Donnerstag, 11. Dezember 2025

Rezension: "Schnee" von Yrsa Sigurdardottir

Was zwang die Freunde, sich mitten im harten Winter im isländischen Hochland zu bewegen, in Dunkelheit und Schneestürmen? Und warum verließen sie das kleine Obdach, das sie hatten, kaum bekleidet und den harten Bedingungen vollkommen ausgeliefert? Ein Rettungsteam wird in die abgeschiedene Gegend geschickt, um nach den Vermissten zu suchen. Währenddessen gehen an der einsam gelegenen Radarstation in Stokksnes seltsame Dinge vor sich. Nichts ist so, wie es scheint: Sei es die Blutlache, die im unberührten Schnee fernab der Zivilisation entdeckt wird oder der kleine Kinderschuh, der Jahrzehnte nach der Vergrabung wiedergefunden wird... 

Mit "Schnee" zeigt die isländische Autorin Yrsa Sigurdardottir, dass sie das Spiel mit der Imagination perfekt beherrscht. Die schmale Grenze zwischen Einbildung und Realität wird von ihr gekonnt in Szene gesetzt. Sehr anschaulich und atmosphärisch beschreibt sie die kalte, erbarmungslose und tief verschneite  isländische Natur. Eine grausame Schönheit, der man hilflos ausgeliefert ist, wenn man zu leichtsinnig und achtlos ist. 
Der Einstieg ist noch recht ruhig, aber Kapitel um Kapitel steigt die Spannung an. 
Parallel gibt es verschiedene Handlungsstränge. Da ist zum einen Johanna, die zum Rettungsteam gehört, das die vermissten Wanderer sucht. Sie macht diesen Job ehrenamtlich, arbeitet eigentlich in einer Fischfabrik und ist mit einem Polizisten aus dem Ort verheiratet, in dem sie wohnen. Dieses Mal stößt ein neuer Kollege dazu, der aus Reykjavik zur Suche abkommandiert wurde. 
Dann gibt es Hjörvar, der bei der Küstenwache arbeitet und zum Wachdienst an der Radarstation eingeteilt ist. Mit einem zweiten Kollegen und einem zugelaufenen Kater teilt er sich die Schichten in der ansonsten einsamen Station. Einzige Abwechslung ist der Helikopter, der sich an der Suche nach den Vermissten beteiligt und zum Auftanken die Radarstation anfliegt.  
Der dritte Handlungsstrang ist eine Woche vorher angesiedelt und wir lernen die Leute aus der Wandergruppe kennen, die später vermisst wird. Nach und nach wird klar, wie es zu den tragischen Ereignissen in der eiskalten Wildnis gekommen ist. 

Die drei Handlungsstränge werden geschickt bis zum Ende zusammengeführt und es wird klar, wie alles zusammenhängt, wie ein Ereignis zum nächsten kam, eine Entscheidung gefallen ist, die der nächsten vorausging. Dazu dann noch die düstere und manchmal sogar gruselige Stimmung, das macht das Buch zu einem spannenden Leseerlebnis. 


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹🌹





Mittwoch, 3. Dezember 2025

Monatsrückblick November

LESERÜCKBLICK NOVEMBER

Haben wir wirklich schon Dezember? War nicht gerade erst Herbstanfang? Das Jahr neigt sich tatsächlich bereits seinem Ende und es ist Zeit für einen kurzen Rückblick auf Kapitel 11, den November. 
Gelesen habe ich insgesamt drei Bücher, ein viertes konnte ich erst am 1. Dezember beenden. Das war aber auch direkt eins meiner Neuzugänge und ist gar nicht erst auf meinem SUB gelandet. Dafür habe ich ein Buch von meinem SUB gelesen, das dort schon sehr lange lag und zwar "Ich bin kein Serienkiller" und es war tatsächlich ein Highlight im November. Ich möchte auf jeden Fall die Reihe weiterlesen. 


