Zum Inhalt:
Der mysteriöse Comte de Saint-Germain, neuestes Mitglied am Hof des
Königs Louis XV, hat seinen begierigen Blick auf die junge Madelaine de
Montalia geworfen. Die intelligente, schöne Frau, die gerade in die
vornehme Gesellschaft von Paris eingeführt wird, erwidert seine Gefühle.
Aber Madelaines Zukunft ist längst nicht so unbeschwert wie es scheint –
ihr Vater hat sie einst dem ›Zirkel‹ versprochen, als Opfer für ein
satanisches Ritual. Dies ist der erste Teil einer Vampirchronik der kanadischen Autorin Chelsea Quinn Yarbro. Meines Wissens wurden auf Deutsch aber auch nur zwei Teile übersetzt, Teil 2 ist "Palast der Vampire".
Ich würde das Buch als historischen Vampirroman bezeichnen, ähnlich wie die vierteilige Reihe von P. N. Elrod um den Gentleman-Vampir Jonathan Barrett. In "Hotel Transylvania" allerdings steht das Vampirdasein von Saint-Germain ein wenig im Hintergrund.
Es ist das Jahr 1743 und die junge Madelaine de Montalia kommt vom Lande zu ihrer Tante Claudia nach Paris, die als Comtesse ein aufregendes Leben in der aristokratischen Gesellschaft führt. Madelaines Vater und Claudias Bruder, Robert de Montalia, lässt dieses Arrangement nur unter der Bedingung zu, dass seine Tochter niemals in die Nähe des Barons Saint Sebastien kommt. Dieser ist das Oberhaupt eines satanischen Zirkels und ein Fehler aus Roberts Vergangenheit würde seine Tochter in tödliche Gefahr bringen.
Soweit wie möglich schirmt Claudia ihre Nichte ab, aber irgendwann ist eine Begegnung in der Pariser Partygesellschaft nicht mehr zu vermeiden.
Hier trifft Madelaine auch auf den mysteriösen Grafen Saint-Germain. Sie ist fasziniert von dem eleganten und weltgewandten Mann, der fast immer in Schwarz auftritt und eine eigenartige Anziehung auf sie ausübt. Er ist so ganz anders als die Männer, die nur darauf aus sind, sie zu einer braven, folgsamen Ehefrau zu machen. Aber Madelaine will mehr im Leben, sie will reisen und viele Dinge kennenlernen.
Aber kann Saint-Germain ihr diese Dinge geben? Wer ist dieser Mann wirklich? Oder was?
Im Nachwort der Autorin steht, dass es tatsächlich im Jahr 1743 in Paris einen Grafen von Saint-Germain gab. Ein "Gentleman von enormem Reichtum, umfassender Bildung, einnehmendem Wesen und äußerst rätselhaft.(...) Er trat fast ausschließlich in Schwarz und Weiß auf, und dies zu einer Zeit, in der andere Männer sich in Farben kleideten, die einen Regenbogen beschämt hätten."
Tatsächlich verwendet Chelsea Quinn Yarbro sehr viel Zeit auf ausführliche Beschreibungen der Kleidung der Charaktere, sowohl Frauen als auch Männer. Und so manches Mal dachte ich: Meine Güte, ein Glück, dass ich nicht zu der Zeit gelebt habe. *g*
Alles in allem habe ich mehr sehr gut unterhalten mit diesem Buch. Es war spannend, besonders zum Ende hin, amüsant und auch sehr interessant, so einige historische Dinge zu erfahren. Weiter oben schrieb ich, dass es ein historischer Vampirroman ist. Vielleicht bezeichnet man es aber doch eher als historischen Krimi mit Vampirtouch. ;-) Manchmal erinnert die Figur des Grafen Saint-Germain ein wenig an Dracula oder auch Lord Ruthven aus Polidoris Geschichte, wie auch die Auflockerung der Erzählung durch verschiedene Briefwechsel.
Die Charaktere sind interessant und sympathisch, vor allem Madelaine und ihre Tante Claudia mochte ich sehr.
Die Sprache ist altmodisch, aber eben der Zeit entsprechend und bei manchen Formulierungen habe ich mich gefragt, wie sich die Leute damals verstanden haben, da sie doch sehr häufig um den heißen Brei herum redeten, anstatt ganz direkt zu sein. Die Sprache war eben sehr blumig. Wohl passend zur Mode. *lach*
Wer mittlerweile genug hat von den neumodischen, weichgespülten, glitzernden Vampire oder mehr den alten Mythos der Unsterblichen mag, der ist bei "Hotel Transylvania" gut aufgehoben.
Das subbt hier auch noch rum. Nach deiner schönen Rezi habe ich richtig Lust auf das Buch bekommen.
AntwortenLöschenLG Beate