Sonntag, 24. November 2013

"Buchland" von Markus Walther

Das Buchland im Keller unter uns ist unglaublich viel mehr, als diese Aneinanderreihung von gefüllten Regalen. Dort findet man billige Klischees, abgedroschene Fantasien und halbe Wahrheiten direkt neben den großen göttlichen Ideen, die die Welt veränderten. Die ganze Kreativität der Menschheit. Dieses Antiquariat ist nicht wie andere Buchläden! Das muss auch die gescheiterte Buchhändlerin Beatrice feststellen, als sie notgedrungen die Stelle im staubigen Antiquariat des ebenso verstaubt wirkenden Herrn Plana annimmt. Schnell merkt sie allerdings, dass dort so manches nicht mit rechten Dingen zugeht: Wer verbirgt sich hinter den so antiquiert wirkenden Stammkunden Eddie und Wolfgang ? Und welche Rolle spielt Herr Plana selbst, dessen Beziehung zu seinen Büchern scheinbar jede epische Distanz überwindet? Doch noch ehe Beatrice all diese Geheimnisse lüften kann, gerät ihr Mann Ingo in große Gefahr und Beatrice setzt alles daran, ihn zu retten. Zusammen mit Herrn Plana begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise quer durch das mysteriöse Buchland. Dort treffen sie nicht nur blinde Buchbinder, griechische Göttinnen und die ein oder andere Leseratte, auch der Tod höchstpersönlich kreuzt ihren Weg.
Und schon bald steht fest: Es geht um viel mehr, als bloß darum, Ingo zu retten. Vielmehr gilt es, die Literatur selbst vor ihrem Untergang zu bewahren! 


Ich muss sagen, ein ähnliches Buch habe ich bisher nicht gelesen. Es geht um Bücher, eigentlich um ein Buch das geschrieben werden muss. Ein Buch über ein Buch, wenn man so will. Aber um das nachzuvollziehen, muss man diese wundervolle Geschichte selbst lesen.
Markus Walther hat einen wunderbaren Schreibstil mit einem feinen Sinn für Humor. Oft musste ich schmunzeln, als es z.B. um E-Books und das sogenannte Self Publishing ging. Oder Herr Plana und Bea die "Halle der entbehrlichen Bücher" aufsuchen und dort die ganzen "Nackenbeißer"-Romane vor sich hin treiben, alle geschrieben nach dem Twilight-Hype. *g* Der Autor hat mir oft aus der Seele geschrieben.
Die Sprache ist wunderbar bildhaft und man sieht das Buchland direkt vor sich und möchte dort am liebsten nach Herzenslust verweilen und stöbern.
Die Fantasie des Autors kennt anscheinend keine Grenzen, ich finde so etwas bewundernswert. Und man merkt ihm seine Liebe zu Büchern in jedem Satz an.

Mein Fazit: Ein lesenswerter Fantasy-Roman und eine Pflichtlektüre für alle Bibliophilen. 

4 Kommentare:

  1. Wenn ich nur wüsste... Diverse Bücher ähnlicher Themen haben mich bisher abgeschreckt. Tatsache. Aber dieses hier wird immer wieder aufgerufen.
    Soll ich oder soll ich nicht?

    AntwortenLöschen
  2. Das ist auch schon auf meiner Wunschliste und nach deiner Rezi freu ich mich noch mehr drauf ;)

    LG, A. Weltenwanderer

    AntwortenLöschen
  3. Hallo! :) Danke für diese schöne Rezi. Bücher über Bücher mag ich!
    Liebe Grüße
    mara

    AntwortenLöschen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.