Gelesene Bücher: 3
1. Ich bin kein Serienkiller (Dan Wells)
2. Blutige Gnade (Leo Born)
3. Knochenkälte (Simon Beckett)


Neuzugänge: 4
1. Schwedenträume und Schokoladenzauber (Hanna Blixt)
2. Weihnachtskrimis (div. Autoren)
3. Schnee (Yrsa Sigurdardottir)
4. Die Rauhnächte (Christine Dohler)



Neu auf der Merkliste: 1
1. Die geheime Weihnachtsbibliothek (Jenny Colgan)
2. Where he can't find you (Darcy Coates)
3. Ein Café am Ende der Saison (Cara Lindon)
4. Winterwellenrauschen (Lotti Tomke)


Challenges:
12 für 25: Stand 6 von 12 gelesen
ABC-Challenge bei Nicole: 16 Bücher gelesen



Gesehen (Filme & Serien):
Die Legende (Dänische Krimiserie)
Chelsea Detective (Staffel 3)
Fast Charlie (Krimi mit Pierce Brosnan)
Cleaner (englischer Thriller)
Bosch (Staffel 4 begonnen)
Mr. Mercedes (Staffel 2 begonnen)


Und sonst?
Leider ist mein Vater Mitte des Monats ins Krankenhaus gekommen, nachdem er in seiner Wohnung gestürzt ist. Bis da hat er noch alleine gelebt und viel selbst erledigt, sogar mit dem Fahrrad. Seit dem Sturz hat er sehr abgebaut und aktuell wissen wir nicht, ob er nach dem Krankenhausaufenthalt wieder zurück in seine Wohnung kann. Vielleicht ist ein häuslicher Pflegedienst nicht ausreichend. Wir haben den Sozialdienst eingeschaltet und hoffen, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden.
Ich versuche, mir die Weihnachtszeit trotzdem so schön wie möglich zu machen und mit den Büchern Auszeiten zu nehmen, aber oft schweifen die Gedanken ab.  Das Ganze hatte ich vor einigen Jahren ja auch schon etwa zur selben Zeit mit meiner Mutter und ich merke, ich habe nicht mehr die nervliche Kraft wie damals. 
Deswegen brauche ich jetzt im Dezember neben Krimis auch ein paar Wohlfühlbücher. Gerade habe ich schon den neuen Roman von Hanna Blixt gelesen. 💖 Außer sind noch diese beiden Bücher von meinem SUB geplant:



Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit und macht es euch gemütlich.









Rezension: "Schwedenträume und Schokoladenzauber" von Hanna Blixt

Auf der Beerdigung einer Arbeitskollegin fragt Hilma sich, wer wohl um sie trauern würde. Mit Anfang Dreißig steht sie kurz vor einem Burn Out und entschließt sich, dass sie dringend etwas ändern muss. Sie kündigt ihren gut bezahlten Job und bewirbt sich auf eine Stellenanzeige in der eine Hilfe für ein Café gesucht wird. Angekommen im verschneiten Leksand in der Provinz Dalarna, eröffnet ihr die Besitzerin Maggie, dass das Lusthaus Gefahr läuft, abgerissen zu werden, um Platz für neuen Wohnraum am See zu machen. Erst jetzt wird Hilma klar, wie überstürzt sie ihr altes Leben hinter sich gelassen hat. Aber Aufgeben ist keine Option und nachdem Maggie sie in die Kunst des Pralinenherstellens eingeführt hat, ist sie fest entschlossen das Café zu retten. Und dann ist da ja noch der attraktive Fremde, dem sie plötzlich gegenübersteht...

Eine warmherzige Geschichte für kalte Wintertage. Die Beschreibung der verschneiten Landschaft ist so atmosphärisch und anschaulich, ich konnte mir alles wunderbar vorstellen. 
Neben der Erzählung von Hilma gibt es zwischendurch Kapitel aus der Vergangenheit, beginnend in den Sechziger Jahren. Hier geht es um einen Jungen, der Eriksson genannt wird, aber man erfährt nicht den Vornamen. Zum Schluss gibt es die Erklärung dafür, wie alles zusammenhängt.

