Maria Tudor wächst als Schwester des legendären Henry VIII. heran, wohlwissend, dass sie nur in der zweiten Reihe steht. Doch ihre Mutter hat andere Pläne mit der Prinzessin und so findet sich Maria plötzlich zur Vampirjägerin des Hofes auserkoren wieder und muss fortan ihren Bruder vor seinen übernatürlichen Feinden schützen. Mit Hilfe von Henrys Berater Thomas Cromwell macht sich Maria daran, die Vampire im Gefolge ihres Königs zu eliminieren, während sie ein Spiel mit dem Feuer beginnt, das sie eigentlich nicht gewinnen kann.
Maria ist sieben Jahre alt, als ihre Mutter ihr eröffnet, dass sie etwas ganz Besonderes ist, eine Auserwählte, eine Jägerin. Wie schon ihre Mutter und ihre Großmutter und viele Frauen der Familie vor ihr. Sie erhält Unterricht bei Pater Crawford und er bringt ihr alles bei, was man über Vampire wissen muss.
"Tudor Blood" ist eine unterhaltsame Mischung aus historischem Roman und Vampirfantasy. Über viele Jahre begleiten wir Henrys Schwester bei ihrem Kampf gegen Vampire und für ihr Land und ihren Bruder. Der davon aber nichts ahnt. Maria bringt viele Opfer, um die Krone zu schützen und zu verhindern, dass sich eine teuflische Macht auf den Thron setzt.
Wer sich ein wenig in englischer Geschichte auskennt, weiß natürlich, dass Henry seine erste Frau Katharina von Aragon loswerden wollte, weil sie ihm keinen Erben schenken konnte. Dasselbe Schicksal blühte Anne Boleyn, die mit Tochter Elizabeth aber zumindest eine Thronerbin hervorbrachte. Trotzdem musste Anne sterben, weil Henry ihrer überdrüssig war. In dieser Geschichte gibt es andere Gründe für Annes Tod und ich fand diese Version sehr interessant.
Überhaupt versteht es die Autorin sehr gut, historische Fakten und Fiktion zu verbinden. Maria Tudor war tatsächlich als Sechsjährige bei der Hochzeit von Henry und Katharina dabei und sie und die Königin sollen befreundet gewesen sein. Auch war Maria für eine kurze Zeit Königin von Frankreich und später mit Charles Brandon verheiratet, dem Duke of Suffolk. Ebenso stimmt es, dass Maria Anne Boleyn bereits als junges Mädchen kannte und von der späteren Entwicklung zwischen ihr und ihrem Bruder nicht erfreut war. Die Gründe waren aber sicher andere, als hier im Roman ;-)
Wer historische Fantasy mag, dem wird "Tudor Blood" sicher gefallen. Ich habe schon viele Romane gelesen, die in der Zeit von Henry VIII. angesiedelt sind, aber Vampire waren bisher nicht dabei. Eine wirklich gelungene Unterhaltung mit einer sympathischen Hauptfigur. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen, die Sprache ist der Zeit angemessen, aber nicht zu altmodisch. Erzählt wird in der 1. Person aus Sicht von Maria Tudor. Eine einzige Ausnahme ist das letzte Kapitel. Hier wird auch eine interessante Erklärung für die Ehe- und Kinderlosigkeit von Elizabeth I. gegeben.
Spannung, Herz und eine Prise Humor, was will man mehr?
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