Samstag, 21. April 2012

Silvia Kaffke: Das dunkle Netz der Lügen

 Klappentext:
 Dunkle Zeiten im Land von Stahl und Kohle Ruhrort 1861: Lina hat es geschafft. Wie viele hat sie die Aufbruchstimmung genutzt und sich selbständig gemacht. Ihr kleiner Modesalon ist in aller Munde. Doch dann werden plötzlich gleich zwei Morde verübt. Und während des traditionellen Maiballs plündert jemand die Villen reicher Bürger. Die Taten betreffen ausschließlich Linas Kunden. Misstrauen schlägt ihr entgegen. Gestern noch eine angesehene Bürgerin Ruhrorts, muss Lina nun ihre Ehre verteidigen. Doch nicht nur ihr Ruf steht auf dem Spiel ...



Im letzten Jahr habe ich in "Das rote Licht des Mondes" die für die damaligen Verhältnisse taffe Lina Kaufmeister kennengelernt und ich mochte sie auf Anhieb.
Natürlich musste ich die Fortsetzung "Das dunkle Netz der Lügen" auch lesen.
Sechs Jahre sind vergangen, seit Lina nur knapp der Ermordung durch ihre Zwillingsschwester Mina Bleibtreu und ihrem Liebhaber Reppenhagen entkommen ist. Mina verschwand damals spurlos und ihre Söhne Emil und Josef blieben bei Linas Bruder Georg.
Lina ist nun mit dem Polizeichef Robert Borghoff verheiratet und besitzt ein gut gehendes Bekleidungsgeschäft in Ruhrort. Die Damen der gesamten feinen Gesellschaft lassen bei ihr ihre Kleider schneidern. Eigentlich könnten sie und Robert nun ein ruhiges Leben führen.
Aber dann passieren einige unschöne Dinge. In Ruhrort scheint eine Diebesbande am Werk zu sein und eine der Näherinnen aus Linas Geschäft wird überfallen. Hängen die Einbrüche damit zusammen?
Cornelius von Sannberg, ein guter Freund von Lina und Robert, wird des Mordes an seiner jungen Frau verdächtigt wird. Mina versucht ihre Söhne auf gerichtlichem Wege zurückzubekommen. Und das Hausmädchen Finchen hat Probleme mit ihrem Mann Simon, der ihr sauer verdientes Geld verspielt und versäuft, während sie vier Kinder großzieht.

Nachdem ich von "Das rote Licht des Mondes" so begeistert war, habe ich mir von der Fortsetzung natürlich einiges versprochen. Und wurde nicht enttäuscht. Silvia Kaffke hat einen wunderbaren Schreibstil, sie schreibt so anschaulich, man ist immer mitten im Geschehen und sieht jede Szene lebendig vor sich. Und mit Lina hat sie eine wunderbare Figur erfunden, die für die Verhältnisse ihrer Zeit eine starke und selbstbewusste Frau ist.
Auch das Wiedersehen mit vielen anderen Charakteren aus Ruhrort hat mich sehr gefreut. Und ich fand es schön, eine Geschichte zu lesen, die gar nicht so weit entfernt von meiner Heimat spielt.

Es ist kein Muss, den ersten Teil gelesen zu haben, aber ich würde es empfehlen und es lohnt sich wirklich.
Ich hoffe, es gibt ein Wiedersehen mit Lina, Robert, Finchen und allen anderen.

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