Neben der wunderbaren Beschreibung der winterlichen Landschaft, stehen die vielschichtigen Charaktere im Vordergrund. Sie machen einen Großteil der schönen Geschichte aus, allen voran Hilma. Sie zieht beruflich gerade noch rechtzeitig die Reißleine und wagt den mutigen Schritt eines Neuanfangs. Sie hat ein großes Herz und viel Empathie für ihre Mitmenschen, was aber leider in der Vergangenheit oft ausgenutzt wurde. Auch Maggie mochte ich sehr. Nach dem Tod ihres Mannes vor ein paar Jahren führt sie das Café allein, aber langsam wird ihr alles zu viel und da kommt Hilma mit ihren frischen Ideen gerade recht. Dann ist da noch Anton, fast noch ein Kind, oft mürrisch und abweisend, aber doch sehr sensibel. Nur warum hat er eine solche Abneigung gegen Weihnachten? Nicht zu vergessen der schüchterne Ake, ein wenig verschroben, aber herzensgut. 

"Schwedenträume und Schokoladenzauber" ist kein Liebesroman, auch wenn natürlich die Liebe eine Rolle spielt. Aber es geht auch um Freundschaft und was eine Gemeinschaft bedeuten und bewirken kann, wenn sie zusammenhält und für ihre Träume kämpft. Darum, was das Leben lebenswert macht und ihm einen Sinn gibt.


Bewertung: 🌹🌹🌹🌹






Dienstag, 2. Dezember 2025

Lesetipps zur Winter- und Weihnachtszeit Teil 3: Mystery, Horror, Fantasy

 


Heute gibt es ein paar Tipps von mir zu den Genres Mystery, Fantasy und Horror.  Mit einem Klick auf die Titel kommt ihr wieder zu meinen Rezensionen.



Schatten des Wolfes von Patricia Briggs



Biss der Wölfin von Kelley Armstrong






Schaurige Weihnachten -Verschiedene Autoren
Ich habe gesehen, dass ich hier im letzten Jahr gar keine Rezi geschrieben habe. Kurz zum Inhalt: Im viktorianischen England war ein Weihnachtsfest ohne Schauergeschichte nicht komplett: Man erzählte sie am Kaminfeuer im Musikzimmer oder Salon. So verbreitet war dieser Brauch, dass etliche namhafte Autor*innen ihre Storys dafür schrieben. In diesem Band erzählen Autor*innen wie D. H. Lawrence, A. C. Doyle und weitere Meister*innen des Horrors von verfluchten Herrenhäusern, Schiffen im Eismeer und kalten Londoner Mietswohnungen, in denen das Grauen lauert. Wohlig-schaurige Gruselstunden für die Winter-Weihnachtszeit garantiert!







Montag, 1. Dezember 2025

Lesetipps zur Winter- und Weihnachtszeit Teil 2: Krimis und Thriller


Heute möchte ich euch gerne ein paar Krimis und Thriller vorstellen, die im Winter spielen und für mich daher perfekt in diese Lesezeit passen. 



Das letzte Ritual von Yrsa Sigurdardottir



Neuschnee von Lucy Foley


Kalt und still von Viveca Sten


Schwedischer Todesfrost von Christoffer Holst

 

Todeskalt von Nikolas Stoltz


Knochenkälte von Simon Beckett



Totenmontag von Kathy Reichs
Dieses Buch habe ich vor meiner Bloggerzeit gelesen und es gibt dazu daher keine Rezension von mir. Hier der Inhalt: Was könnte frostiger sein als ein kanadischer Wintersturm? Tempe Brennan, Forensikerin in Montreal, wird an einem tristen Montagmorgen zu einem Fundort gerufen, der ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt. Verscharrt in einem Kellergewölbe liegen die Leichen dreier junger Frauen. Nicht eine Gewebefaser gibt Aufschluss darüber, warum diese Mädchen sterben mussten. Dank akribischer Ermittlungen und weiblicher Intuition kommt Tempe einem Verdächtigen auf die Spur. Doch sie muss auf alles gefasst sein, denn ihr Gegner ist an Kaltblütigkeit nicht zu übertreffen.