben, das sie lange nicht kannte: Zuhause.
 
Ich freue mich ja immer, wenn es wieder einen neuen Winterroman von Tanja Janz gibt. Auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Der Autorin gelingt es wie immer, die winterliche Atmosphäre an der See perfekt einzufangen. Man spürt die frische Luft, den Wind, schmeckt das Salz und sieht die vereisten Dünengräser vor sich. Es ist einfach eine Geschichte zum Wohlfühlen, man kann sich hinein fallen lassen und den Alltag für die Zeit vergessen. Etwas, das ich gerade im Moment sehr brauche.

Natürlich kann man sich fragen, ob es realistisch ist, dass die Familie Friedrich Isabel einfach so in ihren Kreis aufnimmt und sie direkt zum Essen einlädt, bloß weil sie sich bei ihnen ein Fahrrad ausleiht. Aber allein die Vorstellung, dass es solche Menschen gibt, tut einfach gut. Und das Ganze spielt schließlich in der Weihnachtszeit und da sollte es schließlich Wunder geben. Ich fand es jedenfalls sehr schön beschrieben, wie Isabel, die in einem Kinderheim aufgewachsen ist, nachdem ihre Mutter sie als Baby dort abgegeben hat, nun in St. Peter-Ording Freunde, Geborgenheit und vielleicht auch eine neue Familie findet. Nils und Opa Erk waren mir gleich sympathisch.
 
Ganz toll fand ich auch Mari, denn die ist eine ausgebildete Therapiehündin und zusammen mit Isabel kann sie beim Nachbarjungen von Frau Osterfelds Schwester einiges bewirken. Das war auch noch mal etwas fürs Herz. :-)
Und gefreut habe ich mich auch über ein Wiedersehen mit einer Figur aus "Wintermeer und Dünenzauber". 
 
"Friesenwinterzauber" ist für mich wieder ein Wohlfühl-Winterbuch, ohne dabei kitschig zu sein.  Ich kann es gerade in dieser Zeit sehr empfehlen.



Bewertung: 🌹🌹🌹🌹




 
 

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