Freitag, 5. September 2014

"Die Rosenkriege 1: Sturmvogel" von Conn Iggulden

England 1437: König Henry VI. ist krank und unfähig zu regieren, das Königshaus gerät ins Wanken. Zudem droht ein Konflikt mit Frankreich, der England in eine Katastrophe reißen könnte. Die Vermählung Henrys mit der französischen Adeligen Margaret von Anjou soll die Macht des Reiches sichern. Doch das Bündnis mit den verhassten Franzosen ruft bei der Bevölkerung Empörung hervor. Richard, Duke von York, nutzt den Hass gegen den König und seine willensstarke Gemahlin zu seinen Zwecken – die Rosenkriege beginnen …

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde bei den Büchereulen gelesen und war aufgrund des Klappentextes schon sehr gespannt. Die englische Geschichte interessiert mich sehr, deswegen habe ich mich sehr gefreut, dass ich das Buch gewonnen habe.
Leider muss ich aber sagen, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Bei fast 600 Seiten geht es in etwa zwei Dritteln des Buches um Kämpfe und Schlachten. Nicht, dass es mir zu brutal war, denn Krieg ist natürlich blutig und brutal und die Zeit damals war eben so. Aber der ganze Schreibstil des Autors war mir zu…..neutral, irgendwie emotionslos. Ich habe ja keinen romantischen Liebesroman erwartet, denn schließlich war die Heirat zwischen Margaret von Anjou und König Henry arrangiert und diente nur dem Zweck, Frieden zu bringen. Was leider gründlich daneben ging, aber dafür kann der Autor natürlich nichts. Was die Vermischung von historischen Fakten und Fiktion angeht, das ist Herrn Iggulden gut gelungen. Ob es jetzt wirklich jemand wie Derry Brewer war, der sich das Ganze damals ausgedacht hat, sei dahin gestellt, aber möglich wäre es natürlich.
Fakt ist auch, dass König Henry krank und schwach war und das Land dadurch ins Chaos stürzte. Die Szenen mit ihm und Margaret waren für mich die wenigen Kapitel des Buches, wo mal ein paar Emotionen aufkamen, besonders zum Ende hin. Den Arzt hätte ich am liebsten erwürgt.
Margaret wird hier sehr sympathisch dargestellt, eine junge Frau, die einen starken Willen hat und sich in ihrer neuen Position als Königin von England nicht entmutigen lässt. In Wahrheit soll sie bei ihrem Volk nicht sehr beliebt gewesen sein. Aber vielleicht kommt das in den späteren Bänden zur Sprache. Noch ist sie ja sehr jung.
William de la Pole und Derry, der Spion des Königs, haben mir auch gefallen. Auch weitere historische Figuren wie der „Königsmacher“ Richard Neville, Richard von York oder Jack Cade tauchen in der Geschichte auf.

Sehr schön und auch hilfreich finde ich die Stammbäume und das Personenverzeichnis sowie die historischen Anmerkungen am Beginn und Ende des Buches. Bei den ganzen Richards und Edwards….

Weniger Kampfszenen hätten der Geschichte meiner Meinung nach gut getan, aber das ist natürlich alles Geschmacksache. Es war mein erstes Buch von Conn Iggulden, aber ich habe gehört, er schreibt solche Szenen immer sehr gerne sehr ausführlich.
„Sturmvogel“ ist der erste Teil der Reihe „Die Rosenkriege“ und meiner Meinung nach ist das Ganze noch steigerungs- und ausbaufähig. Vielleicht bekommt der Autor ja noch eine zweite Chance von mir. 


 Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥

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