Das Buchland im Keller unter uns ist unglaublich viel mehr, als diese
Aneinanderreihung von gefüllten Regalen. Dort findet man billige
Klischees, abgedroschene Fantasien und halbe Wahrheiten direkt neben den
großen göttlichen Ideen, die die Welt veränderten. Die ganze
Kreativität der Menschheit. Dieses Antiquariat ist nicht wie andere Buchläden! Das
muss auch die gescheiterte Buchhändlerin Beatrice feststellen, als sie
notgedrungen die Stelle im staubigen Antiquariat des ebenso verstaubt
wirkenden Herrn Plana annimmt. Schnell merkt sie allerdings, dass dort
so manches nicht mit rechten Dingen zugeht: Wer verbirgt sich hinter
den so antiquiert wirkenden Stammkunden Eddie und Wolfgang ? Und welche
Rolle spielt Herr Plana selbst, dessen Beziehung zu seinen Büchern
scheinbar jede epische Distanz überwindet? Doch noch ehe Beatrice all
diese Geheimnisse lüften kann, gerät ihr Mann Ingo in große Gefahr und
Beatrice setzt alles daran, ihn zu retten. Zusammen mit Herrn Plana
begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise quer durch das mysteriöse
Buchland. Dort treffen sie nicht nur blinde Buchbinder, griechische
Göttinnen und die ein oder andere Leseratte, auch der Tod
höchstpersönlich kreuzt ihren Weg.
Und schon bald steht fest: Es geht
um viel mehr, als bloß darum, Ingo zu retten. Vielmehr gilt es, die
Literatur selbst vor ihrem Untergang zu bewahren!
Ich muss sagen, ein ähnliches Buch habe ich bisher nicht gelesen. Es geht um Bücher, eigentlich um ein Buch das geschrieben werden muss. Ein Buch über ein Buch, wenn man so will. Aber um das nachzuvollziehen, muss man diese wundervolle Geschichte selbst lesen.
Markus Walther hat einen wunderbaren Schreibstil mit einem feinen Sinn für Humor. Oft musste ich schmunzeln, als es z.B. um E-Books und das sogenannte Self Publishing ging. Oder Herr Plana und Bea die "Halle der entbehrlichen Bücher" aufsuchen und dort die ganzen "Nackenbeißer"-Romane vor sich hin treiben, alle geschrieben nach dem Twilight-Hype. *g* Der Autor hat mir oft aus der Seele geschrieben.
Die Sprache ist wunderbar bildhaft und man sieht das Buchland direkt vor sich und möchte dort am liebsten nach Herzenslust verweilen und stöbern.
Die Fantasie des Autors kennt anscheinend keine Grenzen, ich finde so etwas bewundernswert. Und man merkt ihm seine Liebe zu Büchern in jedem Satz an.
Mein Fazit: Ein lesenswerter Fantasy-Roman und eine Pflichtlektüre für alle Bibliophilen.
...beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz. Genau so empfinde ich es. Und das ist ein Grund, warum mir ein E-Book nicht ins Haus kommt. Mir würde das Gefühl beim Halten eines Buches fehlen, das Blättern der Seiten, der Duft des Papiers. Ein E-Book wäre mir viel zu unpersönlich, zu steril, zu...kalt. Ihr findet hier nicht nur Rezensionen, auch viele andere Themen rund um Bücher und das Lesen.
Sonntag, 24. November 2013
4 Kommentare:
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Wenn ich nur wüsste... Diverse Bücher ähnlicher Themen haben mich bisher abgeschreckt. Tatsache. Aber dieses hier wird immer wieder aufgerufen.
AntwortenLöschenSoll ich oder soll ich nicht?
Du sollst! ;-)
LöschenDas ist auch schon auf meiner Wunschliste und nach deiner Rezi freu ich mich noch mehr drauf ;)
AntwortenLöschenLG, A. Weltenwanderer
Hallo! :) Danke für diese schöne Rezi. Bücher über Bücher mag ich!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
mara