Freitag, 1. August 2014

"Das Geisterspiel" von Andrew Taylor

Klappentext: Ein mysteriöser Todesfall und eine Seele,die keine Ruhe findet....
1786, Jerusalem College, Cambridge: Angeblich geht hier der Geist von Sylvia Whichcote um, die auf mysteriöse Weise ertrunken ist. Ein junger Mann namens Frank Oldershaw behauptet, den Geist gesehen zu haben – nun befindet er sich in einer psychiatrischen Anstalt. Seine Mutter versucht verzweifelt, ihn dort herauszuholen und seinen Ruf wiederherzustellen. Sie bittet John Holdsworth um Hilfe, der eine rationale Erklärung für die Erscheinung finden soll. Holdsworth merkt schnell, dass es nur einen Weg gibt, das Geheimnis aufzulösen: Er muss herausfinden, was in der Nacht von Sylvias Tod geschehen ist....   

John Holdsworth verliert zuerst durch einen tragischen Unfall seinen kleinen Sohn und kurz danach auch seine Frau. Auch sein Geschäft und somit seine Existenz stehen vor dem Aus.
Allerdings hat er mit seinem Buch "Die Anatomie von Geistern" den Nerv der damals spirituell veranlagten gehobenen Gesellschaft getroffen und die Aufmerksamkeit von Lady Anne Oldershaw auf sich gezogen. Ihr Sohn Frank studiert in Cambridge und ist seit seiner Behauptung, den Geist einer kürzlich verstorbenen Frau gesehen zu haben, in der Klinik eines Psychiaters untergebracht.
Lady Anne möchte, dass Holdsworth aufgrund seines ihrer Meinung nach vorhandenen Fachwissens über Geister, Kontakt mit Frank aufnimmt und herausfindet, was wirklich geschehen ist. Um einen Skandal zu verhindern, erhält er allerdings offiziell den Auftrag die Bibliothek des Jerusalem Colleges zu katalogisieren. Dabei lernt er den Rektor Carbury und seine Frau Elinor kennen, die Holdsworth sehr an seine Frau Maria erinnert. Elinor war außerdem eine gute Freundin von Sylvia Whichcote. Weiß sie etwas über die Nacht, in der sie starb? Oder über die Geistererscheinung? Oder hat Frank sich das alles nur eingebildet?

Nach "Der Schlaf der Toten" ist "Das Geisterspiel" mein zweiter historischer Roman von Andrew Taylor. Und auch hier gelang es dem Autor mich gut zu unterhalten und obwohl die Erzählweise eher ruhig ist, wird es nie langweilig. Die Lösung des Ganzen kommt wirklich erst ganz am Schluss und man fragt sich immer wieder: Ist das jetzt ein Krimi, ein Schauerroman oder einfach ein historischer Roman? Ich denke, es ist von allem ein bisschen und ein bisschen Romantik kommt auch vor, aber wirklich nur minimal, wie es zu der Zeit wohl üblich war. 
Auch übt der Autor meiner Meinung nach Sozialkritik am damaligen Collegeleben, dem Verhalten der Reichen gegenüber den weniger Privilegierten und an der Stellung der Frau in der Gesellschaft.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn es weniger "geisterlastig" war, als ich erhofft hatte. 

Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥




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