Samstag, 23. Februar 2013

"Untot" von Joe Schreiber

"Was das Wesentliche im Leben betrifft, wird uns die Vergangenheit nie loslassen. Ihre blutigen Fingerabdrücke werden nie ganz verschwinden." 
Das sagte Phillip immer zu Susan, bevor er sie verlassen hat. Sie und ihre gemeinsame Tochter Veda. 


Klappentext: Susan, ich habe deine Tochter. Tu, was ich dir sage, und sie wird leben. Brichst du meine Regeln, stirbt sie! Eine junge Mutter, die ihr Leben für ihr Kind geben würde ...Ein Kidnapper, der das Unmögliche verlangt ...Eine Jagd durch verlassene Dörfer und über verschneite Landstraßen ...... hin zu einem Ort, an dem das Grauen wartet... in den Abgrund der Seele, wo ein Albtraum lauert... in die Arme eines Gegners, der nicht menschlich ist... 

"Ich habe deine Tochter!" sagt der Anrufer, als Sue eines abends von der Arbeit nach Hause kommt. Ein Satz, der wohl jeder Mutter das Blut in den Adern gefrieren lassen würde. Um sie wiederzubekommen, muss die junge Frau eine nächtliche Reise durch sechs Orte in New England machen. Eine Reise in die Vergangenheit, angefangen in der Kleinstadt Gray Haven, in der sie einst zusammen mit ihrem Freund Phillip etwas tat, was sie tief in sich begraben glaubte und was sie niemals jemandem erzählt hat. Auch mit Phillip, den sie später heiratete, sprach nie wieder darüber. 
Am Ziel der Reise, dem Ort White's Cove, soll Sue ihre Tochter wiedersehen. Dafür muss sie allerdings ein paar Regeln beachten und Aufgaben erfüllen. Unterwegs geschehen merkwürdige Dinge und Sue fragt sich, ob es damit zu tun hat, dass die Route genau den Tatorten des "Lokführers" entspricht, eines Kindermörders, der eigentlich tot sein müsste. Oder doch nicht? Und was hat die historische Figur des Isaac Hamilton damit zu tun, von dem in jedem der Orte ein Denkmal errichtet wurde. Je weiter sie fährt, desto mehr wird ihr klar, dass hier etwas sehr Böses am Werk sein muss...

"Clevere Hommage an Stephen King" urteilte der Publishers Weekly in einer Kritik. Natürlich gibt es da gewissen Parallelen, alleine wegen New England. Ich würde aber sagen, wenn schon Vergleiche mit einem anderen Autor des Genres, dann eher mit Dean Koontz. Aber das ist meine Meinung.
Die Geschichte ist jedenfalls gut durchdacht und auch spannend geschrieben. Jetzt nicht überragend, "fingernagelkauend" spannend, aber doch so, dass man weiterlesen möchte, um zu erfahren, was hinter der ganzen Geschichte steckt. 
Für zwischendurch ein wirklich gutes Buch.

Daher meine Bewertung:
****

Zitat:
Von White's Coves Ocean Street daher
durch jungfräuliches Land fuhr er
Färbt Stadt und Ort und selbst den Boden
Mit Blut der Sterbenden und der Toten
Wickham und Newbury durchquert er im Nu
Rastet in Ashford oder in Stoneview
Ein kleines Kind ruft er herbei
Erschlägt es dort dann - Eins! Zwei! Drei!
Von Winslow bis nach Gray Haven gehts
Dort fängt von neuem an er stets
Gehüllt in unheilig Gewand
Mit Blut er färbt das ganze Land

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